WSE - Wasserverband will erst im Herbst über Grenzwerte für Tesla-Abwasser entscheiden

Do 18.07.24 | 12:21 Uhr
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Wasserverband Strausberg Strausberg-Erkner WSE
Audio: Antenne Brandenburg | 18.07.2024 | O-Ton: Thomas Krieger | Bild: rbb

Der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) hat im Streit um die Überschreitung von Abwasser-Grenzwerten von Tesla in Grünheide (Oder-Spree) erneut eine Entscheidung vertagt. "Wir nehmen uns noch Zeit für die Verhandlungen bis zum 30. September", sagte der Vorsitzende der Verbandsversammlung, Thomas Krieger, dem rbb am Mittwochabend nach einer zweistündigen Sitzung. Er rechne mit einer finalen Entscheidung des Verbands im Oktober.

Grenzwerte von Phosphor und Stickstoff überschritten

Der Elektroautohersteller Tesla hatte in der Vergangenheit Grenzwerte von Phosphor und Gesamtstickstoff, vor allem im Bereich Sanitär und Reinigung, überschritten und tue dies nach Angaben des WSE trotz mehrfacher Mahnung auch weiterhin.

"Es geht um Grenzwerte, die für Tesla schärfer sind als für andere Gewerbetreibende", sagte Verbandschef Krieger. Die sollten daher in den kommenden Wochen neu verhandelt werden. "Es geht nicht darum, Tesla irgendwelche Sonderrechte einzuräumen, sondern auf Regelungen zurückzugreifen, die wir bei anderen Gewerbetreibenden anwenden."

Bereits im April hatte sich der WSE kompromissbereit gezeigt und Tesla einen Deal angeboten. Unter anderem sollte der Grenzwert für Gesamtstickstoff im Abwasser mehr als verdoppelt werden. Auch über die Bestimmung des Phosphor-Wertes wollte der Verband verhandeln. Im Gegenzug müsste Tesla die vertraglich zugesicherte Trinkwasserliefermenge für das Werk signifikant reduzieren.

Sendung: Antenne Brandenburg, 18.07.2024, 8:30 Uhr

35 Kommentare

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  1. 35.

    "Es geht um Grenzwerte, die für Tesla schärfer sind als für andere Gewerbetreibende", sagte Verbandschef Krieger.

    Diese Aussage dieses Herrn stimmt nicht, denn Tesla werden Sonderbedingungen eingeräumt. Der Konzern hat durchgesetzt, ohne Fremdkontrolle sich selbst zu überwachen. Den Behörden sind in Abständen nur die von Tesla beauftragten bzw. durch den Konzern selbst angefertigten Untersuchungsberichte zuzusenden. Schlimm , dass die auf der vorgestrigen WSE-Verbandsversammlung anwesenden Bürgermeister nicht gemeinsam Sturm dagegen gelaufen sind. Sie laufen Gefahr, dass ihnen das Wasser der Wasserfassungen Hohenbinder Straße ausgeht, da nicht mehr trinkbar. Auf diesbezügliche Einwürfe während der Versammlung hat jedenfalls keiner reagiert. Der Herr Krieger hat nur dem Einwender sein Fragerecht abgesprochen.

  2. 34.

    Die „verhandeln“ darüber nicht erst seit heute. Und so kompliziert oder unfair ist das Angebot des WSE nicht, wenn man es ehrlich meinen würde.
    Aber ja, warten wir die gesetzte Verbands-Deadline ab. Die paar Tage machen den Kohl auch nicht mehr fett.

  3. 32.

    Wie sie dem Artikel entnehmen können, waren es einer der Verhandlungsvorschläge des WSE. Und sie können dem Artikel ebenfalls indirekt entnehmen, dass Musk weder die eingesparten Kontingente für die Zukunft zurückgibt noch an einer Haftung für etwaige Mehrkosten zusätzlicher Klärstufen aufgrund der Grenzwertüberschreitungen zustimmt.
    Und jeder der Elon Musk kennt, ist über die Entwicklung auch nicht weiter überrascht. Nur unsere naiven Politiker kriechen vor solchen Typen ständig zu Kreuze.

  4. 31.

