Barnim - Probleme mit Bahnverbindungen sollen auf Krisentreffen besprochen werden
Die einen fühlen sie abgehängt, die anderen klagen über einen schlechten Ersatzverkehr im Barnim: Es besteht Redebedarf. In Bernau setzen sich Betroffene, kommunale Vertreter mit der DB und dem Verkehrsministerium an einen Tisch.
Pendler im Barnim können aufatmen: Nach einer Woche endet Freitabend der Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen Bernau und Eberswalde. Doch für drei Gemeinden bleibt die Situation weiter angespannt. Die Einwohner aus Biesenthal, Melchow und Rüdnitz fühlen sich abgehängt, weil es für sie keine direkte Verbindung nach Berlin mehr gibt, denn die Regionalbahn RB24 (Eberswalde Hbf – Flughafen BER) verkehrt aufgrund von Bauarbeiten noch bis Jahresende nur zwischen Bernau und Eberswalde. Um die Situation zu verbessern, hat eine Bürgerinitiative jetzt eine Petition gestartet.
Initiative: Ersatz mit dem RE3 soll her
Innerhalb weniger Tage hat die Petition von Josephine Löwenstein und ihren Mitstreitern aus Biesenthal (Barnim) rund 1.800 Unterschrift erhalten. Das Ziel ist eine bessere, alternative Anbindung für Melchow, Rüdnitz und Biesenthal durch den RE 3. "Als Maximalforderung wäre das der stündliche durchfahrende Zug, der hier dann auch hält. Wenn das zu kompliziert ist, wären wir schon zufrieden, wenn es in den Stoßzeiten morgens und abends noch mehr Züge gäbe, die hier halten würden, weil es auch Leute gibt, die nach 8 Uhr noch zur Arbeit fahren oder die früher als 16 Uhr zurück sein müssen, um ihre Kinder von der Kita abzuholen. Und jetzt haben wir eben keinen RE 3 zur Verfügung", so Löwenstein.
Auch die Biesenthalerin Miriam unterstützt das Vorhaben der Bürgerinitiative. Sie pendelt regelmäßig nach Berlin zur Arbeit – ist also auf einen gut funktionierenden ÖPNV angewiesen. "Wir haben gemerkt, dass nur, wenn man sich regt, dann auch was passiert. Die Anbindung könnte natürlich häufiger sein, wenn ich mir angucke, dass nicht nur Biesenthal wächst, sondern überhaupt der Speckgürtel - insbesondere ja auch der Osten", betont sie.
Krisentreffen im Bernauer Rathaus
Ihr Anliegen soll die Bürgerinitiative jetzt im Bernauer Rathaus vortragen – beim zweiten Krisentreffen der Deutschen Bahn mit Vertreten des Landkreises, der Kommunen und des Verkehrsministeriums. Verlangt werden eine bessere Kommunikation sowie die transparente Planung von Baumaßnahmen der Bahn, sagt auch der Eberswalder Bürgermeister Götz Hermann.
Auch der Schienenersatzverkehr müsse verbessert werden. "Es ist absolut überfüllt. Busse fallen aus, Menschen bleiben manchmal an Bahnhöfen stehen und kommen nicht weg. Das ist das, was wir hier als Information bekommen. Ich hoffe, dass es da Lösungen gibt von der Deutschen Bahn und Vorschläge, die dann sofort und schnellstmöglich umgesetzt werden können", betont Hermann im rbb-Gespräch. Auch Ideen der Bürgerinitiative sollen in Bernau diskutiert werden.
Sendung: Antenne Brandenburg, 20.01.2023, 15:40 Uhr