Tierschutzverein - Berlin weiter Hotspot des illegalen Welpenhandels

Di 07.01.25 | 16:49 Uhr
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Archivbild: Die Aufnhame zeigt 21 Welpen in einem Kofferraum. Tausende Hundewelpen werden jährlich aus Profitgier durch Europa gekarrt und billig verkauft. (Quelle: dpa/Bundespolizei)
dpa/Bundespolizei
Audio: Radioeins | 07.01.2025 | Natascha Gutschmidt | Bild: dpa/Bundespolizei

Berlin ist laut dem Tierschutzverein nach wie vor ein Hotspot des illegalen Welpenhandels: 2024 registrierte der Verein 32 Fälle mit mindestens 52 geschmuggelten Hundewelpen. "Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs", sagte die Vorstandsvorsitzende Eva Rönspieß am Dienstag. Die Dunkelziffer sei deutlich höher. "Viele Welpen, die nicht gerettet werden, bezahlen dieses skrupellose Geschäft mit ihrem Leben", so Rönspieß weiter.

Illegale Zucht in Osteuropa - aber auch in Berlin

Der Tierschutzverein Berlin hat erstmals einen Welpenreport veröffentlicht. Nach Angaben einer Sprecherin gehört auch Bayern zu den Regionen, in denen besonders häufig illegal mit Welpen gehandelt wird.

Die Hunde werden laut Verein oft in osteuropäischen Ländern "produziert", viel zu jung von ihren Müttern getrennt, nicht geimpft und entwurmt und unter tierschutzwidrigen Bedingungen nach Deutschland transportiert. Aber auch in Berlin deckten Behörden 2024 - wie schon im Jahr zuvor - mehrere illegale Zuchten auf.

Beschlagnahmt wurden laut Bericht unter anderem elf American Staffordshire Terrier, sieben Französische Bulldoggen und eine Reihe von Mischlingen. Über Online-Plattformen und soziale Medien würden die Welpen üblicherweise verkauft.

Klein- und Zwerghunderassen häufig betroffen

Vom Welpenhandel seien dem Report zufolge vor allem Klein- und Zwerghunderassen, sogenannte Teacup-Hunde, und deren Kreuzungen betroffen. Aber auch Terrier, Husky, Schäferhund, Bichon, Akita Inu und American Bully wurden laut Bericht illegal gehandelt.

Im Tierheim Berlin kamen mehrere Hunde aus illegalem Handel an, die von der Polizei sichergestellt wurden. Meist wurden sie zu früh von den Muttertieren getrennt. Zudem wogen sie kaum zwei Kilogramm. Hunde sollten den Tierschützern zufolge frühestens nach acht Wochen von ihren Müttern getrennt werden.

Sendung: Radioeins, 07.01.2025

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9 Kommentare

  1. 9.

    Berlin mal wieder Hotspot. Grenzkontrollen wie bei den Böllern würden das eventuell eindämmen. Aber das wäre lt. den Grünen ja ein "Angriff auf europäische Grundwerte". Lustige Truppe.

  2. 8.

    Die armen Seelen! Höhere Strafe für die Käufer und Verkäufer.

  3. 7.

    Falls die falsche Bereitschaft, für einen Hund, einem Fremden oder dubiosen Züchter, 700€ zu zahlen nicht endlich nachlässt und wieder auf 200€ zurückgehen sollte, wird das illegale Geschäft blühen. Die Menschen anderer Länder spüren halt, wie „verrückt“ hier manche Menschen sind, so überviel Geld herauszurücken und wollen davon profitieren. Ist ja alles kein Wunder.

  4. 6.

    Ein verpflichtender Hundeführerschein wie z.B. in der Schweiz könnte hilfreich sein.
    Es ist leider viel zu einfach, sich ein hilfloses Lebenwesen ins Haus zu holen und wenn's unbequem oder teuer wird, im Tierheim abzuliefern.
    Die Leute müssen gezwungen sein, darüber nachzudenken, was sie tun und was das für Konsequenzen hat.
    Ohne Nachfrage kein Angebot.
    Aber in Deutschland setzt man ja auf Eigenverantwortung statt Regeln und Verbote.
    Man sieht überall, was dabei rauskommt. Nichts Gutes ...

  5. 5.

    Die Schuld ist doch auch bei den Käufern zu suchen. Würden die nicht kaufen, gäbe es kein Geschäft. Immer nur billig, billig hat am Ende seinen Preis. Den zahlen nicht nur diese armen Tiere, sondern auch die Käufer für hohe Tierarztrechnungen und am Ende oft auch mit der Trauer um die dann doch noch verstorbenen Tiere.
    Wer illegal Tiere kauft sollte auch eine Strafe bekommen, schließlich wird da eine Straftat unterstützt.

  6. 4.

    Die Strafen müssen für diese Schweinerei erheblich erhöht werden.

  7. 3.

    Naja, die Tiere können nix dafür. Ich frage mich dennoch, welcher Tierfreund, der ernsthaftes Interesse an einen Hund - oder anders Haustier - hat und sich damit auch ausreichend auseinandergesetzt hat, kauft diesen billig angebotenen genetischen Müll?

  8. 2.

    Es funktioniert so gut, weil die „Geiz-Ist-Geil“-Mentalität in den Köpfen der breiten Masse eingebrannt ist. Wer einen Rassehund zum Schnäppchenpreis kauft ist kein Tierfreund sondern ein ekelhafter Egoist ! Diese Leute sollten noch eine Strafanzeige wegen Tierquälerei bekommen, anders lernen sie es nicht.

  9. 1.

    Leider wird der Handel mit privat gezüchteten Hunden und auch Kleintieren durch die Plattform Kleinanzeigen indirekt unterstützt und niemand geht dagegen vor.

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