Berliner Polizei unter Stress - Slowik spricht von Lageberuhigung, Dregger von Lohnerhöhung

Do 26.10.23 | 10:50 Uhr
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Collage: Barbara Slowik, Berliner Polizeipräsidentin; Burkard Dregger (CDU), ehemaliger Fraktionsvorsitzender der Berliner CDU. (Quelle: dpa/H. Albert/J. Carstensen)
Audio: rbb24 Inforadio | 26.10.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/H. Albert/J. Carstensen

Auch wenn die Lage laut der Berliner Polizeipräsidentin etwas ruhiger geworden ist: Die Überlastung der Polizei hält an - zu Protesten gegen den Krieg im Nahen Osten laufen etliche Strafverfahren. Von der Berliner CDU kommt deshalb ein Vorschlag.

Die Berliner Polizeipräsidentin Barbara Slowik sieht nach den Ausschreitungen im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg eine gewisse Beruhigung der Lage. Es sei etwas ruhiger auf Berlins Straßen geworden, inzwischen würden weniger Versammlungen angemeldet und es gebe auch weniger Ansammlungen, aus denen heraus Straftaten begangen würden, sagte Slowik dem rbb am Mittwochabend. Trotzdem seien die Polizeikräfte weiter stark gefordert.

Die Berliner Polizei hat nach eigenen Angaben zuletzt knapp die Hälfte der pro-palästinensischen Kundgebungen verboten. Seit dem Terroranschlag der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober seien bis Dienstag 35 Versammlungen angemeldet oder spontan durchgeführt worden. "Von diesen wurden 17 verboten", teilte eine Polizeisprecherin am Mittwoch auf Anfrage mit.

740 Strafverfahren im Zusammenhang mit Nahost-Konflikt

Die Strategie der Polizei stößt insbesondere in der palästinensischen Community auf Kritik. Ungeachtet aktueller Verbote haben sich in den vergangenen zwei Wochen immer wieder zahlreiche Menschen zu Kundgebungen versammelt. Dabei gab es teils Ausschreitungen und Gewaltausbrüche.

Slowik zufolge laufen im Landeskriminalamt derzeit mehr als 740 Strafverfahren im Zusammenhang mit dem Konflikt. Für den Schutz israelischer und jüdischer Einrichtungen setze die Polizei mehr als 500 Beamte ein.

Archivbild: Burkhard Dregger (CDU), Mitglied des Abgeordnetenhauses. (Quelle: dpa/F. Sommer)
Bild: dpa/F. Sommer

Dregger will Löhne für Polizeikräfte erhöhen

Der innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Burkard Dregger, kündigte indes an, mehr Geld in die Berliner Polizei investieren zu wollen. Er sagte am Donnerstag im rbb|24 Inforadio, es sei erklärtes Ziel der Koalition aus CDU und SPD, "dass wir weitere Schritte gehen, um an das Bundesniveau heranzukommen. Weil wir natürlich auch sehen, dass wir bei der Nachwuchsgewinnung Probleme haben, wenn die Bundespolizei attraktivere Konditionen bietet."

Dregger stellte in Aussicht, dass die Polizei mehr Geld bekommt als zunächst geplant. "Aufgrund der aktuellen Lage werden wir uns das nochmal ansehen. Die Sicherheit Berlins, aber auch die Sicherheit unserer Einsatzkräfte hat oberste Priorität." Wenn sich die Lage im Nahen Osten weiter verschlimmere und damit auch "die Gemüter in Berlin hohe Wellen schlagen, brauchen wir Unterstützung durch den Bund und die Bundesländer", forderte auch Dregger. Er sei sich "ganz sicher", dass man diese Unterstützung bekommen werde.

Sendung: rbb24 Inforadio, 26.10.2023, 10:20 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    Wer hält unsere Stadt am Laufen? Das ist Polizei, Feuerwehr Rettungskräfte und Menschen die überall Ehrenamtlich helfen.

  2. 7.
    Antwort auf [TZ] vom 27.10.2023 um 12:10

    Das ist doch eigentlich egal. Fakt ist das die Besoldung der Berliner Polizei von allen Bundesländern die schlechteste ist.
    Das wird seid Jahren zurückgehalten durch den jeweiligen Berliner Senat.
    Es würde kein Polizeibeamter von HH nach Berlin wechseln und 400€ weniger bekommen.

  3. 5.

    Das Anfangsgehalt lag sogar unter dem von Brandenburg und das bei besonders für junge Familien postkapitalistischen Neumieten. Natürlich wandern dann genau diese sozial gefestigten Fachkräfte dahin ab. Wo sie wertgeschätzt werden und gute Bedingungen vorfinden.

  4. 4.

    Weil das keiner sehen und hören? Unsere Polizei verdient im Gegensatz von Hamburg, Baden Württemberg und Bayern 420€ weniger. Warum? Sie leisten die gleiche Arbeit.

  5. 3.

    Man hätte diesen Irrsinn auch rückgängig machen können, aber Müller dachte ja nicht dran.

  6. 2.

    Dank der Sparpolitik des stets verherrlichten Wowereit, hinkt die Besoldung der Berliner Polizei weit hinter der Besoldung anderer Bundesländer her.
    Dank an Wowereit und Sarrazin.

  7. 1.

    Das glaube ich erst, wen die Gehaltserhöhung auf mein Konto ist. Denn in den Jahren 2008-2015 wurde die Alimentierung im Öffentlichen Dienst, bei Angestellten und Beamte, nicht gemäß dem verfassungsrechtlichen Gesetz erfolgte. Deshalb muß jeder bei Veränderung von Gehalt, Pension, jedes Jahr einen wieder ein Widerspruch an die Behörde schicken damit dieser erhalten bleibt.
    Bei den Richtern wurde schon im Jahr 2020 der Anspruch durch das BVerfG anerkannt und in den Jahren 2021 u. 2022 nachgezahlt

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