Medizinische Versorgung - Arzt- und Therapeuten-Dichte in Brandenburg am niedrigsten

Do 20.03.25 | 13:48 Uhr
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Frankfurt (Oder): In einer Arztpraxis hält ein Arzt ein Stethoskop in den Händen. (Foto: dpa)
dpa
Audio: Antenne Brandenburg | 20.03.2025 | Luise Burkhardt | Bild: dpa

Brandenburg hat die geringste Dichte von Ärztinnen und Ärzten sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Deutschland. Auf 100.000 Einwohner kommen im Land 201,3 Mediziner und Therapeuten mit Zulassung zur Versorgung gesetzlich Versicherter.

Das geht aus einer Auswertung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Niedriger ist der Wert in keinem anderen Bundesland.

Deutlich dichter ist das Versorgungsnetz in Berlin: Hier sind für 100.000 Einwohner im Schnitt 299,1 Ärzte und Psychotherapeuten tätig, wie aus den Daten hervorgeht. Höhere Werte gibt es laut Statistik nur in Bremen (308) und Hamburg (310,3).

Ärzte im Schnitt über 50 Jahre alt

Das Durchschnittsalter der Praktizierenden ist den Angaben zufolge mit 54 Jahren in Brandenburg und 54,9 Jahren in Berlin in beiden Ländern ähnlich. Berlin hat mit dem Wert deutschlandweit die ältesten Mediziner und Therapeuten nach dem Saarland (55). Gleichzeitig liegt der Anteil der Über-65-Jährigen, die kurz vor dem Ruhestand stehen, in Brandenburg bei 10 Prozent und in Berlin bei 14,9 Prozent.

Bei der Hausarztdichte liegen Berlin und Brandenburg näher beieinander. In der Hauptstadt kommen auf 100.000 Einwohner 72,6 Hausärzte - mehr sind es nur in Hamburg (73,4) und Mecklenburg-Vorpommern (75). Brandenburg ist mit 67 Hausärzten je 100.000 Einwohnern etwas schwächer versorgt.

Die Hausärztinnen und -ärzte sind in Berlin im Schnitt 55,7 Jahre alt und in Brandenburg mit 54,7 Jahren etwas jünger. Dort beträgt der Anteil der Über-65-Jährigen 12,9 Prozent, in der Hauptstadt sind es 16,6 Prozent.

Sendung: rbb24 Inforadio, 20.03.2025, 10 Uhr

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12 Kommentare

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  1. 12.

    Wir, sind nicht im Osten - eher so Westlich von Berlin - aber mit Fachärzten, Therapeuten, Fachkliniken usw. sieht es bei uns im Westen von Brandenburg - richtig düster aus, Viele Liebe Grüße.

  2. 11.

    Schön das Sie die Berechnungsgrundlagen der Kalkulation der KBV kennen. Die Verantwortlichen in den Ministerien und sonstigen Organen kennen sie offenbar nicht oder haben im Unterricht gefehlt, als diese Rechenarten behandelt wurden. Das sind alles hoch bezahlte Fachkräfte die einfach einen saumäßigen Job machen.

  3. 10.

    Würden Sie als ausländischer Arzt in den Osten ziehen? Ich nicht. Das muss sich niemand antun.

  4. 9.

    Vielleicht möchte der syrische Arzt nicht unbedingt in den Osten ziehen, ich kann das gut verstehen.

  5. 8.

    In Anbetracht der nahezu verschwindend niedrigen Kommentaranzahl hier gegenüber anderen Themen, scheint das Thema Ärzte eigentlich so gut wie niemand zu interessieren, es kann also nicht so schlimm sein mit dem Ärztemangel.

  6. 7.

