Tödlicher Einsatz in Lauchhammer - Mehr als 100.000 Euro Spenden für Familie von getötetem Polizisten gesammelt

Do 09.01.25 | 10:45 Uhr
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Archivbild:08.01.2025, Sachsen, Lauchhammer: Blumen und Kerzen stehen und liegen an einer Straße in Lauchhammer in Sachsen.(Quelle:dpa/TNN)
dpa/TNN
Audio: Fritz vom rbb | 09.01.2025 | Jasper Tiedemann | Bild: dpa/TNN

Tausende Menschen zeigen Solidarität nach der Tötung eines Polizisten in Südbrandenburg. Eine Spendenaktion für die Familie des Beamten hat in wenigen Tage bereits mehr als 100.000 Euro gesammelt.

Nach dem gewaltsamen Tod eines sächsischen Polizisten im Dienst in Südbrandenburg hat eine Spendenaktion für die Familie des Mannes eine große Resonanz ausgelöst.

Für die Angehörigen des 32-Jährigen, der im Einsatz in Lauchhammer (Südbrandenburg) ums Leben kam, wurden innerhalb weniger Tage mehr als 105.000 Euro an Spenden gesammelt. Mit mehr als 4.400 Einzelspenden wurde das ursprünglich angepeilte Ziel von 10.000 Euro deutlich übertroffen. Die höchste Einzelspende belief sich auf 1.337 Euro.

Getöteter Polizist war auch bei freiwilliger Feuerwehr engagiert

"Mit dieser Aktion möchten wir seine Freundin und seine geliebte Tochter unterstützen", teilte der Organisator der Spendenaktion Oliver Schkade mit. Demnach war der Polizist auch in der Freiwilligen Feuerwehr in Wilsdruff (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) tätig. Sein Tod sei ein großer Verlust, nicht nur für die Polizeidirektion Dresden, auch für jeden einzelnen Kameraden der Feuerwehr, hieß es weiter.

Der Polizist, der der Gemeinsamen Fahndungsgruppe von Dresdner Polizei und Bundespolizei angehörte, war am Dienstag bei der Kontrolle eines verdächtigen Fahrzeugs von einem Auto angefahren worden. Trotz aller Bemühungen erlag er noch am Einsatzort seinen schweren Verletzungen.

Gegen einen 37-jährigen Mann, der als dringend tatverdächtig gilt, wurde inzwischen Haftbefehl wegen Mordes erlassen. Der Mann soll das Fahrzeug gelenkt haben, das den Beamten erfasste. Er befindet sich in Untersuchungshaft.

Sendung: Fritz vom rbb, 09.01.2025, 13:30 Uhr

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18 Kommentare

  1. 18.

    Ich meine @ Komisch, der hier den Wert des Menschen instrumentalisieren will. Es ist ein Mensch verstorben und es steht Ihnen frei zu spenden oder nicht.

    Wilhelm Busch sagte einst: „Das Gute, dieser Satz steht fest, ist stets das Böse, was man lässt.“

    Das fiel mir spontan ein, als ich Ihren Kommentar las. Sie können übrigens jedem Menschen eine Spende zukommen lassen, sie beruht stets auf Freiwilligkeit und guten Absichten.

  2. 16.

    Etwas unangemessen, sich unter diesem Artikel zu streiten. Ich hoffe, dass kein Angehöriger diese Kommentarspalte liest. Manchmal ist Ruhe mehr, wenn ein Mensch ums Leben gekommen ist, so aus Respekt vor den Hinterbliebenen.

  3. 15.

    Das hat mit dem Wert eines Menschen nichts zu tun. Lediglich mit den Umständen des Todes. Dieser junge Mann wurde während seines Dienstes an der Gesellschaft und für die Gesellschaft getötet. Es handelt sich dabei nicht um einen Unfall, sondern ein Tötungsdelikt. Er ist umgekommen, während er Recht und Gesetz gelebt hat. Mag Ihnen komisch vorkommen, aber solche Menschen, die sich für andere Menschen in der Gesellschaft hauptberuflich engagieren, mag es geben.

  4. 14.

    Ihrem Kommentar entsprechend empfinden Sie dies als übergriffig. Eine steile These. In der Regel werden solche Aktionen mit den Angehörigen abgesprochen. Es ist im Übrigen nicht nur die Lebensgefährtin von dem Verlust betroffen. Es ist die Tochter, es sind die Eltern, die Geschwister, die Familie, Freunde, Kollegen. Eine solche Aktion suggeriert den Betroffenen Zusammenhalt und Rückhalt in der Gesellschaft. Inwieweit die Betroffenen diesen für sich und ihre individuelle Trauerbewältigung benötigen, bleibt jedem selbst überlassen.

  5. 13.

    Zum einen helfen Sie nicht dem "gut abgesicherten Beamten", sondern den Angehörigen!
    Zum anderen hatten und haben Sie jederzeit die Möglichkeit zu spenden.
    Hier geht es jedoch, um einen Polizisten, der auch - zu Ihrer Sicherheit - täglich auf der Straße ist.

    Und noch eins:
    Legen Sie sich bitte einen eigenen Namen zu oder wollen Sie etwas stänkern?

  6. 12.

    Es steht doch jedem Menschen frei, für ein Opfer des Strassenverkehrs eine Spendenaktion zu starten. Also los!
    In dem vorliegenden Fall war eine Person betroffen, die in Ausübung ihrer beruflichen Pflichten - zum Schutz und Wohl der Bevölkerung - mit voller Absicht = vorsätzlich überfahren und damit getötet wurde.
    Es ist toll, dass für die Angehörigen des Opfers Spenden gesammelt wurden. Das Geld wird den Schmerz nicht lindern können, aber helfen/beruhigen wird es schon, und das völlig unbürokratisch.

