Institut für Transfusionsmedizin - Neues Blutspendezentrum in Potsdam eröffnet

Di 15.10.24 | 12:10 Uhr
Symbolbild:Eine Blutspende wird medizinisch abgenommen.(Quelle:imago images/D.Anoraganingrum)
Bild: imago images/D.Anoraganingrum

Der Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hat seinen neuen Standort in Potsdam-Babelsberg offiziell eröffnet. Bisheriger Standort des Institutes war ein Klinikhaus auf dem Campus des Klinikums Ernst von Bergmann.

Das Institut für Transfusionsmedizin in Potsdam (Am Horstweg) sei neben Cottbus eines von nur zwei festen Spendezentren im Land Brandenburg, sagte die DRK-Sprecherin Kerstin Schweiger dem rbb.

Auch Plasma- und Eigenblutspende in Potsdam möglich

Auf rund 500 Quadratmetern sind in Potsdam neben dem Spendebereich auch die Verwaltung und ein Labor angesiedelt. Dadurch soll die Patientenversorgung gestärkt werden, so Schweiger.

In dem Institut sollen künftig neben Blut- auch Plasmaspenden stattfinden können. Auch eine Eigenblutspende zur Herstellung von Serum-Augentropfen bei bestimmten Erkrankungen des Auges ist nach Angaben der Sprecherin möglich.

Trotz der Errungenschaften in der modernen Medizin seien Präparate aus Spenderblut immer noch unverzichtbar in der Behandlung vieler schwerer Erkrankungen - wie etwa Organtransplantationen, Krebsbehandlungen, Operationen oder Gelenkaustausch.

Deshalb sei es wichtig, dass Spenden übers ganze Jahr erfolgten und immer wieder neue Menschen gewonnen werden, die sich zur Blutspende bereit erklärten. Auch deshalb, weil die Spenden nur begrenzt haltbar seien. Der Aufwand sei gering, die Wirkung groß, "denn aus jeder Blutspende von einem halben Liter Blut werden drei lebensrettende Präparate gewonnen", sagte DRK-Sprecherin Schweiger im Gespräch mit dem rbb.

Blutspenden bis zu sechsmal jährlich

Gesunde Menschen ab 18 Jahren können Blut spenden. Bis zu sechsmal innerhalb eines Jahres dürfen gesunde Männer spenden, Frauen bis zu viermal innerhalb von zwölf Monaten. Zwischen zwei Spenden sollen mindestens acht Wochen liegen. Bei einer ärztlichen Voruntersuchung werde die Eignung zur Blutspende jeweils tagesaktuell auf dem Termin geprüft, heißt es vom DRK.

Im vergangenen Jahr hatte der Bundestag mit den Stimmen der Ampel-Koalition das Blutspende-Verbot für homosexuelle Männer beendet und mittels einer Änderung des Transfusionsgesetzes beschlossen, dass die sexuelle Orientierung bei der Entscheidung über einen möglichen Ausschluss von Blutspenden nicht mehr berücksichtigt werden darf.

Nach der zuvor maßgeblichen Richtlinie der Bundesärztekammer durften Männer, die Sex mit Männern hatten, nur dann Blut spenden, wenn sie in den zurückliegenden vier Monaten keinen Sexualverkehr mit "einem neuen oder mehr als einem Sexualpartner" hatten. Diese Einschränkungen stammten noch aus der Zeit der Aids-Krise.

Sendung: Antenne Brandenburg, 15.10.2024, 8:30 Uhr

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