Steigende Kosten - Berliner Wasserbetriebe kündigen für 2024 Preiserhöhung an

Do 13.04.23 | 13:52 Uhr
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Symbolbild:EIn Kind wäscht sich die Hände mit Wasser am Waschbecken.(Quelle:dpa/T.Trutschel)
Audio: rbb24 Inforadio | 13.04.2023 | Thorsten Gabriel | Bild: dpa/T.Trutschel

Die Preise für Trink- und Abwasser in Berlin sollen steigen. Das kündigten die Berliner Wasserbetriebe für das nächste Jahr an. Grund dafür sind demnach die steigenden Kosten. Unklar ist allerdings noch, wie teuer genau es für die Berliner wird.

Die Berliner Wasserbetriebe (BWB) planen für das kommende Jahr eine Preiserhöhung. Das bestätigte Unternehmenssprecherin Astrid Hackenesch-Rump dem rbb am Donnerstag. Einer der Gründe dafür seien die steigenden Kosten.

Über den Umfang der Erhöhung sei aber noch keine Entscheidung getroffen, sagte Hackenesch-Rump. Zuletzt hatten die BWB vor zehn Jahren ihre Preise erhöht. Zuvor hatten mehrere Medien über die geplante Erhöhung der Wasserpreise berichtet.

Investitionen in die Zukunft der Wasserbetriebe

Der am Mittwoch vorgestellte BWB-Geschäftsbericht weist als Planzahl für 2024 eine darin kalkulierte Anhebung der Trinkwassergebühren um fünf Prozent aus und beim Schmutzwasser um 2,9 Prozent. Die Sprecherin betonte gegenüber dem rbb allerdings, dass es sich lediglich um eine Planung handele und nicht um eine beschlossene Tariferhöhung.

In der Diskussion sei nun die Höhe der Preisanpassung und wie das Land Berlin als Eigentümerin der BWB die Kostenerhöhung für Kunden abfedern könne und einen Teil der Kostensteigerung mittrage, erklärte Hackenesch-Rump. Berlin müsste dann auf einen Teil seiner Dividende aus dem Unternehmensergebnis verzichten.

Für den Beschluss über eine Preiserhöhung ist bei den Wasserbetrieben der Aufsichtsrat zuständig. Ihm steht zurzeit noch der parteilose Wirtschaftssenator Stephan Schwarz vor. Ob er dieses Amt auch nach dem erwarteten Regierungswechsel innehaben wird, ist offen.

Der Chef der Wasserbetriebe, Christoph Donner, hatte bei der Vorstellung des Geschäftsberichts der BWB am Mittwoch vorgerechnet, dass die Berlinerinnen und Berliner im Schnitt pro Kopf 17 Euro monatlich für Trinkwasser ausgeben. Bei einer Erhöhung um fünf Prozent wären dies demnach 85 Cent mehr pro Monat.

BWB investieren in Umbau des Wasserkreislaufs

Einen weiteren Grund für die angepeilten höheren Preise sieht das Unternehmen in nötigen Investitionen. Eines der großen aktuellen Projekte mit erheblichem Investitionsaufwand für die BWB ist demnach der Umbau der Wasserkreislaufs wegen des sinkenden Grundwasserspiegels in der Stadt und für eine besseren Nutzung von Niederschlagswasser.

BWB-Vorstand Donner sagte der Deutschen Presse-Agentur (DPA), es fehle in Berlin an "Umsetzungskonzepten und Ressourcen, um den so wichtigen Umbau zur Schwammstadt weiter vorzubereiten." So hätten die Wasserbetriebe bereits Flächen von insgesamt rund 100 Hektar identifiziert, die potenziell entsiegelt werden könnten. Schließlich sei Regen nicht länger als "Entsorgungsproblem" zu betrachten, sondern eine "wichtige Ressource". Um diese Ressource optimal zu nutzen und zu schonen, müsse der Abwasserkreislauf umgestaltet werden.

