Teil des Koalitionsvertrags - Platz oder Straße in Berlin soll nach Helmut Kohl benannt werden

Mo 03.04.23 | 14:03 Uhr
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Archivbild: Der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) (Quelle: dpa/Egon Steiner)
Bild: dpa/Egon Steiner

Der frühere Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) soll einen Platz im Stadtbild Berlins bekommen.

"Wir nehmen Gespräche mit den Bezirken auf mit dem Ziel, eine repräsentative Straße beziehungsweise einen Platz nach Helmut Kohl zu benennen", heißt es in dem am Montag von CDU und SPD vorgestellten Entwurf eines Koalitionsvertrags.

Kohl (1930-2017) gilt als "Kanzler der Einheit". In seine Amtszeit von 1982 bis 1998 fiel die deutsch-deutsche Wiedervereinigung. Gleichzeitig gilt er unter anderem wegen seiner Rolle im CDU-Spendenskandal als umstritten.

Sendung: rbb24 Inforadio, 03.04.2023, 12:44 Uhr

79 Kommentare

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  1. 79.

    Ein Orden ist ein häusliches Ding, was nur für den Augenblick der Verleihung Aufmerksamkeit bekommt. Eine Straßenname ist etwas Bleibendes, über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte. So leichtfertig sollten die Grundsätze der Parteienfinanzierung nicht über den Haufen geworfen werden.

    Schließlich hat Manfred Kanther oder Walther Leisler-Kiep auch keine Straße bekommen, die in gleicher, einschlägiger Richtung "unterwegs" waren.

  2. 77.

    Hmm...., Kohl ist doch ne ganze Pflanzengattung - geht doch.

  3. 76.

    Nach diesen ganzen tollen Komentaren hier zu urteilen, wären doch Pflanzen-/Tiernamen m.E. die bessere Wahl.

    Obwohl, wer möchte gern in der Fette-Henne-Straße oder im Rattenweg wohnen ;-)

  4. 75.

    Es gibt auch noch genug Straßen, die alte Kommunisten verherrlichen. Merkwürdigerweise ist das kein Thema.

  5. 74.

    Langsam wird es Zeit den roten Balken von der Stirn zu entfernen und die reale Welt zu bewundern. Die nach Braunkohle stinkende Winterzeit ist wie vieles in der ehemaligen DDR Geschichte.
    Aber es war ja alles so schön...

  6. 72.

    Wenn ich mir vor Augen führe, wieviel Straßen und Plätze immer noch nach Personen benannt sind, die wirklich Dreck am Stecken hatten, verstehe ich so manch Einwand nicht.

  7. 71.

    Immer wieder gerne. Hier möchte ich Ihnen beipflichten. Wie wäre es anstelle von Das Kanzlerhaus es in Das Kohlhaus umzubenennen. Das Adenauerhaus gibt es ja bereits auch schon in Berlin.

  8. 70.

    Es gibt keinen Politiker, der ohne Limit immer wiedergewählt werden kann und während seiner gesamten Amtszeit herausragende Politik macht!! (Widerspruch in sich)
    Es geht darum, ob ein Politiker während seiner Amtszeit herausragendes geleistet bzw. sich für sein Land besonders verdient gemacht hat. Und das hat Herlmut Kohl ganz sicher. Er hat im Gegensatz zu anderen Politikern die Vorlage der friedlichen Wende in Verbindung des Zusammanbruchs der Sowjetunion effektiv genutzt.
    Natürlich war die vorbereitende Amtszeit Ronald Reagans und die anschließende tiefere Einsicht Michael Gorbatschows notwendige Voraussetzungen für die Einheit, aber der Vollzug der deutschen Einheit selbst war zweifelos das Ergebnis der Politik Helmut Kohls.

  9. 68.

    Auch wieder irgendeine Behauptung einfach in den Raum geschmissen.
    Die Stimmen der Ostdeutschen (alleine) hätten das Wahlergebnis Kohls wohl kaum signifikant beeinflusst (muss sich ja nur die Einwohnerzahl vergegenwärtigen).
    Ich würde mal sagen, zu diesem Zeitpunkt waren sich die Deutschen wohl mehrheitlich einig, wer das geeignete Deutschland weiter regiert.

  10. 67.

