Erster Kindergipfel im Parlament - Kita-Beschäftigte protestieren vor Berliner Abgeordnetenhaus

Fr 12.07.24 | 13:50 Uhr
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Teilnehmende einer Kita-Demonstration von verdi am 12.07.2024. (Quell:rbb/Oda Tischewski)
Video: rbb24 | 12.07.2024 | Material: rbb24 | Bild: rbb/Oda Tischewski

Erzieherinnen und Erzieher der kommunalen Kitas haben am Freitag ihren Protest für bessere Arbeitsbedingungen fortgesetzt - diesmal vor dem Berliner Abgeordnetenhaus. Dort protestierten am Vormittag nach Polizeiangaben rund 1.000 Erzieherinnen und Erzieher. Sie wollen Druck auf den Senat ausüben, um Verhandlungen über einen Tarifvertrag zur pädagogischen Qualität und Entlastung aufzunehmen.

Zeitgleich fand dort der erste sogenannte Kindergipfel statt. 25 Kinder aus fünf Kitas diskutierten mit der CDU-Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch, dem Fraktionsvorsitzenden Dirk Stettner und weiteren Abgeordneten Verbesserungsmöglichkeiten. Ganz oben habe bei den Kindern der Wunsch gestanden, mehr mit ihren Erzieherinnen und Erziehern zu unternehmen, teilte die CDU mit. "Zu viele Ausflüge fallen aus", hieß es demnach mehrfach von den Kindern. Auch Themen wie Umwelt, Nachhaltigkeit, die Verkehrssituation rund um ihre Kita und ein schöner Außenbereich seien den Kindern wichtig.

Kita-Protest im 5. Tag

Die Aktion der Kita-Beschäftigten ist Teil einer ganzen Streikwoche, die am Montag begann. Verdi will damit ihre Forderung nach Verhandlungen über einen sogenannten Entlastungs-Tarifvertrag bekräftigen. Der Senat verweist darauf, dass man als Mitglied der Tarifgemeinschaft der Länder nicht allein verhandeln könne.

In der kommenden Woche werde es keine weiteren Warnstreiks geben, wie die Gewerkschaft bereits am Donnerstag auf ihrer Webseite mitteilte.

Knapp zehn Prozent der rund 2.900 Kitas in Berlin gehören nach Angaben des Senats zu sogenannten kommunalen Eigenbetrieben. Dort betreuen rund 7.000 Erzieherinnen und Erzieher sowie weitere Beschäftigte etwa 35.000 Kinder. Die übrigen Einrichtungen werden von freien Trägern betrieben und aktuell nicht bestreikt. Insgesamt besuchen etwa 165.000 Kinder Berliner Kitas.

Sendung: rbb24, 12.07.2024, 13:00 Uhr

7 Kommentare

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  1. 7.

    Sie sollten öfter Mal in die Medien schauen, ihre womöglich von der eigenen Einstellung getrübte Bilanzierung ist schon deshalb falsch, weil die Senatspolitiker zuletzt vielfältig Gesprächsbereitschaft signalisiert haben und sich offensichtlich genötigt fühlten, überhaupt zu reagieren. Gleichzeitig gab es diverse Schreiben an die Arbeitnehmer, die divers Druck gemacht haben. Das ist mehr als vorher und genau so mühselig erkämpft man sich bessere Arbeitsbedingungen UND unseren Kindern bessere Kitas.

    Am Ende ist es immer das gleiche - ein Weiter-So kann es nicht geben, die Abwärtsspirale in den Kitas ist inakzeptabel für die Fachkräfte und für uns Eltern sowieso. Solange der Berliner Senat keinen Lösungsvorschlag macht, verlange ich eine Betreuungs- und Bildungsgarantie für alle Eltern für die restlichen Arbeitstage in 2024! Andernfalls geben wir unsere Kinder im Herbst vielleicht einfach bei der Bildungssenatorin ab... Es reicht!

  2. 5.

    Bilanz der Streiks, die in 10% der Kitas stattgefunden haben?
    1.Wirksamkeit Null. Aussichtslos auf Grund der gesetzlichen Tarifkonstellation und ihrer Arbeitsplatzbeschreibung.
    2.Eltern nervlich am Anschlag (evtl. beruflich in Minusstunden, Erholungsurlaub geopfert, …),
    3. Und vor allen Dingen für die betroffenen Kitakids: vermutlich entnervten Eltern, übermäßigem Medienkonsum ausgesetzt sein, das Vermissen von Freund•innen und Gemeinschaft, für viele kids vermutl. e. psychische Belastung.

  3. 4.

    Lenkt der Senat nicht ein, schlage ich vor, ausschließlich „Dienst nach Vorschrift“ auszuüben.

  4. 3.

    Berlin ist in der Tarifgemeinschaft der Länder:
    Zahlt aber eine Hauptstadt Zulage - aber nur an Landeseigene Träger … Aber Hauptstadt- Betreuungs- Schlüssel geht nicht …
    Da ist doch was sonderbar!! Und Träger die nicht Landeseigen sind,
    müssen 5% selbst erwirtschaften… sind das keine Hauptstadt- Kinder und eine Verpflichtung Tarife zu zahlen gibt es für private Träger auch nicht - aber angelehnt an den Tarif der Länder muss die Bezahlung sein … so eine Willkür!

  5. 2.

    Der Senat diskutiert mit Kindern aus 5 Kitas aber nicht mit den Erziehern und Erzieherinnen??? Die Forderung der Kinder nach Ausflügen kann nur mit ausreichendem Personal durchgeführt werden. Jegliche qualifizierte Betreuungsarbeit mit tollen Angeboten und pädagogischer Begleitung übrigens auch

  6. 1.

    Meine volle Solidarität mit den Streikenden. Ich habe zwei Familienmitglieder die in KiTas arbeiten. Die Bedingungen für die Kinder und Angestellten müssen sich verbessern!

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