Bauarbeiten am Wochenende - Tiefebene des Berliner Hauptbahnhofs gesperrt - Fernverkehr umgeleitet

Sa 22.03.25 | 09:15 Uhr
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21.03.2025, Berlin: Ein Arbeiter mit Stirnlampe geht auf den Schienen von Bahnsteig 1 des Berliner Hauptbahnhofs (Quelle: dpa/Soeren Stache).
dpa
Audio: rbb 88.8 | 21.03.2025 | Michael Ernst | Bild: dpa

Die Auslastung am Berliner Hauptbahnhof soll verbessert werden. Damit Züge effizienter an den Bahnsteigen im Tiefbahnhof halten können, werden zusätzliche Weichen und Signale eingebaut. Das wirkt sich auf den Zugverkehr aus.

Die Tiefebene des Berliner Hauptbahnhofs ist am Wochenende komplett gesperrt. Wegen Bauarbeiten können die acht Gleise nach Angaben der Deutschen Bahn von Freitag um 22:00 Uhr bis Montagmorgen um 4:00 Uhr nicht angefahren werden. Im Fernverkehr werden die Züge deshalb umgeleitet, wie die Bahn mitteilte.

Wegen der Bauarbeiten ist zwischen Hauptbahnhof (Tief) und dem Südkreuz am Wochenende kein Verkehr möglich. Fernverkehrszüge halten nach Bahn-Angaben stattdessen an den Stationen Gesundbrunnen, Ostbahnhof und Lichtenberg. "Im Fernverkehr besteht in alle Richtungen weiterhin das volle Zugangebot von und nach Berlin."

Die Bauarbeiten im Keller des Hauptbahnhofs der Bundeshauptstadt laufen schon seit Mitte Februar. Seitdem können in dem Tiefbahnhof nur vier der acht Gleise genutzt werden. Im Regionalverkehr werden deshalb mehrere Linien umgeleitet oder Halte fallen aus - auch während der Vollsperrung der unteren Ebene. Betroffen sind demnach die Linien RE3, RE5, RB14 und RB23 sowie der Flughafen-Express FEX.

Schnellere Abfertigung durch neue "Zugdeckungssignale"

Grund für die Bauarbeiten ist, dass zusätzliche Weichen und Signale an den Gleisen im Keller eingebaut werden sollen, "damit Züge künftig schneller und flexibler an die Bahnsteige gelangen". Nach Angaben der Bahn sind die Bauarbeiten im Plan.

Die neuen Weichen sollen dafür sorgen, dass Züge etwa bei einem besetzten Gleis aufs Nachbargleis wechseln können. Durch die neuen sogenannten "Zugdeckungssignale" sollen künftig zwei Züge hintereinander an einem Bahnsteig halten können. Dadurch können der Bahn zufolge mehr Züge abgefertigt und lange Züge bei Bedarf geteilt werden.

Neben der Vollsperrung an diesem Wochenende ist der Tiefbahnhof auch über die Osterfeiertage vom 18. bis zum 22. April komplett dicht, weil Prüfarbeiten und Abnahmen durchgeführt würden, teilte die Bahn mit.

Die S-Bahn und der oberirdische Teil des Hauptbahnhofs sind von den Arbeiten nicht betroffen.

Karte: Bauarbeiten am Berliner Hauptbahnhof (Quelle: Deutsche Bahn/MapTiler/OpenStreetMap contributos)

Sendung: rbb 88.8, 21.03.25, 12:30 Uhr

Kommentar

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21 Kommentare

  1. 21.

    >"Damals war der Kommerz wichtiger "
    Und der Zeitfaktor! Die Fertigstellung des Hauptbahnhofes war seinerzeit 12 Monate dem Plant hinterher. Damals schon so typisch deutsches Großprojekt... ;-)) Daher zur Fußball WM 2006 nur eine quasi Teil-Fertigstellung. Nun wird nach und nach eben die richtige Fertigstellung nachgeholt inkl. Anpassungen an aktuelle Verkehrserfordernisse.

  2. 20.

    "An zwei Wochenenden vom 21. bis 24. März und während der Osterfeiertage, vom 18. bis 22. April ist eine Vollsperrung im Tiefbahnhof erforderlich"' schrieb die DB in ihrer Pressemitteilung. Auch der RBB weist in diesem Artikel mehrfach darauf hin, dass nur der Tiefbahnhof betroffen sei

  3. 19.

