Vekehrsbehinderungen möglich - Bundeswehr rückt zur größten Übung seit dem Kalten Krieg aus
In Brandenburg muss bis Samstag mit Behinderungen durch Armee-Kolonnen gerechnet werden. Für die Nato-Übung "Steadfast Defender" bewegt allein die Bundeswehr Dutzende Fahrzeugen und Tausende Soldaten. Die Übung soll insgesamt vier Monate dauern.
Rund 100 Fahrzeuge der Bundeswehr sollen am Freitag und Samstag in Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt unterwegs sein. Ein Militärverband der Deutsch-Französischen Brigade fährt am Freitag vom Truppenübungsplatz Oberlausitz in Sachsen nach Möckern im Jerichower Land in Sachsen-Anhalt und von da aus am nächsten Tag in die Colbitz-Letzlinger Heide nördlich von Magdeburg, teilte das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr mit.
Der Konvoi, unter anderem bestehend aus vierachsigen gepanzerten Transportkraftfahrzeugen, ist im Rahmen einer internationalen Nato-Übung unterwegs. An der viermonatigen Übung nehmen nach Bundeswehrangaben rund 90.000 Kräfte aller Nato-Mitgliedsstaaten sowie Schweden teil.
Weitere Kollonnen in den kommenden Wochen wahrscheinlich
Insgesamt würden die Soldatinnen und Soldaten in den kommenden zwei Tagen etwa 350 Kilometer zurücklegen - überwiegend auf Autobahnen und Bundesstraßen. Der Konvoi teile sich in mehrere Gruppen auf, die zeitversetzt fahren, hieß es. Zu den Fahrzeugen sollte möglichst großer Abstand gehalten werden. Außerdem sollen andere Fahrzeuge aus Sicherheitsgründen nicht zwischen die bis zu drei Kilometer langen und langsamen Kolonnen fahren, so die Bitte der Bundeswehr.
Neben deutschen Soldatinnen und Soldaten werden in den kommenden Wochen immer wieder auch Kräfte aus dem Ausland durch Deutschland fahren. Ziel der Nato-Übung namens "Steadfast Defender" (etwa "Standhafter Verteidiger") ist nach Bundeswehrangaben, Einheiten und Verbände zu verlegen und zu transportieren sowie Verfahren und Taktiken zu vereinheitlichen.
Heer, Marine und Luftwaffe der Bundeswehr beteiligt
Die Übung ist demnach die größte der Bundeswehr seit dem Kalten Krieg. Sie beteiligt sich den Angaben zufolge mit rund 12.000 Kräften, hieß es. Die deutschen Kräfte üben unter dem Namen "Quadriga 2024". Damit wollen sie einen Beitrag "zur Abschreckung an der Nato-Ostflanke" leisten, hieß es.
Weitere Übungen in Norwegen, Litauen, Polen und Rumänien
Die Nato-Übung ist nach Angaben des Bundeswehrsprechers in vier Teile geteilt. Einheiten und Verbände der Heeresdivisionen, der Marine und der Luftwaffe sollen daran teilnehmen. Die Teilübungen finden demnach unter anderem in Norwegen, Litauen, Polen und Rumänien statt.
Während der Übung würden die Einheiten und Verbände zunächst alarmiert, sagte der Sprecher. Daraufhin bereiteten sie ihr Material und ihre Ausrüstung vor. Darunter falle auch der Transport von Fahrzeugen und Großgeräten über die Straße oder auf der Schiene quer durch Deutschland.
Anschließend werde ein Teil der Bundeswehrkräfte in Norwegen den Kampf unter extremen Wetterbedingungen üben, heißt es in einem Flyer der Truppe. Im Mai ist demnach eine US-amerikanisch geführte Übung in Polen geplant, an der auch deutsche Panzergrenadiere teilnehmen sollen. Anschließend sollen in Litauen und Rumänien Übungen zur Verteidigung an der Nato-Ostflanke stattfinden.
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