Bilanz zum Jahreswechsel - Berliner Polizei zählt fast 1.500 Straftaten in der Silvesternacht

Mo 06.01.25 | 19:07 Uhr
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Symbolbild: Einsatzkräfte der Polizei setzen in der Silvesternacht in Neukölln eine Person fest am 01.01.2025. (Quelle: dpa/Julius Schreiner)
dpa/Julius Schreiner
Video: rbb24 Abendschau | 06.01.2024 | Uwe Wichert | Bild: dpa/Julius Schreiner

Zu diesem Jahreswechsel hat die Polizei mehr sogenannte silvestertypische Straftaten registriert als im Vorjahr. Oft waren es Sachbeschädigungen oder Verstöße gegen das Waffengesetz. Aber auch 58 Einsatzkräfte wurden demnach angegriffen.

Laut der Berliner Polizei sind zum Jahreswechsel insgesamt 1.453 sogenannte silvestertypische Straftaten registriert worden. Das teilte die Polizei am Montagabend mit. Solche Delikte sind demnach unter anderem Verstöße gegen das Waffen- und das Sprengstoffgesetz.

Die Zahl der Straftaten ist damit im Vergleich zum Jahreswechsel 2023/24 gestiegen: um 125 Fälle. Damals waren 1.328 silvestertypische Delikte registriert worden.

In der Bilanz hervorgehoben wird, dass es auch in ausgewiesenen Böllerverbotszonen zu Straftaten kam: am Alexanderplatz wurden 14 silvestertypische Delikte gezählt, in der Sonnenallee acht - nur keins im Steinmetzkiez.

Gezählt wurden Fälle aus dem Zeitraum 31. Dezember 2024, 18 Uhr, bis zum 1. Januar 2025, 6 Uhr.

Laut Polizei wurden zu diesem Jahreswechsel insgesamt 670 Verdächtige gefasst. In 406 Fällen hatten die tatverdächtigen Personen die deutsche Staatsangehörigkeit, in 264 Fällen eine andere.

Im Vorjahr gab es 788 erfasste Tatverdächtige. In 509 Fällen hatte die tatverdächtige Person die deutsche Staatsangehörigkeit, 279 Personen hatten eine andere Staatsangehörigkeit.

58 Angriffe auf Polizei und Rettungskräfte

Der Bilanz zufolge gab es 58 Angriffe auf Einsatzkräfte der Polizei sowie einen Angriff auf einen Rettungsdienstmitarbeiter. 17 Einsatzkräfte wurden durch eine Straftat verletzt, acht von ihnen durch Pyrotechnik. Die Zahl könnte aufgrund von Nachmeldungen noch steigen, teilte die Polizei Berlin mit.

Im Zusammenhang mit Angriffen auf Einsatzkräfte gibt es 40 Verdächtige. Dabei handele es sich laut Polizei um 16 Erwachsene, 12 Heranwachsende und 11 Jugendliche sowie ein Kind. Laut Polizei haben 21 Beschuldigte die deutsche Staatsangehörigkeit, 19 eine andere Staatsangehörigkeit.

Viele Sachbeschädigungen zum Jahreswechsel 2024/25

Den Angaben zufolge gab es besonders oft Sachbeschädigungen - insgesamt 531 Taten. Danach folgen 274 Verstöße gegen das Waffengesetz, 241 Körperverletzungsdelikte und 54 Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz. Es folgten "polizeiliche Folgemaßnahmen" gegen zahlreiche Personen, darunter auch zwei Festnahmen und ein Anschlussgewahrsam.

Zum Jahreswechsel 2023/24 hatte der Schwerpunkt bei Verstößen gegen das Waffengesetz gelegen (311 Taten).

Mit Beginn des Verkaufs von Feuerwerk am 28. Dezember hatte die Polizei zusammen mit den Ordnungsämtern der Bezirke die Verkaufs- und Lagerbestimmungen von Feuerwerkskörpern geprüft.

Dabei wurden insgesamt fast sieben Tonnen illegale Pyrotechnik (darunter 20 Kugelbomben), 944 Schuss Pyrotechnikmunition sowie Schreckschusswaffen beschlagnahmt. Insgesamt wurden 44 Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz, gegen die Verordnung zum Sprengstoffgesetz und gegen das Waffengesetz, eingeleitet.

Sendung: rbb24 Abendschau, 6.1.2025, 19:30 Uhr

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80 Kommentare

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  1. 80.

    Was gönnen sie denn den "Vernünftigen"? Einen Tag Krieg spielen? Umweltverschmutzung hoch zehn? Überstunden für Klinikpersonal, Polizei und Feuerwehr?

    Auch die angeblich "Vernünftigen" haben einfach übertrieben und werden es weiter tun.

    "Die Natur wird diesen einen Tag überleben, war bisher immer so und ansonsten fallen ja auch nicht alle Tiere tot um, wenn mal ein Gewitter lostobt."

    Das war jetzt nicht ernst gemeint oder?

  2. 79.

    Was gönnen sie denn den "Vernünftigen"? Einen Tag Krieg spielen? Umweltverschmutzung hoch zehn? Überstunden für Klinikpersonal, Polizei und Feuerwehr?

    Auch die angeblich "Vernünftigen" haben einfach übertrieben und werden es weiter tun.

