Drei Filialen in der Region - Signa-Tochter Sportscheck ist zahlungsunfähig
Der Sportartikelhändler Sportscheck stellt Insolvenzantrag. Hintergrund sind finanzielle Probleme der Signa-Gruppe, zu der Sportscheck gehört. In Berlin gibt es zwei Filialen, in Brandenburg eine.
Der zur Signa-Holding gehörende Sportartikelhändler Sportscheck stellt Insolvenzantrag. Das Unternehmen hat bundesweit 34 Filialen, darunter sind zwei in Berlin (Mall of Berlin in Mitte sowie Boulevard-Berlin in Steglitz) sowie eine in Brandenburg (A10-Center in Wildau, Landkreis Dahme-Spreewald).
Nach dem Insolvenzantrag der Signa-Holding sei Sportscheck zahlungsunfähig, teilte die Sportwarenkette am Donnerstag mit. Die Geschäftsleitung werde im Laufe des Tages beim Amtsgericht München ein Insolvenzverfahren beantragen.
Filialen und Online-Shop weiter normal geöffnet
Alle Filialen, der Kundenservice und der Online-Shop arbeiteten zunächst ganz normal weiter, hieß es. Die im Herbst angekündigte Übernahme von Sportscheck durch den britischen Modehändler Frasers Group werde jetzt zwar "erst einmal nicht vollzogen werden; Frasers hält jedoch weiter an seinen Übernahmepläne fest", teilte das Unternehmen mit.
Weitere potenzielle Investoren hätten Interesse an der Übernahme von Sportscheck bekundet, der Prozess sei nun wieder offen. "Dies stimmt Sportscheck zuversichtlich, einen neuen starken Partner zu finden, der dem Unternehmen langfristig Stabilität zusichert." Geschäftsführer Matthias Rucker sagte, die Insolvenz sei bitter, aber auch eine Chance, das Unternehmen mit seinen Vertragspartnern und Gläubigern nachhaltig zu stärken. Der Sanierungs- und Investorenprozess solle spätestens im März abgeschlossen werden.
Auch Galeria steht auf der Kippe
Die Signa Holding GmbH des österreichischen Milliardärs René Benko hatte am Mittwoch ein Insolvenzverfahren angekündigt. Die Holding beantragte nach eigenen Angaben beim Handelsgericht Wien die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung. Das Schweizer Tochterunternehmen Signa Retail Selection AG, zu der auch Galeria zählt, beantragte am Mittwoch Gläubigerschutz bei Gericht. Dadurch könnte die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof bald zum Verkauf gestellt werden.
Nach Angaben der Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) hat der Senat noch keine Information, an wen und unter welchen Bedingungen so ein Verkauf ablaufen könnte. Es gelte aber nach wie vor: Jeder, der in Berlin investiere, müsse ein klares Bekenntnis zu den Warenhäusern und zu den Beschäftigten abgeben. Galeria betreibt in Berlin zehn Filialen, in Brandenburg eine (Potsdam).
Sendung: rbb24 Inforadio, 30.11.2023, 16:42 Uhr