Flugzeugunglück in der DDR - Interflug-Absturz 1972: Straße in Königs Wusterhausen nun nach Pilot benannt

Mi 14.08.24 | 16:40 Uhr
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Bergungstrupps an der Absturzstelle. Bei dem größten Flugzeugunglück auf deutschem Boden kamen am 14. August 1972 beim Absturz einer Iljuschin-62 der Interflug bei Königswusterhausen (DDR) alle 156 Passagiere und Besatzungsmitglieder ums Leben. (Quelle: Picture Alliance/ADN)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 14.08.2024 | Bild: Picture Alliance/ADN

Die Stadt Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald) hat am Mittwoch eine Straße nach dem Piloten Heinz Pfaff umbenannt. Anlass ist der 52. Jahrestag des Flugzeugabsturzes einer Interflug-Maschine vom Typ IL 62. Am 14. August 1972 kamen dabei 156 Insassen ums Leben.

Es sei der Wunsch von Hinterbliebenen der Opfer gewesen, jetzt eine Straße nach dem damaligen Flugkapitän Pfaff zu benennen, sagte die Bürgermeisterin von Königs Wusterhausen, Michaela Wiezorek (Bündnis21), dem rbb. Durch das Handeln des Piloten sei Königs Wusterhausen vor einem schlimmeren Unglück bewahrt worden. Die Maschine sei seinetwegen nicht in einem Wohngebiet aufgeschlagen. Mit der Straßenumbenennung sei nun ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung umgesetzt worden.

Heinz Pfaff Straße in Königs-Wusterhausen, am 14. august 2024. (Quelle: rbb)
| Bild: rbb

Bis heute das schwerste Flugzeugunglück auf deutschem Boden

Der Stadt Königs Wusterhausen zufolge war Pfaff während des Zweiten Weltkriegs Fluglehrer der deutschen Wehrmacht, 1956 kam er zur Interflug. Laut Bürgermeisterin Wiezorek hat Pfaffs Vergangenheit bei dem Gedenken keine Rolle gespielt.

Die Gedenkveranstaltung wird am Standort Kirchsteig/Am Wasserwerk, in Neue Mühle auf der Rasenfläche der Wohnungsgenossenschaft Königs Wusterhausen stattfinden. Dann wird die Straße "Am Wasserwerk" offiziell in "Heinz-Pfaff-Straße" umbenannt.

Der Absturz der Interflug am 14. August 1972 ist bis heute das schwerste Flugzeugunglück auf deutschem Boden. Kurz nach dem Start Richtung Bulgarien traten technische Probleme auf. Es wurde daher die Rückkehr zum Flughafen Schönefeld angeordnet. Doch bereits zu diesem Zeitpunkt war ein Brand im Frachtraum ausgebrochen. Über Königs Wusterhausen unweit des Flughafens Schönefeld riss das Leitwerk ab, Trümmerteile schlugen östlich des Stadtrands auf. Alle Insassen waren sofort tot. Ein drohender Absturz in einem Wohngebiet und somit weitere Todesopfer am Boden konnten jedoch verhindert werden.

Sendung: Brandenburg aktuell, 14.08.2024, 19:45 Uhr

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50 Kommentare

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  1. 50.

    Die Themenabweichung hier zeugt von mangelndem Respekt gegenüber den Verunglückten, derer hier gedacht werden sollte.

  2. 48.

    Na Gottseidank bin ich kein Ostdeutscher Ich könnte mich sonst vor Mitleidsbekundungen über meine Kindheitserinnerungen wohl kaum retten .

    Na ja Ostalgie gilt halt nur für Ossis.

  3. 47.

    Keine Ahnung wovon sie schreiben oder? Es gab keine Flughafengastronomie und Westberliner durten das Transitgebiet nicht verlassen.

  4. 46.

    Konnten wir uns als proletarische Familie mit wenig Geld nicht leisten .

    Na ja der Reiseveranstalter war bei der Rückreise pleite, wir mussten mit einer Propeller Machine nach Frankfrut Main gefligen werden und dann nach Tempelhof mit PanAm.

    War die erste Flugreise / Auslandsreise meines Lebens.

  5. 45.

    Schade das ich hätte die Straße umgewittmet auf den "unbekannten Nichtdenker" des Zages

  6. 43.

    >"So weit ich mich erinnere, ab WBerlin flogen PanAm und BEA ins Bundesgebiet über zugewiesene Korridore,da gab es nichts anderes."
    Richtig erinnert. Von WBerlin gings Anfangs nur von Tempelhof, dann später von Tegel aus mit den Fluglinien der Aliierten, außer Sowjets, über die drei im Potsdamer Abkommen festgelegten Flugkorridore ins Bundesgebiet und westeuropäische Ziele. Interkontinentale Flüge gabs seinerzeit von WBerlin aus nicht.

  7. 42.

    Als Ergänzung zu Antirost- und Konservierungsmitteln in der DDR meinerseits:
    1. Elaskon 66 (flüssig), Anwendung für alles.
    2. Ubotex (halbfest, elastisch), Anwendung auf dem Unterboden und in den Radkästen. 3. Graphitlösung, Anwendung bei Blattfedern.
    Eigentlich waren von der schnellen Korrosion damals alle Autotypen in der ehemaligen DDR betroffen. Es ging sogar so weit, dass die neuen Autos der sowjetischen Marke Saporoshez bereits 1977 vor dem Verkauf mit Rost vom Autozug entladen wurden.

