Kriminalität rund um Schulcampus - Wachschützer und Polizei kontrollieren nach Jugendgewalt in Seelow

Di 31.01.23 | 13:54 Uhr
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Ein Polizeiauto in Seelow.(Quelle:rbb)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 30.01.2023 | Marie Stumpf | Bild: rbb

Im vergangenen Jahr war es in Seelow mehrfach zu Gewalttaten durch Jugendliche gekommen, meist in der Nähe einer Schule. Die Polizei musste einschreiten. Inzwischen hat sich die Lage beruhigt, Eltern sind aber weiterhin besorgt.

Nachdem es rund um den Schulcampus in Seelow (Märkisch-Oderland) verstärkt zu Gewalt durch Jugendliche gekommen ist, ist die Lage weiter angespannt. Weiterhin sind Wachschutz-Mitarbeiter und Polizeibeamte im Einsatz. Die Polizei bittet zudem, Vorfälle zu melden, um die Lage genau einschätzen zu können.

Insgesamt 28 Straftaten zählte die Polizei seit Mitte November, darunter Körperverletzungen, Diebstähle, Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Tatorte waren vor allem die Bushaltestelle vor der Bertolt-Brecht-Oberschule sowie der Seelower Busbahnhof. Erst als zeitweise ein Wachschutz am Schulcampus eingesetzt wurde, beruhigte sich die Lage.

Eltern sorgen sich nach wie vor

Eltern zeigten sich gegenüber dem rbb aber weiterhin besorgt. "Man macht sich Sorgen um seine Kinder, wenn man die ja alleine zur Schule gehen lässt und wenn sie nachmittags hier ihre Freizeit irgendwie verbringen wollen - ein komisches Gefühl", sagte Angie Hertel dem rbb. Eine andere Mutter, Karina Gruß, erklärte gegenüber Brandenburg aktuell, bei ihrem Sohn stehe in Kürze ein Schulwechsel an. "Im Prinzip würde ich ihn nach Seelow schicken", so Gruß, "aber nicht nach diesem Vorfall."

Polizei widerspricht Gerüchten

Zuletzt hatte es Gerüchte in und um Seelow gegeben, dass vor allem Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund - etwa aus der Gemeinschaftsunterkunft im nahegelegenen Neuhardenberg - tatbeteiligt waren. Die Polizei widersprach dem aber. "Wir haben 25 Tatverdächtige ermitteln können, davon waren drei mit Migrationshintergrund", sagte Polizeisprecher Stefan Möhwald dem rbb.

"Meistens sind es Kinder und Jugendliche, von denen ein Großteil die Seelower Schulen besuchen", erläuterte Möhwald. Diese seien aber nicht als Gruppe auffällig geworden. "Sie sind nicht immer mit allen 25 dort aufgetreten, sondern es handelt sich dort wirklich um Gruppen von vielleicht drei bis maximal fünf Personen."

Angst vor einer kriminellen Jugendbande müssten die Seelower nicht haben, hieß es von der Polizei: "Es war auch nicht so, dass immer alle gleich gehandelt haben, sondern es waren immer unterschiedliche Tatbeteiligungen und Gruppenzusammensetzungen. Also wir können nicht davon reden, dass es eine Jugendbande gegeben hat", so Möhwald.

Wachschutz begleitet Kinder zum Bus

Inzwischen hat die Stadt die Überwachungsmaßnahmen etwas heruntergefahren, da sie sich einen regelmäßigen Wachschutz auf Dauer nicht leisten kann. Dennoch gebe es weiterhin Vorkehrungen, sagte der Seelower Bürgermeister Jörg Schröder (SPD) dem rbb. "Es war so, dass der Wachschutz tagtäglich nach Schulschluss bis zur Abfahrt der Schulbusse gestanden hat", so Schröder. "Das ist jetzt aber nicht mehr jeden Tag so. Wir haben festgelegt, dass in unregelmäßigen Abständen der Wachschutz stehen wird. Er soll die Kinder und Jugendlichen dann auch bis zum Schulbus begleiten."