    Ob Tesla Kontingente abgibt war meiner Meinung nach auch Teil der Verhandlungen. Laut Text verhandelt der WSE über die Grenzwerte und kann eine Gegenleistung fordern.

  5. 30.

    Und was hat das nun alles mit den messbaren Größen von Tesla und dem offensichtlichen „Foul-Spiel“ zu tun?!
    Ist einfachste lineare Algebra um die Problematik in diesem Artikel zu verstehen. Hat nichts mit Landwirtschaft, Rasensprengen oder Swimmingpool zu tun.

  6. 29.

    Ein fehlendes Wassermanagement, haben Sie noch vergessen.
    Kaputte und marode Schleusen und Wasserwehre ebenso.
    Das fehlende Auffangen von Wasser auf großen Dachflächen.
    Fehlende Speicherbecken/Speicherseen.
    Die Zurückhaltung von Wasser, in der Brandenburger Landschaft, uvm, Viele Grüße.

  7. 28.

    Brandenburg kennt doch noch nicht einmal, den genauen Wasserverbrauch aller Brandenburger Wasserverbraucher !
    Wie viel Wasser, verbraucht die Landwirtschaft in Brandenburg - keine Ahnung, kommt ja aus dem Boden.
    Wie viel Wasser, verbrauchen Golf-und Rasenplätze in Brandenburg - keine Ahnung, kommt ja aus dem Boden.
    Wie viel Wasser verbrauchen andere Industrien/Gewerbe, im Vergleich zu Tesla zum Bsp.
    Wie viel Wasser verbrauchen private Pools, private ,, englische Rasenflächen - keine Ahnung, kommt ja aus dem Boden.
    Brandenburg kennt doch überhaupt nicht, den genauen Wasserverbrauch der Landwirtschaft, der Industrien/Gewerbe und der Privatwirtschaft.
    Zum Wasserverbrauch, muss man noch die verbrauchte Fläche und die Anzahl der Arbeitsplätze im Verhältnis setzen.
    Und da, ist die großflächige Landwirtschaft in Brandenburg, der Wasser- und Waldzerstörer, die dazu noch, keine oder nur wenige Arbeitsplätze schafft.

  8. 27.

    Das "EinzigSTE" gibt es nicht. Wenn etwas einzigartig ist, ist es das EinzIGE.

  9. 26.

    Verstehe ich nicht. Musk sichert eine Wassermenge x und verbraucht durch geschlossenen Prozesswasserkreislauf nur einen Bruchteil von x. Anstatt die eingesparte Menge nun an den WSE freizugeben soll Brandenburg nun zusätzlich zu x noch y woanders fördern und x weiter für Musk vorhalten?!?
    Was soll das?

  10. 25.

    Es gibt doch klare gesetzliche Vorgaben. Warum werden diese nicht einfach angewand? Warum sind vor dem Gesetz nicht alle Gleich.... Klassenjustiz ;)

  11. 24.

    Na dafür arbeiten aber sehr viele Polen in Brandenburg/Berlin.
    Aber lassen wir den Unsinn. Die Sorge um mangelnde Fachkräfte treiben Investoren wie Musk garantiert nicht um.
    Und er hatte nie vor, seine Gigafab in die Sahara zu stellen.

  12. 23.

    Warum kann man den "Weltenretter" nicht wie bisher beim Wort nehmen. Tesla hat doch den Wasserverbrauch minimiert und hält aller Fake News zu Trotz alle Umweltauflagen ein.
    Der WSE kann doch die Nichteinhaltung der Grenzwerte bei Phosphor und Stickstoff nutzen, um Tesla an den Kosten zur Wassererschließung in Braunsdorf/Hangelsberg und am Bau einer Wasserleitung von anderen Wasserverbänden beteiligen.

  13. 22.

    Der größte Anteil der Tesla-Mitarbeiter kommt aus Berlin. Aus diesem Grund hat Tesla Buslinien und eine Zuglinie mit eigenem Bahnhof von und nach Berlin eingerichtet. Tesla hat keine Probleme Mitarbeiter zu rekrutieren, da diese überdurchschnittlich für die Region bezahlt werden und es genügend Quereinsteiger gibt.

  14. 21.

