Waldbrände - Feuerwehr in Ostbrandenburg beklagt schlechte Waldbrandvorsorge
Die Waldbrandgefahr ist aktuell in der Region hoch. Die Waldwege sind oft in keinem guten Zustand, so dass die Feuerwehr mit Schwierigkeiten an den Brandorten ankommt. Von Hightech-Lösungen verspricht sich Ostbrandenburger Feuerwehr erstmal nicht viel.
Die Feuerwehrleute in Ostbrandenburg haben wegen der schlecht gepflegten Waldwege Schwierigkeiten bei der Waldbrand-Bekämpfung. Beim einem Großwaldbrand am Sonntag in Spreenhagen sei es so gewesen, so Marcel Keller von der freiwilligen Feuerwehr in Neu-Zittau bei Erkner (Oder-Spree). "Wir mussten das Feuer erst einmal selbst in dem Gebiet finden", sagte Keller dem rbb. Das sei oft bei Waldbränden ein Problem.
"Heutzutage wächst alles zu"
Die Waldwege seien oft nicht befahrbar, sagt auch Klaus Dieter Decker, der Wehrführer vom Amt Spreenhagen: "Früher wurden die Wege richtig gepflegt und freigeschnitten, sodass Fahrzeuge vom Forst oder der Feuerwehr durchkommen. Aber heutzutage wächst alles zu und dadurch sind wir auch gehandicapt."
Sogar in den einzelnen Waldstücken könnten die Schläuche nicht einfach ausgerollt werden wie bei einer Übung auf dem Hof, so der Wehrführer. In den Wäldern werde heutzutage das Totholz nicht mehr entfernt. Für die ständig größer werdenden Einsatzfahrzeuge seien die schmalen Wege dann auch kaum noch zu bewältigen.
Wasserstellen fehlen
Außerdem würden nach wie vor Wasserstellen fehlen, sagte der Amtswehrführer. Die zusätzlichen Brunnen, die das Land Brandenburg versprochen hatte, seien hauptsächlich in Ortschaften zu finden. Im Wald im Bereich Spreenhagen kenne der Feuerwehrmann nicht einen.
"Die Wasserversorgung geht nur noch über lange Wegestrecken, wenn überhaupt", sagte Decker. In solchen Fällen müsse ein Pendelverkehr eingerichtet werden für die Feuerwehr, was auch Zeit koste. Und auch Geld, weil die Feuerwehr schwere Tanklastfahrzeuge benötige, die zu den jeweiligen Einsatzorten im Wald pendeln.
Löschroboter seien noch keine Lösung
Der Amtswehrführer glaube nicht, dass Löschroboter allein eine Lösung sein könnten. "Mit der Technik und den Robotern ist alles schön und gut. Aber da braucht man auch Leute, die das alles beherrschen. Die müssen ausgebildet werden, das dauert auch alles seine Zeit", so Decker.
Solche Hightech-Löschtechnik hätten die Ehrenamtlichen in Ostbrandenburg jedenfalls noch nicht gesehen. Das sei was für Spezialisten. Jedoch seien 95 Prozent aller Feuerwehrleute in Brandenburg nun mal von der Freiwilligen Feuerwehr.
Klaus-Dieter Decker hoffe deswegen, dass die Spaziergänger und Badegäste besonders wachsam sind und keine Kippe im Wald liegen lassen oder mit dem heißen Motor auf trockenem Gras parken.
Sendung: Antenne Brandenburg 08.06.2023, 15:20 Uhr
Mit Material von Martina Rolke