41 Quadratmeter für 1.500 Euro - Teure Mini-Apartments statt Sozialwohnungen in der Berliner Europacity

Fr 28.06.24 | 21:45 Uhr
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Archivbild:Kräne und Rohbauten sind am Abend des 21.06.2021 bei Sonnenuntergang auf der Baustelle des Quartier Heidestraße in Berlin zu sehen.(Quelle:picture alliance/dpa/L.Ferstl)
Video: rbb24 Abendschau | 28.06.2024 | Anja Herr | Bild: picture alliance/dpa/L.Ferstl

In einem Neubauprojekt in der Berliner Europacity sollten Sozialwohnungen entstehen, Online-Inserate zeigen aber nun möblierte Wohnungen in dem Quartier an. Grüne und Linke fordern, dass Neubau-Eigentümer künftig besser kontrolliert werden.

Grüne und Linke im Berliner Abgeordnetenhaus fordern, dass bei Neubauprojekten in der Hauptstadt geprüft wird, ob die vertraglich vereinbarten Sozialwohnungen auch wirklich angeboten werden.

Hintergrund ist ein Projekt in der Europacity, nahe des Hauptbahnhofs: In der Lisa-Fittko-Straße sollten 215 Sozialwohnungen entstehen. Der Senat zweifelt nach rbb-Informationen aber offenbar daran, ob das passiert ist.

Eigentümer will sich äußern - ein bisschen später

So ist auf einer Online-Wohnungsplattform zu sehen, dass in der Straße in großem Stil möblierte Mikro-Apartments vermietet werden. Zu lesen sind dort unter anderem Angebote von 41 Quadratmeter-Wohnungen für 1.500 Euro. Zuerst berichtete darüber der "Tagesspiegel".

Dem Gebäude-Eigentümer war zunächst bis Freitag (28.06.) eine Frist gesetzt worden, sich zu dieser Frage zu äußern, wie Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler der rbb24 Abendschau am Freitag sagte. Man habe aber eine Nachfrist gesetzt, da eine zeitnahe Stellungnahme angekündigt worden sei, so der SPD-Politiker.

Er betonte, der Eigentümer sei vertraglich verpflichtet, Sozialwohnungen anzubieten. Sollte er das nicht tun, werde man rechtliche Schritte einleiten. Niklas Schenker, Sprecher für Wohnen von den Linken, sagte der Abendschau, der Senat müsse prüfen, ob es ähnliche Fälle gibt.

Dies fordert auch Katrin Schmidberger, die Sprecherin für Wohnen von den Grünen. Sie frage sich außerdem, ob der Senat im Fall der Europacity Fehler gemacht und der Vertrag möglicherweise Lücken zulasse.

rbb|24 explainer zur Europacity

Sendung: rbb24 Abendschau, 28.06.2024, 19:30 Uhr

41 Kommentare

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  1. 41.

    Sorry kann ich mir nicht leisten. Abzocke von Singels, aber ansonten Arbeitszimmer und Pärchen gleich in ne 3Raumwohnung.Der Single hat nur ein Gehalt. . Wovon bezahl ich Lebensmittel?

  2. 40.

    Das frage ich mich seit Langem, nachdem uns ggü der teure Eigentumsbau entstand. Wer verdient in Berlin diese Menge Geld? Und wie?

    Leider oder nicht leider ist es so, dass Geld magnetisch Geld anzieht, der Efffekt verstärkt sich vermutlich enorm, je größer die Zahlen

  3. 39.

    Was haben Sozialmieter in diesem Umfeld verloren?

  4. 38.

    Es besteht die Tendenz, dass die Beschreibungen immer weniger mit den realen Gegebenheiten zu tun haben, sondern Ausflüchte einer P R - infiltierten Sprache sind. "Sozial ist, wer Arbeit schafft." Analog dazu: "Sozial ist, wer eine Wohnung schafft - gleich der Miethöhe." Das Problem besteht dann bei denen, die vom besagten "altbackenen" Sprachgebrauch ausgehen. ;-

    Eine einschlägig in der Bundesregierung vertretene Partei wird schon dafür sorgen, dass Realität in P R überführt wird.

  5. 37.

    Und damit gehts weiter im Mietsteigerungskarrussel! Wer kann diesen Wahnsinn stoppen? Drei Leute profitieren und alle anderen werden erpresst hohe Mieten zu zahlen oder werden obdachlos.

