Interview | Leiter des Berliner Einwanderungsamtes - "Die Einwanderungsbehörden sind dysfunktional"

Do 12.10.23 | 13:41 Uhr
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Engelhard Mazanke, Direktor des Berliner Landesamts für Einwanderung, steht vor dem Landesamt für Einwanderung. (Foto: dpa)
Audio: rbb24 Inforadio | 12.10.2023 | Vis à Vis mit Engelhard Mazanke | Bild: dpa

Die Ministerpräsidenten beraten ab Donnerstag darüber, wie die Zahl von Asylanträgen noch bewältigt werden kann. Engelhard Mazanke, Leiter im Berliner Einwanderungsamt, sieht die Grenzen des Machbaren schon jetzt erreicht und fordert ein klares Signal.

Im Berliner Landesamt für Einwanderung arbeiten derzeit 670 Personen. Zwölf Prozent aller aufenthaltsrechtlichen Angelegenheiten in Deutschland werden dort bearbeitet. Damit ist das Landesamt die größte Einwanderungsbehörde bundesweit.

Engelhard Mazanke leitet seit 2011 die Berliner Ausländerbehörde, 2020 wurde diese in Landesamt für Einwanderung umbenannt. Mazanke ist in Hannover geboren und hat Rechtswissenschaften studiert. In der Zeit von 1994 bis 2004 war er als Referent bei der Berliner Senatsverwaltung für Inneres zuständig.

rbb|24: Mitte des Jahres haben Sie in einem Interview gesagt, dass Ihre und auch andere deutsche Einwanderungsbehörden an der "Grenze zur Dysfunktionalität" angekommen seien. Hat sich seitdem etwas getan?

Engelhard Mazanke: Es ist in der Tat so, dass sich einiges getan hat. Nur leider ist die Belastung nicht weniger geworden, sondern gestiegen.

Wir sind jetzt mit einer Prognose bei circa 350.000 Asylsuchenden für Deutschland in diesem Jahr. Das ist fast ein Drittel aller Asylanträge in der gesamten Europäischen Union. Weiterhin fliehen Menschen aus der Ukraine und wir sehen auch, dass sich das Problem der Fachkräfteeinwanderung - wobei ich das eigentlich nicht als Problem sehe, sondern als Riesenbedarf, den Berlin und die Bundesrepublik haben - weiterhin entwickelt. Es bräuchte bundesweit eigentlich sogar mehr als 400.000 Fachkräfte pro Jahr und trotzdem führt uns diese Zahl schon an unsere Grenzen.

Wenn ich im Sommer gesagt habe, die Einwanderungsbehörden stehen bundesweit an der Grenze zur Dysfunktionalität, müsste ich jetzt eigentlich sagen: Sie sind dysfunktional!

Was genau meinen Sie damit?

Im Paragrafen 75 der Verwaltungsgerichtsordnung wird die sogenannte Untätigkeitsklage geregelt. Wenn eine Behörde einen Antrag vor sich zu liegen hat, der vollständig und entscheidungsreif ist, dann muss sie innerhalb von drei Monaten darüber entscheiden. Wir sind jetzt in einzelnen Referaten hier bei uns im Haus bei sechs Monaten Wartezeit auf den nächsten freien Termin. Das nenne ich Dysfunktionalität.

Wenn Sie jeden Tag an ihr Limit gehen, weil Sie den Menschen helfen wollen und am nächsten Tag immer ein Mehr an Belastung sehen, dann ist das eine Form, die irgendwann zu einem absoluten Überforderungsgefühl führt

Engelhard Mazanke, Leiter des Berliner Landesamts für Einwanderung

Wie geht es Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, wenn Sie jetzt sagen, die Grenze ist eigentlich überschritten?

Da ist die Entwicklung aus meiner Sicht ganz positiv. Die Haushaltsberatungen im Land Berlin gehen jetzt auf die Zielgerade und ich bin sehr optimistisch, dass wir mehr Stellen bekommen werden. Wir müssen dann natürlich für die Stellen auch die Menschen finden.

