KaDeWe im Portfolio - Immobilien-Einheiten der Signa-Gruppe insolvent

Do 28.12.23 | 17:49 Uhr
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Das weihnachtlich beleuchtete KadeWe, Kaufhaus des Westens, aufgenommen am 25.11.2023 in Berlin Schöneberg. (Quelle: Picture Alliance/XAMAX)
Video: rbb24 Abendschau | 28.12.2023 | Nachrichten | Bild: Picture Alliance/XAMAX

Bei der angeschlagenenen Signa-Gruppe ist jetzt der wichtigste Immoblienbereich zahlungsunfähig. Zu dem betroffenen Tochterunternehmen Signa Prime gehören Geschäftsimmobilien in Toplagen, darunter das Berliner KaDeWe.

Die beiden wichtigsten Immobiliengesellschaften im Signa-Konzern des österreichischen Miliardärs René Benko haben Insolvenzverfahren angekündigt.

Eines davon ist das Unternehmen Signa Prime, wie am Donnerstag in Wien mitgeteilt wurde. Dort habe man einen Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung gestellt. Das bedeutet, dass das Management in Verantwortung bleibt, aber einen Sanierungsverwalter zur Seite gestellt bekommt.

Diesem Schritt werde die Signa Development Selection AG am Freitag folgen. Trotz erheblicher Bemühungen habe man die Mittel für eine außergerichtliche Restrukturierung nicht sicherstellen können.

Senat mit Signa und Galeria Karstadt Kaufhof im Gespräch

Die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft sieht die jüngsten Entwicklungen bei Signa mit Sorge. "Die Wirtschaftsverwaltung bewertet die Lage als ernst und volatil", teilte die Behörde am Donnerstag dem rbb mit. Sie sei sowohl mit den Berliner Standorten, der Geschäftsführung der Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) und Signa, dem Handelsverband sowie mit anderen betroffenen Städten und Bundesländern im Austausch.

Welche konkreten Auswirkungen die neuen Insolvenzen und angestrebten Sanierungsverfahren hätten, könne noch nicht abschließend beantwortet werden, so die Senatsverwaltung. Der Senat messe den Warenhäusern "als Ankermietern in Einkaufsstraßen" und auch in ihrer Funktion für die Versorgung der Menschen eine höhe Bedeutung bei. "Die Wirtschaftsverwaltung und der Senat halten daher uneingeschränkt an dem Ziel fest, dass die Warenhausstandorte in Berlin weiterentwickelt und die Arbeitsplätze gesichert werden."

Signa-Prime-Portfolio: KaDeWe, Karstadt-Häuser, Elbtower

Zu Signa Prime gehören hochpreisige Geschäftsimmobilien, darunter das KaDeWe in Berlin, Kaufhausimmobilien von Galeria Karstadt Kaufhof und der Elbtower in Hamburg. Signa Prime baut und vermietet Immobilien. Für das Einzelhandelsgeschäft der Kaufhäuser sind andere Gesellschaften zuständig.

Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof wollte am Donnerstag einen Medienbericht nicht kommentieren, wonach sie sich bereits auf eine dritte Insolvenz vorbereite. Dies hatte das Nachrichtenportal "Business Insider" unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet. Demnach werde untersucht, ob die Kette überhaupt noch genug Mittel und Wirtschaftskraft für eine Insolvenz habe.

Im November führte die sich abzeichnende Signa-Krise zum vorläufigen Stopp aller Bauprojekte in Berlin. Ende November wurde bekannt, dass die Signa-Tochter SportScheck zahlungsunfähig ist - ebenso wie die Signa Real Estate Management Germany GmbH.

Signa in der Krise: Diese Bauprojekte wurden in Berlin gestoppt. (Quelle: rbb24)

Sendung: rbb24 Abendschau, 28.12.23, 19:30 Uhr

18 Kommentare

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  1. 18.

    Nein, im Raubtierkapitalismus wäre Benko längst pleite und bitterarm! Es sind die ständigen Sanierungen, Schuldenerlässe und Fördermittel, mit denen er sich auf unser aller Kosten eine goldene Nase verdient. Alleine die Aussage, die Warenhäuser wären immer noch Ankermieter, sind reine Realitätsverweigerung. Das mag beim KaDeWe so sein, aber doch schon lange nicht mehr bei Galeria Karstadt. Gemessen an deren Größe und Angebot werden die kaum noch besucht. Leere Abteilungen, wo sich die Verkäufer die Beine in den Bauch stehen, sind sichtbare Realität. Das Konzept hat sich längst überholt und ist defizitär. Jetzt werden wieder Lieferanten und Kreditgeber ausgeplündert und die Angestellten zu Zugeständnissen gedrängt, nur damit in einem Jahr die selbe Situation wieder eintritt. Alles nur möglich durch ein Insolvenzrecht, durch welches man Dritte faktisch ungestraft übers Ohr hauen darf, wenn man es nur richtig anstellt.

  2. 17.

    Bitte nicht schon wieder gutes Geld dem schlechten hinterherwerfen! Der Einzige, der bislang mit den ganzen Sanierungen und Unterstützungen profitiert hat, war der Millionär Benko, der mit vollkommen überhöhten Mieten die Gelder raus zieht. Bezahlt haben das der Staat, die Beschäftigten und zum Teil auch ein paar Investoren, die gutgläubig genug waren. Das KaDeWe läuft alleine und wird einen neuen Investor finden. Die restlichen Kaufhäuser sind eh schon tot und längst keine Publikumsmagneten mehr. Die existieren nur noch wegen der staatlichen Fördermittel, die sinnlos reingepumpt wurden. Für diese Immobilien werden sich neue Formen der Nutzung finden, ein Wandel der bislang verhindert wurde. Da finden dann auch die Angestellten sichere neue Jobs und müssen nicht alle ein bis zwei Jahre bangen.