  6. 35.

    1. Nö - in Adlershof außerhalb und im WISTa entstehen immer nur Lofts für die armen armen Studenten und sind kaum gebaut vermietet und heben, genauso wie die am WISTA gebauten Reihenhäuser, welche auch bald den Park Johannisthal verdrängen, als Wohnraum (!!) den Mietspiegel, der sowieso diese Marke bei den Lofts schon erreicht hat - und in größeren Altbauwohnungen enstehen Klein-'WG's zu diesen Preisen.
    2. Nö, für die armen, armen Studenten, übrigens hoher Ausländeranteil (nicht negativ gemeint, nur Feststellung)sind die Preise nur knapp sozial aber ok.
    Fazit - Preise werden offeriert, angenommen - also für alle Preis ok - Realsatire (falls es jemand nicht verstanden hat von wegen 'wirr') ;-)

  7. 34.

    Es wurden immens viele neue MA eingestellt. Die produzieren nun: Immer mehr Bürokratie. Als Staatsbedienstete sind sie kaum kündbar, rechtlich nicht und wegen der Netzwerke.
    Wir haben das zweitgrößte Parlament der Welt, nach China. Im Verhältnis gesehen dann wohl eher das größte. Danach EU.

  8. 33.

    Willkommen im Sozialismus. Subventionen ohne Gegenwert, führt unweigerlich in die Pleite.

  9. 32.

    Das ist doch "Verschwörungstheorie" ; )
    Menschen in Machtpositionen sind dort, weil sie gute gemeinwohlinteressierte Menschen sind.

  10. 31.

    Sie haben so recht: Der bundesdeutsche Sozialismus light samt überbordender Bürokratie, welche die Wirtschaft allmählich erdrosselt, reicht noch nicht. Wir brauchen wieder die volle Ladung Planwirtschaft und staatliche Gängelung. Hat ja schon mal gut geklappt. Auch für die Umwelt.

  11. 30.

    Es wäre interessant ob dort überhaupt irgendein normal verdienender Berliner wohnt. Man trifft eigentlich ausschließlich gut situierte junge Familien aus aller Herren Länder. Kinderwagen und Hund sind die beliebtesten Accessoires. Die Promenade ist schön zum spazieren - falls man nicht gerade weder einem dieser auf ihren E-Bikes rasenden Essenslieferanten ausweichen muss - aber das war's auch. Immerhin dürfte das Quartier die Geburtenrate in Berlin steigern.

  12. 29.

    Herrlich! Genau DAS kommt mir auch bei sehr vielen Artikeln und deren Kommentaren in den Sinn. Sehr sehr viele kommen bei der Ursachenforschung gar nicht beim wahren Grund an.

  13. 28.

    Manchmal könnte man denken, dass es Absicht ist. Oder man bekommt die richtig guten Juristen nicht, weil man im ÖD zu schlecht bezahlt.

  14. 27.

    Ob das" süß" ist, eine Frage der Sichtweise. Was viel interessanter wäre, wer zeichnet für den Vertrag verantwortlich. Statt der reinen Meldung, wie mal wieder versagt wurde, wäre interessant, wer versagt hat. Aber es zeigt klar, wir haben Als Wähler keine Chance. Egal, wie *weltretterrich "Parteien auftreten, eins zeichnet sie alle aus, der Drang mit dem Kapital ins Bett zu steigen. Also scheint es egal, wem man seine Stimme gibt.

  15. 26.

    Eine Lösung wäre, dass die Stadt solche Sozialwohnungen anmietet und nach Schlüssel an Leuten weitervermietet, die solche Wohnung dringend brauchen. Wenn vor dem Bau schon der Wohnungspreis und die Anzahl mit der Stadt vertraglich geregelt ist, weil es sonst keine Baugenehmigung gibt, kann der Bauherr da weniger tricksen.

  16. 25.

    So etwas sollte die Politik fördern und auch selbst einbauen: rentable sinvolle Grauwasser-Recyclinganlagen, die auch noch die Abwärme nutzen

    tagesschau -> wirtschaft/abwasser-recycling-aufbereitung

  17. 24.
    Antwort auf [Nepomuk ] vom 29.06.2024 um 10:07

    Wie wäre es, wenn wir uns nicht immer wieder über die schwarzen Blüten dieses Wirtschaftssystems "wundern" würden, sondern enlich dieses verheerende System abschaffen und ersetzen würden?

