Berlin-Kreuzberg - Ex-RAF-Terroristin Klette wohnte ohne Mietvertrag in der Sebastianstraße

Mi 06.03.24 | 14:59 Uhr
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Archivbild: Das Wohnhaus in dem Daniela Klette in der Sebastianstrasse in Berlin gelebt hat am 27.02.2024. (Quelle: picture alliance)
Audio: rbb24 Inforadio | 06.03.2024 | Nachrichten | Bild: picture alliance

Das Ex-RAF-Mitglied Daniela Klette wohnte 20 Jahre lang nicht nur unerkannt in einer Einzimmerwohnung in Berlin-Kreuzberg. Zur Wohnung gab es auch keinen Mietvertrag. Die Fahndung nach ihren beiden Komplizen läuft derweil weiter.

Die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette hat ohne Mietvertrag in ihrer Einzimmerwohnung in Berlin-Kreuzberg gelebt. Es habe auch keine genehmigte Untervermietung gegeben, teilte ein Sprecher der Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) am Mittwoch mit. Daher habe die WBM nicht gewusst, dass die gesuchte Terroristin in dem Gebäude in der Sebastianstraße lebte. Zuvor hatte die "B.Z." berichtet.

Der eigentliche Mieter der Wohnung müsse mit Konsequenzen rechnen, so der WBM-Sprecher. Details nannte er aber nicht. Dies galt auch für Angaben zum Mietvertrag oder dazu, wer die Miete in den vergangenen Jahren gezahlt hat. Der Sprecher verwies auf den Datenschutz.

Klette wohnte 20 Jahre in der Wohnung

Die 65-jährige Klette war am 26. Februar in der Wohnung in Kreuzberg festgenommen worden. Sie soll dort etwa 20 Jahre gelebt haben. Bei der Durchsuchung der etwa 40 Quadratmeter großen Sozialwohnung stieß die Polizei unter anderem auf eine Granate und Sprengmittel. Die Polizei ist weiterhin in dem Gebäude im Einsatz. Auch am Mittwoch liefen Einsatzmaßnahmen, wie es vom Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen hieß.

Angemietet wurde die Wohnung nach Medienberichten von einem früheren Bewohner. Ob dieser um die Identität von Klette wusste, ist nicht bekannt. Nach dem "B.Z."-Bericht ist der derzeitige Wohnort des Mannes unbekannt.

Fahndung nach Staub und Garweg läuft weiter

Zusammen mit den früheren RAF-Terroristen Burkhard Garweg (55) und Ernst-Volker Staub (69) war Klette vor mehr als 30 Jahren untergetaucht. Alle drei gehörten der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion an, die bis 1991 zahlreiche Anschläge verübte und Menschen tötete. 1998 erklärte die RAF sich für aufgelöst.

Klette, Staub und Garweg werden wegen des Verdachts der Beteiligung an Terroranschlägen gesucht. Außerdem sollen sie zwischen 1999 und 2016 Geldtransporter und Supermärkte in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen überfallen haben, um sich Geld zu beschaffen. Ihnen wird auch versuchter Mord vorgeworfen, weil dabei geschossen wurde.

Nach der Verhaftung von Klette geht die Fahndung nach den beiden Männern weiter. In dem Zusammenhang gab es in den vergangenen Tagen mehrere Durchsuchungen in Berlin. Bislang führten Hinweise auf die gesuchten früheren RAF-Terroristen nicht zur Festnahme.

Sendung: rbb24 Inforadio, 06.03.2024, 14:43 Uhr

57 Kommentare

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  1. 57.

    Dito - persönlich sind Sie doch geworden! Was Sie können, kann ich schon lange.

  2. 56.

    Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd:
    "Antwort auf [Gerd Glaudino] vom 06.03.2024 um 21:39
    Nein, da ist wirklich nichts besonderes dran- das ist gelebte Praxis!
    Die Frage ist nur: - wie würden Sie argumentieren, wenn es hier statt um Fr. Klette um einen gesuchten Schwerverbrecher mit rechtsradikalem Hintergrund gehen würde?"

    Aber da wurde doch gar nicht argumentiert, sondern es wurden nur Fakten genannt.

    Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd:
    "Genau...............!
    Da haben wir sie wieder, die alles zerstörende Doppelmoral!"

    Da ist keine Doppelmoral und auch nichts Zerstörendes!

  3. 55.

    Gegenfrage: Wat soll Ihr Kommentar?
    Wo steht etwas von Nachbarn überwachen, denunzieren, beobachten?

    Haben nicht etwas von "Reiner Populismus, diese Hexenjagd." geschrieben?
    Und das es "nur" um Beschaffungskriminalität geht.
    Dem habe ich widersprochen!
    Ist Sinn einer Kommentarspalte - also bitte mal den Ball flach halten und nicht beleidigend werden!

  4. 54.

    Wat soll die blöde Frage? Ich kann mir meine Nachbarn nicht aussuchen - das macht der Vermieter - und ich beobachte auch nicht ständig jeden durch den Spion, wer ein und aus geht. Wenn das bei Ihnen anders ist, würden Sie wahrscheinlich jeden denunzieren, der Ihnen verdächtig vorkommt.

  5. 53.

    Hier unter-vermietet mein Nachbar seit Jahren unerlaubt und finanziert sich so, die Migration machts möglich. Buntes Völkchen aus aller Welt zieht dort mal ein, mal aus. Ist bei jeder Ablesung ok. Ist auch nicht Aufgabe von Handwerkern, Überwacher des Volks zu spielen.

  6. 52.