    Die Fußball-WM soll laut Recherchen von Peter Neumann der Grund sein, dass die Arbeiten erst jetzt durchgeführt werden. Damals war der Kommerz wichtiger

  4. 18.

    Die Pressemitteilung ist teilweise falsch ! Es fahren viele Fernzüge heute ab Berlin Hbf, allerdings von den Gleisen 13 und 14 (oben). Es ist schlichtweg falsch, dass "kein Fernverkehr" am Berlin Hbf geht! Sehr irreführend !!!

  5. 17.

    Danke. Ich habe auch gerade noch einmal sinniert. Sie haben es völlig richtig beschrieben.
    Es gibt Lösungen für alles; östlich von Kassel in Höhe von Kaufungen lassen sich auf zwei Gleisen (schmälere) Straßenbahnen und breitere Güterwaggons entlang der Bahnsteige führen - durch Mittellage - u. s. w. , u. s. f.

    Da braucht Berlin nicht unbedingt abseits stehen.

  6. 16.

    In Köln Hbf habe ich sogar schon 3 Züge gleichzeitig an der selben Bahnsteigkante gesehen. Oder einen Intercity mit ca. 10 Wagen und dahinter, ganz am Bahnsteigende in der Kurve noch ein Regionalbahn-Triebwägelchen – hat auch funktioniert.

    Das System aus Durchgangs- und Kopfbahnsteigen wie in Erfurt gibt es noch öfter, z.B. Rostock Hbf oder Dresden Hbf fällt mir da ein. Genial an Erfurt Hbf ist aber die Möglichkeit, dass der hintere Zug von den äußeren Kante des mitteleren Bahnsteigs abfahren kann, obwohl vor ihm (in Fahrtrichtung) noch ein anderer Zug steht. Es gibt nämlich noch Weichenverbindungen in der Mitte des Bahnsteiggleises. (Es sind übrigens 10 Gleise in Erfurt Hbf: 1+2 für die ICE nach Westen/Süden, 3 bis 8 an dem von Ihnen beschriebenen mittleren Bahnsteig und 9+10 für die ICE nach Osten/Norden)

  7. 15.

    Derartige Probleme finden Sie in fast ganz Europa, in Polen und Portugal, in Spanien, Italien und Griechenland mit massenhaft abgebrochenen Baustellen, gerissenen Finanzierungsfäden und Umplanungen, die ganz woanders hin führen. Ausnehmen würde ich davon die Schweiz und die nordischen Länder: Da wird sich hingesetzt, einer unterbreitet etwas, dann wird sich wieder hingesetzt, der nächste unterbreitet etwas und nur Jene, die auf planerische Hochgeschwindigkeit setzen, kommt das langwierig vor. Nicht aber den Skandinaviern, die sind das wohnt.

    Wer das Optimum für alle erreichen will und das auch verspricht, der hat schon verloren. Weil er genau das nicht einhalten kann. Das Berliner Hbf. ist einer der Musterbeispiele abgebrochener und steckengebliebener Planungen - von den Bahnsteigüberdachungen bis hin zu den Gleislagen und zum ästhetischen Mangel der Kaufhausdecke im Untergeschoss.

  8. 14.

    Wenn man lesen kann,sehe ich auch kein Problem mit 2 Zügen am Bahnsteig.Die Frage ist allerdings,warum der Bahnhof damals nicht gebaut wurde wie er geplant und baulich bereits vorbereitet war.
    Es wird immer von Managern und Politikern die Planung von Fachleuten über den Haufen geworfen,und dann kommt die Verwunderung oder dauernde Sperrung.In Berlin weiß man seit Jahren,dass Brücken marode sind,dass das Autobahnende auf der Ostseite zum Verkehrsgsu führen wird oder dass die Straßenbahngleise am Ostkreuz verschlissen sind,aber man wartet ab,bis der GAU eingetreten ist und dann schiebt man die Verantwortung hin und her und plant weiter von vorne herein zum Scheitern verdammte Projekte,wie ausnahmsweise nicht in Berlin,Stuttgart 21 mit viel zu wenig Gleisen.

  9. 13.

    Dann steigt man halt Gesundbrunnen oder Südkreuz ein . Kann ja nicht so schwer sein oder. Aber lieber auf die Bahn schimpfen. Ist ja Mode

  10. 12.

