Strukturwandel in der Lausitz - Geld ist da - es fehlen Menschen

So 06.10.24 | 08:18 Uhr | Von Andreas Rausch
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Ein Mitarbeiter im DLR in Cottbus arbeitet an einer Wärmepumpe (Foto: rbb)
Bild: rbb/Screenshot

Der Bund fördert den Lausitzer Strukturwandel mit Milliarden. Cottbus zum Beispiel profitiert von Investitionen in Bahnwerk, Uni-Medizin und Science-Park. Statt Angst vor einem neuen Bruch herrscht nun Sorge um fehlende Fachkräfte. Von Andreas Rausch

Für einen Blick auf Deutschlands Industrie der Zukunft muss man zunächst die Vergangenheit umkurven. Es geht am Textilkombinat Cottbus (TKC) vorbei, das heißt, an dem Einkaufszentrum, das ihm nachfolgte und das sich weiter mit dem traditionsreichen Namen schmückt.

Dann tut sich eine Ansammlung von Hallen und Werkstätten im Schatten einer Spielhalle auf. Eine davon gehört zum Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Drinnen: Der ganze Stolz des Teams um Professor Uwe Riedel: Ein Gemenge aus Rohren, Elektronik, Motoren, groß wie ein LKW. "Das hier ist einmalig", sagt der Chef des Instituts für CO2-arme Industrieprozesse. Eine Super-Wärmepumpe, die konstant 250 Grad Celsius erzeugen kann, aus Luft und elektrischem Strom. Wenn der grün ist, kommt das ganze ohne Klimabelastung aus. Wie bei einer konventionellen Wärmepumpe – nur eben für industrielle Prozesse geeignet.

Seit 2019 arbeitet das Institut in Cottbus und dem sächsischen Zittau an diesen Dingen. An beiden Standorten, erklärt Uwe Riedel, habe man im Moment 72 Mitarbeiter – es dürften gern 120 sein. "Aber das ist hier nicht so einfach", sagt er. Riedel hat ein Problem, was mittlerweile viele umtreibt: Fachkräftemangel. Es sei zunehmend schwierig, qualifizierte Menschen für die Lausitz zu gewinnen, sagt der Professor, der selbst aus Stuttgart in die Region kam. Die Bewerberlage auf offene Stellen ist dünn, das Angebot aber wächst, gerade in der Lausitz ist das ein Problem.

Die Fehler der 90er nicht wiederholen

Mit dem Kohleausstieg 2038 hatte der Bundestag 2020 auch das Strukturstärkungsgesetz beschlossen, um den betroffenen Revieren eine industrielle Umgestaltung ohne den fossilen Energieträger Kohle zu ermöglichen. Die Fehler der 90er Jahre, als durch den Nachwendezusammenbruch der Industrien zum Beispiel in der Lausitz in kurzer Zeit Zehntausende Arbeitsplätze ersatzlos wegbrachen, wollte man nicht erneut begehen.

Mit 40 Milliarden Euro fördert der Bund Projekte, die dem Strukturwandel dienen. Knapp über zehn Milliarden davon bleiben in Brandenburg hängen. Erste Erfolge sind da. Sichtbar und häufig als Symbol bemüht: Das ICE-Bahnwerk in Cottbus, das nach vollständiger Fertigstellung 1.200 Menschen beschäftigen soll. Ähnliche Effekte verspricht sich die Politik von der Medizinischen Universität Lausitz (MUL), die sowohl dringend benötigte Ärzte im Land ausbilden als auch am Gesundheitssystem der Zukunft forschen soll.

Institute wie das DLR wiederum sollen unter dem Dach eines "Lausitz Science Park" gebündelt werden, zur Forschung kämen Handwerk und Produktion mit angeschlossener Logistik, eine kleine Stadt in der Stadt nach dem Vorbild eines ähnlichen Gebildes in Berlin-Adlershof.

Ein Mitarbeiter im DLR in Cottbus arbeitet an einer Wärmepumpe (Foto: rbb)Ein Mitarbeiter im DLR Cottbus arbeitet an einer Wärmepumpe.

