Unwetterschäden - Werneuchen kämpft mit Bäumen, Schutt und abgedeckten Dächern

Fr 28.07.23 | 12:31 Uhr
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Unwetterschäden im Ort Krummensee in Werneuchen. (Quelle: Robert Schwaß)
Audio: Antenne Brandenburg | 27.07.2023 | Robert Schwaß | Bild: Robert Schwaß

Abgedeckte Dächer, verwüstete Gärten: Auch nach Tagen versucht Werneuchen im Landkreis Barnim noch immer, die Schäden des Unwetters vom Montagabend zu beseitigen. Das ganze Ausmaß der Verwüstungen wird erst jetzt klar.

Noch immer kämpfen Anwohner im Werneuchener Ortsteil Krummensee (Barnim) mit den Folgen des Unwetters vom Montagabend. Seit Tagen beseitigen freiwillige Helfer sowie die Feuerwehr und das Ordnungsamt umgekippte Bäume und Schutt von beschädigten Häusern. Trotz der schweren Lage hält das Dorf zusammen, sagt Ortsvorsteherin Elfie Gille. "Das erstaunt mich unwahrscheinlich. Du rufst im Dorf auf für Unterstützung bei bestimmten Leuten und die Hilfe ist sofort da."

Unwetterschäden im Ort Krummensee in Werneuchen. (Quelle: Robert Schwaß)
Das Dach eines Hauses wurde notdürftig abgedeckt | Bild: Robert Schwaß

Ganze Dächer abgedeckt

Auch Rena Sperling hat in den letzten Tagen pausenlos mit angepackt. Weil ihre Kinder im Urlaub sind, kümmert sie sich derzeit um das Haus in Krummensee und beseitigt die Sturmschäden. "Der Nussbaum hier, der muss ganz und gar runter, weil das alles sehr wackelig geworden ist", sagt Sperling. Auch Dachziegel der Scheune im hinteren Bereich des Grundstücks würden fehlen. Bei anderen Häusern im Ort habe der Sturm ganze Dächer abgedeckt, einige wurden provisorisch mit Planen zugedeckt.

Bis alles aufgeräumt ist, könne es noch Tage, auf einigen Grundstücken sogar Wochen dauern. Deshalb wolle Sperling auch keine Zeit verlieren, bevor das nächste Unwetter kommt und weitere Schäden entstehen können.

Hunde standen im Wasser

Der Schock sitzt bei vielen Anwohnern im Ort weiterhin tief. Der kurze Moment, in dem das Unwetter wütete, kam Petra Arndt wie eine Ewigkeit vor. "Alles ist durch die Luft geflogen. Man hat nichts mehr gesehen", sagt Arndt. Die Fenster in ihrem Haus wurden durch den Sturm eingedrückt. In der unteren Etage sei das Wasser durch die Balkontür ins Haus gelaufen. "Meine Hunde haben alle im Wasser gestanden. Es ist undenkbar."

Anwohner beschreiben Unwetter als kleinen Tornado

In dem Werneuchener Ortsteil waren am Montagabend Schätzungen des Bürgermeisters Frank Kulicke (Unabhängige Wählergruppe Werneuchen) zufolge rund 100 Bäume umgestürzt. Zudem sollen auch zahlreiche Häuser vom Unwetter in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Mehrere Anwohner der Ortschaft beschrieben das Wetter-Phänomenen gegenüber dem rbb am Dienstag als eine Windhose oder kleinen Tornado.

Die Zufahrtsstraße ins Nachbardorf Trappenfelde ist nach wie vor gesperrt. Für Betroffene ist derzeit noch unklar, welche Schäden von der Versicherung übernommen werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 27.07.23, 16:42

Mit Material von Robert Schwaß

11 Kommentare

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  1. 11.

    Ich habe nichts von den Bränden geschrieben.
    Deren Ursachen brauchen sie mir nicht zu erklären.
    Ich schreibe vom Klima selbst. Und da wird das Weltklima analysiert, und nicht das Kleinklima innerhalb Berlins.
    Auch wenn es bei uns nicht den Anschein hat, ist dies der Heisseste Juli der je registriert wurde. Weltweit, worauf es ankommt !

  2. 10.

    Antwort auf Inga
    Ich hoffe das Land Brandenburg hilft auch .
    Alles Gute für Euch.

  3. 9.

    Antwort auf Klimawandler
    Schon mal was davon gehört das Brände von Menschen gelegt werden wie der Regenwald in Brasilien für die Lachszucht!
    Weil man da jetzt Soja abbaut und es gibt genug Beispiele Chile zum Beispiel zweitgrößter Importeur von Lachs nach Norwegen die ja nicht an Profit denken.
    Also warum brennt es das ist hier die Frage seien Sie mal ehrlich zu sich und den Kapitalisten!