Allein im vergangenen Jahr hätten die Berliner Wasserbetriebe rund 100 Millionen Euro in die Reinigungsqualität der eigenen Kläranlagen investiert. Das hier gewonnene und gereinigte Abwasser müsse künftig aber auch besser genutzt werden, so BWB-Vorstand Donner.

Die BWB sind vollständig im Besitz des Landes Berlin.

Sendung: rbb 88,8, 13.4.2023, 12 Uhr

28 Kommentare

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  1. 28.

    Ich bin dafür, die gereiften Abwässer länger in der (Schwamm) Stadt zu halten, wie es Herr Donner vorhat. Warum läuft vom KW Münchehofe alles über die Erpe? Könnte nicht eine Teilmenge zur Auffüllung der vorhandenen wasserbaulichen Anlage "Krötenteich" in Rahnsdorf verwendet werden?

  2. 27.

    Na, wenigstens die städtischen Versorger sollten hier nicht Preistreiberei auf dem Rücken der Mieter betreiben dürfen in der Stadt. Hier sollte es klare Sparvorgaben bei Stadtreinigung, Müllabfuhr, Wasserbetrieben geben. Ich zweifle an, dass die aktuell effizient und mit automatisierten Prozessen arbeiten. Eine Kehrmaschine kann doch auch autonom fahren und die Verwaltung der Betriebe digitalisiert und zusammengelegt werden. Wir leisten uns hier deutschlandweit in den kommunalen Betrieben viel zu kostenintensive Prozesse. Diese sollten zum Mieterwohl, um nicht weiter ausufernde Nebenkosten zu haben, umgehend kostentechnisch allesamt auf den Prüfstand und soweit es geht automatisiert und digitalisiert werden.

  3. 26.

    Warum brauchen Sie zuhause Wasser? Arbeiten Sie doch einfach etwas länger und Bleiben Sie einfach in der Firma, dann können Sie sich diese Ausgaben sparen.

  4. 25.

    Ach so ... die Kosten steigen für alle, aber städtische Mitarbeitende sollten weniger verdienen. Macht echt Sinn, die Jobs noch unattraktiver zu machen. Fegen Sie dann auch die Straße und klären Ihr Wasser selbst, dass Sie sich aus einem Brunnen pumpen?

  5. 24.

    Es war ja auch kaum zu erwarten, dass eine auch so benannte Migrationsabgabe eingeführt wird ! Auch wenn die Töpfe verschiedene sind: Jeder solidarisch Empfangene verhindert einen gebauten Spielplatz (etc).

    Es gibt sie, die Durchstarter, diejenigen, die sich in ner Bringschuld sehen, Dankbarkeit empfinden ! Powern ! Aber einer von 4 ? Halte das für Ausbaufähig ! Dann sinken die Wasserpreise auch wieder !

    Hier die Wasserpreise, ggf. bald mal nen 10er mehr für nen neuen Perso... hat sich noch nie jemand gefragt, warum die Checker im Görlie immer so gute Laune haben ?

    Vielleicht verhält es sich hier wie bei den fehlenden Verkehrsschildern und dem Tempolimit: Es gibt in Deutschland nicht genug Spaten und Kittel !

    Bitte mal bedenken, wenns um Bafög, etc. geht, bevor man unnötigerweise Denkmäler beschmiert !

  6. 23.

    Welcher Versorgerbetrieb soll das denn sein? Müll? Wasser?

  7. 22.

    Bitte beschäftigen sie sich mit dem Gebührenrecht. Jede Ausgabe wird genauesten von Aufsichtsrat, Wirtschafts- und Gebührenprüfern überprüft. Und zu den „üppigen Gehältern“ kann ich nur sagen: Man benötigt selbst für einfache Tätigkeiten ein Studium um ein gewisses Gehalt rechtfertigen zu können. Ein privates Unternehmen würde unabhängig von studiert oder nicht ein marktübliches Gehalt zahlen solange die Leistung stimmt. Bei den BWB ist das aufgrund des gebührenrechts nicht möglich.