Auch die neuen Leuchtturmprojekte kämpfen gegeneinander um neue Arbeitskräfte

Zusammengenommen dürften in allen Projekten zusammen mehr Jobs zu erwarten sein, als durch den Kohleausstieg wegfallen, zumal auch die Leag sich zum wichtigen Player im grünen Energiegeschäft wandeln will. Dafür braucht auch sie Arbeitskräfte. Doch schon jetzt gibt es gerade im Lausitzer Mittelstand nicht nur Fans der Leuchtturmprojekte. Diese machen Handwerksbetrieben auch den Nachwuchs streitig. Der Konkurrenzkampf um Arbeitsplätze läuft längst.

Auch die neuen Institute stehen im Wettbewerb untereinander, alle suchen. Für das DLR-Team von Uwe Riedel geht es dabei auch um das Tempo der Energiewende: "Um die Technologien vorzudenken und dann auszurollen in die Industrie, brauchen wir Arbeitskräfte. Wenn wir die langsamer finden als wir Ideen entwickeln, dann ist das nicht gut. Dann entwickelt auch die Energiewende nicht das Tempo, das sie haben sollte", sagt der Professor. Seiner Meinung nach wäre es dringend geboten, eine bundesweite Kampagne aufzusetzen, um hier Fortschritte zu erzielen.

Vor 20, 30 Jahren sind sehr viele junge Leute weggegangen aus der Region – und die fehlen einfach als Eltern. Wir haben in den Landkreisen um Cottbus mit den geringsten Kinderanteil in ganz Deutschland.

Gesine Grande, Präsidentin der BTU Cottbus-Senftenberg

40 Prozent der Doktoranden kommen nicht aus Deutschland

Woran liegt es? Cottbus ist zweitgrößte Stadt in Brandenburg. Allerdings standen hier über drei Jahrzehnte die Zeichen auf Schrumpfung. Die absolute Fokussierung auf Braunkohlewirtschaft im Energiebezirk Nummer 1 der DDR hatte die Stadt bis 1989 stetig wachsen lassen. Seitdem sanken die Einwohnerzahlen, es wurden 12.000 Wohnungen abgerissen, bei einem Bestand von 60.000. Zwischenzeitlich verlor Cottbus den Status einer Großstadt. Und nun plötzlich wieder Wachstum?

Die Präsidentin der Brandenburgischen-Technischen Universität Cottbus-Senftenberg, Gesine Grande, verweist auf eine Studie ihres Hauses. Demnach werden der Lausitz bis 2038 bis zu 60.000 Fachkräfte fehlen. Die Region Südbrandenburg kämpfe dabei auch immer noch mit den Nachwendewirren.

"Wir haben hier in der Lausitz einfach eine schwierige demografische Situation. Vor 20, 30 Jahren sind sehr viele junge Leute weggegangen aus der Region – und die fehlen einfach als Eltern. Wir haben in den Landkreisen um Cottbus mit den geringsten Kinderanteil in ganz Deutschland. Und wenn Kinder fehlen, fehlen Schüler, Studenten, Absolventen", sagt Grande. Die Uni selbst stelle sich konsequenter international auf, schon heute kämen 40 Prozent der Doktoranden nicht aus Deutschland, sagt Grande.

Kampf gegen das Image-Problem

Neben der Randlage hat Cottbus noch ein weiteres Problem, ein Image-Problem. Stadt und Region gelten als eher skeptisch, was Zuwanderung angeht, immer wieder gibt es auch fremdenfeindliche Übergriffe. Das ist fatal, sagt Doreen Mohaupt, sie ist als Dezernentin für die Stadtentwicklung von Cottbus zuständig. Ihr Büro ziert ein farbenfroher Teppich, der den künftigen Cottbuser Ostsee zeigt, ein Mega-Projekt, das einen ehemaligen Tagebau in ein Wasserparadies verwandeln soll.