Was die Stimmungslage hier in der Behörde angeht: Wir haben hier ein großes Wir-Gefühl. Wir sehen, dass wir uns wechselseitig stärken, aber auf Dauer macht diese Belastungssituation krank. Wenn Sie jeden Tag an ihr Limit gehen, weil Sie den Menschen helfen wollen und am nächsten Tag immer ein Mehr an Belastung sehen, obwohl sie schon an Ihrer Grenze sind, dann ist das eine Form, die irgendwann zu einem absoluten Überforderungsgefühl führt. Deshalb brauchen wir jetzt ein Signal und dann auch mittelfristig eine deutlich spürbare Entlastung.

Die "Blaue Karte"

Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz der Bundesregierung geht auf eine EU-Richtlinie (die sogenannte Blaue Karte EU) zurück. Es tritt im November 2023 in Kraft. Damit müssen Fachkräfte aus dem Ausland ein geringeres Gehalt als bisher nachweisen, um in Deutschland arbeiten zu dürfen.

Außerdem gilt die Blaue Karte besipielsweise für exmatrikulierte Akademiker, IT-Experten ohne Studium und Lehrer. Die Aufenthaltserlaubnis wird in der Regel für ein Jahr erteilt und kann auf bis zu drei Jahre verlängert werden.

An welchen Stellen erleben Sie in Ihrer Behörde ganz praktisch Dysfunktionalität, die die Prozesse verlangsamt?

Ein Beispiel ist die sogenannte Wohnsitzauflage. Wir haben über eine Million aus der Ukraine geflüchtete Menschen in Deutschland, 56.000 von ihnen leben in Berlin. Sie bekommen grundsätzlich die Auflage, in dem Bundesland zu wohnen, dem sie zugewiesen sind, solange sie nicht wirtschaftlich auf eigenen Füßen stehen. Jetzt haben wir einen Wohnungsmangel. Menschen bemühen sich um Integration, Kita- und Schulplätze für ihre Kinder und wollen dann möglicherweise umziehen - auch über die Stadtgrenze hinaus. Das wird ein Riesenproblem für Berlin und Brandenburg. Wir müssen in jedem Einzelfall in einem unglaublich aufwendigen Verfahren in beiden Ausländerbehörden die Aufnehmenden und Abgehenden prüfen und uns abstimmen. Das bindet hier zwei Mitarbeiter, die nichts anderes machen als so etwas zu prüfen.

Was wären Ihre konkreten Vorschläge, um die Situation zu verbessern?

Wir brauchen so etwas wie einen Dreiklang. Zum einen brauchen wir mehr Personal, weil die Zahl [der beschiedenen Asylanträge, Anm. d. Redaktion] seit 2019 um 77 Prozent gestiegen ist. Das haben wir hier geleistet, ohne dass wir entsprechend mehr Personal dazubekommen hätten. Wir werden verstärkt durch Nachwuchskräfte. Aber da brauchen wir mehr!

Zweitens, und da setze ich wirklich ganz auf die Ministerpräsidentenkonferenz und den Bundesgesetzgeber: Wir brauchen jetzt schnell eine deutliche Verschlankung der bürokratischen Prozesse. Einiges ist auch schon umgesetzt worden. Neu einreisende Fachkräfte bekommen beispielsweise inzwischen fast alle für ein Jahr ein Visum. Früher musste alle drei Monate neu entschieden werden. Das ist zwar ein Riesenfortschritt. Aber da gibt es noch mehr. Im November tritt das Gesetz zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung in Kraft, die sogenannte Blaue Karte. Und auch da gibt es unglaublich viele bürokratische Hürden. Da muss der Gesetzgeber jetzt wirklich handeln, um uns zu entlasten.