Die Polizei versucht ihrerseits, um beruhigend auf die Lage insbesondere im schulischen Umfeld einzuwirken. "Wir schauen an Schulen sowohl zu Schulbeginn als auch zu Schulende und den Pausenzeiten sehr genau hin", erklärte Möhwald. "Polizisten fahren in Schulbussen mit und haben bekannte Tatörtlichkeiten wie den Seelower Busbahnhof Seelow im Auge." Möhwald bittet außerdem darum, weiterhin jeden Vorfall zur Anzeige zu bringen. Auf dieses Weise hätten auch weitere Straftaten seit Anfang Dezember 2022 verhindert werden können, erklärte er.

Bürgermeister fordert mehr Schulsozialarbeiter

Der Seelower Bürgermeister kündigte an, sich außerdem an das Bildungsministerium in Potsdam zu wenden - mit der Bitte um mehr Schulsozialarbeiter. Auf die 420 Schülerinnen und Schüler der Bertolt-Brecht-Oberschule kommt derweil nur ein Schulsozialarbeiter. Laut Schröder liege dieses Missverhältnis auch daran, dass es oft nur befristete Verträge gebe; das müsste das Bildungsministerium Schröders Ansicht nach ändern.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 31.01.2023, 19:30 Uhr

13 Kommentare

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  1. 13.

    "Was haben Sie gegen alternative Fakten, die doch nur die Tatsachen enthalten"
    Die dann regelmäßig widerlegt werden, da diese "Tatsachen" aus dem Kontext gerissen werden oder nur das benutzt wird was einem in den eigenen Kram passt.

    "Die Frage ist eigentlich nicht Migration und Kriminalität, sondern gibt es eine derartig hohe Kriminalität ohne Migration"
    Eindeutig ja. Man lese nur diesen Artikel. Und immer weiß ich noch nicht was Migration mit Kriminalität zu tun hat.

    @KonopMittwoch, 01.02.2023 | 09:36 Uhr
    Wieso soll ich Belege liefern? Ich habe doch keine Behauptung aufgestellt. Das war Paulchen:
    Zitat: "Dass die Polizei nur 3 Täter mit Migrationshintergrund ermitteln konnte, heißt längst nicht, dass es nicht mehr waren, eine höhere Anzahl ist politisch auch nicht zugelassen."
    Für diese Behauptung wollte ich einen Beleg.

  2. 12.

    Was haben Sie gegen alternative Fakten, die doch nur die Tatsachen enthalten, die Ihrem politischen Mainstream unliebsam sind und deshalb natürlich auch von selbsternannten Sprachpäpsten/innen stigmatisiert werden müssen.
    Die Frage ist eigentlich nicht Migration und Kriminalität, sondern gibt es eine derartig hohe Kriminalität ohne Migration ( die traumatisierten Sprengstoffexperten vom Berliner Silvester nicht mitgerechnet)?

  3. 11.

    Bin auch gerne in Seelow und auf dem Rückweg nehme ich mir immer frische Milch mit.
    Ich verstehe nicht warum sowas dort passiert in so schöner Umgebung.

  4. 10.

    Die konkreten Belege sollten Sie beitragen. Bisher kommen von Ihnen nur Behauptungen.

  5. 9.

    "Dass die Polizei nur 3 Täter mit Migrationshintergrund ermitteln konnte, heißt längst nicht, dass es nicht mehr waren, eine höhere Anzahl ist politisch auch nicht zugelassen."

    Dafür hätte ich gerne mal konkrete Belege.
    Oder sind das nur alternative Fakten?

    Und wenn Sie schon bei sind erklären Sie mir doch mal was Migration mit Kriminalität zu tun hat.

  6. 8.

