Aktivisten gegen Dorfabriss - Protestaktionen in Berlin und Potsdam gegen Räumung von Lützerath

Sa 14.01.23 | 15:02 Uhr
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"Klima schützen ist kein Verbrechen" und "Lützi bleibt" steht am 14.01.2021 auf Plakaten die von Demonstrantinnen und Demonstranten gehalten werden. (Quelle: dpa/Annette Riedl)
Audio: Antenne Brandenburg | 14.01.2023 | Jana Schelte, Sprecherin XR zu Straßenblockade in Potsdam | Bild: dpa/Annette Riedl

Abriss für den Kohlebergbau: Das Schicksal des Dorfes Lützerath in Nordrhein-Westfalen wird auch in der Region verfolgt. In Potsdam und Berlin gab es am Samstag Demonstrationen, zudem wollen sich Hunderte Jugendliche den Protesten vor Ort anschließen.

Dutzende Menschen haben am Samstag in Berlin und Brandenburg für den Erhalt des rheinischen Dorfes Lützerath protestiert.

In der Potsdamer Innenstadt blockierten rund 50 Demonstranten zeitweilig den Verkehr auf einer vierspurigen Durchgangsstraße vor dem Filmmuseum. Auf Plakaten standen Sprüche wie "Schluss mit Kohle und Atom" und "Klima schützen ist kein Verbrechen". Die Gruppe "Extinction Rebellion" hatte zu der Aktion aufgerufen.

In Berlin-Neukölln gab es am Mittag eine Solidaritätskundgebung für Lützerath, die von der Partei die Linke organisiert wurde. Wie eine Polizeisprecherin dem rbb sagte, versammelten sich schätzungsweise 150 Teilnehmende auf dem Hermannplatz. Beide Versammlungen verliefen laut Polizei friedlich.

Aktivisten besetzen Braunkohledorf

Zuvor kündigte die Grüne Jugend Berlin an, mit 650 Unterstützenden nach Lützerath zu reisen. Sie hätten auch Spenden für die dortigen Klimaaktivisten dabei, sagte die Sprecherin der Grünen Jugend Berlin, Luna Afra Evens, dem rbb.

Zu einer Demonstration gegen den Abriss des Dorfes Lützerath in Nordrhein-Westfalen werden am Samstag Teilnehmende aus 50 Städten und 14 Bundesländern erwartet.

Aus Protest gegen die Räumung des rheinischen Dorfes Lützerath für den Braunkohletagebau haben rund 50 Klimaaktivisten in Potsdam kurzzeitig den Verkehr auf der Breiten Straße in beiden Fahrtrichtungen blockiert. (Quelle: dpa/Klaus Peters)Protestaktion in Potsdam am Samstag

In Lützerath geht ein Bündnis aus Umweltverbänden und klimapolitischen Initiativen nach eigenen Angaben von mehr als zehntausend Menschen aus. Die Demonstrierenden fordern, dass das Dorf nicht geräumt wird um die Braunkohle darunter zu fördern, wie es der Energiekonzern RWE plant. RWE will die unter dem Areal liegende Kohle abbaggern. Am Samstagmorgen setzten Arbeiter den Abriss der verbliebenen Gebäude fort.

Seit Beginn der Räumung des Dorfes am Mittwoch besetzten Aktivisten das Dorf. Einsatzkräfte brachten nach Polizeiangaben etwa 470 Aktivisten aus der besetzten Ortschaft. Davon hätten 320 Menschen das Gelände freiwillig verlassen. Die Polizei will die Räumung des von Aktivisten besetzten Braunkohleortes fortsetzen.

Demonstranten stehen am 14.01.2023 der Polizei in Lützerath gegenüber. (Quelle: dpa/Federico Gambarini)

Sendung: rbb24 Inforadio, 9:13 Uhr, 8:57 Uhr

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32 Kommentare

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  1. 32.

    Bequem für Viele wäre es nichts zu machen und alles so zu belassen wie es ist.
    Auch wenn ich kein Sympathisant von Klebern und Besetzern bin so frage ich mich schon, ist es wirklich richtig wenn wir immer so weiter machen wie gehabt?

  2. 30.

    Diese Menschen trauen sich wenigstens zu, sich gegen die Kohle und Atomlobby zu stemmen
    Weiter so, !!

  3. 29.

    Seit 40 Jahren stehen wir tatenlos daneben und wundern uns dann warum niemand die so lange prophezeite Katastrophe verhindert hat.

  4. 28.

    Natürlich beziehe ich mich auf Wetterbeispiele. Deren Mittelwerte, Zusammenhänge und physikalische Auswirkungen hier zu debattieren wäre wohl sinnlos, wie man an „Gleichnissen“ anderer Kommentartoren sieht.

  5. 27.

    Der Protest ist legitim und lässt die Konflikte in unserer Gesellschaft sichtbar werden.Nichts desto trotz haben wir eine gewählte Regierung die um Einigung ringt und sich bewusst aus was auf die Menschheit zukommt .Aber das lässt sich eben nicht so wie im Sandkasten regeln.Wir leben in einer hochkomplizierten Welt, die bereits in einer Abwärtsspirale ist . Für mich ist es peinlich dass dann die "Gallionsfigur"die Schweden Gretel ihre Sprüche raushaut,kurz die Politik in Deutschland angreift und Hüsch ist sie wieder weg.Ich denke wir haben hier Frau Neubauer usw ....die dem Protest guttun,

  6. 26.

    Nun gut, als Pittiplatsch haben Sie sich ja schon oft geoutet.....
    Vielleicht ist die Warnung auch nur ein Marketing Gag noch mehr PV privat zu bauen....
    Der Termin 1.1.24 lässt das jedenfalls vermuten.