    Das könnte und sollte die Gesellschaft gemeinsam und sorgfältig ausarbeiten. Kürzlich erst kam der Hinweis, dass das Grundgesetz bei der Anlage ja eingerichtet wurde "bis zur Wiedervereinigung" und dann zu ersatzen durch eine gemeinsam erarbeitete Verfassung.

    Das können wir auch jetzt noch tun.

  18. 23.

    Aber es muss doch auch Leute geben, die diese Mieten bezahlen können. Wo kommen die denn her, wenn doch alle nach billigen Mieten um 5-7 €/qm kalt schreien.

  19. 22.

    Für Firmen ist das attraktiv, sie holen das über die Steuer wieder rein. MA-Wohnung als Standortvorteil, wenn das Pendeln zu unattraktiv ist. Wissenschaftler, Künstler usw., die nur eine begrenzte Zeit kommen. Firmen-Gästewohnung statt Hotelunterbringung. Geldanlage für die Betriebsrenten.

    Ja, für all das gibt es Steueranwälte, die das passende Modell bauen. Sie fragen, wer das am Ende zahlt, sich "leisten" kann? Hm, wer zahlt denn die Steuern ein, die den Firmen und Investoren erstattet werden?

  20. 21.

    Die Vertragsstrafe sollte – im Vertrag rechtssicher* verankert – sein, dass bis zur vollständigen Nachholung der Sozialvermietungen die aufgerufenen qm-Preise (41 Quadratmeter für 1.500 Euro)plus Strafzuschlag Monat für Monat vom Vermieter an den Senat in den Sozialtopf eingezahlt werden müssen.
    Dazu braucht es freilich Politiker mit funktionierenden Gehirnen, die keine projektbezogene Vergesslichkeit aufweisen.

    * also unmöglich so: "ob der Senat im Fall der Europacity Fehler gemacht und der Vertrag möglicherweise Lücken zulasse"

  21. 20.

    Ein Schelm - wer geglaubt hat, in dieser Lage würden Sozialwohnungen entstehen.
    Profitgierige Investoren interessieren die Probleme und örtlichen Gegebenheiten nicht - sie wollen Geld sehen. Und Senat und Bezirke schauen (gefühlt) tatenlos zu.
    Beispiele: Bauverzögerung Rummelsburger Bucht, Hochhäuser am Alex, die die U-Bahn lahmlegen usw. Und leider gehe ich stark davon aus, daß dies nur die Spitze des Eisberges ist.

  22. 19.

    Ich bin überzeugt eine Bebauung des FH Tempelhof und sei es auch NUR eine Randbebauung würde ähnliche Ergebnisse erzielen...
    Für Normalverdiener, Familien mit Kindern, Senioren unbezahlbar - aber Spekulanten würden sich Dumm und Dämlich verdienen!

  23. 18.

    Hauptsache: bauen, bauen, bauen . Auf Teufel komm raus! Rendite lacht!

  24. 17.

    Senat zahlt in Milieuschutzgebieten Mieterberatung. Dort sagte Fachanwalt: Melden Sie das [= gleiches Modell, unerlaubter Umbau in Kurzzeit-Mietfächer à 10 qm für 500€ x 5 = 2500 € für eine bis dahin 2,5 Zi Whg], melden Sie das dem Wohnungsamt, das muss qua Amtspflicht tätig werden.

    Nun raten Sie mal, was seit wiederholten Meldungen und Nachfragen passiert ist? Richtig. Nichts.
    Dafür gibt es aber immer mehr "Wohngeldzuschuss" wegen steigender Vergleichsmieten, über den Mieter weiterzuleiten an den Eigentümer. Also eine Eigentümer-Förderung und Belohnung für Umwandlung in "N. Y."-Verhältnisse.

  25. 16.

    Ist ja süß, von Unfähigkeit zu sprechen. Sie haben es schon erkannt, es hat Methode. Viel Lärm fürs Volkstheater, und dann weiter im Umbau v. u. n. o.

  26. 15.

    Solange das zu erhöhten Steuereinnahmen führt, ist doch alles gut. Da kann man doch gleich wieder viele andere schöne Dinge finanzieren. Also lasst doch dann einfach das B.... Gequatsche.

