Show | "Starball" im Zeiss-Großplanetarium - Sternzeichen Schokokeks

Di 07.01.25 | 09:06 Uhr | Von Simon Brauer
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Säulen der Schöpfung im Adlernebel im Zeiss-Großplanetarium (Quelle: SPB / Natalie Toczek).
SPB / Natalie Toczek
Audio: rbb24 Inforadio | 07.01.2025 | Simon Brauer | Bild: SPB / Natalie Toczek

Wie sähe die Welt aus, wenn wir den Blick nach oben verlernt hätten? Wenn wir nicht mehr wüssten, was nachts über uns leuchtet? Die musikalische Sternen-Show "Starball" im Berliner Zeiss-Großplanetarium hat darauf sehr unterhaltsame Antworten gefunden. Von Simon Brauer

Wer schon mal in einem Planetarium war, kennt vermutlich dieses Gefühl: Alles ist dunkel, an der Planetariumskuppel funkeln die Sterne und eine sanfte Stimme erzählt etwas von Sternbildern und Galaxien. Und während man es sich im weichen Liegesessel bequem macht, dämmert man langsam weg. Das kann hin und wieder ganz schön sein - noch schöner ist aber eine Vorstellung, bei der an dieses Wegdämmern gar nicht zu denken ist. So wie bei "Starball", einer interaktiven Show, die für zwei Tage im Berliner Zeiss-Großplanetarium zu sehen ist.

Träume sammeln und teilen

In diesem astronomischen Musical ist alles möglich, was das Publikum sich erträumt: zum Beispiel ein hilfsbereiter Schokokeks, KI-gesteuerte böse Roboter, die die Menschheit verfolgen, und ein Fahrstuhl, der uns alle rettet. Aber bevor auch nur ein einziger Stern zu sehen ist im Planetarium in der Prenzlauer Allee, sollen alle Besucherinnen und Besucher jeweils einen Traum aufschreiben, den sie mal hatten - auf ein kleines Stück Papier namens "Anonymous Dreamshare Generator Form", frei übersetzt in etwa "anonymes Formular zum Erzeugen teilbarer Träume". Alle Formulare landen gefaltet in einer Box, die im Lauf der 90-minütigen Show immer wieder eine Rolle spielt.

Astronomie und Comedy = Astronomedy?

Erzählt wird - komplett in englischer Sprache - die Geschichte zweier Männer namens Conductor und Proxy, die losziehen, um mit Hilfe unserer Träume wieder eine Verbindung herzustellen zwischen den Menschen und den Sternen. Denn eine böse Weltregierung hat diese so wichtige Verbindung vor langer Zeit zerstört. Klingt erstmal seltsam und konstruiert, wird aber von den beiden US-amerikanischen Schauspielern John Kaufmann und Dan Dennis mit so viel Witz und Energie gespielt, dass sie das Berliner Publikum schnell auf ihrer Seite haben.

"Starball" ist Impro-Theater, Astronomie und Comedy gleichzeitig. Mit rötlich leuchtenden Stirnlampen schleichen Kaufmann und Dennis durch die dunklen Stuhlreihen, lassen Träume aus der Traumkiste vorlesen - und während das Publikum die Sternbilder finden muss von Schokokeks, KI-Roboter und Fahrstuhl, erfinden die beiden mit Gitarre und Klavier die passenden Songs dazu.

Galaktisch gut

Mehr als 20 Jahre ist es her, dass Kaufmann und Dennis diese interaktive Show im Planetarium des Pacific Science Centers in Seattle entwickelt haben. Seitdem spielen sie "Starball" auf der ganzen Welt. Die jahrelange Erfahrung ist den beiden Profis anzumerken: Jeder Zwischenruf, jede noch so kleine Bemerkung aus dem Publikum wird sofort in die Geschichte oder einen Song eingebaut - und ihr zweistimmiger Gesang ist auch ziemlich beeindruckend.

Am Montagabend haben sich leider nur gut 60 Menschen ins Planetarium an der Prenzlauer Allee verirrt, dabei wäre dort Platz für über 300 Besucherinnen und Besucher. Die Show hat es auf jeden Fall verdient: "Starball" ist irre komisch, galaktisch gut und die beste Kombination aus Lachen und Sterne gucken.

Sendung: rbb24 Inforadio, 07.01.2025, 6 Uhr

Beitrag von Simon Brauer

Kommentar

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5 Kommentare

  1. 5.

    Hilfreich wäre dieser Beitrag als Ankündigung (mit etwas Vorlauf), als als Rückblick. Dann füllten sich die Reihen vielleicht eher.

  2. 4.

    Das ist mit Abstand die beste Show, die ich je gesehen habe! Der Witz und die Energie waren sehr ansteckend. Ich kann es nur wärmstens empfehlen.

  3. 3.

    Ihr seht ja, was für Typen sich worüber hier aufregen! Für die sind Sterne und das ganze All uninteressant, die haben kein Gefühl dafür. Perken vor die Säue sagt man auch. Ich will mir das gern anschauen, wie ich auch gern bei klarem Nachthimmel in denselben schaue, stundenlang!

  4. 2.

    Wann kommt die indigene Adaption ?

  5. 1.

    Liegts vielleicht am Preis? Und das Ganze ist ab 6 Jahren und spielt um 20 Uhr unter der Woche?

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