Silvester-Krawalle - Berliner Polizei ermittelt intern nach Veröffentlichung von Vornamensliste

Mi 08.01.25 | 17:20 Uhr
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Archivbild: Polizeibeamte stehen hinter explodierendem Feuerwerk. (Quelle: dpa/Schreiner)
dpa/Schreiner
Audio: rbb24 Inforadio | 08.01.2025 | Tim Korge | Bild: dpa/Schreiner

Nach der Silvesternacht in Berlin mit zahlreichen Verletzten und Zerstörungen ermittelt die Berliner Polizei auch in den eigenen Reihen.

Anlass ist eine Liste mit den Vornamen von Tatverdächtigen aus der Nacht, die das rechtspopulistische Internet-Portal "Nius" veröffentlicht hat. Sie soll dem Portal nach eigenen Angaben aus Sicherheitskreisen zugespielt worden sein.

Polizeisprecher verweist auf Datenschutz

Polizeisprecher Florian Nath nannte die Veröffentlichung der Namensliste inakzeptabel und unzulässig. Die Herausgabe persönlicher Daten ohne rechtliche Grundlage verletze Datenschutz-Regeln und befeuere auch die Diskriminierung, teilte er dem rbb am Mittwoch mit. Das Dezernat für Polizei- und Korruptionsdelikte des Landeskriminalamts Berlin ermittele, so Nath.

Laut einer jüngsten Bilanz der Berliner Polizei zur Silvesternacht wurden 670 Tatverdächtige wegen silvester-typischer Straftaten erfasst. In 264 Fällen handelte es sich um Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit, in 406 Fällen habe es sich um deutsche Staatsangehörige gehandelt, so die Polizei. Laut dem Portal "Nius" soll die Namensliste belegen, dass ein Großteil der deutschen Tatverdächtigen offenkundig einen Migrationshintergrund habe - auf der Liste befänden sich vergleichsweise wenige deutsche Vornamen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 08.01.2025, 17:40 Uhr

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59 Kommentare

  1. 59.

    Ja, so ist es halt, wenn man mit den Wölfen heult;-).

  2. 58.

    Putzig, wie die EU-Verbotsfaschisten jetzt nach Sofortmaßnahmen gegen Musk plärren.

  3. 57.

    "Jeder weitere Anwesende kann Rufnummer , Name und Anschrift mitnotieren...und das hat nichts mit Diskretion und auch nicht mit Datenschutz zu tun ."

    Kein Mensch muss übrigens beim Arzt seine persönlichen Daten laut ansagen, denn alle persönlichen Daten werden durch die Gesundheitskarte eingelesen. Das einzige, was eventuell abgefragt wird, ist die Telefonnummer.

  4. 55.

    Klar, warum sind Sie dann hier? Und woher möchten Sie wissen, wo ich mich informiere, ohne in krude links - oder rechtsfaschistische Gedanken abzudriften?

  5. 54.

    Das Problem ist, dass man seine Dummheit nicht lange genug verstecken kann. Schon gar nicht in sozialen Medien.

  6. 53.

    Man hat das Gefühl,man sitzt im falschen Film.Was ist denn daran diskriminierend,wenn und gegen Datenschutz,wenn Vornamen genannt werden.Man sollte sich doch lieber auf die Bestrafung der Täter konzentrieren und diese nicht durch Vertuschung decken.

  7. 52.

    Es geht hier aber nicht nur um den Datenschtutz, sondern darum, dass jetzt wahrscheinlich nur anhand der Vornamen bei einigen Menschen wieder die Diskussionen anfangen, ob es Deutsche oder Menschen mit Migrationshintergrund waren. Vielleicht geht es ja dann irgendwann mit den Nachnamen weiter oder mit wer weiß was. Hier geht es eben nicht nur um den Datenschutz, sondern auch darum, dass wieder Diskussionen losgetreten werden, alleine anhand von irgendwelchen Namen. Ich finde das völlig absurd.

  8. 51.

    richtig, meine Frau ist Bio Deutsche nur ich habe Migrationshintergrund und meine Kinder jetzt nur halbe Deutsche? Es kommt nicht darauf an wo Du herkommst (oder Dein Vornamen) sonder was Du tust

  9. 49.

    Ich sehe da auf jeden Fall einen Zusammenhang.
    Guter Vergleich!!!
    Jeder weitere Anwesende kann Rufnummer , Name und Anschrift mitnotieren...und das hat nichts mit Diskretion und auch nicht mit Datenschutz zu tun .
    Aber wegen einer Liste mit Vornamen ohne Familienname und Wohnanschrift...was ist dabei ??????????

  10. 48.

    Bei der Beurteilung der Bildung seiner Mitmenschen empfehle ich immer etwas Zurückhaltung;-).

  11. 47.

    Bitte, wer legt fest das NIUS Rechtspopulistisch ist. Sie sind linkskritisch aber es werden keine rechten Ideologien verbreitet.
    Das ist anmaßend und nicht korrekt im öffentlich rechtlichen Portal so zu veröffentlichen.
    Ich bin kein Fan von NIUS aber objektiv.

  12. 46.

    "Wertneutralität" würde bedeuten, man nimmt die Vornamen wie sie sind und schlussfolgert nicht etwas rassistisches daraus...

  13. 45.

    "Für mich sind die TAZ, Junge Welt, das ZDF usw. auch keine wertneutralen Qualitätsmedien. So hat eben jeder seine Informationsquellen. Aber mit dem Unterschied, das ich mir die Genannten auch Ansehe, bzw. lese. Breit informieren, auch dort wo es weh tut."

    Und tut es beim rbb auch weh?

  14. 44.

    "Machen wir uns nichts vor, die Vornamen spielen schon eine wichtige Rolle. Und ich sehe keine Verletzung des Datenschutzes, nur weil Vornamen veröffentlicht wurden.
    Da finde ich es bei jedem Arzt schlimmer, wenn man am Empfang Namen, Telefonnummer und Grund des Besuches angibt, wo maximal einen Meter entfernt der nächste wartet."

    Ja und? Was soll dieses Beispiel jetzt? Wird beim Arzt anhand Ihres Vornamens darüber spekuliert, ob Sie Deutscher sind oder nicht? Ich sehe da keinen wirklichen Zusammenhang, sorry.

  15. 43.

    Für mich sind die TAZ, Junge Welt, das ZDF usw. auch keine wertneutralen Qualitätsmedien. So hat eben jeder seine Informationsquellen. Aber mit dem Unterschied, das ich mir die Genannten auch Ansehe, bzw. lese. Breit informieren, auch dort wo es weh tut.

  16. 42.

    Was zählt unter "silvester-typischer [sic!] straftaten"?

  17. 41.

    Das hat ein gewisser CDU-Politiker im März 2000 auch schon gefordert: Der Spruch lautete damals "Kinder statt Inder" zur Verhinderung des IT-Fachkräftemangels. Was nicht ist, ist halt nicht. Vielleicht eine Spätfolge des 2. Weltkrieges, lautet gestörte Eltern/Großelternbeziehungen?

  18. 40.

    @rbb - ist dem nius Kanal nur eine Vornamenliste zugespielt worden, oder sogar komplette Daten? Und sie haben dann immerhin geschaltet, dass nur die Vornamen zu veröffentlichen kein so schlimmer Datenschutzverstoß sein könnte?
    Ist vielleicht noch zu früh zu fragen, aber bitte dran bleiben...

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