Wir prüfen 10.000 Blaue-Karten-Inhaber, um zu verhindern, dass drei Menschen ein Restaurant eröffnen oder Taxi fahren. Das halte ich für komplett übertrieben

Engelhard Mazanke, Leiter des Berliner Landesamts für Einwanderung

Und drittens: das Thema der Digitalisierung. Wir müssen dazu kommen, den Menschen einen schnellen Zugang zur Behörde zu ermöglichen, über den sie ihre Anträge vollständig online bearbeiten können. Da gibt es mit dem sogenannten Onlinezugangsgesetz im Bund Vorgaben im Sinne von Rechtsrahmen. Wir werden als Landesamt für Einwanderung in den nächsten anderthalb Jahren versuchen, dafür auch mehr Personal einzusetzen, um mehr digitale Anträge anzubieten.

Sie haben das Fachkräfteeinwanderungsgesetz, die sogenannte Blaue Karte angesprochen. Das ist zunächst eine EU-Richtlinie, die dann in einzelnen Mitgliedsländern umgesetzt wird. Prüft Deutschland hier zu engmaschig?

Es gibt für den Bundesgesetzgeber Spielräume und teilweise sind die auch großzügig. Das größte Problem sind aber die vielen definierten Prüfungsschritte. Sie sind Akademikerin, sie haben eine Stelle, in der sie angemessen bezahlt werden, eine Wohnung und eine Krankenversicherung. Müssen Sie trotzdem in den ersten Monaten jedes Mal die Ausländerbehörde Erlaubnis bitten, wenn Sie den Arbeitgeber wechseln wollen? Das ist komplett überflüssig, und das brauchen wir auch in der Regelung nicht.

Ich frage mich dann immer, was daran so schlimm ist, wenn jemand als Akademiker beschließt, dass er dann doch am Ende ein Spezialitätenrestaurant aufmachen will. Wir prüfen 10.000 Blaue-Karten-Inhaber, um zu verhindern, dass drei Menschen ein Restaurant eröffnen oder Taxi fahren. Das halte ich für komplett übertrieben.

Ab Januar soll Ihre Behörde noch mehr Verantwortung bekommen und für alle Einbürgerungen in Berlin zuständig sein. Sind Sie dafür ausgestattet?

Die Behörde wird sich erweitern und wir werden eine komplett neue Abteilung bekommen in einem neu anzumietenden Dienstgebäude mit Mitarbeitenden, die teilweise aus den Bezirken kommen und die wir teilweise jetzt für diese Aufgabe neu einstellen. Nichtsdestotrotz werden wir viele Aufgaben haben, die zu der allgemeinen Belastungssituation dazukommen.

Ich denke, dass wir als Gesellschaft verstanden haben, dass wir hier ein gemeinsames Thema haben und auch eine gemeinsame Herausforderung. Einwanderung ist aus meiner Sicht in erster Linie eine Chance. Nur müssen wir uns darauf einlassen. Aber es wird, denke ich, noch mal ein stückweit anstrengender, bis es besser wird.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Birgit Raddatz

Sendung: rbb24 Inforadio, 12.10.2023, 09:45 Uhr

31 Kommentare

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  1. 31.

    Sie handeln widersprüchlich. Sie schüren Panik und fürchten die rechtsextreme AfD die dadurch immer mehr Wähler hinters Licht führen kann?

  2. 30.

    Oh, gleich mehrere Punkte, die entweder vollständig widerlegbar sind oder aber sehr einseitig betrachtet.
    1) Italien konnte das Ziel nicht erreichen, da es von der EU keinerlei Schutzmaßnahmen für die Außengrenzen im Mittelmehr gibt. Das ist politisch so gewollt, weshalb auch die Seenotretter die Fluchtversuche weiter anheizen, finanziert auch aus Deutschland. Den Unmut darüber hat die italienische Regierung ja laut genug geäußert.
    2) Grenzkontrollen an den deutschen Außengrenzen sind deshalb sinnlos, weil Aufgegriffene ohnehin nur zur nächsten Erstaufnahme gebracht werden. Zurückweisungen direkt an der Grenze wirken nur kurzzeitig, weil die Zurückgewiesenen es einfach so lange versuchen können, bis es klappt.
    3) Ein einfaches Zahlkartensystem als Guthabenkarte a la Bank-Karte, nutzbar in sämtlichen Geschäften aber ohne Auszahlfunktion würde den Verwaltungsaufwand sogar deutlich minimieren.

  3. 29.

