Neuer BTU-Studiengang - Vier mal so viele Bewerber wie Plätze für Lehramtsstudium in Senftenberg

Di 18.07.23 | 11:20 Uhr
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Im Hörsaal der BTU Cottbus-Senftenberg (Foto: imago/Koehle
Audio: Antenne Brandenburg | 18.07.2023 | Aline Lepsch | Bild: imago stock&people

Für das neue Lehramtsstudium der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) in Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) gibt es deutlich mehr Bewerber als Plätze. Das sagte der Vizepräsident der Uni, Peer Schmidt, am Dienstag dem rbb. Am vergangenen Samstag war die Bewerbungsphase für das Grundschul-Lehramtsstudium zu Ende gegangen.

"Wir haben über 200 Bewerbungen bekommen. Dass wir so eine große Bewerberzahl haben, das haben wir so nicht erwarten können, wir freuen uns riesig", so Schmidt. Erst im März war das Konzept für das Studium vorgestellt worden, nachdem er im November vergangenen Jahres angekündigt worden war.

Studiengang soll ausgebaut werden

Laut Schmidt stammt ein Großteil der Bewerber aus der Region. "Über 75 Prozent kommen aus Brandenburg, aus Sachsen auch eine große Zahl." Es gebe aber auch internationale Bewerber.

Allerdings stehen für den Start des Studiums zunächst nur 50 Plätze zur Verfügung. Da nicht davon ausgegangen werden könne, dass alle zugelassenen Bewerber ihr Studium auch in Senftenberg beginnen werden, gebe es ein Nachrückeverfahren. "Deswegen darf man noch ein bisschen Hoffnung haben", sagt Schmidt.

Das Studium beginnt zum Wintersemester im Oktober. Dabei sollen die Studierenden schon ab dem ersten Semester in die Schulen gehen, so Schmidt. Das sei eine Besonderheit. "Ich habe also einen Impuls aus der Vorlesung, was alles passiert in der Pädagogik, habe dann den Schulbesuch und hinterher im Seminar auch die Reflexion, was habe ich dort erlebt", erklärt Schmidt.

Im nächsten Wintersemester soll das Lehramtsstudium weiter ausgebaut werden. 120 Studierende sollen ab 2024 ihr Studium aufnehmen können. Dann sollen auch weitere Fächer angeboten werden. Der erste Jahrgang beschäftigt sich noch ausschließlich mit den Fächern Deutsch und Mathematik.

Sendung: Antenne Brandenburg, 18.07.2023, 14:10 Uhr

12 Kommentare

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  1. 12.

    Nein, der BTU Studiebgang ist nicht der erste, in dem Lehramtsstudierende schon im ersten oder zweiten Semester in die Schule gehen. Das ist an vielen Universitäten der Fall, u.a. in Dresden oder Braunschweig. Und es kommt nicht darauf an, mehr Praxis zu haben, sondern darauf, dass es wissenschaftlich reflektierte Praxis ist. Unf dass es gute Praxis ist, in die die Studierenden kommen.

  2. 11.

    Sie haben Recht. Die Bildung ist sehr wichtig. Warum werden dann nicht genug Studienplätze angeboten und die Voraussetzungen dafür nicht geschaffen? Wenn man darüber schreibt ist es besser, wenn man die offiziell richtige Lehrmeinung verwendet. Also den richtigen Plural. Man signalisiert gleichzeitig das die Geschlechtsneutralität verstanden wurde.

  3. 10.

    Also wenn Sie BILDUNG nicht als etwas Produktives ansehen, dann mache ich mir echt Sorgen. Damit Handwerker, Ärzte, Ingenieure etc. ausgebildet werden können, werden Lehrer gebraucht. Oder wie sollen die Grundlagen für einen beruflichen Werdegang gelegt werden, wenn keine Bildung stattfindet? Und würden Sie Ihr Kind gern in eine chronisch unterbesetzte Schule schicken wollen? Wir brauchen gerade im Grundschul- und Oberschulbereich mehr engagierte junge Leute, die sich der Herausforderung stellen

  4. 9.

    Nicht genug Plätze und Wohnheime? Ob das Bildungsministerium den Mangel an Lehrern seit Jahren etwa „genießt“?

    P.S. Finanziell betrachtet.

  5. 8.