  3. 16.

    Meinen Sie wirklich, es findet sich jemand, der den Herrn Benko für einen Bürojob, von 8 bis 16 Uhr, 5 Tage die Woche einstellt?

  4. 15.

    Es gibt so viele aktuell freie Jobs. Vielleicht ist es ein guter Moment in einen Bürojob oder die Verwaltung zu wechseln.

  5. 14.

    Stimmt, jede Bank trägt sich bei der Kreditvergabe eine üppige Grundschuld auf die Immobilien ein. Somit sind es halt nur ein paar prominente Immobilien, bei denen der Besitzer wechseln wird. Ein normaler Vorgang bei Immobilien.

  6. 13.

    Die Lagen der Immobilien sind deutschlandweit top. Somit wird sich sehr bald jemand finden, der hier weitermacht. Da sind wir sehr optimistischl. Also ein wenig mehr Augenmaß bei Kommentaren und Berichterstattung alles wird sich fügen.

  7. 12.

    Wenn die Borniertheit mit von der Partie ist, dann nutzen Berater nichts.

    Berater sind auch Profis und können sagen warum sie unentbehrlich sind. Man kann das an einfachsten Dingen erkennen, wenn man will. Und dieses Wollen macht den Unterschied aus.

  8. 11.

    Signa war nie an der Entwicklung und Weiterentwicklung der Kaufhäuser interessiert. Das ist gar nicht deren Kernkompetenz.
    Es ging ihnen ausschließlich um die Immobilien, die Kaufhäuser und deren Beschäftigten waren eher lästiger 'Beifang'. Da war dann der Staat als 'Goldesel' gut genug, nach dem Motto: "Gewinne privatisieren, Verluste verstaatlichen".
    Herr Benko wird - im Gegensatz zu Jürgen Schneider (1994) - wohl keine Verurteilung fürchten müssen.
    Denn: der Markt "reguliert sich ja selber"..

  9. 10.

    Dann braucht der Staat auch nicht helfen das x-mal gestorbene Pferd wieder aufzuzäumen!
    Die Zukunft ist ONLINE - Shoppen IST ONLINE. Personal bitte statt im Laden im Onlinegeschäft in der Logistik beschäftigen, es muss niemand arbeitslos werden. Bitte keine Filialen-Rettungen auf Staatkosten. Wenn doch, dann fließen offensichtlich Schmiergelder zw. Immobilienhaien und regional-Politikern. Die Kaufhäuser kann man locker als "Arcaden" also in Einzelgeschäfte eröffnen o.ä. oder in Bürgerzentren, Freizeitstätten, Schulen etc. umgestalten.

  10. 9.

    Das Problem daran ist,das es zum Schluss zu Lasten des Steuerzahlers kommt ......alles so richtig tolle Finanzgenies auf Pump kaufen und den die Fliege machen so oft schon gewesen da werden Exestensen zerstört

  11. 8.

    Das hab ich auch gelesen von der Finanzbeamtin. Als Beamtin hat die sws Sondervergünstigungen, aber manche sind trotzdem käuflich und können vor $$-Zeichen in den Augen nicht mehr erkennen, was rechtens ist - siehe Kohl, Scholz etc.

  12. 7.

    Na, die "Berater mit ihren Werkzeugkästen" sitzen direkt im Finanzministerium, und das nicht erst seit gestern.... wie ganz mutige Journalisten aufgedeckt haben. Was es an derart "Schlupflöchern" gibt? Selbst den am Ende interviewten Politikern verschlug es die Sprache. Einfach mal stöbern, was zugänglich an Informationen ist.
    Ja, die derzeitige Regierung hat wirklich umfassend zu tun, denn das wurde schon seit Jahrzehnten geduldet. Hauptsache Klein Mäxchen hat seine Steuerschuld von 11 EUR pünktlich bezahlt.

  13. 6.

    Na ja, sie dürfen davon ausgehen, dass zumindest die Banken Signa ihr Geld nur gegen Objekte und Grundstücke in Top-Lagen verliehen haben.

  14. 4.

    Weil Profis auf einfältig anmutende Provinzpolitiker treffen. Und damit ist nicht nur die (Nicht)Ausbildung gemeint...

  15. 3.

    Ich verstehe nicht, warum ständig Investoren, Banken, Politik auf solche großkozigen (man kann auch Verbrecher sagen) Menschen reinfallen. Die schaffen Geld zur Seite und Leben in saus und braus und die Allgemeinheit kann dann für die Schulden aufkommen.
    Das Privatvermögen müsste man solchen Leuten pfänden.
    Die ziehen andere Firmen wie Handwerker mit in den Abgrund und Arbeitnehmer verlieren ihre Jobs.

  16. 2.

    ohne die geringsten Skrupel plündern und dabei ein paar 10.000 aus ihren Jobs treiben, das kann er, der Herr Benko. Es ist nicht davon auszugehen, dass er jemals die Fähigkeit zu sozialem Verhalten entwickeln wird - Raubtier-Kapitalismus in Reinform.

  17. 1.

    Das war abzusehen. Von Anfang an.
    „habe man einen Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung gestellt. Das bedeutet, dass das Management in Verantwortung bleibt, aber einen Sanierungsverwalter zur Seite gestellt bekommt.“
    Zuallerallererst (!) werden die Lieferanten u.a. Gläubiger nicht ihre erbrachten Leistungen bezahlt bekommen. Das zu benennen wäre die richtige Einstellung!

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