    Man kann wieder mal den Kopf schütteln.

    Ich find das alles als Rumeierei hoch 3.

    Ich ess lieber nix, sonst muss ich wirklich ......

  15. 20.

    Berlin im Brandenburger Zentrum, macht eben Größenwahnsinnig, Viele Grüße

  16. 19.

    Ja genau - das polnische Grenzgebiet hat selbst keine Menschen - aber das, ist dem Land Brandenburg vollkommen egal - Hauptsache, Großprojekte - Großprojekte - Großprojekte gefördert von EU und Bund.

  17. 18.

    Das polnische Grenzland zu Brandenburg, ist doch selbst dünn besiedelt und leidet unter Fachkräftemangel.
    Da müssen die Arbeitskräfte schon von sonstwo her aus Osteuropa kommen - Deshalb auch die Bevölkerungsstagnation bzw. Abwanderung in Ost-und Südostbrandenburg.

  18. 17.
    Antwort auf [Volker] vom 18.07.2024 um 19:49

    Musk sieht Berlin und Punkt. Grünheide ist wie LOS und Brandenburg nur ein Vorort von Berlin. Arbeitskräfte kann er aus Polen und sonstwo rekrutieren, so viel er will. Es geht ums Narrativ, ums Marketing, um seine „grüne“ Verkaufstory, die man auch weltweit versteht!

  19. 16.

    Ich glaube sie leben noch im Zeitalter der Postkutschen und berittenen Boten.
    Das sind nun garantiert nicht die Parameter, die über eine gute oder schlechte Standortwahl entscheiden. Ihre Aussage stimmt nur in soweit, es ist eine denkbar schlechte Standortwahl, aber doch nicht wegen der Bevölkerungskennzahlen in LOS!!
    Elon Musk weiß nicht mal was ein Landkreis im Osten ist. Der denkt natürlich sein Werk steht in Berlin!!

  20. 15.

    Die harten Kennzahlen, zuzugsbereinigt (Lohnsteuereinnahmen, BIP, Arbeitslosenzahelen, Gewerbesteuereinnahmen und auch die Entwicklung des (Länder)Finanzausgleich) bestätigen Ihre subjektive Wahrnehmung nicht. Alle harten Kennzahlen können keinen Teslaeffekt bestätigen. Ob das an der falschen Standortwahl liegt, die eine mögliche Entwicklung behindert? So wie in Schönefeld und Umgebung auch?

  21. 14.

    Ja klar Bevölkerungswachstum ist für sie das Ansiedlungskriterium im 21.ten Jahrhundert?!? Ich glaube Tesla hat jetzt keine wirklichen Probleme bei der Rekrutierung!
    Da gibts wirklich signifikante Parameter, die über eine gute oder schlechte Standortwahl entscheiden, aber garantiert nicht ihr Bevölkerungsindikator LOS.
    Elon Musk sieht durch seine Brille weder LOS noch Brandenburg. Bei dem fängt Ostdeutschland bei Berlin an.

  22. 13.

    Ein paar Beispiele, wie es evtl. doch klappen könnte bzw. nicht noch mehr Abwanderung stattfindet:
    Durch Tesla wurden zehn Arbeitsplätze bei der Firma Scharnau Spezialklebeband gesichert.
    Tesla kauft Cockpit-Armaturen in Fredersdorf/Vogelsdorf und Batterie-Komponenten aus Ludwigsfelde.
    Laut Tesla sind täglich ca. 2.000 Menschen von externen Firmen, wie Reinigungsfirmen, Caterer, Transportunternehmen ect. auf dem Gelände beschäftigt.

    Und die Steuergelder durch Tesla sollten nicht einfach so abgetan werden.
    Das Gebiet war m.W. schon jahrelang als ,Fabrik'-Standort vorgesehen.

    M.E. geht es doch nur darum, dass sich TESLA dort angesiedelt hat und kein anderer Autohersteller.
    Dieses ganze ,Theater' um den Standort würde dann wahrscheinlich anders aussehen!

  23. 12.

    Hat noch Nie geklappt - jedenfalls Nicht in Brandenburg.
    Wo Abwanderung und Stagnation nach der Wende war, ist diese, heutzutage noch genauso- siehe Ost/Südostbrandenburg, LG.