    Also es gibt schöne Zufälle, die mag man gar nicht glauben: Grüße nach Berlin-Friedrichshagen, wo ich 1980 mein Abitur machte. Dann an der KMU Studium begonnen, dann an der HUB weiter und ja, wir hatten auch mit Beginn des 3. Semesters berufspraktische Übungen und haben danach in längeren Phasen, also jeweils 3 Monate, an verschiedenen Schulen betreut unterrichtet mit Auswertung und Hospitationen.
    Nach der Wende kam ich aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr raus, als FBL habe ich viel hospitiert und mich zusammen mit den KollegInnen über die gravierenden Leistungsunterschiede und Disziplinauffassungen(!) gewundert. Man wollte uns dann in WB "beibringen", wie Unterrichten geht ... tja, ohne Kommentar ...

    Bzgl. des Artikels: "man habe mit so vielen Bewerbern nicht rechnen können .." Ach was? Seit Jahren wird über den Mangel berichtet und dann kommen die jungen Menschen und wollen den Mangel beheben und das Mangelfach studieren? Kann ja niemand ahnen ...

  6. 7.

    Auweia!
    Ich bin absolut kein Fürsprecher dieses "Bildungssystems", deren Produkte ich seit etwa 33 Jahren in Heimarbeit "aufarbeite". Meine "Patient*innen" kommen aus fast allen Schultypen. Abiturient*innen, die in der 12.Klasse nicht mal das Niveau eines mittelprächtigen DDR-10-Klassenabschlusses vorweisen können, werden aber trotzdem bis zum "Pseudoabitur" durchgewunken.
    Trotz dieser Miseren kann ich ob Ihrer Meinung nur mitleidig den Kopf schütteln. Offensichtlich sind Sie ein Opfer dieses Systems.
    PS: Ich habe Physik/Mathematik an der Karl-Marx-Universität in Leipzig studiert. Schon im dritten Semester hatten wir das Fach "Pädagogisch praktische Tätigkeit" und spätestens ab dem
    5.Semester unterrichteten wir stundenweise an den Oberschulen.

  7. 6.

    „Das Problem was ich sehe , welchen Produktiven Nutzen bringt uns das ?
    Wenn niemand mehr produktiv arbeitet , geht es immer weiter Berg ab.“

    Hä? Wir haben es gerade mit einem immer weiter zunehmenden Mangel an Lehrkräften zu tun, sodass die Gefahr besteht, dass Kinder irgendwann kaum noch angemessen unterrichtet werden können … und Sie fragen, welchen Nutzen es hat, mehr Lehrerinnen und Lehrer auszubilden? Ist das wirklich Ihr Ernst??

    Handwerksbetriebe beklagen nun schon seit Längerem, dass die Schulbildung der Bewerberinnen und Bewerber auf Ausbildungsplätze teilweise sehr zu wünschen übrig lässt … Und Sie stellen es infrage, dass genügend Lehrkräfte ausgebildet werden sollen, um die Kinder vernünftig zu unterrichten? Das ergibt ja wirklich hinten und vorne keinen Sinn …

  8. 5.

    Vielversprechender Anfang. Mal sehen, wieviele dann auch abschließen und wieviele davon in BRB bleiben. D und Ma gehört ja zum Kerncurriculum in allen Schulen, das ist immer wichtig. Welche weiteren Fächer sind denn in Plaung?

  9. 4.

    Das Problem was ich sehe , welchen Produktiven Nutzen bringt uns das ?
    Wenn niemand mehr produktiv arbeitet , geht es immer weiter Berg ab.
    Das Problem beim Politik und Beamtentum , es wird nur die Hand aufgehalten.
    Bestes Beispiel der Bundestag mit seinem riesigem Rattenschwanz-

  10. 3.

    Bloß nicht, wenn ein Beruf aussterben sollte, dann ist es der Lehrer. Jahrelanges Bevormundung von Schülern, die vielleicht nichteinmal Interesse haben dem Lehrer zuzuhören. Ein Wunder wenn jemand das überhaupt machen will. Aber fraglich wie man das Kindern und ihrer Würde als Mensch überhaupt antun kann. Keine freie Entscheidung wo man sein will und was man lernen möchte. Es ist gut, wenn es weiter einen Lehrermangel gibt und die Welt endlich freier wird. Dann wird dieser unnötige Beruf des Sklaventreibers, der auch noch in seiner Arroganz guten Gewissens Geld am Leid anderer verdient endlich verschwinden.

  11. 2.

    Nicht genügend Studienplätze - schade.
    Wie werden die Studierenden denn jetzt ermittelt?
    Los?
    NC?
    Test?
    Vitamin B?

  12. 1.

    Geht doch! Nun also unbedingt das Angebot weiter ausbauen. Soweit das alle Bewerber einen Platz bekommen - jeder einzelne Lehrer wird dringend gebraucht. Stimmen die Randbedingungen, finden sich anscheinend doch noch genug Bewerber für diesen Beruf. Tolle Sache!

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