820.000 Euro von Immobilieninvestor - Berliner Linke will Großspende an CDU von Bundestag prüfen lassen

Do 18.05.23 | 08:12 Uhr
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Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin, spricht auf der Pressekonferenz. (Quelle: dpa/Albert)
Audio: rbb24 Inforadio | 18.05.2023 | Tobias Moeck | Bild: dpa | Hannes P. Albert

Hat die Berliner CDU eine Großspende angenommen, obwohl damit Erwartungen verbunden waren? Aussagen des Immobilieninvestors Christoph Gröner sorgen bei den Linken für Verstimmungen. Der Bundestag soll den Fall prüfen, fordern sie.

Der Berliner Landesverband der Partei Die Linke will die Rechtmäßigkeit der Parteispende an die CDU vom Bundestag prüfen lassen. Das geht aus einem Schreiben des Linken-Landesgeschäftsführers Sebastian Koch an Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) hervor, das rbb|24 vorliegt. "Ich bitte Sie [...] zu prüfen, ob die CDU Berlin, vertreten durch ihren damaligen Vorsitzenden Herrn Wegner, befugt gewesen ist, diese Spende anzunehmen", heißt es darin.

"Sozusagen schriftlich fixiert"

Koch bezieht sich damit auf eine Großspende des Immobilieninvestors Christoph Gröner. Er hatte im Jahr 2020 insgesamt 820.000 Euro an die Berliner CDU gespendet - seitdem hat Gröner in mehreren Interviews gesagt, seine Spende sei an Bedingungen gebunden gewesen.

Im Mai 2021 sagte Gröner gegenüber Deutschlandfunk Kultur: "Ich habe gesagt: Wenn das Bundesverfassungsgericht den Mietendeckel nicht abschafft, dann möchte ich auch, dass die CDU den nicht abschafft, aber modifiziert." Darüber hinaus äußerte Gröner die Erwartung, dass behinderte Kinder in Kinderheimen genauso viel Geld für ihre Kleidung erhalten wie nicht-behinderte Kinder. Diese Äußerung wiederholte der Immobilienunternehmer vor wenigen Tagen im "Tagesspiegel" mit dem Zusatz, das sei "sozusagen schriftlich fixiert".

Von wahlentscheidender Bedeutung?

Linken-Geschäftsführer Koch verweist in seinem Brief drauf, dass es gegen das Parteiengesetz verstoßen hätte, sollte die Spende an Bedingungen geknüpft worden sein. Bundestagspräsidentin Bas wird aufgefordert zu prüfen, ob es sich "um eine verbotene Einflussspende handelt". Koch fordert auch Aufklärung darüber, in welcher Form Grönder Bedingungen schriftlich fixiert worden seien.

Koch unterstreicht, dass eine Spendensumme dieser Größe Wahlen entscheiden könne. Die Linke habe bei der Abgeordnetenhauswahl im Februar 2021 einen Gesamtetat für den Wahlkampf von 1,4 Millionen Euro gehabt, so der Landesgeschäftsführer. Sollte diese Spende illegal gewesen sein, "hätte hier eine erhebliche und nicht hinnehmbare Vereitelung der Chancengleichheit der Parteien stattgefunden."

Kai Wegner, mittlerweile Regierende Bürgermeister, erklärte gegenüber dem "Tagesspiegel"-Newsletter Checkpoint, er sei nicht beeinflussbar. Entscheidend sei, dass er politische Entscheidungen von einer solchen Spende nicht abhängig mache. Dies werde er nie tun, so Wegner.

Investor in Berlin bei Steglitzer-Kreisel-Umbau beteiligt

Nach den Rechenschaftsberichten des Bundestags hat Gröner der CDU im Jahr 2020 als Privatperson 320.000 Euro und über seine Gröner Family Office GmbH weitere 500.000 Euro gespendet. Im Jahr 2021 flossen weitere Spenden in Höhe von 60.000 Euro von Gröner an die CDU.

Mit Christoph Gröner ist in Berlin vor allem der Umbau des Steglitzer Kreisels zu einem Hochhaus mit Eigentumswohnungen verbunden. Seine CG-Gruppe ist mittlerweile in der Consus Real Estate aufgegangen, die mehrheitlich der Adler Group gehört. Das Bauprojekt Steglitzer Kreisel stockt seit Jahren. Ursprünglich sollte der Bau 2021 abgeschlossen werden, aktuell rechnet die Adler-Group mit einer Fertigstellung im Jahr 2025.

Sendung: rbb24 Abendschau, 18.05.2023, 19.30 Uhr

105 Kommentare

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  1. 105.

    Eben, die CDU hatte auf den Mietendeckel nie einen Einfluss nehmen können.
    Das war alleiniges "Werk" der Regierenden, die dieses Gesetz trotz Widerstand der Opposition verabschiedet haben, und das Verfassungsgericht hat es wegen Unzuständigkeit der Berliner Regierung "gekippt", und somit war es vom "Tisch".
    Jetzt kommt man daher, und behauptet eine Einflussnahme der CDU auf dieses "Gesetz" , einfach lächerlich.

  2. 104.

    Ach ne, da kann man nicht die Klärung abwarten, und kommt mit eigen "produzierte" Verurteilung daher..

    Weil man den Hut nehmen musste, und nun eine Behauptung in Raum stellt, um eine Rücktritt des Gegners zu ereichen, dies soll für den Angegriffenen ein Grund sein gleich zurückzutreten?.

    Hierzulande gibt es zu Klärung zuständige Stellen, und dann wird man weiter sehen.