  8. 41.

    So weit ich mich erinnere, ab WBerlin flogen PanAm und BEA ins Bundesgebiet über zugewiesene Korridore,da gab es nichts anderes. O Berlin war nur die Alternative.

  9. 40.

    Elaskon, Danke für den Namen. Damit habe ich meinen Wartburg auch nachkonserviert, wurde mir leider im Juni 90 von Crashkids geklaut.

  10. 39.

    Ah ja, und aus diesem Grund fahren heute noch genügend über unsere Straßen? Nach ihrem Beitrag müssten die ja alle schon verrostet sein. Nein, Rost war beim Lada das kleinere Problem, beim Mossi oder Skoda schon eher.

  11. 38.

    Ooch, das tut mir leid. In der DDR wussten die Reisenden, dass die Minahme einer Flasche rote Brause und ner Packung Hansakekse auf Reisen nicht schadet. Ihr traumatisches Erlebnis in allen Ehren, aber die Straße wird trotzdem nicht in Jörg60-Straße umbenannt.

  12. 37.

    Ich erinnere mich auch an den Absturz, war gerade mit meinen Eltern und Bruder in Seehof. Als damals 11jährige war ich mir über das Ausmaß der verunglückten Menschen entsetzt. Es hat, logischer Weise, ein Hochzeitspaar, welches den Flieger verpasste, "überlebt".

  13. 36.

    Krass, was zum Teil hier für ehrabschneidene Kommentare die Runde machen.
    Wer den Artikel nicht vollumfänglich versteht, sollte vielleicht den einen oder anderen Streamimgdienst bemühen um sich einen Eindruck über die Abläufe während dieses Fluges zu machen. Zu Wort kommen Zeitzeugen, Techniker und der ehrenwerte Pilot Heinz-Dieter Kallbach, bekannt durch seine Gras-Landung mit der DDR- SEG aber auch wegen seines mutiges Cockpitkampfes bei der damaligen Germania in einer 737. Ich war damals an der Ostsee mit meinen Eltern. Allen ist nach der Berichterstattung nicht mehr zum Lachen gewesen. Angespannte Ruhe und Traurigkeit herrschte im Fernsehraum wo die Urlauber saßen und die Berichte verfolgten. Besonders ergreifend war die Trauerveranstaltung, Ich habe dies bis heute nicht vergessen. Späte Ehre dem Kommandanten dieses Fluges mit der DDR-SEA.

  14. 35.

    Nicht alle Wehrmachtsoffiziere waren dauerhaft überzeugte Nazis. In allen 4 Besatzungszonen wurden ab 1945 sog. Entnazifierungsprogramme durch die Alliierten durchgeführt. Es wurden die Soldbücher aller Gefangenen durch die Besatzer penibel auf irgendeine Beteiligung an Kriegsverbrechen überprüft. In der DDR nochmals durch die Stasi.
    Bei der Bundeswehr und auch der NVA gab es anfangs in beiden Armeen ehemalige Wehrmachtsoffiziere als Offiziere, tlw. bis die Ministerien und nicht nur da!

  15. 34.

    Sie erinnern sich vielleicht auch noch daran, dass der LADA auf eine FIAT Konstruktion basierte. Und damals hatte FIAT noch einen schlechten Ruf. Mit dem LADA wurde das Fahrzeug weiter entwickelt und für den härteren Einsatz in der SU verstärkt (u.a. stärkere Heizung). Was den Rost betrifft, war es in der DDR üblich die Fahrzeuge nach dem Kauf als erstes mit Elaskon zu konservieren und so für eine lange Nutzung zu präparieren.

  16. 33.

    Richtig. Zumal Pilot Heinz Pfaff zum Ende des 2. WK gerade mal 23 Jahre alt war (beim Absturz war er 51 Jahre). Die letzten Kriegsjahre waren auch die ersten Jahre seiner Fliegerei. Weil er schon in der Ausbildung so gute Leistungen hatte, wurde er gleich als Fluglehrer eingesetzt so 2 Jahre bis Kriegsende - so berichten mehrere Quellen.
    Einem so jungen Menschen, der als Fluglehrer zwar in diesem System seinerzeit organisiert war, aber keine bedeutenden Kampfeinsätze an der Front gegen Zivilisten oder so geflogen ist, seine mehrere Jahrzehnte langen Lebensleistungen im Frieden abzuerkennen und gering zu schätzen, zeugt von Vorurteilen und dem eigenen Urteil, selber nie Fehler zu machen.
    Dieser Pilot hat aus dieser katastrophalen Situation das Bestmögliche gemacht, um weiten Schaden an Zivilpersonen am Boden fernzuhalten. Das ist sein Verdienst, der in Erinnerung bleiben sollte.

  17. 32.

    War allgemein bekannt, ohne eigene Nachkonsrevierung waren die Ladas nicht lange haltbar. Bei Wartburg ähnlich.

  18. 31.

    "....die Mehrheit der DDR Bürger..." Auf welcher Basis fußt ihre Aussage?
    Oftmals glauben Menschen, dass ihre eigene Meinung die einzig wahre ist und untermauern dies mit dem Attribut einer Mehrheitsmeinung.

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