Bundestagswahl - Berlin hat bereits genügend Wahlhelfer

Mo 06.01.25 | 14:58 Uhr
  13
Symbolbild: Wahhelfer in Berlin am 26.09.2021. (Quelle: dpa/Sebastian Gollnow)
dpa/Sebastian Gollnow
Audio: rbb24 Abendschau | 06.01.2025 | Boris Hermel | Bild: dpa/Sebastian Gollnow

In Berlin stehen bereits jetzt ausreichend Wahlhelfer für die vorgezogene Bundestagswahl zur Verfügung. In allen Bezirken zusammen werden am 23. Februar rund 36.600 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gebraucht. Mittlerweile hätten sich bereits sogar mehr Interessierte gemeldet, hieß es am Montag von Landeswahlleiter Stephan Bröchler. "Das zeigt, dass viele Menschen nicht müde sind, sich für die Demokratie zu engagieren", so Bröchler.

Die Wahlhelfer, die in den 2.200 regulären Wahllokalen und den rund 1.200 Briefwahllokalen für einen reibungslosen Ablauf sorgen sollen, bekommen für ihr Engagement bis zu 120 Euro Erfrischungsgeld [berlin.de] und zusätzlich 25 Euro für die Teilnahme an einer Schulung. Diese Schulungen beginnen Ende Januar.

Landeswahlleiter warnt vor Briefwahl als "Nadelöhr"

In Berlin können laut Bröchler 2,4 Millionen Wahlberechtigte ihre Stimme abgeben. "Nadelöhr" bei der Organisation sei der bundesweit auf 14 Tage verkürzte Zeitraum für die Briefwahl, sagte er. Er sieht die aktuelle Frist von 60 Tagen für die entscheidenden Vorbereitungen einer vorgezogenen Bundestagswahl skeptisch. "Das müssen wir diskutieren", sagte er. Er könne sich gut vorstellen, über eine entsprechende Änderung der Verfassung nachzudenken.

Bröchler warnte aber, die Debatte noch vor der Bundestagswahl am 23. Februar zu führen. Er glaube aber, sie müsse geführt werden, sagte der Verwaltungswissenschaftler, der nach schweren Wahlpannen bei der Bundestags- und Abgeordnetenhauswahl 2021 ins Amt kam und seither unter anderem zwei Wiederholungswahlen organisiert hat.

Kommt die Post zu spät, zählt die Stimme nicht

Der Landeswahlleiter hat bereits mehrfach darauf aufmerksam gemacht, dass Briefwähler diesmal nur zwei statt wie sonst üblich sechs Wochen Zeit haben, ihre Stimme abzugeben. Der Stimmzettel muss bis spätestens zum Wahltag zurückgeschickt sein. Kommt er zu spät an, wird die Stimme nicht mitgezählt. Bröchler rechnet in Berlin mit einem Briefwahlanteil von 45 bis 50 Prozent.

Sendung: rbb24 Abendschau, 06.01.2025, 19:30 Uhr

13 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 13.

    Na, da sind Sie nicht alleine. Aber nicht aufgeben. In Berlin läuft alles etwas anders. Besten GRuß

  2. 12.

    Im November beworben und bisher keine Rückmeldung erhalten...

  3. 11.

    Bisher gab es in Fhain noch nie Verpflegungsbeutel, nimm lieber selbst was mit. Dafür dürfte das Erfrischungsgeld ja auch da sein.

  4. 10.

    Es kamen keine Reaktionen auf unsere Bewerbungen, gleich nach dem Aufruf.
    Aber dann wird dieses Mal alles gut gehen müssen, wenn die Wahlkommission sehr gut aufgestellt ist.

  5. 8.

    Ja, komisch ,habe mich schon im November gemeldet, bis jetzt keine Antwort:(

  6. 7.

    Komisch. Vor Weihnachten haben noch 3000 gefehlt

  7. 6.

    Ich würde auch mitmachen, aber auf ,eine Frage, ob es in jedem Bezirk und in BB auch den Verpflegungsbeutel gibt, bekam ich keine Antwort!

  8. 5.

    Außer es ist ein Anteil von 100% männlich gelesenen Personen!

    Wie wahrscheinlich das ist, kann ich nicht ausrechnen. Aber der Artikel suggeriert das zumindest! :D

  9. 4.

    Die Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst erhalten ein deutlich geringeres Erfrischungsgeld, wenn sie von dem Angebot eines Tages Freizeitausgleichs Gebrauch machen.

  10. 3.

    Im Bezirk Pankow ging es mir leider ähnlich – bisher keinerlei Rückmeldung – wodurch es nicht möglich ist, sich zur Unterstützung in einer anderen Gemeinde zu melden, sollte kein Bedarf mehr bestehen.

  11. 2.

    Ich habe mich vor einigen Wochen beworben und nach der Eingangsbestätigung nichts mehr gehört. Wann und wie erfährt man, ob man dabei ist?

  12. 1.

    Berlin hat traditinell kaum Probleme, genug Wahlhelfer (müsste es nicht eigentlich "Wahlhelfer*innen" oder "Wahlhelfende" heißen?) zu finden. Wir sind eine Stadt mit überdurchschnittlich vielen öffentlich Bediensteten, die im Gegensatz zu Beschäftigten der Privatwirtschaft oder Selbständigen nicht nur das "Erfrischungsgeld", sondern einen Tag Freizeitausgleich bekommen. Auch ehemals öffentlich Bedienstete bleiben als Ruheständler oft noch lange aktiv dabei, weil es für sie eine gute Möglichkeit ist, sich mit relativ wenig zeitlichem Aufwand für unsere Demokratie zu engagieren. Denn eins dürfen wir nie vergessen: Die Wahlen sind keine Veranstaltung des Staates, der stellt nur die Organisationsstruktur bereit. Die Wahlen sind eine Veranstaltung der Bürgerinnen und Bürger, so sieht es Artikel 20 Absatz 2 des Grundgesetzes vor. Daher sollte man sich über jeden freuen, der ehrenamtlich bei der Durchführung der Wahlen mitmacht.

Nächster Artikel