Unwetterschäden - Werneuchen kämpft mit Bäumen, Schutt und abgedeckten Dächern
Abgedeckte Dächer, verwüstete Gärten: Auch nach Tagen versucht Werneuchen im Landkreis Barnim noch immer, die Schäden des Unwetters vom Montagabend zu beseitigen. Das ganze Ausmaß der Verwüstungen wird erst jetzt klar.
Noch immer kämpfen Anwohner im Werneuchener Ortsteil Krummensee (Barnim) mit den Folgen des Unwetters vom Montagabend. Seit Tagen beseitigen freiwillige Helfer sowie die Feuerwehr und das Ordnungsamt umgekippte Bäume und Schutt von beschädigten Häusern. Trotz der schweren Lage hält das Dorf zusammen, sagt Ortsvorsteherin Elfie Gille. "Das erstaunt mich unwahrscheinlich. Du rufst im Dorf auf für Unterstützung bei bestimmten Leuten und die Hilfe ist sofort da."
Ganze Dächer abgedeckt
Auch Rena Sperling hat in den letzten Tagen pausenlos mit angepackt. Weil ihre Kinder im Urlaub sind, kümmert sie sich derzeit um das Haus in Krummensee und beseitigt die Sturmschäden. "Der Nussbaum hier, der muss ganz und gar runter, weil das alles sehr wackelig geworden ist", sagt Sperling. Auch Dachziegel der Scheune im hinteren Bereich des Grundstücks würden fehlen. Bei anderen Häusern im Ort habe der Sturm ganze Dächer abgedeckt, einige wurden provisorisch mit Planen zugedeckt.
Bis alles aufgeräumt ist, könne es noch Tage, auf einigen Grundstücken sogar Wochen dauern. Deshalb wolle Sperling auch keine Zeit verlieren, bevor das nächste Unwetter kommt und weitere Schäden entstehen können.
Hunde standen im Wasser
Der Schock sitzt bei vielen Anwohnern im Ort weiterhin tief. Der kurze Moment, in dem das Unwetter wütete, kam Petra Arndt wie eine Ewigkeit vor. "Alles ist durch die Luft geflogen. Man hat nichts mehr gesehen", sagt Arndt. Die Fenster in ihrem Haus wurden durch den Sturm eingedrückt. In der unteren Etage sei das Wasser durch die Balkontür ins Haus gelaufen. "Meine Hunde haben alle im Wasser gestanden. Es ist undenkbar."
Anwohner beschreiben Unwetter als kleinen Tornado
In dem Werneuchener Ortsteil waren am Montagabend Schätzungen des Bürgermeisters Frank Kulicke (Unabhängige Wählergruppe Werneuchen) zufolge rund 100 Bäume umgestürzt. Zudem sollen auch zahlreiche Häuser vom Unwetter in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Mehrere Anwohner der Ortschaft beschrieben das Wetter-Phänomenen gegenüber dem rbb am Dienstag als eine Windhose oder kleinen Tornado.
Die Zufahrtsstraße ins Nachbardorf Trappenfelde ist nach wie vor gesperrt. Für Betroffene ist derzeit noch unklar, welche Schäden von der Versicherung übernommen werden.
Sendung: Antenne Brandenburg, 27.07.23, 16:42
Mit Material von Robert Schwaß