  7. 25.

    Ihre privaten Erinnerungen sind vollkommen irrelevant.
    Die gemessenen Werte der Erderhitzung sind eindeutig und auch nicht widerlegbar.

  8. 24.

    In Lützerath sollen bis 2030 ca. 270 Millionen Tonnen Kohle gefördert werden. In China werden mehr als 350 Millionen Tonnen gefördert, pro Monat. Noch Fragen???!!!

  9. 23.

    Es gibt Grüne, die sich an Recht und Gesetz gebunden fühlen und dabei versuchen, dass beste aus ei er verkorksten Situation zu machen. Und es gibt Linksalternative, deren politisches Wirken gerne von Gerichten kassiert wird - s. hier in B. die Friedrichstraße als Radschnellweg.

  10. 22.

    Wie schaut es bei Ihrem Verfahren gegen die LEAG und die PCK aus? Warum haben nur Sie die Steilvorlage für eine Beschwerde bei höherer Instanz erkannt, nicht aber die Kläger gegen das Abbaggern von sechs Dörfern inkl. Lützerath?

  11. 21.

    Warten wir mal ab. Ihre markigen Sprüche und Weltuntergangsvisionen wurden vor 40 Jahren auch schon benutzt. Und heute üben sich die politischen Leistungsträger dieser Weltanschauung im Vielfliegen.

  12. 20.

    Mich würde interessieren wie meine geliebte Greta Thunberg vor Ort gekommene ist, zu Fuß, mit dem Fahrrad ? Ich hoffe doch schwer Klimerneutral. Jeder hat das Recht ( zum Glück ) seine Gedanken und Meinung in Form einer Demonstration kunt zu tun, bitte jedoch friedlich.

  13. 19.

    Lützerath ist der Beleg, dass die sogenannten Klimaaktivisten nicht kompromißfähig sind, sondern auf ihrem Maximalforderungen beharren. Lützerath ist das letzte Dorf, fünf andere, die die RWE hätte jurist abgesichert abbaggern dürfen, bleiben stehen. Wie will man mit solchen Menschen in einer Demokratie ins Gespräch kommen?

    Putzig auch die Linke, setzt die sich doch on Brandenburg für eine noch möglichst lange fossile Gegenwart ein. Rumsödern können die also auch sehr gut.

  14. 18.

    .... fauler Klima-Kompomis ...
    Die Alternative ?
    Die einzige Alternative,
    vier Milliarden Menschen müssen sofort
    weg.
    Wer ? Geht voran ?

  15. 17.

    Da ich schon etwas älter bin, ich kann mich sehr gut an die milden Winter 1974/75, 1988/89 und 1989/90 usw.erinnern...Können Sie sich an Februar 2021 erinnern, fast komplett Dauerfrost und die Seen waren mal wieder nach 10 Jahren zugefroren...Oder die beiden Dezemberwochen 2022 (reicht denn das Gas bis zum Frühjahr)...Aber was Sie meinen ist auch eher Wetter, als Klima...
    Und wenn es doch alles so schlimm ist, warum reden wir so gerne über zwei junge Frauen ohne irgendwelche Expertise, obwohl sie morgen schon wieder bei Maischberger sitzen und am Montag zum WEF nach Davos reisen...Kennen Sie J. Marotzke und wenn nicht, dann fragen Sie sich mal, warum der nicht bei Maischberger sitzt!? Was haben die beiden, außer schon mehr von der Welt gesehen als ich, so persönlich für das Klima getan...Ja, es gibt den Klimawandel und ja, man muss dagegen auch was tun, aber mit apokalyptischen Untergangszenarien kann ich nichts anfangen...

  16. 16.

    Luetzi bleibt und ich bin Pittiplatsch der Liebe.
    Erst heute ist bekannt geworden, daß ab dem 1.1.24 wegen zu vieler E Autos und Wärmepumpen der Strom rationiert werden soll und kann.

  17. 15.

    Wer sind DIE Grünen?

    Die gewählten Vertreter der Bündnisgrünen in Nordrhein-Westfalen haben sich zu diesem Kompromiss bekannt und der bündnisgrüne Justizminister hat sich einschlägig rechtsstaatlich geäußert, dass die Räumung eben sein müsse. Die Mitglieder einer Partei sind nun aber nicht Eigentum einer Partei, weder der einen noch einer anderen.

    Unterschiedliche Ansichten und Vorgehensweisen finden Sie überall.

  18. 14.

    Sie schreiben: "Komisch daran ist lediglich, dass das die älteren Vertreter nicht verstehen wollen oder können, obwohl die Auswirkungen täglich zu sehen sind."

    Alle Aspekte rund um das Thema Lüzerath und den Braunkohleabbau sind doch über lange Jahre ausdiskutiert und ausgehandelt sowie nach vielen Klagen auch final vom obersten Gerichtshof des Landes bewertet und entschieden worden.

    Nun müssen eben auch die "jüngeren Vertreter" in einer Demokratie, nach all den rechtsstaatlichen Prozessen, diese finalen Entscheidungen letztlich akzeptieren.

  19. 13.

    Bitte richtig informieren!
    Die dort abgebaute dreckige Braunkohle wird nicht zur aktuellen Energieversorgung benötigt. Soll als Reserve dienen und RWE-Vorstände + Aktionäre teich machen.
    Die Kosten dafür in alternative Energien investiert wäre deutlich nachhaltiger. Zudem die Schadenfolgekosten durch Verstromung von Braunkohle noch nicht berücksichtigt wurden.

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