Berlin - Senat kann mehr Flüchtlinge in Hotels unterbringen als erwartet

Mi 15.11.23 | 07:47 Uhr
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Geflüchtete Kinder aus Odessa gehen nach ihrer Ankunft in Berlin in ein Hotel. (Bild: dpa)
Bild: dpa

Der Berliner Senat hat mehr Plätze für die Unterbringung von Geflüchteten in Hostels und Hotels geschaffen als zunächst angekündigt. Derzeit gibt es 2.912 Plätze (Stand 13. November), wie die Senatsverwaltung für Soziales und Integration auf Anfrage mitteilte. Rund drei Viertel davon seien belegt.

Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) hatte Ende September bekanntgegeben, bis Ende des Jahres sollten durch Anmietung von Zimmern in Hotels und Hostels etwa 1.500 Plätze für Flüchtlinge zur Verfügung stehen. Die Zielzahl ist damit bereits weit überschritten.

Unterbringung in Großunterkünften teurer als im Hotel

Insgesamt gibt es inzwischen Verträge mit elf Betrieben. Nach Angaben der Sozialverwaltung reicht das Angebot von wenigen Einzelzimmern bis hin zu Mehrbettzimmern, die zum Beispiel von sechs Personen genutzt werden. Im Vergleich zu Großunterkünften wie auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel sei die Unterbringung in Hostels und Hotels die günstigere Alternative. Der durchschnittliche Tagessatz für eine Unterbringung in Hostels und Hotels liegt demnach derzeit bei 57 Euro.

Zu dem Vergleichswert bei der Unterbringung in Tegel machte die Sozialverwaltung keine Angaben. "Fest steht aber: Auf Grundlage der monatlichen Kosten in Höhe mehrerer Millionen für das Ankunftszentrum in Tegel könnte man in Berlin jeden Monat zwei modulare Unterkünfte bauen."

Hotelunterbringung nur Übergangslösung

Die Sozialverwaltung weist auf weitere Vorteile der Anmietung von Zimmern hin: "Aus Sicht der Geflüchteten ist der Alltag in den Hostels eher ruhig, es gibt eigene Bäder, und zum Teil sind Küchen vorhanden." Das erleichtere den Menschen das Leben, aber es sei keine langfristige Lösung. Die Kapazitäten seien aufgrund der zeitlichen Rahmenbedingungen in den Verträgen nur befristet vorhanden.

"Die Unterbringung in Hostels und Hotels ist ebenso wie die Errichtung von Großunterkünften nur eine Notlösung", sagte Sozialsenatorin Kiziltepe. "Richtig bleibt: Gelingende Integration bedarf einer dezentralen Unterbringung." Der Senat halte daher am Ziel fest, Modulare Unterkünfte für Geflüchtete zu errichten, die in die Kieze integriert seien. "So erhöhen wir langfristig das Angebot an bezahlbarem Wohnraum für alle Berlinerinnen und Berliner."

Sendung: Fritz, 15.11.2023, 06:27 Uhr

17 Kommentare

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  1. 17.

    Vor wenigen Tagen bei tagesschau.de die Verteilungskarte der Flüchtlingsmigraten gesehen und: Die meisten Ukrainer:innen sind in Baden-Baden. Wie das?

  2. 16.

    Dann werden die Steuerzahler die abgewirtschafteten Hotels sanieren, so steht es ja auch schon in den Verträgen. Danach kommen die global aufkaufenden "Investoren" und machen Geschäfte.

  3. 15.

    Ist ja ganz vernünftig, unbelegte oder klamme Hotels mit Flüchtlingen zu belegen. Schafft volles Haus, Arbeit, Zufriedenheit. Was, wenn auch die letzte Gammelpension überfüllt ist. Was dann. Darf ich das fragen. Obdachlosigkeit, Wohnungssuche ohne Erfolg, alles irgendwie belegt oder Container in Ebenen drauf. Darum frage ich: Was dann.

  4. 14.

    "Art. 16a des GG, abschaffen"
    Lesen und Verstehen, also auch die Absätze 2 ff., würde manchem besser zu Gesichte stehen, als derartige Forderungen. Übrigens fällt Artikel 16a unter den Schutz des Art 79 Abs 3. In einfachen Worten: Abschaffen is' nich' drin.

