Zweiwöchige Freistellung nach Geburt - Vaterschaftsurlaub soll in Deutschland erst 2024 eingeführt werden

Mo 28.11.22 | 10:55 Uhr
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Symbolbild: Ein Vater geht in Berlin mit einem Kinderwagen spazieren. (Quelle: dpa/C. Klose)
Audio: Antenne Brandenburg | 28.11.2022 | Po Keung Cheung | Bild: dpa/C. Klose

Väter in Deutschland sollen nach der Geburt ihres Kindes zwei Wochen lang bezahlten Urlaub nehmen können - allerdings wohl erst ab 2024. Bundesfamilienministerin Paus hat den Termin in den Zeitungen der Funke-Gruppe damit begründet, dass die wirtschaftliche Lage vor allem für kleine und mittlere Unternehmen im Moment schwierig sei.

Die zweiwöchige Freistellung nach der Geburt soll Paus zufolge im Mutterschutzgesetz festgeschrieben werden. Eltern müssten in ihrem Wunsch nach einer partnerschaftlichen Aufteilung der Familienarbeit unterstützt werden. Besonders in der ersten Zeit nach der Geburt sei es wichtig, "dass Eltern Zeit füreinander und das Baby haben", sagte die Ministerin. Das sei auch wichtig, "damit Väter früh eine enge Beziehung zum Kind aufbauen können".

Wegen der späten Einführung läuft ein Verfahren der EU-Kommission gegen die Bundesregierung. Der Vaterschaftsurlaub ist für alle Mitgliedsländer schon seit dem 1. Juli verpflichtend.

Das Familienministerium argumentiert, dass man mit anderen Regelungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf weit über EU-Recht hinausgehe - etwa mit den bis zu drei Jahren Elternzeit.

Sendung: Antenne Brandenburg, 28.11.2022, 14 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    Wieso ist ein Vaterschaftsurlaub nötig? Väter, die ich kenne, haben bei Bedarf ihren Jahresurlaub genommen, wenn die Frau mit dem Baby nach Hause kam.

  2. 13.

    Sie werden aber froh sein, wenn die kommende Generation auch für Ihre Rente aufkommt obwohl Sie keine eigenen Nachkommen in die Welt gesetzt haben.
    Hier sieht man wieder wie wenig kinderlosen Menschen bewusst ist, was Eltern leisten. Das ist nämlich kein nine to five Job in dem vielleicht mal 1-2 Überstunden anfallen… viel mehr ist es ein 06:00 to 20:00 Job und zwischen 20:00 und 06:00 Uhr hat man nicht frei sondern bereitschaftsdienst...

    Im Übrigen bringen Kinder dem Staat später durchschnittlich mehr Einnahmen ein als sie den Staat vorher kosten. Der Großteil der Kosten die Kinder verursachen liegt nämlich weiterhin bei den Eltern.

  3. 12.

    Ich weiß ja nicht inwiefern Sie außerhalb der Arbeitszeit was für die 'Tiere' tun müssen, aber Sie haben Recht - Kinderwagen im SUV-Format. Überall das Rumgeschrei, erst das Baby, dann die Eltern usw. . Andererseits werden sie nicht zu unrecht steurlich etc. benachteiligt. Da Sie sich ja nicht reproduzieren (o. einen Teil davon), sinkt die Geburtenrate - was dazu führt, dass per Gesetz importiert wird (Clans hin o. her, Ein paar Ukrainer die hier bleiben, gerne Studium usw. gerne mit Hauptschulabschluss). Wieder andererseits sind sie wieder ein Guter aus klimaktivistischer Sicht gesehen - sie sind einer von den der die das Letzte - Generation natürlich ;-)

  4. 11.

    Meinung an.
    ALLES RICHTIG GEMACHT!!! Gottlob keine Nachkommen gebaut. Wäre ohnehin ein schlechter Vater, kann mit Blagen nix anfangen. Deshalb habe ich aber auch keine Problemfälle oder Systemsprenger in die Welt gesetzt. Allerdings sehe ich es nicht länger ein, daß ich als Single für die Elterntiere die Arbeit, vor allem außerhalb der Dienstzeit, machen soll. Ich bin auch Steuerzahler und habe ein Recht auf Privatleben. Sie (Eltern) sind vor allem Leistungsempfänger
    Meinung aus.

  5. 10.

    Es gibt tatsächlich verantwortungsvolle Männer / Väter, die direkt nach der Geburt gerne für ihre Frau und ihr Kind da sein und sie in dieser Zeit unterstützen möchten; zumal so eine Geburt mitunter ganz schön kräftezehrend sein kann. Zu diesen Männern scheinen Sie aber ganz offensichtlich leider nicht zu gehören …

  6. 9.

    1 @Jan - wenn das der AG liest 2. Die Lage für kl., mittlere Unternehmen (Gewinne kassiern Unternehmer, Verluste sozialisieren nix Unternehmerrisiko) ist immer angespannt (ob Bauer Arzt Amazon ;-)). Mal abgesehen, dass 14 Tage 'nix' sind u. ja auch kein 'Urlaúb' - es ist die ständige Benachteiligung von Männern in Fam.fragen in einer Gesellschaft in der schon in der Schule 'Männer' benachteiligt werden usw.

  7. 8.

    Mann, o Mann! Wird heutzutage ein Aufhebens gemacht, nur weil ein Kind geboren wird.
    Vielleicht sollte der Kindsvater gleich noch eine "Vater-Kind-Kur" beantragen können.
    Die Dekadenz lässt wieder einmal grüßen.

  8. 7.

    Kein Problem, lass ich mich halt zwei Wochen krank schreiben. Bin gespannt wie sich die Wirtschaft erholt, wenn Kinder bekommen unattraktiv wird.

  9. 6.

    Sinnloses Grünen-Bashing. Natürlich ist der Vaterschaftsurlaub auch für die Mütter förderlich. Ich hab mich bei meinen beiden Söhnen noch krank schreiben lassen müssen...

  10. 5.

    Vaterschaftsurlaub passt in Deutschland nicht zur Frauenförderung und bringt die Grünen in Erklärungsnot.

  11. 4.

    Zum fremd schämen. Und das von einer " grünen " Ministerin!

  12. 3.

    So gut der Vaterschaftsurlaub auch ist, lässt sich der Eindruck nicht verdrängen, dass es immer mehr ums Nichtarbeiten und Umverteilen geht. Wer soll denn Einzahler sein? Die 70jährigen?

  13. 2.

    Komisch, geht es um irgendwelche Verteilung oder Gelder, ist man in Deutschland Nummer eins.

    Geht es aber darum die Väter auch mal zu würdigen, lässt man sich Zeit.

  14. 1.

    Wie immer. Wirtschaftliche Interessen gehen vor der Familie. So findet sich immer ein Grund das noch weiter aufzuschieben. Und klar kannst du 3 Jahre Elternzeit machen. Wenn du 50.000 aufm Konto zu liegen hast. Komische Rechtfertigung dann, die zwei Wochen jetzt weiter zu ziehen ... Eben nur, weil sie dann jeder nimmt und nicht wie jetzt die Minderheit der Väter.

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