Vor Wintersemester - Mittlerer Preis für WG-Zimmer in Berlin liegt bei 650 Euro
Nur in Frankfurt am Main und in München kostet ein WG-Zimmer mehr als in Berlin. Das geht aus einer Auswertung des Moses Mendelssohn Instituts und "wg-gesucht" hervor. Der Projektleiter erkennt in der Zahl eine Entspannung beim WG-Preis.
Kurz vor dem Start des Wintersemesters liegt der mittlere Preis (Median) für ein WG-Zimmer in Berlin bei 650 Euro pro Monat. Die Hauptstadt ist damit die drittteuerste Stadt für Menschen, die nach einem Zimmer in einer Wohngemeinschaft suchen. Das geht aus einer Auswertung des Moses Mendelssohn Instituts in Kooperation mit der Vermittlungsplattform wg-gesucht.de hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Berlin deutlich über dem Durchschnitt
Im Schnitt (der ermittelten Medianpreise) kosten WG-Zimmer an deutschen Hochschulstandorten demnach 489 Euro im Monat. Seit dem Wintersemester 2023/ 2024 sind die WG-Zimmer um 17 Euro teurer geworden. In Berlin blieb der Preis gleich.
"Nach dem Auslaufen der Covid-19-Pandemie und dem Angriff Russlands auf die Ukraine sind die Wohnkosten extrem gestiegen. Jetzt können wir eine Erholungsphase erkennen", sagte Projektleiter Stefan Brauckmann zu den Zahlen.
Nur München und Frankfurt sind teurer
Teurer als Berlin sind nur München (790 Euro, 40 Euro mehr als im Vorjahr) und Frankfurt (680 Euro, plus 50 Euro). Etwas günstiger als Berlin sind Hamburg und Köln.
Für die Auswertung wurden mehr als 9.000 Angebote analysiert, die in den letzten beiden August-Wochen online gestellt wurden. Berücksichtigt wurden Angebote für alle 88 deutschen Hochschulstandorte mit mehr als 5.000 Studierenden (ohne Fern- und Verwaltungshochschulen) - Brauckmann zufolge sind dort 90,5 Prozent der Studierenden eingeschrieben. In die Auswertung genommen wurden ausschließlich Angebote für ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft mit insgesamt zwei oder drei Bewohnern. Neugründungen wurden nicht berücksichtigt.
Zwei Drittel der Studierenden wegen hoher Miete überlastet
Studierende, die nicht bei ihren Eltern wohnen, müssen im Durchschnitt 54 Prozent ihres Einkommens für die Miete ausgeben, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) Ende August mitteilte. Bei Auszubildenden ist es 42 Prozent.
Zwei Drittel der Studierenden und knapp die Hälfte der Auszubildende gilt laut Destatis als überbelastet, weil die Miete zu hoch für ihr Einkommen ist. Demnach hat die Hälfte der Studierenden mit eigener Haushaltsführung weniger als 867 Euro im Monat zur Verfügung. Bei Auszubildenden ist es deutlich mehr: 1.240 Euro im Monat.
Sendung: Fritz, 18.09.2024, 11:30 Uhr