    Wieviele Menschen auf einen Arzt einer FAchgruppe kommen sollenb, hat Seehofer als Gesundheitsminister 1993 (!) festlegen lassen, das hies damals Bedarfsplanung und wude in einer Zeit gemacht wo man von Ärzteschwemme sprach. Aktuell soll z.B. in meiner FAchgruppe auf 2200 Kinder und Jugendliche ein Kinderarzt kommen.
    Berlin unterteilt in Stadtbezirke. Also wird z.B. die ZAhl der Kinder/Jugendlichen in Spandau durch 2200 geteilt, dann erhält man die Planzahl der Kinderarztsitze. Das die Aufgaben der Kinderärzte seit 1993 durch neue Impfungen, mehr Vorsorgen, mehr Probleme, mehr Migranten usw. nicht erhöhte, spielt keine Rolle.
    In meinem Gebiet leben 8000 Kinder und Jugendliche, wir sind zwei Ärztinnen in Teilzeit in einem MVZ und ich , 450 m entfernt, in freier Niederlassung. Ich hab 2008 in meinem ersten Quartal 920 Kinder hegabt, heuer werde ich über 2100 Kidner gesehen haben.
    Norma, so kann man die Dicht der Ärzte schon vergleichen. Aber die Not ist in allen Fachgruppen groß, an

  7. 6.

    Seit Jahren wird über dieses Thema gelabert und verändert wird nichts. Es bedarf doch keiner wissenschaftliche Analyse um zu merken, dass es in Brandenburg an allen Ecken und Enden an Ärzten fehlt. Schön wäre ja, mal zu erfahren was dagegen getan werden soll. Festgestellt haben wir ja nun lange genug.

  8. 5.

    MP Lausitz, weiß doch noch gar Nicht, das es das Havelland als Landkreis und die Region West/Nordwest überhaupt gibt - von Potsdam aus kennt man den Westen/Nordwesten von Brandenburg doch gar nicht.
    Raus aus der Tiefgarage vom Potsdamer Landtag und dann Richtung Ost/Südost nach Hause gedüst - dit is unser juter Lausitz MP, Viele Grüße.
    Und die Milliarden werden natürlich ooch gleich mitjenommen und inn ner Heimat verbraten.
    ,,Och von Mir, juten Dank MP Lausitz,,.

  9. 4.

    Ins Krankenhaus nach Berlin oder Potsdam - zum Facharzt ebenfalls nach Berlin bzw. Potsdam.
    Kliniken/Reha-Einrichtungen sind irgendwo - aber ebenfalls Nicht in HVL.
    Weiß überhaupt Nicht, was MP Lausitz und Genossen, damit bezwecken ???
    Seit der politischen Wende, hat HVL, mehr als 40 000 Menschen dazubekommen, jedes Jahr, weitere 1200 - Fachärzte/Spezial-Fachkliniken/Reha-Kliniken, aber einfach nur absolut unterirdisch !!!
    ,,Danke, MP Lausitz und Genossen, Danke,,
    2 ,, Kleinstadtkrankenhäuser,, für mehr als 170 000 Menschen - Das war's !

  10. 3.

    "Das geht aus einer Auswertung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt." Kann man diese Auswertung auch mal selber lesen? Hat der rbb diese Auswertung oder wird nur die Agenturmeldung von dpa weitergereicht?

  11. 2.

    Wer ist hier eigentlich auf die blödsinnige Idee gekommen die Dichte von Psychotherapeuten als Maßstab für einen allgemeinen Vergleich zu benutzen?

  12. 1.

    Es ist sachlich nicht so sinnvoll Flächenländer mit Stadtstaaten zu vergleichen bei der Arztdichte. Neben der absoluten Anzahl der Ärzte spielt in Flächenländern auch die Verteilung dieser Ärzte über die Landesfläche eine wesentliche Rolle. Gibt es vielleicht ein Karte von Brandenburg, wo die lokale Arztdichte verzeichnet ist - vielleicht auf einem 10x10 km Raster (Landkreise hat wegen des sehr ungewöhnlichen Zuschnitts nach der Gebietsreform nicht so einen Sinn).