Polizei ermittelt -
Nach Vorwürfen der sexualisierten Gewalt und des Machtmissbrauchs gegen einen Berliner Hochschuldozenten hat die Polizei Ermittlungen aufgenommen. Das Verfahren sei wegen der online veröffentlichten Vorwürfe von Amts wegen eingeleitet worden, sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Anzeigen gegen den Beschuldigten seien bislang nicht eingegangen.
Die Humboldt-Universität hat den Mitarbeiter einer Mitteilung zufolge "bis auf Weiteres freigestellt". Er werde im kommenden Wintersemester nicht unterrichten. Alle Betroffenen seien gebeten, jegliches Fehlverhalten zu melden.
Diverse Vorwürfe gegen Dozenten
In einem offenen Brief hatten Unbekannte dem Dozenten Mitte Juli sexualisierte Gewalt vorgeworfen. In dem im Internet veröffentlichten Schreiben heißt es, der Beschuldigte missbrauche "seine Machtposition als Dozent und Vorgesetzter seit mehr als 20 Jahren". Den Anschuldigen zufolge geht es um Fälle körperlicher sowie sexualisierter Gewalt. Außerdem habe sich der Mann in Vorlesungen "transfeindlich und rassistisch" geäußert.
Die Universität spricht in ihrer Mitteilung nur von "verbalen sexualisierten Übergriffen". Der Dozent äußerte sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zunächst nicht zu den Vorwürfen.
Wegen der Anschuldigungen durften Studierende Gespräche mit dem Dozenten zuletzt nur noch online und im Beisein der Frauenbeauftragten der betroffenen Fakultät führen. Die Regelung galt nach Angaben der Universität auch für Gespräche mit studentischen
Beschäftigten.
Vergangene Woche hatte sich auch Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) eingeschaltet und mitgeteilt, zu den Vorwürfen mit der Hochschulleitung im Gespräch zu sein.
Sendung: rbb24 Abendschau, 03.08.23, 19:30 Uhr