  24. 10.

    Evtl. umgedreht?
    Man baut eine Fabrik ausgerechnet dort hin, um der Stagnation bei den Bevölkerungszahlen entgegenzuwirken und wieder die arbeitsfähige Altersgruppe ins Land zu holen.

  25. 9.

    Ansiedlungspolitik Made in Brandenburg - immer weit weg, vom Klassenfeind und in der Nähe zum ,, Großen Bruder,, Viele Grüße.

  26. 8.

    Na und : ist doch in der Lausitz und in Cottbus genauso: Kein Mensch mehr da, bzw. nur über 65-jährige, aber Eine Milliarde nach der Nächsten, wird in irgendwelche Spaßprojekte versenkt.

  27. 7.

    Ostbrandenburg generell, war die falsche Standort Entscheidung.
    - LOS, ist der einzigste Landkreis um Berlin, ohne Bevölkerungswachstum.
    - Frankfurt(Oder), Jahrzehntelange Abwanderung.
    Selbst MOL hat nur geringe Zuwächse.
    Aber, das kennen Wir, von Brandenburger Großprojekten seit Jahrzehnten - der Steuerzahler, zahlt die Zeche.

  28. 6.

    Man baut eine E.-Auto-Fabrik ausgerechnet dort hin, in LOS in Ostbrandenburg, wo Stagnation bei den Bevölkerungszahlen herrscht und die arbeitsfähige Altersgruppe seit Jahrzehnten abnimmt ?
    Einfach falsche Standortwahl, so ein überalterter Landkreis, ohne Bevölkerungszuwachs.

  29. 5.

    Tja - ein Lügner wird entlarvt, Politik und Justiz machen.....nichts..... Scheiß was auf die Natur....
    Man kann nicht soviel fressen, wie man kotzen möchte.

  30. 4.

    Interessant wäre zu erfahren, ob der "grüne" Messias das jährlich zu erwartende eingesparte Frischwasserkontingent der vertraglich zugesicherten Bereitstellung durch den WSE vertraglich zurückgibt oder weiter an der Ausgangsmenge festhält. Hält Musk trotz geschlossenem Fertigungswasserkreislauf weiter an der zugesicherten Ausgangsmenge fest und/oder übernimmt er nicht die etwaigen Mehrkosten zusätzlicher Klärstufen und überschreitet weiterhin die festgesetzten Grenzwerte, sagt auch das wieder eine ganze Menge über die tatsächlichen Interessen und Praktiken des von vielen hier als "auserwählten" glorifizierten Weltenretters aus!!

  31. 3.

    Alte leier, die nichtvglaubhafter wird wenn man sie ständig wiederholt. Werden sie doch mal konkreter und benennen roß und Reiter als nur nachzuplappern.

  32. 2.

    Und was ist mit den Grenzwerten bei der Agrarindustrie und bei der Massentierhaltung in Brandenburg, bei Zigtausenden Hektar, schädlicher Monokulturen, bei riesigen Tierställen und Mastanlagen ???
    Dünger, Pestizide, Gülle, Nitrate, Phosphor, Stickstoff, und so weiter, vergiften Böden und Grundwasser.
    Die Agrarindustrie in Brandenburg zieht das Grundwasser, was die großen Pumpen hergeben, ohne Kontrolle - und Industrie/Gewerbe und Tausende Moderne Arbeitsplätze, müssen für eine alte Agrar-und Energie-Lobby bluten, die kaum Arbeitsplätze schafft, aber riesig große Flächen verbraucht.

  33. 1.

    Das wäre eine Winwin-Situation. Die „lächerlich“ kleinen Grenzwerte anpassen und die Trinkwasserreduzierung festschreiben. Noch besser: Dann die Rationierungen für die Bürger aufheben. Damit wird die Standortfehlentscheidung nicht geheilt (weil eine Entwicklung der Regionen viel größer möglich gewesen wäre), aber etwas abgemindert. Ich fürchte nur, dass beides nicht geht: Die Wasserrationierungen aufheben und die vertragliche Teslawassermenge reduzieren. Der Streit geht dann weiter. Deshalb heißt es ja Fehlentscheidung.

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