"Es bereitet uns beinahe körperliche Schmerzen, mit welchem Image wir häufig wahrgenommen werden. Wir haben natürlich Probleme, wie andere Kommunen auch. Was wir tun können ist, da etwas dagegen zu setzen. Mit dem Schaffen von neuen Arbeitsplätzen zum Beispiel, neuen Angeboten, attraktiv zu sein und weiter zu werden", sagt Mohaupt. Man wolle 10.000 neue Wohnungen bauen, dazu viel Infrastruktur. "Wir haben viel vor. Und die meisten, die schon jetzt neu herkommen, sind doch überrascht, wie schön es hier schon ist."

Stefanie de Graaf an einem Flugzeugmodell (Foto: rbb)
Stefanie de Graaf an einem Flugzeugmodell. | Bild: rbb/Screenshot

"Eine Entscheidung, die ich nicht bereut habe"

Eine von denen, die neu angekommen sind, ist Stefanie de Graaf. Die gebürtige Niederbayerin hatte nach ihrem Studium der Luft- und Raumfahrttechnik zuletzt im kanadischen Vancouver gearbeitet - als sie davon hörte, dass in Cottbus an elektrifizierten Luftantrieben geforscht werden solle. Sie wagte das Abenteuer, verließ Kanada und kam 2021 in die Lausitz.

"Eine Entscheidung, die ich nicht bereut habe", sagt sie, "es ist halt so, dass ich hier nicht nur einen fachlichen Beitrag leisten kann für die Technologie der Zukunft sondern auch für die Region. Mich reizt es genauso, etwas für den Strukturwandel hier tun zu können."

Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 06.10.2024, 19:30 Uhr

Beitrag von Andreas Rausch

Kommentar

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60 Kommentare

  1. 60.

    Sie bemängeln Fremdenfeindlichkeit, machen aber regelmäßig Werbung für die rechtsextreme AFD?
    Finde den Fehler...

  2. 58.

    Genau. Ich bin Berliner aus dem Südwesten und fühle mich in manchen Ecken Berlins Unwohl. Ich würde nie auf die Idee kommen in bestimmte Gegenden Berlins zu ziehen. Meistens liegt es an der Umgebung. Da könnte ein noch so tolles Jobangebot kommen. Ich möchte weder in Marzahn wohnen noch in Neukölln oder Prenzlauer Berg. Aber das liegt nicht an den Menschen, die dort wohnen.

  3. 57.

    Ich arbeite selber in der IT in der Lausitz. Auch wir bekommen nicht alle Stellen besetzt. Der Grund ist ganz einfach: die Bezahlung!
    Der hiesige Markt an Fachkräften ist abgegrast und mit dem angebotenen Gehalt lockt man niemanden in die Lausitz...
    Wir konkurrieren hier mit Berlin und Dresden und deren Speckgürtel.
    Hinzu kommt, dass gerade in der Forschung viele Stellen nur befristet sind.
    Sein Lebensmittelpunkt verändert man nur, wenn es sich auch lohnt.

  4. 56.

    Na, dann ist doch alles prima, wenn Sie sagen, das alles gut ist. Wenn Sie meinen die Lohnentwicklung sagt was anderes, sagen Sie es, falls Leute gesucht werden.
    Wusste nicht, dass der Nachwuchs noch zusätzlich motiviert werden muss, kann sein, dass sich dadurch alles besser entwickelt. Falls nicht, sind Sie sicherlich nicht und die Verantwortung dafür übernehmen.

  5. 55.

    Sicherlich richtig, nur sind manche Gegenden Deutschlands perspektivisch wegen Überalterung und Wegzug Junger eben noch deutlich mehr auf Zuzug angewiesen, als andere.

  6. 54.

    Mannomann, immer wieder der gleiche komische Mist. „Der Berliner“ ? Alle diese Millionen dort sind gleich oder was ? Und kennen tun die anderen „die Berliner“ auch alle ?
    Auf dem Land glauben Dörfler 1, dass Dörfler 2 alle komisch sind ? In Berlin glauben die Weddinger, dass die Charlottenburger komisch sind ? Komisch sind die, die das schreiben …..

  7. 53.

    Immer wieder amüsant ihre Anschpruchshaltung, konnte man ja schon oft in Ihren Kommentaren lesen.
    Im wahren Leben ist es aber andersrum, erst leisten und dann erst fordern.

