Protest in Glienicke/Nordbahn -
Der Berliner Bezirk Reinickendorf will die Schildower Straße in eine Fahrradstraße umwandeln. Die Straße durch ein Wohngebiet im Ortsteil Hermsdorf wird von vielen Autofahrern seit Jahren als Schleichweg genutzt, um die alltäglichen Staus auf der Bundesstraße 96 in Richtung der Brandenburger Nachbargemeinde Glienicke/Nordbahn zu umgehen.
Man wolle den Autofahrern dadurch die Alternativen Bus und Fahrrad nahelegen, sagte die Verkehrsstadträtin von Reinickendorf, Korinna Stephan (Grüne), am Dienstag dem rbb.
Die Bundesstraße 96 führt nordwärts Richtung Ostsee und Fürstenberg/Havel. Sie verläuft auf einer Länge von 1,1 Kilometern auch durch Glienicke.
Gemeindevertretung prüft rechtliche Schritte
In Glienicke stößt das Vorhaben auf wenig Begeisterung. Auch die örtliche SPD-Fraktion ist gegen den Umbau dieses Schleichwegs zur Fahrradstraße. Uwe Klein (SPD), der Gemeindevertreter von Glienicke, sagte dem rbb, natürlich sei es richtig, den öffentlichen Nahverkehr auszubauen. Allerdings müsse man auch an die Menschen denken, die auf ihr Auto angewiesen seien. Die Glienicker Gemeindevertretung werde am Donnerstag darüber entscheiden, ob sie gegen die neue Reinickendorfer Fahrradstraße notfalls vor Gericht zieht.
Einer Analyse des Stauforschungsunternehmens Inrix zufolge liegt die B96 zwischen Roedernallee und Bieselheider Weg auf Platz sechs der staureichsten Straßen Deutschlands. Im Jahr 2022 standen hier Autofahrer insgesamt 32 Stunden lang im Stau.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 14.02.2023, 19:30 Uhr