Spatenstich Umspannwerk Sandow - Cottbus erwartet verdoppelten Strombedarf - und baut Netz aus

Di 18.06.24 | 16:41 Uhr
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Symbolischer erster Spatenstich für den Ausbau des Cottbuser Stromnetzes (Bild: rbb/Anders-Lepsch)
Symbolischer erster Spatenstich für den Ausbau des Cottbuser Stromnetzes | Bild: rbb/Anders-Lepsch

Mit dem symbolischen ersten Spatenstich hat am Dienstag der Ausbau des Umspannwerks im Cottbuser Stadtteil Sandow begonnen und damit ein großangelegter Ausbau des Cottbuser Stromnetzes.

Zunächst geht es nur um einen weiteren Trafo, der in Cottbus unweit des Gaskraftwerkes gebaut werden soll. In Summe ist es aber das größte Projekt, das die Elektroenergieversorgung Cottbus (EVC) seit ihrer Gründung 1991 stemmt.

Derzeit liege die Höchstleistung in Cottbus bei 45 bis 50 Megawatt. Meist werde dieser Wert im Februar erreicht, so Sven Wentzke von der EVC. "Wenn dann das Projekt abgeschlossen ist, in zirka 3 Jahren, gehen wir davon aus, dass sich dieser Bedarf verdoppelt haben wird", so Wentzke.

Hochspannungsleitungen und Transformatorstationen sind am 28.02.2019 am Umspannwerk in Thyrow in Brandenburg zu sehen. (Quelle: Picture Alliance/Andreas Franke)
| Bild: Picture Alliance/Andreas Franke

Strukturwandel und Energiewende brauchen Strom

Der Grund dafür ist der Strukturwandel. Das neue Bahnwerk in Cottbus braucht große Mengen Strom, genauso wie das Carl-Thiem-Klinikum, das zu einem Universitätsklinikum wird. Auch Forschungseinrichtungen im Lausitz Science Park müssen mit Strom versorgt werden. Im Privaten kommen dann noch mehr Wärmepumpen und Elektroautos hinzu.

32 Millionen Euro werden für den Cottbuser Netzausbau investiert, 25 Millionen davon kommen als Strukturfördermittel vom Bund.

Die Aufträge für die Bauarbeiten mussten allerdings EU-weit ausgeschrieben werden. Das habe regionale Firmen abgeschreckt, so Wentzke. Vor allem habe das aber den Zeitplan verlängert. Nun soll das Projekt bis Ende 2026 abgeschlossen sein.

Allerdings können auch dann keine neuen großen Netzanschlussnehmer versorgt werden, die noch hinzukommen könnten, gibt Wentzke zu. Dann müsste das Netz weiter ausgebaut werden, auch ein neues Umspannwerk könnte dann nötig werden, heißt es von der EVC.

Sendung: Antenne Brandenburg, 18.06.2024, 16:40

5 Kommentare

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  1. 5.

    „Der Strombedarf der Privathaushalte wird durch das Ersetzen fossiler Energie durch strombetriebene Anlagen über die Zeit langsam steigen“
    Das stimmt nur, wenn der Strompreis weit unter anderen Niveaus liegt. Weit drunter! Glauben Sie daran? Einfältige sehen noch einen anderen Weg: Strom UND andere Energieformen ohne ein Leistung besteuern ohne das eingenommene Geld umzuverteilen wie versprochen (Energie- oder Klimageld). Politiker können es nicht. Das Wirtschaften so, dass es erfolgreich wird. Sie glauben mit dem Wegnehmen von Geld ist es getan...

  2. 4.

    Stimmt alles, Sie brauchen keine Zweifel säen.
    Man spricht ja auch stets von der Einsparung fossilen CO2s und der Umstellung auf strombetriebene Heizungsanlagen.
    (= weniger fossiles CO2 >> mehr Strom aus erneuerbaren Quellen)
    Wie im Artikel beschrieben braucht aber auch die Neuansiedlung von Bahn und Forschung große Mengen Strom.
    Der Strombedarf der Privathaushalte wird durch das Ersetzen fossiler Energie durch strombetriebene Anlagen über die Zeit langsam steigen, gleichzeitig aber weniger CO2 emittieren.
    Zudem sind große Teile CBs mit Fernwärme versorgt, das heisst das Schreckgespenst Wärmepumpe betrifft viele Cottbuser Privathaushalte sowieso nicht.

  3. 3.

    Noch viel höhere Stromverbrauch wegen der Energiewende?

    Ob da was nicht stimmt? Ich versuche eigentlich, weniger Energie zu verbrauchen!

  4. 2.

    ... irgendwann irgendwann hat jedes Mensch in seiner Behausung ein Fahrraddynamo der dann ununterbrochen getreten werden muß.... bleiben zumindest alle sportlich fit.

  5. 1.

    Die lokalen Unternehmen sollten mal in sich gehen, wenn EU weite Ausschreibungen sie abschrecken. Das ist kein gutes Omen für ihre Zukunft.

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