    @"Paulchen"
    Sie/Du haben/hast vollkommen recht.
    Eine gute Freundin von mir lebt dort (ich bin dadurch öfter vor Ort)und erlebt die "Jugendlichen" dort täglich. Es ist in diesem geschichtsträchtigen und eigentlich auch sehr schönem Ort (eigene Erfahrung!)langsam nicht mehr zum aushalten!
    (Au Weia, darf er das sagen??)


  7. 7.

    Ds ist sie wieder, die linksgrüne Hammerkeule, wer nur ansatzweise Migration und Kriminalität kritisch hinterfragt, ist Nazi, Rassist usw., usw.
    Dass die Polizei nur 3 Täter mit Migrationshintergrund ermitteln konnte, heißt längst nicht, dass es nicht mehr waren, eine höhere Anzahl ist politisch auch nicht zugelassen.
    Wenn Ihr Freundeskreis im Mittelpunkt vor allem afghanisch-syrisch-tschetschenischer Täterkreise stünde, denken Sie anders darüber.
    Aber die können und dürfen es ja nicht sein, die sind ja, vor allem die Heranwachsenden, total kriegstraumatisiert, die tun nichts Böses und wenn, dann ist es Traumabewältigung.

  8. 6.

    Ich bin erschüttert wenn ich sowas lese Seelow und schulkriminalität!
    Dazu muss man wissen ein sehr idyllisch gelegener Ort wo der zweite Weltkrieg sein Ende fand.
    Was ist denn nur los mit unserer Jugend warum streitet Ihr und wenn dann bitte es diskutieren .
    Ich hoffe das dort bald Ruhe einkehrt ich möchte diesen Ort in liebevoller Erinnerung behalten wie ich Ihn bei Besuchen kennengelernt habe.

  9. 5.

    "Gut, dass der Leser nichts Genaues über die Art der Gewalttaten und sonstigen Kriminalität erfährt. Dann kann er keine Rückschlüsse auf die Täter ziehen."
    Vlt mal die braune Brille beim lesen absetzen. Steht doch alles da:
    "Insgesamt 28 Straftaten zählte die Polizei seit Mitte November, darunter Körperverletzungen, Diebstähle, Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. " und
    "Wir haben 25 Tatverdächtige ermitteln können, davon waren drei mit Migrationshintergrund"

    Warum will man denn Rückschlüsse auf die Täter ziehen? Ist doch egal, außer man will braune Parolen verbreiten.
    Wichtig ist doch nur dass die Polizei sich kümmert und die Kriminalität dort beendet.


  10. 4.

    Na, wenns alles Dorfbewohner waren, dann haben die Eltern diese Kinder wohl vernachlässigt und keine Werte oder Ethik vermitteln können. MOL ist natürlich auch nicht der Platz, wo das so leicht fällt....

  11. 3.

    Ein anständiges Lektorat vor Veröffentlichung täte den Artikeln des rbb gut. In den meisten Artikeln finden sich täglich mehrere Rechtschreibfehler und das nicht erst seit Kurzem.

  12. 2.

    Sind denn die Lehrer überbewertet? Was machen eigentlich Sozialarbeiter an einer Schule den ganzen Tag wirklich? Und bei Überlastung kommt dann der Lernbegleiter? Und wenn das nicht reicht der Alltagshelfer für den Gang zur Toilette u.Ä? Und wer glaubt das ist Satire, nein ist es nicht.

  13. 1.

    Gut, dass der Leser nichts Genaues über die Art der Gewalttaten und sonstigen Kriminalität erfährt. Dann kann er keine Rückschlüsse auf die Täter ziehen. Und die Relativierungen von Herrn Möhwald erst - mustergültig, wenn es um die Vertuschung eines ganz bestimmten Hintergrundes geht. Und seit wann nochmal braucht es eigentlich (möglichst viele) Sozialarbeiter an deutschen Schulen? Und von wo nach wo breitet sich dieses Phänomen, das es ehemals nur an Brennpunktschulen in Großstädten gab, aus? Und warum? Fragen über Fragen, auf die es konkrete Antworten gibt, die aber ideologiebedingt nicht gestellt werden.

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