Multisport-Event - Rund 5.000 Besucher bei zweiter Auflage von "Inklusiv Gewinnt"

So 15.09.24 | 21:13 Uhr
  1
Inklusiv Gewinnt mit Elena Semechin (r.)
rbb
Video: rbb24 | 15.09.2024 | Inklusiv gewinnt | Bild: rbb

Olympische, paralympische und Special-Olympics-Athleten im Wettkampf vereint – das war "Inklusiv Gewinnt", das am Sonntag in Potsdam stattfand. Schirmherrin Katarina Witt erhoffte sich durch das Event mehr Selbstverständlichkeit beim Thema Inklusion.

Zum zweiten Mal haben sich in Potsdam am Luftschiffhafen unter dem Slogan "Inklusiv Gewinnt" olympische, paralympische und Special-Olympics-Athleten versammelt, um in Wettbewerben gegeneinander anzutreten. In vier Sportarten fanden über den Tag verteilt die Wettkämpfe statt: Leichtathletik, Kanu, Sitzvolleyball und Schwimmen.

Teilgenommen haben zahlreiche prominente Athletinnen und Athleten wie die Paraylmpics-Goldmedaillengewinnerin im Schwimmen, Elena Semechin, die Triathlon-Olympiasiegerin Laura Lindemann und der Kanu-Olympiasieger Sebastian Brendel.

Veranstaltung der besonderen Geschichten

Es war auch eine Veranstaltung der besonderen Geschichten. Der Fokus lag zum Beispiel auf dem Kanu-Staffel-Wettbewerb mit dem dreifachen Olympiasieger Sebastian Brendel und dem Special-Olympics-Athleten Sebastian Gierke. Ihm hatte Brendel nach den Olympischen Spielen von Tokio sein Boot geschenkt. "Wir kommen beide aus Schwedt. Da wird viel Wert auf Inklusion gelegt und in den kleinen Vereinen ist es nicht immer einfach, gutes Material zu bekommen", sagte er.

Während Brendel am Sonntag in der Staffel mit seiner Mannschaft dem Team von Gierke unterlag, saßen die beiden im darauffolgenden Wettbewerb der Zwanziger-Kanus dann im selben Boot. Dort gewann letztlich das Boot der "Pink Paddler Berlin", die sich für den Kampf gegen Brustkrebs einsetzen. Wichtig sei genau dieser Gedanke, betonte Brendel danach: "Alle sitzen im selben Boot."

Semechin: "Es geht um Spaß - und um Leistung"

Bei den Schwimmerinnen trat über die 50 Meter unter anderem Elena Semechin an, die als Weltstar des paralympischen Schwimmsports gilt. Sie ging ins Rennen im direkten Duell mit zwei Paralympics- und drei Special-Olympics-Athletinnen. "Ich finde es schön, dass es ein solchen Event gibt", sagte Semechin. Vorbildcharakter habe es für die Gesellschaft, weil es zeigen könne, "dass es gemeinsam funktioniert".

Um den unterschiedlichen Beeinträchtigungen gerecht zu werden, gab es in allen Wettbewerben spezielle Modi. Beim Schwimmen bedeutete dies, dass die Athletinnen je nach Leistungsvermögen zu unterschiedlichen Zeitpunkten starteten. Spätstarterin Semechin konnte den Rückstand auf die Führungsgruppe letztlich nicht aufholen, wurde Vierte. Den Sieg holte die 18-jährige Special-Olmypics-Schwimmerin Emily Burkhard. "Es geht um Spaß hier - klar, auch um Leistung. Aber das Miteinander ist so schön hier, dass aus verschiedenen Bereichen die Sportler zusammenkommen", sagte Semechin hinterher.

Im Kugelstoßen konnte die Diskus-Silbermedaillen-Gewinnerin von Tokio, Kristin Pudenz, den Sieg erringen.

Ehrung für olympische und paralympische Athleten

Besondere Aufmerksamkeit bekamen zudem die Potsdamer Athletinnen und Athleten, die von den Olympischen und Paralympischen Spielen zurückgekehrt sind. In einer Sonderveranstaltung erhielten sie eine Ehrung.

Insgesamt besuchten die Veranstaltung, die in ein Familienfest eingebettet war, rund 5.000 Gäste. "Es war ein besonderer Tag", sagte Schirmherrin und Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Katarina Witt im Nachgang. Jeder sei "ganz selbstverständlich mit Inklusion umgegangen". Und: "Das ist das Ziel, was wir haben, das so ein Tag wie heute viel selbstverständlicher wird."

Sendung: rbb24, 15.09.2024, 18 Uhr

1 Kommentar

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 1.

    Vielen Dank an die Veranstalter und Schirmherrin Katharina Witt für Ihr Engagement für die Inklusion im Sport! Weiter so!

Nächster Artikel