    Nur um den Kontext etwas zurecht zu rücken.

    Die Gesamtzahl der Mitarbeiter des Landesamtes lässt keinerlei Rückschluss auf die Anträge zu, die ein einzelner Sachbearbeiter prüft. Zunächst werden die 350.000 Asylanträge ja nicht im Landesamt gepüft, sondern beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Sodann sind für die aufenthaltsrechtlichen (nicht asylrechtlichen) Belange der Ausländer auch nicht alle Mitarbeiter des LEA zuständig. Ich gebe zu bedenken, dass es nicht nur Asylantragsteller in Berlin und Deutschland gibt, sondern eine ungleich höhere Anzahl von Ausländern, die aus anderen Gründen einen Aufenthaltstitel in Deutschland haben (Stichwort Famileiennachzug, Stichwort Fachkräfte usw.). Hinzu kommen zahlreiche technische und personalbedingte Aufgaben. Von den aktuell aktuell 6 Abteilungen des LEA hat nur eine einzige mit Asylantragstellern zu tun.

    Nichtsdestotrotz sind die bürokratischen Hürden natürlich auch ein Hemmfaktor in der Bearbeitung.

  4. 28.

    Eines steht aber fest, macht unsere Regierung so weiter bekomme ich Angst! Es gibt da eine Partei die immer mehr % bekommt.

  5. 27.

    Wenigtens redet diese Partei offen über die Probleme und diskutiert diese nicht weg. Und letztendlich können Gesetze angepasst werden bzw konsequenter durchgesetzt werden. Fünf fakt: jeder der einla in DEU angekommen ist wird lebenslang alimemtiert, selbst wenn er ausreisepflichtig ist. Das sind dann komplizierte Sachverhalte?

  6. 25.

    wobei Meloni (italienische rechtsorientiertre Ministerpräsidentin) ihre weltweit von rechtsorientiertern bejubelten Ziele nach einem Jahr immer noch nicht annähernd erreichen konnte und in Deutschland die Gewerkschaft der Polizei auf die Sinnlosigkeit trotz Mehraufwand von Grenzkontrollen mehrfach hinwies und jetzt schon klar wird, daß beim Umschwenken von Geld- auf Sachleistugen noch mehr (erdrückender) Vewaltungsaufwand anfällt.

  7. 24.

    Paragraf 75 der Verwaltungsgerichtsordnung... MERKEN !!!

  8. 23.

    Bitte richtig lesen und verstehen. Die Zahl bezieht sich auf Asylanträge. Diese bearbeitet das BAMF. Das LEa ist jedoch für die Aufenthaltsgestattungen zuständig, bis eine Entscheidung vom BAMF getroffen wurde. Nur ein
    Kleiner TEIL des LEA arbeitet im Asylbereich. Hinzu kommen alle geduldeten Menschen in Berlin. Das ist eine sehr große Gruppe an Fällen. Der große Teil des LEA ist mit erlaubt eingereisten Menschen beschäftigt. Titelerteilungen und Verlängerungen etc.



  9. 22.

    lt. Statista bis September bisher 12.920 Anträge in Berlin
    2022 15.000 und 2121 7.762 Anträge
    Also weit entfernt von den von Ihnen genannten 150.000. Irgendwie scheint mir das alles eher eine politische Debatte zu sein.

  10. 20.

    Zum Thema Rechtsstaatlichkeit hat die EU-Kommission Dtl. einen Riegel vorgeschoben, da hier die Staatsanwaltschaft an polit. Weisungen gebunden ist. Findet sich unter der Hand nicht nur dort, Stichwort Karriere machen oder eben nicht.

  11. 19.

    "Die europäische Lösung scheitert aber jedes Mal an Deutschland. Hier gibt es in Summe die höchsten Leistungen verbunden mit der mit Abstand höchsten Verbleibeerwartung, einmal aus höherer Anerkennungsquote und einmal aus dem Umstand der faktischen Nichtrückführung. "

    Eine weitere durchschaubare Lüge, wie ich bereits erläutert habe. Die Flüchtenden kommen nach Deutschland nicht wegen des Geldes, wie von rechter Seite immer wieder behauptet, sondern hauptsächlich aufgrund der hier garantierten Rechtsstaatlichkeit, die in einigen EU Ländern eben nicht gegeben ist.

