Änderungen einstimmig beschlossen - Stiftung Preußischer Kulturbesitz wird umfassend reformiert

Mo 05.12.22 | 20:48 Uhr
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Symbolbild: Blick auf die Alte Nationalgalerie (Quelle: dpa/Christophe Gateau)
Audio: rbb Kultur | 06.12.2022 | Silke Merten | Bild: dpa/Christophe Gateau

Mit der geplanten Reform der Stiftung Preußischer Kulturbesitz sollen die Museen und Einrichtungen des Verbundes deutlich gestärkt werden. Der Stiftungsrat von Deutschlands international wichtigster Kulturinstitution stimmte den grundlegenden Veränderungen einstimmig zu. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) sprach am Montag in Berlin von einem "großen, wichtigen Schritt zu mehr Autonomie und Selbstständigkeit und damit besserer Handlungsfähigkeit".

Die unter dem Dach der Stiftung zusammengeschlossenen Einrichtungen wie die Staatlichen Museen sollen mehr Autonomie bekommen und über ein eigenes Budget verfügen, wie Roth als Vorsitzende des Stiftungsrates ausführte. Der Vorstand der Stiftung werde künftig als Kollegialorgan fungieren.

Die Einrichtungen bekämen so mehr Eigenverantwortung und eine bessere Handlungsfähigkeit, sagte Roth. Perspektivisch spricht sich Roth zudem für eine Namensänderung der SPK aus.

Die von Bund und Ländern getragene Stiftung gilt als zu behäbig, ihre Museen international als nicht auf der Höhe ihrer Möglichkeiten. Zur Stiftung mit rund 2.000 Mitarbeitern gehören etwa die Staatlichen Museen in Berlin, deren 15 Sammlungen mit 4,7 Millionen Objekten an 19 Standorten präsentiert werden.

Offen ist die weiter die Frage, wie die inhaltlichen Veränderungen finanziert werden können. Dazu sollen bis Sommer 2023 Vorschläge vorgelegt werden.

Sendung: rbb24, 05.12.2022, 21:45 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    Gerne auch die Glättung und woke deutsche Geschichte, in der es nur Hitler, den Holocaust und den schrecklichen ll. Weltkrieg gibt. Ansonsten wird jegliche Vergangenheit von den neuerlichen Bilderstürmern und Geschichtsresivisionisten getilgt.

  2. 13.

    Ja, Preussen soll aus der Erinnerung verschwinden, jedenfalls wenn es nach dieser schrecklichen Pankmanagerin geht.
    Mal sehen, wann es Luther und dem Protestantismus an den Kragen geht und wenns nur auf dem Schloss verschwindet. Oder Turnvater Jahn, weil Boxsprünge macht nur noch BB.
    Oder dem Fernsehturm, weil DDR-Nostalgie geht gar nicht.

  3. 12.

    Mal schauen, ob Roth es schafft, die preussische Kultur und Geschichte völlig auszuradieren. Einige uralte Länder beginnen ihre Geschichte auch erst ab dem Jahr 672. Wie weit zurück darf man sich denn in Berlin noch an die Vorfahren erinnern?
    Ab 1968?

  4. 11.

    Ja, mehr Posten und "Aufsichtsräte" die dann genauso wie beim ÖRR so unauffällig und grün versiert über Gelder und Rückgaben bestimmen können. Ein Paradies für die Roth-Truppen.

  5. 10.

    Wie wir wissen, gibt es das Königreich Preußen seit 1918 nicht mehr. Die Geschichte Preußens ist wichtig und prägend, hat aber in diesem Zusammenhang keine Bedeutung mehr.
    Staatliche Museen der Bundesrepublik Deutschland wäre treffend, weil die Bundesrepublik Deutschland die Eigentümerin ist.

  6. 9.

    Mehr Bürokratie, mehr Möglichkeiten zur Einschleusung von "Kinderbuchautoren" und "Völkerkundlerinnen", die dann dt. Kultur ins Ausland verjubeln. Ob nun für Gas oder auch noch für Kotaus an korrupte Regime wie in Namibia.

  7. 8.

    Sie meinen das "Gesetz zur Errichtung einer Stiftung "Preußischer Kulturbesitz" und zur Übertragung von Vermögenswerten des ehemaligen Landes Preußen auf die Stiftung" kurz PrKultbG, das diente wohl eher dem "Eigentum und sonstige Vermögensrechte" aufgrund dem fehlen der alten, nun einer neuen Körperschaft zu unterstellen.