  3. 103.

    Bleiben Sie einfach sachlich. Wo habe ich geschrieben, dass sich Lompscher/Breitenbach 1 Million eingesackt haben?

  4. 101.

    Dat mit den Spenden für die Linke is sone Sache:
    Zunächst einmal ist es nur schwer vorstellbar, das z.B. Quandt oder Klatten, die bekannten Grißspender, jemals an die Linke spenden würde.
    Auch der Herr Gauselmann ist da wohl außen vor.
    Zudem hat die Linke, wenn ich das richtig erinnere, die Annahme von solchen Spenden auch ausgeschlossen.

  5. 100.

    Wenn die Linken endlich sagen was aus den SED Millionen geworden ist, dann dürfen sie Fragen stellen, bis dahin:
    Vor der eigenen Tür kehren.

  6. 99.

    Wenns dem Herrn um die eigene Meinung der Partei gegangen wäre, hätte er ja auch an die ÖDP oder die Grünen spenden können. Zumindest die Letzteren haben wohl eine deutlich andere Meinung als der Spender.
    Und wenn es ihm um die freie Meinung des Empfängers gegangen wäre, wäre es vllt. eine gute Idee gewesen, nicht in der Öffentlichkeit mehrfach von den Bedingungen zu sprechen, mit denen er seine Spende verknüpft hat.

  7. 98.

    Spenden sollen immer die Wahl beeinflussen, denn sie werden zur Unterstützung einer speziell ausgesuchten, die eigenen Interessen bedienenden Partei gespendet um sie zu unterstützen und damit ihre Ziele voran zu bringen. Dass die CDU diesen Mietendeckel nicht mitmacht, hat sie stets deutlich kommuniziert. Die Linke sollte hier nicht angeschmierte Leberwurst spielen sondern sich fragen, warum sie nicht nur so wenige Stimmen bei den Wahlen bekommt, sondern auch so wenig Spenden.

  8. 97.

    Warum kann man trotz Spende nicht eine eigene Meinung haben und diese offen Kund tun. Gibt man die bei einer Spende am Eingang ab? Hier werden doch wieder Äpfel mit Birnen zusammengemischt um sich aus der Bedeutungslosigkeit mal wieder in den Vordergrund zu spielen. Wenn Wagenknecht wirklich eine eigene Partei gründet, dann sind die Linken unter den Sonstigen Parteien gelistet.

  9. 96.

    Nun steht auch im Artikel, dass der Spender seine Aussage bekräftigt hat, vielmehr auch noch ergänzt. Und jetzt ust die CDU in Regierungsverantwortung. Und sollte auch mal Verantwortung übernehmen.

    Andere haben für weniger den Hut genommen.

  10. 95.

    Lompscher und Breitenbach haben fast eine Million Euro an Schmiergeldern angenommen? Was erzählen sie für einen Blödsinn?

  11. 94.

    >“ Und ob es sich um eine illegale Spende handelt wird über andere Stellen bestimmt.“
    Ja eben! Bei diesen Prüfverfahren zählen nur Fakten und Beweise. Wenn der Spender irgendwann später in nen Interview äußert, er hätte die Spende an Bedingungem gebunden, ist dies noch kein Beweis, dass die Spende Parteipolitik oder Genehmigungsverfahren beeinflusst hätte. Erst wenn dies bewiesen ist, ist es eine illegale Spende.

  12. 93.

    Wo sehen Sie einen Fehler in meiner Argumentation? Sie schreiben in Rätsel? Für mich ist jede Spende an eine Partei irgendwie gebunden, denn der/die Spender/In fühlt sich durch diese Partei in den persönlichen Interessen am meisten vertreten.

  13. 92.

    Unsinn! "Spenden" an Bedingungen zu knüpfen ist illegal.

    Vorher hatte Gröner ist Interviews behauptet er hätte die Spende an Bedingungen verknüpft, jetzt kommt noch die Aussage hinzu das wäre "schriftlich fixiert worden".

    Da sind die Beweise eindeutig.

  14. 91.

    Richtig. Genau wie Lompscher und Breitenbach. Immer schön auch vor der eigenen Tür kehren. Da im Spendenjahr 2020 die CDU noch garnicht in Regierungsverantwortung war, hätte die CDU wie genau auf den Mietendeckel einwirken können? Oder wer wusste zu diesem Zeitpunkt, dass die CDU 2023 die Regierung stellt? Sie? Ich? Nein.

  15. 90.

    Falsch! Die Aussage der Verknüpfung an Bedingungen wurde schon 2021 öffentlich. Steht auch so im Artikel. Bitte nicht wild drauflos kommentieren. Und ob es sich um eine illegale Spende handelt wird über andere Stellen bestimmt.

  16. 89.

    Hier kehren Sie aber das Thema um. Es müsste im Selbstverständnis einer Partei mit Markenkern "Recht und Ordnung" liegen, auch nur den kleinsten Anschein von Missverhalten zu vermeiden. Das schafft die CDU einfach nicht.

    Da kann die Linkspartei doch nichts für.

  17. 88.

    Ich kann die Linke nicht mehr verstehen. Opposition tut gut, danach kommt der politische Tod

  18. 87.

    „Liebe, lieber Konni, den LINKEN Neid“

    Klar klar die Linke vom Neid zerfressen, missgönnerisch ohne Ende

  19. 86.

    „ … was bezweckt er damit? „
    Vielleicht hat Herr Gröner nicht bekommen, was er wollte …
    Schließlich war es eine Spende und kein Tausch …
    Aber die Linken sabbern schon wieder …

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