  8. 52.

    In Berlin finden Sie in "Kiezkneipen" teilweise inzwischen mehr Touristen und Studenten als Berliner Ureinwohner. Da gibt es nicht "die eine Gruppe" als Platzhirsch. Im Gegensatz zu so manch anderen Gegenden im Osten ist Berlin sehr weltoffen. Dafür wird die Stadt dann auch gerne von bestimmten Leuten aus der Provinz angegiftet, die damit nicht klarkommen.

  9. 51.

    Das sind Daten des Statistischen Bundesamtes, es sind 62% Bürgergeldempfänger mit Einwanderungsgeschichte. Viele Ukrainer beispielsweise.

    Die Schattenwirtschaft wächst zeitgleich.

    Wir schaffen es nicht, diese Menschen in Arbeit zu bekommen, weil die Löhne oft sehr niedrig sind.
    Ich kann es gut verstehen, wenn sich keiner in prekäre Situationen pressen lassen will.

  10. 50.

    Dann sind Sie eher wegen der mangelnden Infrastruktur wieder weg. Nicht wegen Fremdenfeindlichkeit. Ein Punkt, der nun leider für viele Gebiete zutrifft.

  11. 49.

    Genau mit einer solchen Fragestellung fängt es an ...
    Mit Laktoseintoleranz habe ich meine Hafermilch dabei oder trinke meinen Kaffee schwarz - so einfach!

  12. 48.

    „Was ist für Sie denn fremdes Geld?“
    Na unsere Bundesmittel, die hier in Brandenburg erfolglos versenkt wurden... bei ALLEN Großprojekten. Bei ALLEN.
    Woran das liegt? Die Einstellung ist es...

  13. 47.

    Ich bin Brandenburger und mag Cottbus beispielsweise überhaupt nicht. Nicht wegen der Leute, aber ich habe keinen Bezug und fand die Stadt immer schon als unangenehm und kalt, unpersönlich. Mit Cottbus kann eben nicht jeder. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass der größte Bezug immer zu dem uns sehr Bekannten besteht, das Fremde wird mit Argwohn betrachtet. Immer.

  14. 46.

    Der Anteil der wirklich Laktoseintoleranten Menschen ist äußert gering. Dann trinkt man eben ganz was anderes.

  15. 44.

    Habe ja vor ein paar Jahren auch mit Familie in Oberkrämer gehaust, gearbeitet zu diesem Zeitpunkt in Spandau b.Berlin .
    Ich habe seitens da,ausländische Frau schlechte Erfahrungen gemacht.
    Zumal Ärzte Katastrophe und Einkaufen auch als wir hinzogen gab es noch Konsum im Dorf und einmal die Woche eine Sprechstunde im Gemeindehaus.
    Alles weg dank der SPD damals Stolpe.
    Sind,dann wieder zurück nach Berlin.

  16. 43.

    Geh mal in Berlin als Fremder in eine Kiezkneipe. Nicht zur eigenen Gruppe gehörende Menschen werden immer argwöhnisch angeschaut. Neues Kind in einer Schule, neuer Kollege…. usw. Völlig normales menschliches Verhalten. Bleiben Sie dann einfach höflich und gut ist. Sie werden schon nicht gleich gefressen.

  17. 42.

    "Haben Sie zufällig die Quelle" Ja. Die Quelle für die Aussage, daß knapp die Hälfte der Bürgergeldempfänger keinen deutschen Pass Besitzt, ist die Bundesregierung. Auf eine Anfrage des BSW.

  18. 41.

    Also ich kenne eigentlich mehr Brandenburger die sich gerne als Berliner ausgeben.
    Ich käme als Berliner bestimmt nicht darauf zu sagen ich komme aus Brandenburg.

  19. 40.

    Also arbeiten unter bestimmten Voraussetzungen 4 Tage Woche dann dort Zimmer alles kein Problem aber das sollte der Arbeitgeber mit anbieten dann findet er bestimmt auch Berliner aber ich ziehe bestimmt nicht um.
    Habe schöne Wohnung und Leben am Springpfuhl mit viel Grün drumherum.

