Drei Männer gestehen Überfall - In Südafrika vermisster Lausitzer wurde offenbar Opfer eines Verbrechens

Do 02.03.23 | 10:17 Uhr
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Blick aus der Luft auf Kapstadt (Foto: dpa/Schöne)
Audio: Antenne Brandenburg | 28.02.2023 | Anke Blumenthal | Bild: Zoonar.com/Christoph Schöne

Im Fall eines in Südafrika vermissten 22-Jährigen aus Döbern (Spree-Neiße) gibt es erste Geständnisse.

Die Polizei nahm drei Männer fest und führte sie dem Richter vor. Sie gaben zu, den Lausitzer überfallen und ausgeraubt zu haben, berichtete am Dienstag ARD-Korrespondentin Jana Genth aus dem Studio Johannesburg dem rbb. "Es ist das erste Mal, dass die Verdächtigen eindeutig mit dem jungen Mann aus Döbern in Verbindung gebracht werden können."

Zuvor hatte RTL berichtet. Laut dem Sender hat ein Festgenommener behauptet, dass einer seiner Kumpanen den 22-jährigen Lausitzer mit einem Messer verletzt habe. Außerdem habe die Polizei den Rucksack und das Handy des Vermissten gefunden.

Nach ARD-Informationen werden am Dienstag zwei weitere Tatverdächtige vor Gericht gehört. Die Ermittler erhoffen sich dadurch, und durch ein sichergestelltes Messer, neue Erkenntnisse, so Jana Genth.

Botschaft in Südafrika hat Kontakt zu Angehörigen

Der 22-jährige Mann aus Döbern hatte allein Urlaub in der Nähe von Kapstadt gemacht und wollte auf einen Berg wandern. Der Mann soll in der beliebten Wandergegend am Karbonkelberg im Kapstädter Vorort Hout Bay am 15. Februar von einer Sicherheitskamera aufgezeichnet worden sein.

Laut Polizei verließ er am an diesem Tag seine Unterkunft und ist danach nicht mehr leibhaftig gesehen worden. Auch zu einem angemeldeten Surf-Kurs war er nicht erschienen. Seine Kleidung und Wertgegenstände wurden in seinem Zimmer im Gästehaus gefunden. Die deutsche Botschaft in Südafrika ist über den Fall informiert und mit den südafrikanischen Behörden sowie den Angehörigen des Vermissten in Kontakt.

Bewohner helfen bei der Suche

Die Suche nach dem Lausitzer geht weiter, berichtet ARD-Korrespondentin Jana Genth. "Es sind immer noch ganz unterschiedliche Suchtrupps unterwegs. Die Hundestaffel der dortigen Polizei, auch die Nationalparkbehörde - der die Wanderwege unterstehen - unterstützt die Teams. Die Bergwacht ist auch mit dabei." Hinzu komme ein Rettungsdienst, der mit Drohnen das komplette Gebiet absuche.

Den Informationen Genths nach suchten auch Freiwillige und Anwohner nach dem jungen Deutschen. Die ARD-Reporterin berichtete auch von Gerüchten, wonach die tatverdächtigen Männer schon andere Menschen behelligt hätten. Die Männer, die befragt werden, seien demnach nicht nur in dem Vorort von Kapstadt bekannt, in dem sie leben, sondern auch der Polizei.

Sendung: Antenne Brandenburg, 28.02.2023, 14:10 Uhr

28 Kommentare

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  1. 28.

    Ich bin 1967 geboren, an meiner Weste klebt ganz sicher kein Blut! Verantwortung für die Geschichte? Unbedingt!
    Ich hoffe Sie haben Ihren deutschen Pass bereit weggeworfen.

  2. 27.

    Gar nichts ist sicherer geworden, es wird immer gefährlicher

  3. 26.

    Ihr Bericht ist Schönreden. Wir können hier in Kapstadt kaum noch irgendwo alleine Wandern oder Gassi gehen. Auch ich wurde im August 2022 überfallen, mehrmals mit dem Messer attackiert und ausgeraubt. Wahrscheinlich dank meines Hundes, bin ich noch am Leben. Zwei Monate später wurde an gleicher Stelle eine 28jährige getötet.

  4. 25.

    Genau, wir waren im Jahr 2000 zu unserer Silberhochzeitsreise in Südafrika, wurden damals schon darauf hingewiesen, nur in Gruppen zu gehen gerade in Capetown

  5. 24.

    Das ist offensichtlich Ihr Problem. Sie ziehen Ihre Kenntnisse aus den "Nachrichten" und dann natürlich nur aus denen, die in Ihr Weltbild passen. Nicht nur im Fall Südafrika, wohl auch im Fall Russland. Es hilft durchaus der eigenen Bildung und Weltanschauung, wenn man sich die Welt auch mal anschaut. Ich kenne beide Länder recht gut, durch Studium und diverse Reisen und sehe einiges grundlegend anders als Sie und Ihre "Nachrichten".

    Traurig um den jungen Mann. Es tut mir sehr leid für ihn und seine Eltern. Grundsätzlich kann man in fast jedem Land dieser Erde (ohne Bürgerkriegsähnliche Zustände) auch allein als junger Mann unterwegs sein, wenn man gewisse allgemeine oder lokale Regeln und Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt. Ich habe auf meinen Rucksacktouren bspw. immer berücksichtigt, möglichst unauffällig, angepasst daher zu kommen. Natürlich hat dies auch mich nicht immer vor der einen oder anderen gefährlichen Situation bewahrt... dennoch lebe ich noch.