  12. 18.

    Sie gehen von völlig falschen Zahlen aus. Es sind alleine in Berlin VOR Ukraine rd. 150.000 Aufenthaltserlaubnisse erteilt und verlängert worden. Es geht ja nicht nur um neu nach Berlin gekommene.

  13. 17.

    "Alle EU-Länder halten die Mindeststandards für Asyl ein. Jeder, der an deren Grenzübergängen glaubhaft Asyl geltend macht, wird auch einem Asylverfahren zugeführt."

    Wie war das?

    " Diese Lüge wird nicht richtiger, weil sie sie ständig wiederholen."

    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eukommission-frontex-pushbacks-101.html

    https://www.hrw.org/de/news/2021/11/24/belarus/polen-misshandlungen-und-pushbacks-der-grenze

    https://www.tagesschau.de/investigativ/monitor/eu-aussengrenze-fluechtlinge-frontex-101.html

  14. 16.

    "Im Berliner Landesamt für Einwanderung arbeiten derzeit 670 Personen. Zwölf Prozent aller aufenthaltsrechtlichen Angelegenheiten in Deutschland werden dort bearbeitet."
    Ich kann nicht beurteilen, wie zeitaufwändig so eine Bearbeitung ist. Aber 12% von den geschätzten 350000 Anträgen deutschlandweit wären für Berlin 42000. Macht pro Sachbearbeiter 62 Stück. Selbst wenn aus den vergangenen Jahren noch etliche rumliegen, kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass das nicht im Jahr zu schaffen ist.
    Aber die Bürokratie wird wahrscheinlich auch hier dafür sorgen, dass nix passiert.

  15. 15.

    Die europäische Lösung scheitert aber jedes Mal an Deutschland. Hier gibt es in Summe die höchsten Leistungen verbunden mit der mit Abstand höchsten Verbleibeerwartung, einmal aus höherer Anerkennungsquote und einmal aus dem Umstand der faktischen Nichtrückführung. Es ist ja nun bei Weitem nicht so, dass die Flüchtlinge nach Portugal, Spanien, Italien, Polen oder Ungarn drängen würden. Diese Länder werden beinahe ausschließlich zur Durchreise genutzt, egal ob man dort bereits Asyl beantragen muss oder kann. Solange das so ist, wird auch die illegale Weiterreise weitergehen und Deutschland mit den mit Abstand höchsten Ankunftszahlen konfrontiert sein. Die restlichen EU-Staaten sind mehrheitlich weder wirtschaftlich in der Lage, das deutsche Niveau zu bieten, noch würden deren Regierungen das längere Zeit überdauern.

  16. 14.

    Ich meine weniger die EU Grenzstaaten wie Griechenland oder Italien, obwohl auch dort Menschenrechtsverletzungen an der Tagesodnung sind, sondern eher die Binnenstaaten Polen, Ungarn, Slowakei, Bulgarien und Rumänien wo de facto keine Rechtsstaatlichkeit, wie sie eigentlich in der EU verbindlich ist, existiert.

    Ihre letzten Absatz stimme ich ausdrücklich zu und der Druck wird sich noch erhöhen.

  17. 13.

    "Da es EU Staaten gibt die eben keine sicheren Drittstaaten sind..." Diese Lüge wird nicht richtiger, weil sie sie ständig wiederholen. Alle EU-Länder halten die Mindeststandards für Asyl ein. Jeder, der an deren Grenzübergängen glaubhaft Asyl geltend macht, wird auch einem Asylverfahren zugeführt.

  18. 12.

    Interessant ist dabei, dass der Deutsche Beamte anders handelt evtl handeln muss, wie der gewählte Volksvertreter es der übrigen Bevölkerung glauben machen möchte. Es sollte neben dem Beamten für Einwanderung ein Mitarbeiter der BA sitzen und die den Wohnsitz festlegen.

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