WSE -
Der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) hat im Streit um die Überschreitung von Abwasser-Grenzwerten von Tesla in Grünheide (Oder-Spree) erneut eine Entscheidung vertagt. "Wir nehmen uns noch Zeit für die Verhandlungen bis zum 30. September", sagte der Vorsitzende der Verbandsversammlung, Thomas Krieger, dem rbb am Mittwochabend nach einer zweistündigen Sitzung. Er rechne mit einer finalen Entscheidung des Verbands im Oktober.
Grenzwerte von Phosphor und Stickstoff überschritten
Der Elektroautohersteller Tesla hatte in der Vergangenheit Grenzwerte von Phosphor und Gesamtstickstoff, vor allem im Bereich Sanitär und Reinigung, überschritten und tue dies nach Angaben des WSE trotz mehrfacher Mahnung auch weiterhin.
"Es geht um Grenzwerte, die für Tesla schärfer sind als für andere Gewerbetreibende", sagte Verbandschef Krieger. Die sollten daher in den kommenden Wochen neu verhandelt werden. "Es geht nicht darum, Tesla irgendwelche Sonderrechte einzuräumen, sondern auf Regelungen zurückzugreifen, die wir bei anderen Gewerbetreibenden anwenden."
Bereits im April hatte sich der WSE kompromissbereit gezeigt und Tesla einen Deal angeboten. Unter anderem sollte der Grenzwert für Gesamtstickstoff im Abwasser mehr als verdoppelt werden. Auch über die Bestimmung des Phosphor-Wertes wollte der Verband verhandeln. Im Gegenzug müsste Tesla die vertraglich zugesicherte Trinkwasserliefermenge für das Werk signifikant reduzieren.
Sendung: Antenne Brandenburg, 18.07.2024, 8:30 Uhr