Haushaltskürzungen - Senat will Kosten für Neubau des Jahn-Sportparks deutlich reduzieren

Di 19.11.24 | 19:12 Uhr
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Ein Bagger steht vor dem Stadion im Jahn-Sportpark (imago images/Matthias Koch)
Bild: imago images/Matthias Koch

Der Neubau und die Umgestaltung des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark sollen im Rahmen der Haushaltskürzungen deutlich weniger kosten als zuvor geplant. Das gab die schwarz-rote Regierungskoalition auf einer Pressekonferenz am Dienstag bekannt.

Aktuell rechne man mit einem Gesamtvolumen der Baumaßnahme von deutlich über 300 Millionen Euro, erklärte Finanzsenator Stefan Evers. "Klar ist, dass wir verabredet sind, auf deutlich unter 300 Millionen, möglichst sogar unter 250 Millionen Euro belastbarem Gesamtkostenvolumen zu kommen. Die Zeit des Wünsch-dir-was ist in allen Bereichen vorbei, insbesondere was die Investitionsplanung angeht", so der CDU-Politiker.

Projekt soll mit Verzichten umgesetzt werden

Laut Evers könne eine Senkung der Kosten nur durch Verzicht auf Standards, durch Absenkung von Standards, oder durch Verzicht auf den ein oder anderen Teil der Baumaßnahme gelingen. "Das will ich jetzt den Fachleuten überlassen", sagte er.

Trotz der nötigen Einsparungen soll an dem Projekt des Neubaus eines inklusiven Stadions im Jahnsportpark und der Erweiterung der Sportanlagent auf dem Areal in Prenzlauer Berg festgehalten werden. Die Koalition hätte die Fortführung des Projektes Neubau eines inklusiven Stadions im Jahnsportpark und der Erweiterung der Sportanlagen insgesamt bestätigt, erklärte die Pressestelle der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen auf rbb-Anfrage. Es werde derzeit geprüft, wie die Baukosten den Haushaltsvorgaben angepasst werden könnten.

Abriss derzeit gestoppt

Für diese Prüfung bleibt nun Zeit bis ins neue Jahr. Schließlich war der bereits begonnene Abriss des Stadions Anfang des Monats vom Berliner Verwaltungsgericht nach Klage eines Naturschutzvereins vorerst gestoppt worden, weil sich Brutstätten des Haussperlings auf dem Gelände befinden. Das Verbot gilt vorerst bis einschließlich 28. Februar 2025.

In der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen ist man zuversichtlich, das Projekt im Anschluss fortsetzen zu können. "Der Abriss und die Vorbereitungen für die Bauplanungsunterlagen (BPU) für den Bau des Stadions werden weitergeführt, sobald die rechtlichen und haushalterischen Voraussetzungen vorliegen", heißt es aus der Pressestelle.

Sendung: rbb24 Abendschau, 19.11.2024, 19:30 Uhr

12 Kommentare

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  1. 12.

    Was dieser Senat macht ist nicht zu verantworten. Vielleicht doch lieber Magnetschwebebahn oder Olympische Spiele!
    Die spinnen doch da im Senat. Bei dem Erbe hätten sie es ausschlagen sollen. Machtgeilheit und Sicherung der Pensionen- das ist die Triebfeder der Politiker.

  2. 11.

    "... deutlich über 300 Millionen Euro"
    Waren es nicht eben noch 180 Millionen, schon gesteigert von 90 Millonen??

  3. 10.

    Der Senat macht sich nur noch lächerlich. Zum einen, weil die genannte Summe jetzt schon deutlich höher ist als bei der Planung und zum anderen, weil 250 Millionen einfach mal das doppelte dessen ist, was bspw. Wirtschaft oder Kultur einsparen müssen.

    Vielleicht hätte man einfach mal fragen sollen, ob überhaupt jemand so ein schniekes neue Sportstadion will. So ignorant kann man einfach nicht sein.

  4. 9.

    "Unnötiger Abriss, ähnlich SEZ." Witzbold, welche Lösung schwebt Ihnen denn für den Weiterbetrieb des SEZ vor?

  5. 8.

    Lächerlich! Öffentliche Bauprojekte kosten immer ein Vielfaches der Planung. Das ist Augenwischerei. Die Realität ist eine andere. Wer bitte ist nach Flughafen BER, Stuttgart 21, Elbphilharmonie, um neben dutzenden anderen nur dei größten Geldgräber zu nennen, noch so naiv, Ebers diesen Unsinn zu glauben?!

  6. 7.

    Der Sparzwang war bereits vor dem Abriss des Stadions bekannt und man hätte sich mit dem Abriss gedulden können. Aber dagegen sprachen zwei Dinge:
    1. Das Stadion erinnert zu sehr an die DDR (vergleiche Abriss des "Palast der Republik", wo es ein Schloss sein musste).
    2. Wer Olympia will, muss protzen statt kleckern.
    Als Preis dafür wird es jetzt jahrelang eine Bauruine geben, die am Ende garantiert mehr als 300 Millionen kosten wird (wenn sie denn fertig wird), Geld, das man sinnvoll in Services für die Bürger hätte investieren können.
    Wenn sich Ignoranz mit Arroganz und Unvermögen treffen, dann bist Du in Berlin!

  7. 6.

    Diese 250 Millionen reichen doch sowieso nicht aus es wird doch alles teurer bei Bauvorhaben in dieser Stadt.
    Alles was an Osten in dieser Stadt erinnert muß doch weg egal ob Geld für Neubau da ist oder nicht.

  8. 5.

    Vielleicht gibt es ja schon einen Immobilienhai der den Abriss übernimmt und dafür ein schnickes Hochhaus baut. Möglicherweise besser als ein halbfertiges Stadion .

  9. 4.

    Der rbb schrieb es doch kürzlich: "Der Regierende Bürgermeister Wegner (CDU) will die Olympischen Spiele nach Berlin holen." Für die schnieken Bewerbungsunterlagen sähe das alte Station viel zu ostig aus. Weg damit. Oder wollt Ihr etwa der traditionellen Berliner Betonlobby das Olympia-Geschäft versauen??? Jetzt eben erstmal nur 250Mio. statt 300Mio.€ genehmigt. Der Kostenrahmen kann in den nächsten Jahren sicherlich wieder erhöht werden ... wegen der nationalen Bedeutung der Olympiateilnahme. (Der Text enthält Spuren von Ironie.)

  10. 3.

    Die nächste Großbaustelle, die den Bach runter geht. Total unnütz und jetzt schon verplant. Das nächste Stück Geschichte, das, egal was es kostet und wie lange es dauert, weg muss.
    Bin gespannt, wie und wann diese Geschichte zu Ende ist.
    Wieder ein Armutszeugnis mehr für Berlin.

  11. 2.

    Das billigste wäre den alten Zustand wieder herzustellen,noch billiger wäre es gewesen auf die Bürger zu hören und vom Jahnstadion ganz einfach die Finger zu lassen,sprich die Bagger in der Garage,statt mit dem Kopf diech die Wand zu gehen,wie bei Berliner Politikern mit diversen Parteibüchern üblich.
    Jedes nachgeben vor der Volksmeinung wird bei diesen Herren und Damen als persönliche Niederlage qufgefasst und da muß man(in einem Staat der sich Demokratie nennt,zeigen wo der Hammer hängt.

  12. 1.

    Unnötiger Abriss, ähnlich SEZ.

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