Barnim - Landes-Stiftung soll langfristige Lösung für Kloster Chorin bieten

Mo 06.01.25 | 14:28 Uhr
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Der Innenhof des Kloster Chorin am 22.04.2024. (Quelle: picture alliance/dpa/Patrick Pleul)
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Video: Brandenburg Aktuell | 04.01.2024 |Michael Lietz | Bild: picture alliance/dpa/Patrick Pleul

Die Landesregierung plant die Gründung einer Landes-Stiftung, die künftig für den Betrieb und Erhalt des Klosters verantwortlich sein soll. Sie soll bis Ende 2026 gegründet werden. Dadurch soll auch die Gemeinde Chorin finanziell entlastet werden.

Das Kloster Chorin im Landkreis Barnim soll künftig unter der Leitung einer neu zu gründenden Landes-Stiftung weitergeführt werden. Das haben SPD und BSW im Brandenburger Koalitionsvertrag festgelegt. Die Stiftung soll langfristig für den Erhalt und Betrieb der Klosteranlage zuständig sein.

Die Entscheidung, das Kloster in die Hände einer Stiftung zu legen, folgt auf jahrelange Diskussionen über die Trägerschaft und finanzielle Belastung der Gemeinde Chorin. Bisher wurde das Kloster durch den Eigenbetrieb der Gemeinde verwaltet, doch hohe Betriebskosten und finanzielle Engpässe führten zu wiederholten Problemen.

Finanzielle Herausforderungen und neue Trägerschaft

Das Kloster Chorin gehört dem Land Brandenburg und wird im Auftrag des Landes von der Gemeinde Chorin mit dem Eigenbetrieb "Kloster Chorin" bewirtschaftet. Sämtliche Kosten trägt das Land, auch eventuelle Mehrkosten. Doch die sind in vergangenen Jahren von 90.000 Euro jährlich auf mittlerweile bis zu 200.000 Euro gestiegen. Problematisch war das vor allem für die Gemeinde Chorin, die das Geld vorstrecken musste und mehrfach beinahe zahlungsfähig war. Das Problem daran: diese Mehrkosten mussten bislang von der Gemeinde vorgestreckt werden. Diese finanzielle Belastung war ein zentraler Grund für die Suche nach einer neuen Lösung.

Mit der Gründung einer Stiftung sollen die finanziellen Lasten künftig direkt vom Land übernommen werden, wodurch die Gemeinde entlastet wird. Dies soll zudem eine nachhaltige und langfristige Sicherung des Klosters ermöglichen.

Reaktionen aus der Region

Die geplante Stiftung wird von verschiedenen Akteuren in der Region begrüßt. Norman Reichelt, Vorsitzender des Vereins "Choriner Musiksommer", sieht in der neuen Struktur eine Möglichkeit, Kultur und Denkmal unter einer gemeinsamen Leitung zu vereinen, was die Effizienz und Planungssicherheit erhöhen könnte. "Es gibt keine bessere Lösung für diesen Ort, wenn Kultur und Denkmal gemeinsam geführt werden", erklärte Reichelt gegenüber dem rbb.

Der Betreibervertrag zwischen der Gemeinde Chorin und dem Land Brandenburg läuft noch bis Ende 2026. Bis zu diesem Zeitpunkt soll die neue Stiftung gegründet und die Verantwortung für den Betrieb des Klosters vollständig übernommen werden. Der genaue Zeitrahmen und die Details der Umstrukturierung werden in den kommenden Monaten festgelegt.

Kloster seit Säkularisierung in staatlicher Hand

Das 1258 gegründete Kloster Chorin ist ein bedeutendes Baudenkmal der norddeutschen Backsteingotik. Seit der Säkularisation 1542 in staatlicher Hand, gehört die Anlage heute dem Land Brandenburg. Das Kloster gilt als wichtiger Bestandteil der regionalen Kultur. Es zieht jährlich über 80.000 Besucherinnen und Besucher an.

Sendung: Brandenburg Aktuell, 04.01.2024, 19:30 Uhr

Mit Material von Michael Lietz

3 Kommentare

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  1. 3.

    „warum zweifeln Sie etwas ganz normales an“
    Das Normale ist im Artikel nicht erwähnt, also kann ich es nicht angezweifelt haben. Das normale Geldverdienen, als Ergebnis einer Leistung, fehlt. Sehen Sie das nicht?

  2. 1.

    Stiftungen speisen sich mit welchem Geld? Mit Strukturveränderungen zu Geld kommen? Das schlagen Wirtschaftsberater anderen immer wieder vor...

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