  6. 22.

    Pauschalisierung können Sie gern weglassen, wenn Sie zu dem Zeitpunkt nicht gelebt haben. Mein Großvater wurde eingezogen, wie alle Männer, er war Sanitäter und hat keinen erschossen. Aber er wäre erschossen worden, wenn er den Kriegsdienst verweigert hätte, oder in ein KZ gekommen. Und wenn man wie er, Vater von 2 kleinen Kindern war, überlegt man gut, was man macht. Ständig diese Kollektivschuld aus der Vergangenheit hoch holen, bringt niemanden vorwärts, sondern fördert das Aufkommen rechtsradikaler Gruppen. Ein gesunder Nationalstolz ist uns ja allen erfolgreich ausgetrieben worden.

  7. 21.

    " welches früher meinen sie? "

    Ich meine insbesondere das " früher " vor , während und auch noch kurz nach der der Fußball WM also die Zeit von 2005 bis 2012 . Das was ich in den letzten Jahren aus Südafrika immer wieder in den Nachrichten erfahre macht auf mich nicht den Eindruck das die Entwicklung dort besonders positiv ist . Aber wenn Sie und Ihre Mutter im Großen und Ganzen damit zufrieden sind nehme ich das gerne zur Kenntnis .

  8. 20.

    So so, in dem Ausmaß gab es das früher nicht… welches früher meinen sie? Also ich bin regelmäßig seit 1996 in Kapstadt, meine Mutter lebt seit dem dort. Es ist in all den Jahren kontinuierlich sicherer geworden. Natürlich nicht in Gänze sicher. Aber in den 90er konnte man ab der Dämmerung das Haus nicht mehr zu Fuß verlassen. Das geht heute ganz easy.

  9. 19.

    Die ganze Welt hat Blut an den Händen. Es gibt aber einen Unterschied zwischen den blutigen Händen. Einige Länder stehen zu ihrer Vergangenheit (Deutschland) und andere streiten jegliches Blut das sie vergossen haben ab (z.B. Russland).
    Zweitgenannte Länder sind sogar teilweise darauf stolz und es wurde Teil ihrer Identität. So kommt es eben vor, dass in Russland es zum guten Ton gehört der westlichen Welt (inkl. allen Deutschen einen atomaren Tod zu wünschen).

  10. 18.

    Die junge Generation hat nicht getan, was Vorfahren taten.
    Lassen wir das Erbschuld-Konzept weg. Sippenhaft ebenso.
    Immer wieder neu beginnen und aus dem Vergangenen lernen!

  11. 17.

    Und bloß nie einen kurzen Rock tragen, sonst muss frau sich wohl nicht wundern, oder?
    Seltsame Logik.

  12. 16.

    Die Verbrechen im 3. Reich wurden von Deutschen begangen und nicht von einer Handvoll Nazis! Die Weste der Deutschen ist leider nicht weiß, sondern blutgetränkt!

  13. 15.

    .... und wenn sich alle an die Verkehrsregel halten würden und freiwillig ab 65 Jahren den Führerschein abgeben, würde es nie Verkehrsunfälle geben. Willkommen in der Klugsch****** Endlosschleife.

    Ich wünsche der Familie, Freunden und Kameraden von Nick viel Kraft. Ich hoffe das Beste.

  14. 14.

    Und warum hat Australien so viele weiße Flüchtlinge aus SA aufnehmen müssen?

  15. 13.

    Das ist alles richtig was Sie schreiben und ich wünsche Ihnen auch weiterhin wunderschöne Wochen und Monate in diesem Land aber gerade weil Sie ja regelmäßig dort verweilen werden auch Sie sicher kaum abstreiten können das die Gewalt und Kriminalität insbesondere in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat und das leider auch zunehmend gegen Geschäftsleute und Touristen oder sehe ich das falsch ??

  16. 12.

    " Man macht doch mit Deutschland und seiner grausamen Vergangenheit auch gemeinsame Manöver! "

    Sie setzen also das heutige demokratische Deutschland mit Nazideutschland gleich . Toller Vergleich !!

    Warum nicht gleich Frankreich ausschließen wegen Napoleon und seiner Kriege , Dänemark und Schweden wegen der Wikinger oder Italien wegen der Verbrechen im römischen Reich ?? Das währe doch mal was oder ??

  17. 11.

    Viele Grüße aus dem sonnigen Südafrika. Wir verbringen seit mehr als 25 Jahren einen Teil des Winters in Südafrika. Natürlich sollte man bestimmt Orte meiden aber ein paar einfache Regeln machen den Aufenthalt sicher.
    1. Keine große Städte
    2. Keine extrem abgelegenen Orte
    3. Vertraue den Einheimischen ( Buren) im Zweifelsfall

  18. 10.

    Wie kommen Sie auf diese aus der Luft gegriffene Behauptung? Es scheint Ihnen nicht vorstellbar zu sein, dass Menschen sich einfach um einen ihnen Unbekannten sorgen können und uneigennützig zu handeln willens sind.

  19. 9.

    Man macht doch mit Deutschland und seiner grausamen Vergangenheit auch gemeinsame Manöver!

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