  20. 37.

    Nö, dem habe ich auch nicht zugestimmt. Ändert trotzdem nichts an meinen geschilderten Erfahrungen, habe ich ja auch so gekennzeichnet. Man kann so wenig "großkotzig" und stattdessen freundlich auftreten wie man will - ich habe oft genug erlebt, dass einem ganz deutlich signalisiert wird, dass man eben nicht von hier kommt und man deswegen auf einen verzichten kann. Und genau so eine Einstellung - wenn sie an einem Ort vorherrscht - wird wohl kaum Menschen dazu bewegen, freiwillig wiederzukommen oder gar dort hinzuziehen. Und solange dieses Problem grundsätzlich verneint und die Verantwortung wie immer nur auf "die Anderen" geschoben wird - so lange wird sich auch nichts ändern. Die nüchternen Zahlen bei jungen, qualifizierten Menschen zeigen, dass es so attraktiv ja offensichtlich nicht ist. Bleibt alles so, geht Demographie eben ihren Weg.

  21. 36.

    Nochmal genau den Text durchlesen. Es gibt nicht genug Jugendliche um die Lücken zu füllen, da muss auch auf Zuwanderung zurückgegriffen werden. Dieses Problem geht quer durch Deutschland.

  22. 34.

    Ich bin auch 1999, weg aus der Lausitz wie 100000e andere. Über Frankfurt/M. nach Berlin/West. Jetzt mit 45 überlegt man schon zurück. Dann aber sich langsam zur Ruhe setzen. Kind ist gross, fast 30Jahre jetzt nur 40h Wochen gearbeitet da kann ma jetzt bisschen weniger machen. Vielleicht im Spreewald, vielleicht in Richtung Cottbus... Alt werden.

  23. 31.

    Ihr Nick scheint Programm zu sein. ES ist leicht, aus dem wohlgefälligen Berlin über entfernte Gegenden zu schreiben und zu verallgemeinern. Haben sie sich ernsthaft mal mit diesen Gegenden auseinandergesetzt? Das machen die wenigsten Berliner, poltern aber drauflos. Ich war vor kurzem in der Lausitz. Die Struktur und das Abgehängtsein sind das Problem.

  24. 30.

    Die Klassenlehrerin schrieb: „ Aber wenn man aus Berlin kommend z.b. nach Brandenburg zieht, wird man ja sofort als "Scheißberliner" betitelt. Wird in der Lausitz wohl nicht anders sein.“ Auf diesen Spruch antworten die Leute hier. Sie finden diesen Spruch angemessen?

  25. 29.

    Die Frage ist auch das Gehaltsniveau. Wenn die Zuwanderer wollen, die in einem AfD-Gebiet leben und arbeiten, wird da wenigstens im West-Niveau mit Bleibe-Bonus gezahlt? Wenn es genug Geld geben soll, sollte das ja möglich sein.
    Sonst nein danke, wenn ich schon umziehe, ziehe ich nach Westen und verdiene da West-Gehalt ohne den Stress mit Lokalpolitik.

  26. 28.

    In jedem Artikel die gleiche Leier. Wir haben keine Fachkräfte und die einzige Lösung ist Zuwanderung, aber die bösen Einwohner verhindern alles. Und durch stetige Wiederholung pfeifen die Mitmenschen dieses Liedchen gedankenlos nach.
    Ein Grafik mit der Lohnentwicklung, die diese These bestätigt, habe ich noch nie gesehen.

    Dass man eventuell auch mal auf eigenen Nachwuchs setzen sollte, kommt auch nie vor. Aber dafür müsste man ja investieren. Als Jugendlicher würde ich mir jedenfalls veräppelt vorkommen, wenn ich nie als Zukunft des Landes angesehen werde.

  27. 27.

    Stimmt. Meistens liegt es am eigenen Benehmen. Wer auf dem Lande z.B. nach bestimmten Produkten fragt, wie z.B. Hafermilch für den Café Latte in der Dorfkneipe oder nach plastikfreier Verpackung …. Und sich dann sofort grosskotzig beschwert, dass es das nicht gibt, kommt einfach nur mies an. Also einfach normal höflich die Verhältnisse vor Ort akzeptieren und nicht belehrend auftreten.

