Spandau und Moabit - Erneut Fahrzeuge in der Nähe von Justizvollzugsanstalten angezündet
Nahe der JVA Moabit und einer JVA in Spandau sind in der Nacht zu Donnerstag zahlreiche Fahrzeuge in Brand geraten. In der Vergangenheit gab es ähnliche Vorfälle - Polizei- und Justizgewerkschafter fordern mehr Schutz für Bedienstete der Einrichtungen.
In der Nacht zum Donnerstag haben wieder mehrere Fahrzeuge in der Nähe von Berliner Justizvollzugsanstalten (JVA) gebrannt.
Auf einem Parkplatz an der JVA des Offenen Vollzuges im Bezirk Spandau brannten sieben Pkw und zwei Motorräder. Die Feuerwehr konnte nach eigenen Angaben verhindern, dass die Flammen auf ein Gebäude übergriffen.
Außerdem setzten Unbekannte in der Spenerstraße in der Nähe der JVA Moabit Fahrzeuge in Brand - laut Polizei waren es drei Autos. Feuerwehr und Passanten hätten die Flammen gelöscht. Es sei niemand verletzt worden.
Serie von Brandstiftungen in JVA-Nähe
In Berlin sind in den vergangenen Monaten immer wieder Autos in der Umgebung von Justizvollzuganstalten angezündet worden. "Da fällt es schwer an Zufälle zu glauben, zumal es sicher auch kein Zufall ist, dass das genau vor staatlichen Einrichtungen passiert. Selbstverständlich werden die Kollegen mögliche Verbindungen der Taten prüfen", erklärte Benjamin Jendro, der Sprecher der Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP).
Ende April forderten Polizei- und Justizgewerkschafter den Berliner Senat bereits zu einem stärkeren Schutz der Privatfahrzeuge von JVA-Bediensteten auf. "Zunehmend sind die Bediensteten selbst oder ihre Familien das Ziel, richten sich die Angriffe gegen deren Eigentum – mit erheblichen Folgen für das Privatleben", hieß es in einer Mitteilung des Bundes der Strafvollzugsbediensteten und der Deutschen Polizeigewerkschaft. Vermutet wird, dass die JVA-Mitarbeiter durch die Brandstiftungen gezielt eingeschüchtert werden sollen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 27.06.2024, 12:30 Uhr