Versicherungsbetrug, Drogen, Geldwäsche - Razzia in Berlin wegen mutmaßlichen Straftaten mit Autovermietung

Di 07.01.25 | 19:39 Uhr
Polizeibeamte stehen bei einem Einsatz an ihrem Fahrzeug. Mit Durchsuchungen sind Staatsanwaltschaft und Polizei in Berlin gegen Männer vorgegangen, die mit einer Autovermietung Straftaten begangen haben sollen. In erster Linie wird nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des Versicherungsbetruges ermittelt. (Quelle: dpa/Zinken)
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Audio: rbb 88.8 | 07.01.2025 | Andreas Marschner | Bild: dpa/Zinken

Mit Durchsuchungen sind Staatsanwaltschaft und Polizei in Berlin am Dienstagmorgen gegen Männer vorgegangen, die mit einer Autovermietung Straftaten begangen haben sollen. In erster Linie wird nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des Versicherungsbetruges ermittelt. Zuvor hatte die "B.Z." berichtet.

Die vier Männer im Alter von 24 bis 33 Jahren sollen seit 2021 Autos als Privatwagen bei der Versicherung angemeldet haben, obwohl diese für eine Autovermietung genutzt werden und damit höhere Beiträge fällig wären. Auf diese Weise soll die Gruppe rund 45.000 Euro Versicherungsprämie gespart haben.

Verdacht: Mietwagen für Drogengeschäfte genutzt

Zudem steht der Verdacht im Raum, dass die Fahrzeuge mit Geld aus Straftaten gekauft wurden. Dabei soll Geld aus unbekannten Straftaten in Höhe von rund 205.000 Euro genutzt worden sein, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. Außerdem sollen die Autos für Drogengeschäfte genutzt worden sein. Mindestens ein sogenanntes Koks-Taxi wurde laut Staatsanwaltschaft bei der Razzia entdeckt.

Insgesamt wurden laut Staatsanwaltschaft zehn Objekte in den Berliner Ortsteilen Reinickendorf, Schöneberg, Gesundbrunnen, Schmargendorf, Kreuzberg, Tempelhof, Friedrichshain, Tiergarten sowie im Brandenburger Templin durchsucht. Rund 100 Einsatzkräfte der Polizei Berlin, der Polizei Brandenburg sowie Beamte der Hauptzollämter Berlin und Potsdam und des Finanzamts waren an der Fahndung beteiligt. Dabei wurden den Angaben zufolge rund 155.000 Euro Bargeld sowie etwa 180 Gramm Kokain, Ecstasy-Tabletten, diverse schriftliche Unterlagen und ein Auto als Tatmittel beschlagnahmt. Die sichergestellten Beweismittel werden nun ausgewertet.

Als Kopf der mutmaßlichen Bande agiert aus Sicht der Behörde ein 33-Jähriger, der einer polizeibekannten Großfamilie angehört. Mitglieder der Familie sind wegen Straftaten aktenkundig.

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