    Der Politik würde ich dagegen den Mut zur Anwendung und Durchführung nach den Grundsätzen eines Rechtsstaates ins Aufgabenheft schreiben.

  5. 13.

    "Man muss außerdem das individuell einklagbare Recht auf Asyl, den Art. 16a des GG, abschaffen."
    .......das ist jetzt nicht Ihr Ernst oder?

  6. 12.

    Deutschland ist umgeben von sicheren Drittstaaten. Warum müssen denn die Allermeisten zu uns kommen?
    Man muss die Leute zurückschicken aus dem EU-Land, woher sie kamen. Das steht doch auch im Maastrichter Vertrag, also haben sie kein Anrecht, hier einen Asylantrag zu stellen. Man muss außerdem das individuell einklagbare Recht auf Asyl, den Art. 16a des GG, abschaffen.

  7. 11.

    mmh, aber mal ernsthaft, glauben Sie das wenn man das Geld nicht an dieser Stelle ausgibt, das man das Geld nicht an anderer Stelle augeben würde?
    Noch keine deutsche Regierung hat sich mal die Mühe gemacht, Steuern zu senken, Bürokratie ab zu bauen oder den Bürger wirklich einen Mehrwert zu bieten.
    Versprochen wurde es zwar immer, aber die "Sachzwänge"...

  8. 10.

    Wenn du denkst es geht nicht mehr,
    kommen von irgendwo neue Gelder her!
    Ach ja, zahlen unsere Enkel zurück, wenn die Politiker ihre selbst bewilligten tollen Renten genießen!

  9. 9.

    Weil das fremde Leid bei den Guten Priorität genießt. Das beginnt bei der Migration, setzt sich fort bei der fürstlichen Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge (in Frankreich erhalten sie ein Drittel des Bürgergeldes!), setzt sich fort mit aktuell fast 30 Mio. für Gaza und endet noch nicht bei der Verdopplung der Militärhilfe für die Ukraine (8 Mrd. €)!
    Haben wir ein Problem mit zu hohen Renten? Ist das Gesundheitssystem etwa top?
    Gibt es zu wenig Wohnungslose??
    Wie lautet der Amtseid des BK?

  10. 8.

    Warum gibt es dann noch Obdachlose? Ob das alles als sozial gercht beurteilt wird sollte fragen aufwerfen die wir nicht beantworten können.

  11. 7.

    Es fehlen zZt. ca. 100 000 Wohnungen in Berlin, da dürfte eine schnelle dezentrale Unterbringung kaum möglich sein.
    Da 2021 schon ca. 80 000 Whg fehlten scheint die Tendenz anzusteigen und wird wahrscheinlich das Problem bei weiterhin steigender Einwohnerzahl verschärfen.

  12. 6.

    Wenn ich meine Hütte als Hotelbetreiber nicht vollbekomme, dann ist das doch eine willkommene Einnahmequelle auf Kosten der Allgemeinheit. Toll.

  13. 5.

    Wo sind Moduleinheiten für Obdachlose? Wohin sollen Hartz-Bezieher je umziehen? Warum gab es solche Module nicht, seit es die Not hier gibt?

  14. 4.

    Wer bezahlt all dies? Angenommen, das kostet rd. 100 € pro Nacht und Platz (wohl ein üblicher Preis für eine Hotelbuchung), dann sind das 150000 € pro Tag.

  15. 3.

    Der Bau modularer Unterkünfte erhöhe das Angebot an bezahlbarem Wohnraum für die Berliner.
    Würde nicht der Bau bezahlbarer Wohnungen das Angebot an bezahlbaren Wohnungen erhöhen? Oder ist das zu naiv gedacht?

  16. 2.

    Das geht nicht mehr lange gut. Wie viele noch? Berlin platzt aus allen Nähten die Unruhe wächst.

  17. 1.

    Na bitte, da geht doch noch was. Bisher kenne ich nur Berichte, dass nichts mehr geht und alle Kommunen am Ende sind. Scheint ja nicht so zu sein.

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