  28. 26.

    Nö, auch ich hab mit meiner Familie schon negative Erfahrungen gemacht. Und wir gehen grundsätzlich freundlich und mit Sicherheit nicht von oben herab auf Menschen zu. Auch im Vergleich zu anderen ländlichen Regionen, wo wir nie ein Problem hatten und uns willkommen gefühlt haben, war das was uns einige Male in Brandenburg entgegengebracht wurde leider wirklich so, dass wir an diese Orte nicht wieder fahren würden. Wenn andere diese Erfahrung nicht machen mussten, freut mich das für sie. Aber jede Kritik erstmal kategorisch von sich zu weisen und nie darüber nachzudenken, dass vielleicht was dran sein könnte - auch das ist leider häufig so und wird nichts verändern.

  29. 25.

    Da Fremdenfeindlichkeit sich nicht nur auf sogenannte "Ausländer" bezieht, werden auch Westdeutsche von einigen im Osten argwöhnisch betrachtet. Es gibt in Teilen der Bevölkerung eine anti-westliche Haltung. Das sieht man ja sogar anhand der russlandfreundlichen Parteien wie der AfD und dem BSW, die im Osten sehr stark sind. Nicht gerade attraktiv, um Menschen aus dem "Westen" anzulocken.

  30. 24.

    Es gibt solche und solche Erfahrungen sowie solche und solche Menschen. Es gibt aufgeschlossene Brandenburger und Brandenburger, die alles ablehnen, was irgendwie anders ist. Wie überall. Aber der Anteil der zweiten nimmt zu, je weiter man sich von Berlin entfernt.

  31. 23.

    „ Denke es hat viel mit Neid und Missgunst zu tun.“ Weshalb sollte jemand denn neidisch sein oder Ihnen was missgönnen? Was machen Sie denn, wenn Sie in Brandenburg sind? Wie treten Sie denn dort auf?

  32. 22.

    Man kann die Probleme und Geschehnisse von Südbrandenburg auch auf andere Regionen übertragen.
    Es war ein Beispiel wie Berliner in andere Regionen willkommen geheißen werden.

  33. 21.

    Es fehlen keine Menschen. Es fehlen vorwaertsgewandte, aufgeschlossene, intelligente Menschen. Es fehlen Menschen die an die Zukunft denken und diese gestalten wollen.

    Rueckwaertsgewandte, Ostalgiker die der Vergangenheit nachtrauern gibts da schon genug. Sollten es deren Kinder dann doch mal schaffen aus der Blase auszubrechen dann suchen die schnell das Weite

  34. 20.

    Wäre es nicht eine journalistische Aufgabe zu ermitteln, wo Milliarden (!!!) fremden Geldes einen Nutzen (Lohnsteuereinnahmen, Arbeitslosigkeitsentwicklung, BIP pro Beschäftigte usw.) erzeugt haben oder aber das Gegenteil der Fall ist? Ich habe da einen Verdacht... gerade in Brandenburg... gerade da, wo fremdes (!) Geld wie erfolgreich eingesetzt wurde?

  35. 19.

    Wenn man sich wie ein „Scheißberliner“ benimmt, völlig verständlich. Alle anderen, so wie meine Familie, sind positiv aufgenommen worden.

  36. 17.

    Ich schon. Allein schon aufgrund unseres Autokennzeichens wurden wir angegriffen. Es waren eindeutig Magdeburger ( erkennbar durch die "Fan"-Utensilien). Und je weiter man sich von Berlin entfernt, desto häufiger kommt es zu dieser Aussage über Berliner, Wessis und so weiter. Aber, es sind definitiv nicht alle in Brandenburg so. Die Mehrheit sind normale, aufgeschlossene Menschen. Aber die andere große Minderheit sorgt dafür, dass man sich nicht willkommen fühlt.

  37. 16.

    Meine Bekannten mit zwei Kindern schon.
    Denke es hat viel mit Neid und Missgunst zu tun.