    "Die Natur wird diesen einen Tag überleben, war bisher immer so und ansonsten fallen ja auch nicht alle Tiere tot um, wenn mal ein Gewitter lostobt."

    Das war jetzt nicht ernst gemeint oder?

  3. 78.

    Mich nervt es ja auch, wenn die Leute sich nicht an die Vorgaben halten und bin erschüttert über die Szenen, gerade der letzten Jahre. Aber deswegen möchte ich es den "Vernünftigen " trotzdem gönnen. Die Natur wird diesen einen Tag überleben, war bisher immer so und ansonsten fallen ja auch nicht alle Tiere tot um, wenn mal ein Gewitter lostobt. Ja weniger Verfügbarkeit bringt mehr Ruhe, aber die Erde dreht sich weiter.

  4. 77.

    So, so... um was geht es mir denn? Das Böllern allgemein hat überhand genommen, nicht nur das illegale.

    Die Nachteile überwiegen eigentlich welche Vorteile? Das hat mit Brauch nichts mehr zu tun.

  5. 75.

    Falsch. Durch ein Verbot wäre alles illegal. Da bekommt man den kleinen Mann, aber nicht die mit kriminellen Umgang. Im übrigen wie aktuell auch nicht. Trotz Verbot. Und massig Polizei-Aufgebot. Ne fette Bombe erkennt man erst, wenn man sie hört. Aber dann ist es zu spät. Und brav warten, wird keiner auf die Polizei. Nur mal so. Aber darum geht's Ihnen auch eigentlich gar nicht. Nur mal so.

  6. 74.

    Ich möchte an meinen Vorschlag von gestern erinnern:

    Wir könnten ja so etwas wie das "Parks Range" in Lichterfelde für die Unverbesserlichen wieder aufbauen, das Original geht ja nicht mehr.

    Wo früher die Berlin-Brigade den Häuserkampf geübt hat müßte doch heute für die Böllerfreunde ideal sein. Oder eben Paintball Gelände.

    Für Schäden, auch körperlich, müßte jeder unterschreiben selbst aufzukommen und den Dreck wegräumen wäre im Preis inbegriffen.

    Also keine Böllerverbotszonen, die sich ohnehin nur schwer kontrollieren lassen, sondern Böllerzonen auf abgesperrten Gelände.

  7. 73.

    So langsam rückt Sylvester nach unten. Allet juute bis nächstes Jahr. Nächstes Thema ist dann Hickl mit Dauerthema Aufmacher AFD.

  8. 72.

    Natürlich bringt ein Verbot was. Erzählen sie keine Märchen.
    Durch das Verbot können die Menschen die sich nicht an das Gesetz halten viel besser ermittelt oder so zu sagen auf frischer Tat ertappt werden. Das wird sehr viele davon abhalten.
    Außerdem wird es kein Feuerwerksverkauf mehr geben.

  9. 71.

    Genau. Jemand der soetwas abfeuert, wartet brav auf die Polizei. Deswegen sind auch alle dingfest gemacht worden. Sie halten die Leute auch für bescheuert.

  10. 70.

    Wenn die Politik kapiert, daß die Bevölkerung mehrheitlich für das Böllerverbot ist, wird die Politik seine Meinung der Meinung der Bevölkerung anpassen müssen.
    Böller, Privatfeuerwerk allgemein ist nicht Lebensnotwendig und sollte somit kein Problem darstellen verboten zu werden.

  11. 68.

    Wer die Freiheit an ... Festmacht, der
    Genau dieser Art des Diskurses läßt mich erschrecken.
    Ein Verbot von Feuerwerk, mit einer objektiven Begründung, kann Sinnhaft sein.
    Beispiel eine Siedlungen mit überwiegend oder vereinzelt Weichdach, wie es in einigen Dörfern ist. Oder z. B. auf Sylt.
    Das Areal vor dem Brandenburger Tor, wegen der Menge an Feiern Personen.
    Etwas zu verbieten, die dieses Jahr für die schweren Ereignisse sorgte, könnte Sinnhaft sei. Nur die Kugelbombe sind bereits verboten, das Zielen aus Menschen, Tiere oder Sachen ist auch bereits ein Tatbestand des Strafgesetzbuch.
    Wenn die Anzahl der Straftaten und die Anzahl der Täter sinken soll, bedarf es anderer Maßnahmen.
    Ersten sollte eine zusätzliche Steuer auf das Feuerwerk erhoben werden. Bemessung Grundlage das Entgelt.
    Zweitens sollte den Kliniken und Nachsorge Praxen das Honorar wie von einer BG bezahlt werden.
    Ist der konsequente Ansatz an Silvester gegenüber Täter vor zu gehen richtig.

  12. 66.

    Du bist einfach nur naiv und infantil. Glaubst Du hier nimmt Dich und Deine Propaganda, jemand ernst? Glaub nicht.

  13. 64.

    Ja, auch Alkohol und Spielotheken, dann Verbrenner und diese afd, müssen verboten werden, ganz klar!

  14. 63.

    Falsch. Durch Verbote lässt sich illegales Feuerwerk besser kontrollieren. Nur mal so.

  15. 62.

    Man muss sich das mal vorstellen: Die Feuerwerkskörper, durch die es Tote gab, waren und sind verboten. Nichts wäre durch weitere Verbote verhindert worden. Das muss man sich einfach mal vorstellen. Nur mal so.

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