    Da kann ich - wenn Sie den Hamburger Hbf. meinen - nur zustimmen. Die Praxis mag ungewohnt sein, doch sie ist eingelaufen und wird im Hamburger Hbf. allenfalls durch die "Sichtblende" des Südstegs unterminiert, was die Erkennbarkeit des Abfahrtsbereichs in Richtung Süden angeht.

    Die genialste Idee kommt jedoch aus Erfurt, ist aber für Berlin (und Hamburg) nicht anwendbar: Von den acht Gleisen am dortigen Hauptbahnhof sind die beiden äußeren Bahnsteige jeweils für den Durchgangsverkehr da, die mittleren vier Gleise sind Kopfbahnhöfe auf der gleichen Ebene in östl. und in westl. Richtung, mit einem großen Verteilerbereich auf gleicher Ebene dazwischen. Kürzer können die Wege nicht sein.

    Das Untergeschoss des Berliner Hbf. ist m. E. weniger verbaut und daher transparenter, als dies am Hamburger Hbf. der Fall ist.

  11. 11.

    In Hamburg geht das seit Jahren wunderbar mit 2 Zügen am Bahnsteig. Man muss natürlich bereit und in der Lage sein, die übrigens stets richtigen Anzeigen zu lesen.
    Was ist dagegen einzuwenden. An einem Ende steht der RE nach Rostock, am anderen Ende der nach RE nach Falkenberg. Können genau zur gleichen Minute fahren, da unterschiedliche Richtungen.
    Mehr Signale braucht es natürlich. An den Signalen hängt auch Zugsicherung dran, falls ein Lokführer mal ein Signal übersieht, wird zwangsgebremst.
    Was Ostern angeht, kein Fernzug fällt ganz aus, fahren andere Berliner Bahnhöfe an. Und welcher Fernbahnhof hat keinen S Bahn Anschluss?

  12. 10.

    Sie haben Kentnisse in Bahnsicherungstechnik? Dann wissen Sie, dass Zugdeckungssignal absolut sinnvoll sind.

  13. 9.

    Pendler sind wichtiger als Freizeit-Kasper mit Fahrrad. Deshalb bieten sich die Ostertage für längere Sperren und Unterbrechungen an. Deshalb nur zu, liebe DB.

  14. 7.

    Zwei Züge an einem Bahnsteig - was soll da schon schiefgehen?!
    Mehr wartungsintensive Weichen - was soll da schon schiefgehen?

  15. 6.

    Genau deshalb wird erst ab heute Abend unterbrochen und genau deshalb geht der Betrieb Montag früh, um 4 wieder los. Es passiert genau das, was Sie fordern.

  16. 5.
    Antwort auf [Luisa N.] vom 21.03.2025 um 11:27

    . ..wenn Sie gezwungenermaßen wie ich seit über 20 Jahren pendeln, dann können Sie gerne mitreden. Bei Pfusch am Bau, wie er in Deutschland systematisch betrieben wird, wird permanent saniert. Da kann nichts bei rauskommen. Hoffe, dass die neue Regierung intelligent und strategisch in die marode Infrastruktur investiert

  17. 4.

    ...An die vielen Wochenendpendler, die den Bahnwahnsinn finanziell seit Jahrzehnten unterstützen und wegen Desorganisation und defekter Technik permanent draufzahlen müssen, denkt die Bahn natürlich nicht. Diese Arbeiten am Wochenende durchzuführen führt dazu, dass man seine Familie und Freunde immer weniger sieht.
    Es wäre schön, wenn sich die Deutsche Bahn mal ein Beispiel an der Schweiz und Italien nehmen könnte, wo das Bahnfahren noch Spaß macht und wenig kostet. Reparaturen werden nachts erledigt und zu Zeiten, die den Fahrgast so wenig wie möglich einschränken.

  18. 3.

    Fehlt als Ziel- und Startbahnhof für den Fernverkehr nicht Südkreuz?

  19. 2.

    Das wird lustig! Nicht nur, dass die Züge fast nie mehr am angekündigten Gleis abfahren, nun wird auch unklar, wo dort … "Heute in umgekehrter Reihenfolge" – und ganze Bahnsteigmassen bewegen sich gegeneinander, durcheinander? Mit Gepäck, Rollstuhl, Kinderwagen …

    künftig zwei Züge hintereinander an einem Bahnsteig halten. Dadurch können der Bahn zufolge mehr Züge abgefertigt und lange Züge bei Bedarf geteilt