  38. 13.

    Naja wenn so viele aus dem Osten abhauen, sollten vielleicht die "Westler" den Osten für sich erobern.
    Und so der AfD den ideologischen Hahn abdrehen.
    Aber wenn man aus Berlin kommend z.b. nach Brandenburg zieht, wird man ja sofort als "Scheißberliner"
    betitelt. Wird in der Lausitz wohl nicht anders sein.

  39. 12.

    Sinn und Zweck der Sache ist wohl in Cottbus zu arbeiten und auch dort zu leben!

    Gelengtliche Ausflüge nach Spreeathen sind dabei möglich.

  40. 10.

    Sie werfen leider alles durcheinander. Zuwanderung ist was anderes als Asyl. Deutschland braucht gezielte Zuwanderung qualifizierter Menschen. Asylbewerber wollen Schutz. Wer keinen braucht, wird abgelehnt. Bürgergeld ist nun ein ganz anderes Thema, die Ukrainer sind eine Ausnahme. Was möchten Sie nun sagen?

  41. 9.

    Und was genau ist nun Ihre Lösung für das thematisierte Fachkräfteproblem?

    Ihre Nebelkerze erinnert stark an die populistische Herangehensweise an Probleme wie sie mittlerweile salonfähig wurde. Das eigentliche Problem wird nur aufgenommen, um völlig andere Themen aufzugreifen.
    Aber eine Lösung gibt es nicht. Ist Ihnen das schonmal aufgefallen?

  42. 8.

    Selbstverständlich sind die Cottbusser nicht fremdenfeindlich, sonst wären ja noch 40 Prozent internationaler Doktoranden an der Universität. Ein gewisses, nicht unbeachtliches Milieu der Neuzugewanderten ist allerdings sehr gastgeberfeindlich, was in ihrem aggressiven und asozialen Verhalten zum Ausdruck kommt. Im Übrigen ist der mit viel fremden Geld betriebene Strukturwandel zum Scheitern verurteilt, denn das Geld fließt in Projekte, die sich nie rechnen werden (Fehlallokation). Es ist eben nicht mehr, als ein ideologiegetriebener Strukturwandel ohne Sinn und Sachverstand.

  43. 7.

    Viele Menschen kommen? Deutschland gat schon ein Geburtendefizit von knapp 400 Tausend pro Jahr. Also müssen pro Jahr 400 000 kommen, um nur die Bevölkerung stabil zu halten. Alleine das wird dieses Jahe schon schwierig. Ganz zu schweigen von einem Überschuss.

  44. 6.

    Der Osten stirbt aus. Schon seit fast 40 Jahren. Dagegen kann man nun auch nichts mehr machen.

  45. 5.

    Ha ha ha es fehlen Mitarbeiter, na sollense doch mal ihre AFD fragen in der Gegend, die meinen doch wir haben genug...

  46. 4.

    'Ich habe mal gelesen, knapp die Hälfte der "Bürgergeld" Empfänger hat keinen deutschen Pass'
    Haben Sie zufällig die Quelle?

  47. 3.

    Offensichtlich wird entgegen der Meinung vieler Bürger der neuen Länder und entgegen der Hetze der AfD viel getan, um das Leben in diesen Regionen zu fördern.
    Allein die rassistische und ausgrenzende Haltung vieler dort lebender Menschen erschwert oder verhindert gar den Erfolg solcher Maßnahmen.
    Alle radikalen Wähler sollten darüber nachdenken und sich fragen, wie ihre Zukunft realistisch aussehen soll.

  48. 2.

    Es fehlen Menschen, dabei kommen doch so viele, dass die FDP für abgelehnte Asylbewerbern nur noch „Bett-Seife-Brot-Minimum“ zahlen will. Gehen denn die alle ins sogenannte Bürgergeld? Ich habe mal gelesen, knapp die Hälfte der "Bürgergeld" Empfänger hat keinen deutschen Pass.

  49. 1.

    Tja nach Cottbus zu pendeln ist eine Sache, was bieten die dafür als Arbeitgeber, das ist die andere Frage.

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