    "Überbewertet, die deutsche Einheit!! Ich fasse es nicht, was ich hier wieder zu lesen bekomme."
    Weiter muss ich gar nicht lesen, um zu erkennen, dass sie sich nur den Teil einer Aussage rausnehmen, der ihnen passt.
    Selbstverständlich ist er wegen seiner gesamten Amtszeit überbewertet.
    Nicht wegen der deutschen Einheit. Die hat er aber auch nicht im Alleingang bewerkstelligt.
    Aber das wissen sie.

  11. 66.

    Das dieser Kohl damals mit den Stimmen der Ostdeutschen wiedergewählt wurde, war nur den Versprechungen von "Blühenden Landschaften" gedient. Die ach so dranglasierten Ostler, rannten wie bekloppt der Westmark und den Versprechungen hinterher. Kohl und Konsorten der Industrie, die Laut"ver"specher.
    Langsam schwanger dem Ostler, dass er von der Politik, der Wirtschaft und gerade von der politischen Clique um Kohl verarscht wurden.
    Das hallt bis heute nach. Politische Versprechungen werden skeptisch bis ablehnend quittiert.
    Der Spaltung der BRD nahm durch diesen Kohl Fahrt auf.
    Daran sollte ein nach ihm bekannter Platz, eine Straße erinnern. 17 Millionen sind so dankbar.

  12. 65.

    Das dieser Kohl damals mit den Stimmen der Ostdeutschen wiedergewählt wurde, war nur den Versprechungen von "Blühenden Landschaften" gedient. Die ach so dranglasierten Ostler, rannten wie bekloppt der Westmark und den Versprechungen hinterher. Kohl und Konsorten der Industrie, die Laut"ver"specher.
    Langsam schwanger dem Ostler, dass er von der Politik, der Wirtschaft und gerade von der politischen Clique um Kohl verarscht wurden.
    Das hallt bis heute nach. Politische Versprechungen werden skeptisch bis ablehnend quittiert.
    Der Spaltung der BRD nahm durch diesen Kohl Fahrt auf.
    Daran sollte ein nach ihm bekannter Platz, eine Straße erinnern. 17 Millionen sind so dankbar.

  13. 64.

    Überbewertet, die deutsche Einheit!! Ich fasse es nicht, was ich hier wieder zu lesen bekomme. Ich würde Kohls gesamte politische Laufbahn auch kritisch sehen, wie übrigens die jedes Kanzlers.
    Aber wie kann man hier die Leistung Kohls im Zuge der deutschen Wiedervereinigung versuchen zu ignorieren (runter zu relativieren) und da rede ich nichtmal von seinen Verdiensten als europäischer Denker. Ich habe beide Zeiten vor der Teilung und nach der Teilung aktiv miterlebt und das Geschwurbel anderer Politiker zur Wende noch gut im Ohr. Es war Helmut Kohl der unbeirrt in dem kleinen Zeitfenster die Chance ergriff und handelte.
    Wie bereits beschrieben musste dafür nicht nur Gorbatschov, sondern genauso Mitterand und Thatcher zustimmen. Nur Bush war ein Selbstläufer.

    Es ist das Mindeste, dass Deutschland ihn dafür ein Lebensdenkmal setzt.

  14. 62.

    Wie Sie aus meinen Beiträgen lesen können, bin ich als Befürwortender stadtbildprägender Strukturen bspw. kein Freund des Unsichtbarmachens von Geschichte. Das betrifft die Wiedererrichtung des früheren Berliner Schlosses in Inhalt und Gestalt des Humboldt-Forums, wie in Potsdam die wesentliche Rekonstruktion der Altstadtstrukturen rund um den Alten Markt.

    Dass Straßennamen einer offenen Diskussion unterzogen werden, das teile ich. Das Ergebnis kann dann sein, dass der Straßenname bleibt, dass der Straßenname durch tats. negatives Herausheben auch ggü. der damaligen Zeit verschwindet oder dass ein Zusatz, eine Kontextualisierung angebracht wird.

    Bei Helmut Kohl, der für einen Platz vorgeschlagen wird, habe ich diese Schwerpunktsetzung hier vorgenommen: Es wäre mit dem Konstitutiven, dass Parteien einem Parteiengesetz unterliegen, nicht zu vereinbaren.

  15. 61.

    Bundesplatz umbenennen in Bimbesplatz!

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