  4. 8.

    Ein eigenes Haus hat man, weil man es irgendwann so wollte. Und in vielen Fällen - wie auch meinem - hat man viele Jahre dafür gearbeitet und auf manch anderes verzichtet. Wir waren uns bewusst, daß wir da keinen Hausmeister haben, uns selbst kümmern müssen, Verpflichtungen haben und auch Risiken damit verbunden sind. Finanziell ist mit einer entsprechenden Versicherung gut vorgesorgt, aber im Ernstfall (den man niemanden wünscht) bedeutet es einen nicht zu unterschätzenden Kraftaufwand und emotionale Belastung. Auf staatliche Hilfe zu hoffen -Stichwort:Grundsteuer ;-)- so löblich diese wäre - als privater Eigenheimer sollte man da garnicht erst dran denken :-((

  5. 7.

    „Starke Wettererscheinungen „ gab es schon immer. Aber ja, ich glaube auch, es wird stärker und lokalisierter. Ich glaube aber auch, dass die „Klimaleugner“, die Sie erwähnen, nicht in der Überzahl sind. Viele versuchen, in „ihrem kleinen Rahmen“ etwas zu tun. Das nur aus unserem Umkreis. Nur ist eine Umkehrung von jetzt auf gleich nicht möglich. Und das hat mit Klima-Leugnen nichts zu tun. Die Zeit ist sicher begrenzt. Aber es muss jeder , in seinem Rahmen, etwas tun. Wäre schon ein Gewinn.

  6. 6.

    Hier kann man nur hoffen daß den Geschädigten unbürokratisch geholfen wird durch Versicherungen, dem Landkreis oder des Landes Brandenburg.

  7. 5.

    Jeder in Deutschland wohnt Umweltbewusst ?
    In welchem Deutschland leben sie den ?
    Es bestreitet keiner das es auch früher schon Hitzewellen ( deutlich unter den Höchstwerte als heutzutage) und Unwetter gab.
    Sie werden aber immer häufiger und intensiver.
    Vor allem darf man nicht nur das Wetter in Berlin sehen, sondern das ganze Weltklima. Und das der letzten Jahrzehnte.
    Vorallem sollte man nicht die Augen davor verschließen, wie sie es offensichtlich tun.
    Auch solche Wetterlagen wie jetzt, wo das Wetter nahezu einem normalen Mitteleuropäischen Sommer anmutet wird es noch in 50 Jahren geben, halt immer seltener.
    Hat aber nichts damit zu tun das es den Klimawandel nicht gibt, wie es viele immerwieder behaupten.
    Man sollte keine Panik davor haben, aber man sollte die Warnschüsse der Natur, des Klimas verstehen und sehen.
    Die Hitze in Südeuropa aktuell, Ahrtal, Dürren und Hitze über 40 Grad der letzten Jahre in Deutschland sind nur der Anfang.

  8. 4.

    #Klimawandler, man kann und darf nicht immer alles mit dem Klimawandel in Verbindung bringen. Tornados gab es zum Beispiel in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts. Mal ein wenig Bildung genießen. Vergleicht Mal die Atemluft der 80er mit jetzt. Da liegen Welten dazwischen. Man muss neue Technologien fördern und wirken lassen und nicht alles Verbieten und den Menschen einreden wie "schlecht" sie sind. Jeder lebt in Deutschland Umweltbewusst, für seine Möglichkeiten.

  9. 3.

    Kaum zu glauben das es immernoch Menschen gibt, die vor dem Klimawandel die Augen verschließen.
    Zu Zeiten wo es selbst in Europa große Probleme gibt.
    Spanien, Italien, Griechenland, Rhodos , Teile Nordafrikas

  10. 2.

    Hat nichts mit Klimawandel zu tun denke an viele Stürme die ich auch als Kind erlebt habe.
    Hausbesitzer müssen sich entsprechend versichern.
    Ist ja niemand gezwungen in ein eigenes Haus zu ziehen anstelle einer Mietwohnung.
    Also trägt man auch das Risiko.
    Ich finde in außergewöhnlichen Fällen sollte das Land auch den Besitzern helfen ein bisschen das Leid abzufedern.
    Aber bitte nicht das Klima immer vorschieben.

  11. 1.

    Bei solchen Artikeln hält sich der Klimawandelleugner vornehm zurück und wartet ein paar Tage ab bis da Gras drüber gewachsen ist...

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