22 Prozent mehr als im Vorjahr - Deutlich mehr Schwangerschaftsabbrüche in Berlin

Do 30.03.23 | 12:50 Uhr
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Symbolbild:Untersuchung bei einer Frauenärztin.(Quelle:imago images/YAY images)
Bild: imago images/YAY images

Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche war in Berlin im Jahr 2022 so hoch wie seit zehn Jahren nicht. Allein im Vergleich zum Vorjahr gab es 22 Prozent mehr vorzeitig beendete Schwangerschaften, insgesamt 10.007. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden schon zum Beginn der Woche mit [tagesschau.de]. In Brandenburg gab es demnach 2,3 Prozent weniger Abbrüche als im Jahr 2021.

Insgesamt seien für das Jahr 2022 bundesweit rund 104.000 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet worden. Das waren 9,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt weiter berichtete, war die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche zuletzt im Jahr 2012 mit 106.800 Fällen höher. 2021 war zudem mit 94.600 Fällen der niedrigste Stand seit Beginn der Statistik verzeichnet worden.

Die meisten abtreibenden Frauen waren zwischen 18 und 34

Etwa sieben von zehn Frauen, die 2022 einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahren alt. Rund 20 Prozent waren im Alter zwischen 35 und 39 Jahren. Etwa acht Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter, rund drei Prozent jünger als 18 Jahre.

In Berlin hatten 55 Prozent der Frauen, die 2022 eine Schwangerschaft abgebrochen haben, schon ein oder mehrere Kinder, während in Brandenburg 72 Prozent der betroffenen Frauen bereits Mütter sind.

Abbruch meist nach Beratung

In Berlin und Brandenburg sind, genau wie bundesweit, die weitaus meisten Eingriffe der im Jahr 2022 gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche nach der sogenannten Beratungsregelung vorgenommen worden. Ein Schwangerschaftsabbruch bleibt in den ersten zwölf Wochen straffrei, wenn die Frau sich zuvor beraten lässt.

Indikationen aus medizinischen Gründen und aufgrund von Sexualdelikten seien nur in wenigen Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch gewesen, hieß es.

Sendung: Fritz, 27.03.2023, 18:30 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    Jede Frau hat das Recht über ihren Körper selbst zu entscheiden.

    Wenn sie für Schwangerschaft unterbrechen lassen möchte, ist das zu akzeptieren

  2. 13.

    Es ist schön, dass es in der BRD so ein liberales Abtreibungsgesetz gibt, auch wenn es von christlichen Vereinigungen, politisch Verwirrten immer wieder Versuche gibt, das Recht zur Abtreibung abzuschaffen.
    Und ehrlich: wer will heute noch ein Kind? Staatlicherseits Null Unterstützung, fehlende Kita- und Kindergartenplätze, Stigmatisierung von Mehrkinderfamiliien.

  3. 12.

    Es ist schön, dass es in der BRD so ein liberales Abtreibungsgesetz gibt, auch wenn es von christlichen Vereinigungen, politisch Verwirrten immer wieder Versuche gibt, das Recht zur Abtreibung abzuschaffen.
    Und ehrlich: wer will heute noch ein Kind? Staatlicherseits Null Unterstützung, fehlende Kita- und Kindergartenplätze, Stigmatisierung von Mehrkinderfamiliien.

  4. 11.

    Schön, dass jede Frau über Leben entscheiden kann

  5. 10.

    Da wären sie gewesen, die Fachkräfte.

  6. 9.

    Traurig um jedes Leben was verhindert wurde.

  7. 8.

    Da gibt es besseren Tierschutz als Menschenschutz :-(

  8. 7.

    Auch wenn es vielen im Sender und im Land nicht passt, es ist und bleibt Lebensbeendung mit Gewalt

  9. 6.

    Die reinen Fallzahlen wurden ja genannt. Aber angesichts der Entwicklung, dass in ländlichen Regionen Deutschlands die Möglichkeit, vor Ort abtreiben zu können, abnimmt, wäre eine Betrachtung interessant, wie viele der Betroffenen nach Berlin kommen, da es in ihrer näheren Umgebung nicht (mehr) möglich ist. Sprich, in welchen Landkreisen oder kreisfreien Städten lässt sich in Brandenburg überhaupt abtreiben, ohne eine begleitete Fernabtreibung per Medikation durchzuführen bzw. wie hoch ist der Anteil derer, die über ihren Wohnort hinaus nach einer Behandlung suchten und durchführen ließen? Man könnte auch darauf blicken, wie viele der Betroffenen z.B. aus Polen kommen, wo vielfach eine rigide Abtreibungsgegnerschaft regiert. Auch bedeutet es einen Unterschied, ob man sich in der Situation der Entscheidungsfindung und Ratsuche befindet, den Abbruch vornehmen zu lassen oder ob man es tatsächlich durchführen lassen hat, ergo: Wird der Bedarf überhaupt gedeckt?

  10. 5.

    Liebe "Netti" , Lieber "Immanuel"!!!
    Danke für Ihren Kommentar, ich stimme Ihnen vollkommen und zu 100% zu (und das tue ich bei Immanuell's Kommentaren eigentlich nie!!!)!
    Sie sprechen das aus, was eigentlich selbstverständlich seien sollte.
    Meinen (aufrichtig gemeinten!) Respekt!

  11. 4.

    Verhütungsmittel am einfachsten anzuwenden wie die Pille können erheblich Nebenwirkungen haben.
    Darüber wird leider nicht gesprochen. Anders wie bei der Corona Impfung.
    Problem der Pille sind Bildung von Thrombosen, die wie bei meiner Cousine zum Tod führen können.

  12. 3.

    Sicher gibt's genügend Verhütungsmethoden. Es gibt aber immer noch genügend ungewollte Schwangerschaften durch Nebenwirkungen von Medikamenten z. B. Es gibt genügend andere Gründe: der Erzeuger will kein Kind usw. usw. Das soll man doch endlich den Frauen überlassen, wieviel sich entscheiden, kein Kind zu bekommen. Der größte Teil der Frauen macht es sich bestimmt nicht leicht, mit der Entscheidung.... Das ist wieder einmal ein Artikel zum Aufbauschen! Die Kommentare werden es zeigen...

  13. 2.

    Tina:
    "Es ist traurig, dass es immer noch soviel Abtreibungen gibt. Die große Auswahl an Verhütungsmittel, die es heutzutage gibt.....
    Da muss Frau doch nicht mehr ungewollt schwanger werden. Es ist vielleicht doch zu einfach abzutreiben."

    NEIN! Es ist gut, dass es einfach ist, abzutreiben. Ansonsten hätten wir viele Opfer von missglückten illegalen Abtreibungen!

  14. 1.

    Es ist traurig, dass es immer noch soviel Abtreibungen gibt. Die große Auswahl an Verhütungsmittel, die es heutzutage gibt.....
    Da muss Frau doch nicht mehr ungewollt schwanger werden. Es ist vielleicht doch zu einfach abzutreiben.

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