  7. 11.

    Scheinbar gibt es Menschenleben welche mehr wert sind.
    Jeden Tag sterben Menschen in Straßenverkehr.
    Warum ausgerechnet einem gut abgesicherten Beamten helfen?
    Warum gibt es keine Solidarität für die anderen "normalen" Menschen?

  8. 10.
    Antwort auf [100.000€ für was?] vom 09.01.2025 um 12:21

    Das sind freiwillige Zuwendungen. Wer freiwillig etwas gibt, vielleicht aus solidarischer und humanistischer Motivation, der gibt etwas, weil er etwas für andere tun möchte. Er fragt da nicht nach, wo und wie genau das Geld verwendet werden wird. Er hilft, um Schlimmes abzuwenden und Sicherheit jenen zu geben, die urplötzlich in diese Not gerieten. Es geht nicht um diese Summe, sondern um das Helfen, die Unterstützung, die Hilfe, vielleicht für die Ausbildung des Kindes.

    Aber, was sind diese 100.000€ wert, wenn es um ein Menschenleben geht? Kann man überhaupt ein Menschenleben in Geld aufwiegen?
    Also, was soll dann Ihre, nur auf die Zahl reduzierte, Frage?

  9. 9.
    Antwort auf [100.000€ für was?] vom 09.01.2025 um 12:21

    Wissen Sie was? Da ist eine Stelle neu zu besetzen. Bewerben Sie sich! Falls Ihnen dann Ähnliches passiert, wird Ihre Familie für Unterstützung dankbar sein.
    Natürlich können Sie auch für die Täter spenden, damit die ihre Anwälte bezahlen können oder deren Familien fibanzielle Unterstützung bekommen.

  10. 8.

    Die Lebensgefährtin hat aktuell andere Sorgen, als sich Mitleidsbekundungen und Anteilnahmen von wilfdremden, anonymen Menschen durchzulesen. Haben sie sich einmal gefragt, ob die Lebensgefährtin sich das so wünscht?

  11. 7.

    Wer muss denn nun letztendlich alles in die Röhre gucken ? Wahrscheinlich alle ! Da kann einem richtig übel werden !

  12. 6.

    Aus ähnlichen Fällen, wie z.B. bei der Bundeswehr weiß man, dass den Angehörigen ein langer und dornenreicher Weg was die finanzielle Seite und Absicherung anbetrifft. Da macht sich der Staat gern einen schlanken Fuß und ist nicht so großzügig wie bei anderen Personen.

  13. 5.
    Antwort auf [Deborah] vom 09.01.2025 um 11:17

    Sehr geehrte Frau Deborah, da Sie offensichtlich hervorragend über behördeninterne Vorgänge informiert sind, wissen Sie sicherlich, dass die Lebensgefährtin des getöteten Kollegen keinerlei Ansprüche hat, da sie nicht verheiratet waren. Darüber hinaus ist eine solche Spendenaktion ein Ausdruck von Mitleidsbekundungen und Anteilnahme. Glauben Sie mir, die Lebensgefährtin und Tochter würden wohl auf jeden einzelnen Cent verzichten, wenn sie ihren geliebten Lebensgefährten und Vater wieder in die Arme schließen könnten. Nicht nur, dass ein zweites Gehalt in der Lebensführung fehlt, ein finanzielles Polster gibt auch die Möglichkeit den Verlust professionell aufzuarbeiten und ggf eine Zeit lang nicht arbeiten gehen zu müssen. Aber offenbar ist der Verlust eines Menschen im Rahmen der Ausübung seines Dienstes in Ihren Augen ja nur ein "Kinkerlitzchen".

  14. 4.
    Antwort auf [Deborah] vom 09.01.2025 um 11:17

    Diejenigen, die spenden, verbinden damit nicht nur eine materielle Hilfe und zeigen ihre Solidarität und Trauer, sondern senden auch gleichzeitig eine eindrucksvolle politische Botschaft. Ebenso in Magdeburg. Diese wird aber, wie schon dort ebenfalls zu sehen, nicht wahrgenommen bzw. ignoriert. Das erzürnt die Bürger und macht sie wütend, angesichts der katastrophalen Entwicklungen in diesem Land, dem ihrigen. Auch der Umgang mit den Opfern und Betroffenen ist eines angeblich so tollen Landes wie Deutschland unwürdig und beschämend.

  15. 3.
    Antwort auf [Deborah] vom 09.01.2025 um 11:17

    Die waren nicht verheiratet soweit ich das hier rausgelesen hab. Das macht in solchen Fällen dann plötzlich einen riesigen Unterschied.

  16. 2.
    Antwort auf [Deborah] vom 09.01.2025 um 11:17

    Mensch Deborah, hab’s heute zum Frühstück eine extra große Portion Empathie? Klar gibt es eine Art der Absicherung über den Arbeitgeber/ Dienstherren, wie bei allen Berufstätigen. Nur sehe ich echt nichts falsches daran Menschen die Möglichkeit einzuräumen zu helfen. Ich freue mich über jeden Polizisten der im Ernstfall in die Richtung rennt aus der ich flüchte.

    @RBB: könnt ihr die Spendenaktion nicht verlinken damit es einen niederschwelligen Zugriff gibt.

  17. 1.

    Ich vermisse in den vorhergehenden Artikeln einen Hinweis auf die stattgefundene Spendenaktion. Auch der Anschein, das die Aktion beendet sein könnte, ist unschön. Sie läuft über "Gofundme" (Ein Leben für's Blaulicht) weiterhin.

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