  27. 14.

    In der Tat sind unsere Altparteien unfassbar unfähig !!!
    Liebe Leute gibt doch mal bei den nächsten Wahlen kleineren Parteien eine Chance sich zubereiten.

  28. 13.

    Die Unfähigkeit des Staates, Vertragswerke so anzufassen, dass dem gegenüber keine Möglichkeit zur Umgehung der Inhalte /Vorhaben ermöglicht wird, bzw. die Vertragsstrafen von vorn herein abschreckend wirken, zieht sich wie ein roter Faden durch die Republik. Besonders erheiternd ist es dann noch, wenn genau die Jenigen nach Überprüfung rufen, die für den Vertragsinhalt in ihrer Amtszeit verantwortlich zeichnen. Die Unfähigkeit hat System.

  29. 12.

    Hier werden ja eh mehr Eigentumswohnungen als Sozialwohnungen gebaut.
    Und wenn Sozialwohnungen gebaut werden/würden sind diese von einen Normalverdiener auch noch kaum Bezahlbar.

  30. 11.

    36,60 /qm erfüllt den Wirklichkeits-Tatbestand des Mietwuchers.

    Warum er juristisch nicht erfüllt ist, möge erklärt werden.

    Das abgesehen davon, dass offenbar vertragliche Vereinbarung über die Errichtung von Sozialwohnungen nicht eingehalten werden.

  31. 10.

    Schicke, flotte, möblierte Appartements. Nunja. Schon die Lage des Bauvorhaben erklärt eventuell wer/was für Personen dort als wohnhaft vorstellbar sind... Und was halt nicht vorstellbar ist...

  32. 9.

    Ist der Staat nicht auch verpflichtet Sozialwohnungen zu bauen?

  33. 8.

    Das war ja absehbar, oder? Die Stadtplanung dort ist eine Katastrophe, eine dichte Betonwüste ohne grün, Architektur aus der Retorte, allein ausgerichtet auf die Spekulation erhöhter Mieten und schnelle Gewinne.

    So ein monolithisch gebautes Quartier kann sich nicht auf Dauer behaupten, spätestens wenn sich die Lage im Immobilienmarkt ändert, wird das ganze umkippen. So eine zugebaute Lage in Bahnhofsnähe wird dann schnell zum Ghetto und sozialen Brennpunkt.

  34. 7.

    Hauptsache der Vrtrag ist wasserfest nicht sittenwidrig.

  35. 6.

    Finde ick jut, wie sich der Berliner Senat weiter verarschen lässt. Klappt ja seit 33 Jahren jut. Das Volk ist einfach zu blöde. Danke, lieber Senat, Hauptsache eure Kasse stimmt.

  36. 5.

    "Man habe aber eine Nachfrist gesetzt, da eine zeitnahe Stellungnahme angekündigt worden sei..."
    Nachfrist? Wieviel Zeit braucht der Eigentümer denn, um mit Ja oder Nein zu antworten - ja, die vereinbarten Sozialwohnungen sind gebaut worden, oder nein, sie sind es nicht...

  37. 4.

    Was heißt hier äußern? Vertrag unterschrieben,also einhalten oder die rechtlichen Konsequenzen tragen.

  38. 3.

    Ach , na sowas! Widerlich!

  39. 2.

    Wirklich unglaublich, 41 qm für 1500 Euro, zum kotzen. Wer soll sich diesen scheiß leisten? Bald wird Berlin das neu New York, in welchen Menschen in Besenkammern, pardon in 5 qm modeapartments für 2000 Dollar leben. Das hat rein gar nichts mehr mit Lebensqualität zu tun. Man geht nur noch für die Miete arbeiten. Ich werde wenn ich kann Berlin verlassen weil ich diesen Wahnsinn nicht mitmachen möchte

  40. 1.

    Eine Behörde die offensichtlich so wenig Kompetenz hat ihr vertraglichen Vorgaben zu überwachen. Jetzt wo es zu spät ist auf den Putz zu hauen, da kann man nur den Kopf schütteln. Der kriminelle Bauherr wird die Vertragsstrafe aus der Hosentasche bar auf den Richtertisch blättern beim Borcherts einen abfeiern und das Geld bei den Mieten schnell hereinholen.

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