  8. 21.

    "Können wir bei den stadteigenen Betrieben mal eine Preisbremse einführen."

    Gibt es bereits bei den kommunalen WBG.

  9. 20.

    Befragen Sie mal Ihre Suchmaschine nach "Kartellamt+Wasser+Berlin" oder jedes andere Bundesland/Stadt Ihrer Wahl.
    Die Preise werden doch in Berlin wie in jeder anderen Gemeinde vom "Stadtparlament" genehmigt.
    Also gehört auch eine entsprechende Begründung dazu, die die Abgeordneten doch prüfen.

  10. 19.

    Also steigt die 2. Miete weiter. Müllabfuhr, Straßenreinigung, Wasser, Internet, Heizung - alles steigt. Können wir bei den stadteigenen Betrieben mal eine Preisbremse einführen. Die Gehaltsanstiege sollten bei diesen kommunalen Unternehmen per Gesetz gebremst werden.

  11. 18.

    "Es wäre auch ein Wunder gewesen, wenn nicht weiter Wege gefunden werden, den Bürger durch die Mangel zu drehen und auszuquetschen."

    "Bei einer Erhöhung um fünf Prozent wären dies demnach 85 Cent mehr pro Monat."

  12. 17.

    Und Nachts ist es kälter als draußen! Es ist die Energiepolitik der vorangegangenen Bundesregierung, die uns jetzt auf die Füße fällt!

    Hätten wir jetzt schon die EE, die Altmaier verhindert hatte, wären wir nicht so stark von teurer Energie abhängig.

  13. 16.

    Ich hoffe, das dabei auch die Brunnenbesitzer zur Kasse gebeten werden.

  14. 15.

    Es wäre auch ein Wunder gewesen, wenn nicht weiter Wege gefunden werden, den Bürger durch die Mangel zu drehen und auszuquetschen. Darf man sich schon mal auf eine "Luftsteuer" einrichten? Pro Atemzug 1 ct, das spült Milliarden in die Kassen, für Idiotenprojekte! Na, dann man los!

  15. 14.

    Es muss keiner meckern.Es wird alles teurer .Die Löhne und Renten steigen ja auch.Es ist die Preisspirale die sich immer weiter drehen wird.Bei der Energiepolitik der derzeitigen Regierung muss man sich also nicht wundern.Von nichts kommt nichts und ohne Fleiß kein Preis.Das war schon immer so.

  16. 13.

    Gut erkannt, wären die Wasserbetriebe noch in der Hand gieriger privater Anleger wären die Preise schon längst doppelt so hoch.

    "Berlin müsste dann auf einen Teil seiner Dividende aus dem Unternehmensergebnis verzichten."

    Hier sieht man den Vorteil der Rekommunalisierung.

  17. 12.

    Nun muss man aber auch den Zeitraum bedenken, in dem es keine Preiserhöhung gab. Nämlich seit dem Rückkauf. Die Frist wurde dabei festgehalten, unabhängig vom Geschäftsergebnis.

  18. 11.

    Sclecht, für die Menschen in Berlin.
    denen das Wasser sowieso " bis zum Hals steht "

  19. 10.

    Wenn man annimmt, daß dieser Überschuß teilweise investiert und teilweise an die (bankrotte) Stadt als Eigentümer gegangen ist, dann paßt das gut, da das Geld schon weg ist. Und da diverse große Zusatzausgaben (wie extra verbilligte Fahrscheine) anstehen, werden natürlich auch zusätzliche EInnahmen benötigt.

  20. 9.

    Von den Meckerern 1-6 hat wohl keiner den Artikel richtig gelesen.
    Nicht begriffen das es im Grund um den Klimawandel und deren Folgen geht.
    Übrigens, hier in der Lausitz hat man klammheimlich einfach mal den Grundpreis für Abwasser verdoppelt so das auch sparen nicht hilft.

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