    Habe ich den Denkfehler?
    Hat hier noch niemand z.B. einen Bekannten/Freund/Nachbarn gebeten, den Heizungsableser, Handwerker oder sonstiges in die Wohnung zu lassen und musste sich dieser dann irgendwie ausweisen?

  7. 51.

    Stellen Sie sich vor, die Welt ist bunt. Objekte sind bunt.

    Unsere Gasetagenheizung z. B. hängt in der Wohnung, der Schornsteinfeger kommt jährlich zur Immissionsmessung in meine Wohnung und kontrolliert zu unserem Schutz.

    So ganz nach Immissionschutzverordnung.

    Und die Heizröhrchen an den Radiatoren werden regelmäßig gewechselt, in 20 Jahren sollte das mindestens 2 x erfolgt sein.

  8. 50.

    Genau das sind die Leute gegen die man auf die Strasse gehen sollte .

  9. 49.

    Wir alle würden gut daran tun, den Menschen etwas mehr zuzutrauen. Aussagen wie „alle werden immer unehrlicher“ sind völlig unfundiert und tragen nicht zu einem guten Miteinander in der Großstadt und in der Gesellschaft bei, auf das wir alle angewiesen sind.
    Daneben wurde bei meinen x-Ummeldungen in Berlin mein Ausweis nie besonders geprüft plus wir brauchen dringend eine Digitalisierung einzelner Verwaltungsschritte.

  10. 48.

    So unwahrscheinlich ist das tatsächlich gar nicht, wenn der Mietvertrag auf eine andere Person lief und das Untermietsverhältnis nicht bekannt gegeben wurde. Solange kein anderer Name am Klingelschild steht, auf den der*die Hausmeister*in aufmerksam werden könnte, und die Miete pünktlich von dem/der Hauptmieter*in gezahlt wurde… Viel mehr Berührungspunkte gibt es dann nicht.

  11. 47.

    Sind diese Taten, die da audgezählt wurden, nicht verjährt?

  12. 46.

    Völlig unverständlich und sehr seltsam, dass jemand 20 Jahre OHNE gültigen Mietvertrag in einer Wohnung lebt und der Vermieter weiß von nichts?

    War sie polizeilich gemeldet?

    Wo hat die Ausweispapiere beantragt?

    Hat sie Rente oder andere Leistungen bezogen und WIE wurden ihr Änderungen diesbezüglich mitgeteilt?

  13. 45.

    Nein, da ist wirklich nichts besonderes dran- das ist gelebte Praxis!
    Die Frage ist nur: - wie würden Sie argumentieren, wenn es hier statt um Fr. Klette um einen gesuchten Schwerverbrecher mit rechtsradikalem Hintergrund gehen würde?
    Genau...............!
    Da haben wir sie wieder, die alles zerstörende Doppelmoral!

  14. 44.

    Das mit dem beherbergen haben Sie wörtlich genommen, da fehlte es wohl am Humor.

    Also, ich finde es schon besonders, da einmalig vorgekommen,, dass eine gesuchte Terroristin die Gelassenheit hatte in eine landeseigene Wohnung einzuziehen, und dann dort 20 Jahre unbeheligt und sorglos ihr Leben genießen konnte...

  15. 43.

    Zitat: "Eine landeseigene Wohnungsbaugesellschaft beherbergt 20 Jahre lang eine gesuchte Terroristin, kurioser gehts nicht."

    Die WBM hat Klette nicht "beherbergt", sondern diese hat sich die Unterkunft ganz offensichtlich unter Mithilfe des Hauptmieters erschlichen. Und solange sämtliche Zahlungen vom Vertragskonto des Hauptmieters eingehen und auch sonst nichts vorliegt, besteht bei der WB-Gesellschaft wohl kaum Grund zum Misstrauen gegenüber der Mietpartei. Da ist nichts besonders Kurioses dran, wie Sie hier festzustellen meinen.

  16. 42.

    Es wird zukünftig noch kurioser gehen. Es ist doch geplant (oder schon möglich) , seine Adresse auf elektronischem Weg umzumelden. Da schaut niemand mehr, ob es die richtige Person ist oder ob es die überhaupt gibt. Es wird auf die Ehrlichkeit der Menschen gesetzt - die es immer seltener gibt.

  17. 41.

    Wenn sie sich mit ihrem richtigen Namen angemeldet hätte, wäre das selbst der Berliner Polizei verdächtig vorgekommen

  18. 40.

    Sie glauben ernsthaft, dass der Vermieter bzw Hauptmieter (falls Sie den meinten) zu sehen bekommen hat, was da im Gepäck ist...?

  19. 39.

    Ja, Berlin ist kurios, einmalig und besonders, kurzum hier lassen sich Erfahrungen sammeln und Studien in alle Richtungen betreiben, an Probanden fehlt es hier in keinem Bereich.

    Hier gibt es Alles, das ist ein Grund im Rentenalter in diese Stadt zu ziehen, man findet Alles was man im Alter braucht, und ein interessantes Studienobjekt ist Berlin oben auf..
    .

  20. 38.

    Wenn sie sich mit ihrem richtigen Namen angemeldet hätte, wäre das selbst der Berliner Polizei verdächtig vorgekommen, und als Vermieterin oder Vermieter kann man sich wohl auch denken, dass jemand, der mit Surmgewehr und Sprengstoff im Gepäck einzieht, kein Friedensengel ist. Wenn man mit der Polizei nicht allzu gut steht, kann man wohl nachvollziehen, dass da kein Meldedrang besteht. Und warum sollte eine Verbrecherin oder ein Verbrecher ausgerechnet bei jemanden einziehen, der solche kleinen Auffälligkeiten der Polizei melden würde?

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