  8. 7.

    ihre Museen international als nicht auf der Höhe ihrer Möglichkeiten - na da sollte man gespannt sein.
    Ich hätte gerne Beispiele bzw. Maßstäbe was "die Höhe der Möglichkeiten" sein soll bzw. beinhaltet.

  9. 6.

    @Namenvetter Björn
    Preußen – ein gutes Stichwort. Die heißen Kämpfe um das Thema haben in der kulturpolitischen Debatte nachgelassen. Verschweigen ist die Devise. Das Jubiläum zur Reichsgründung 1871 beging man öffentlich eher als Bußstunde denn als Fest der ersten Einheit der (klein)deutschen Nation. Doch so ganz ist auch dieses Kapitel deutscher Geschichte nicht ausgetilgt – und deshalb sieht man vonseiten der Kulturstaatsminister Verbesserungsbedarf. Die FAZ hat berichtet, dass der Name „Preußen“ aus dem Namen der „Stiftung Preußischer Kulturbesitz“ verschwinden soll. Die 1957 durch ein Bundesgesetz gegründete, traditionsreiche Stiftung hat zur Aufgabe, die Kulturgüter des ehemaligen Landes Preußen zu bewahren und zu pflegen. Die wichtigste Kunst des Politikers besteht darin, neue Bezeichnungen für alte Einrichtungen zu finden, deren alte Bezeichnungen in der Öffentlichkeit anstößig geworden sind.

  10. 5.

    @Namenvetter Björn
    Preußen – ein gutes Stichwort. Die heißen Kämpfe um das Thema haben in der kulturpolitischen Debatte nachgelassen. Verschweigen ist die Devise. Das Jubiläum zur Reichsgründung 1871 beging man öffentlich eher als Bußstunde denn als Fest der ersten Einheit der (klein)deutschen Nation. Doch so ganz ist auch dieses Kapitel deutscher Geschichte nicht ausgetilgt – und deshalb sieht man vonseiten der Kulturstaatsminister Verbesserungsbedarf. Die FAZ hat berichtet, dass der Name „Preußen“ aus dem Namen der „Stiftung Preußischer Kulturbesitz“ verschwinden soll. Die 1957 durch ein Bundesgesetz gegründete, traditionsreiche Stiftung hat zur Aufgabe, die Kulturgüter des ehemaligen Landes Preußen zu bewahren und zu pflegen. Die wichtigste Kunst des Politikers besteht darin, neue Bezeichnungen für alte Einrichtungen zu finden, deren alte Bezeichnungen in der Öffentlichkeit anstößig geworden sind.

  11. 4.

    "Namen der weltweit be- und anerkannten Stiftung" - ach und ich dachte immer die Werke mach(t)en das Haus bekannt.

  12. 3.

    Hallo Namenvetter. Wurde auch begründet warum Preußen aus dem namen gestrichen wird? Es geht doch schließlich um Preußische Geschichte und der Staat heiß nun mal so und nicht anders.

  13. 2.

    Leider wurde in der kurzen Notiz vergessen, darauf hinzuweisen, dass auch auf Betreiben unserer Kulturstaatsministerin der Begriff "Preußen" aus dem Namen der weltweit be- und anerkannten Stiftung Preußischer Kulturbesitz getilgt werden soll.
    Dazu fällt mir der ihm zugeschrieben Spruch von Charles-Maurice de Talleyrand ein: "Klug und fleißig – gibt es nicht; klug und faul – bin ich selbst; dumm und faul – für Repräsentationszwecke geeignet; dumm und fleißig – davor bewahre uns Gott!“

  14. 1.

    Leider wurde in der kurzen Notiz vergessen, darauf hinzuweisen, dass auch auf Betreiben unserer Kulturstaatsministerin der Begriff "Preußen" aus dem Namen der weltweit be- und anerkannten Stiftung Preußischer Kulturbesitz getilgt werden soll.
    Dazu fällt mir der ihm zugeschrieben Spruch von Charles-Maurice de Talleyrand ein: "Klug und fleißig – gibt es nicht; klug und faul – bin ich selbst; dumm und faul – für Repräsentationszwecke geeignet; dumm und fleißig – davor bewahre uns Gott!“

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