Aus ab 2026 - Mehrere Bürgermeister fordern Fortsetzung der Leipziger S-Bahn bis Falkenberg

Do 17.10.24 | 13:29 Uhr
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Der Bahnhof in Falkenberg (Elbe-Elster) (Bild: Imago)
Audio: Antenne Brandenburg | 17.10.2024 | Gianluca Siska | Bild: Imago

Mehrere Brandenburger Bürgermeister aus dem Landkreis Elbe-Elster fordern, dass die Leipziger S-Bahnline S4 auch nach 2026 bis nach Falkenberg führt. Dazu haben die Bürgermeister von Falkenberg, Herzberg und der Verbandsgemeinde Liebenwerda, sowie drei weitere sächsische Bürgermeister einen Brief verfasst, der am Donnerstag an Politiker, Ministerien und auch an den rbb verschickt wurde.

Der Brief ist gerichtet unter anderem an den Landrat von Elbe-Elster, Christian Jaschinski, und an den sächsischen Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Martin Dulig. Anlass für den Briefs sind Recherchen des MDR, die ergeben hatten, dass die S4 Haltepunkte nördlich von Torgau ab 2026 nicht mehr bedienen soll. Aktuell fährt die S4 von Falkenberg unter anderem über Torgau, Eilenburg und Leipzig bis nach Markkleeberg-Gaschwitz.

In dem Brief wird der Plan, die Strecke der S4 zu kürzen, scharf kritisiert. So werde Falkenberg dadurch nur noch alle zwei Stunden durch einen Regionalexpress bedient. "Dies ist für die Anbindung des Eisenbahnknotenpunkts Falkenbergs in der Verbandsgemeinde Liebenwerda, der Kreisstadt Herzberg (Elster), dem Bundeswehrstandort Holzdorf-Schönewalde und der Gemeinde Beilrode an die Entwicklungsregion Leipzig nicht hinnehmbar!", heißt es in dem Brief.

Massive Einschränkungen für Elbe-Elster befürchtet

Der Bahnhof Falkenberg stelle den Mobilitätsanker für die Verbandsgemeinde Liebenwerda und für die Kreisstadt Herzberg dar. "Die Entwicklung dieser Region wird maßgeblich durch die stündliche Taktung nach Leipzig beeinflusst, da viele Pendler ihren Arbeitsplatz in der dynamischen Metropolregion haben", schreiben die Bürgermeister.

Der ehrenamtliche Bürgermeister von Falkenberg, Stephan Bawey (UVK), erklärte gegenüber dem rbb, dass der Bahnhof in seiner Stadt unter anderem eine wichtige Funktion für die geplante Weiterentwicklung des Bundeswehrstandortes Holzdorf übernehme. Sollte die S-Bahn von Leipzig nur noch bis nach Torgau fahren, würden die zahlreichen Pendler aus dem Elbe-Elster-Kreis massiv in ihrer Mobilität eingeschränkt, so Bawey.

Sendung: Antenne Brandenburg, 17.10.2024, 17:30 Uhr

7 Kommentare

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  1. 7.

    Den Gedanken habe ich auch. Zwischen den Ländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt macht sich dies - abseits der durchgehenden Züge Berlin - Magdeburg - dadurch bemerkbar, dass Züge bis Brandenburg an der Havel fahren, umgekehrt Züge nur bis Genthin. Wo keine systematische Überlappung mitgedacht wird und erst aufwändig organisiert werden muss, hat die Regionalisierung des Bahnverkehrs zur Folge, dass Züge an Stationen vor der Grenze enden.

  2. 6.

    >"Warum nur? Sind die Fahrgastzahlen zu niedrig?"
    Das vielleicht auch. Ich sehe hier noch andere Gründe: Kosten. Denn diese S-Bahn aus Leipzig / Sachsen fährt über die Landesgrenze bis nach Brandenburg rein. Ich denke mal, dass Sachsen von Brandenburg für diese Leistung sicher auch mehr Geld sehen will.

  3. 5.

    Warum nur? Sind die Fahrgastzahlen zu niedrig?

  4. 4.

    Früher gab es einmal Regionalbahnen. Die können auch oft genug fahren

  5. 3.

    Dem Aufmacherbild zu urteilen, ein Eisenbahnmuseum. Was soll ich in Torgau? Falkenberg/E ist ein bestehender Kreuz-Bf. Definitiv eine Angebotsverschlechterung.

  6. 2.

    Ein Hoch auf die Mobilitäswende!!

  7. 1.

    Da sind nun Gleise vorhanden - aber kürzen/ausdünnen will - so ein Kreisfürst trotzdem. Man staunt immer wieder über Kurzssichtigkeit und Herzlosigkeit gegenüber den Bürgerinteressen in den betreff. Regionen.
    Sicher gibt es verwaltungsmäßig oder betriebstechnisch einen ganz wichtigen Grund für eine solche Entscheidung! Dann sollte dieser "ganz wichtige Grund", der sich hier als Entwicklungsbremse herausstellt, beseitigt werden: Die Bürger der ehem. DDR wollten mal um die Welt reisen!!! Heute stündlich einen Kurzzug als S-Bahn fahren zu lassen - stellt ein Wahnsinnsproblem dar - es ist kaum zu fassen.
    Sehr geehrter rbb24, bitte bleibt da mal dran. Ich hoffe, dass die Landkreise für ihre Bürger arbeiten - nicht gegen diese. Sollte denn der einstige Eisenbahnknotenpunkt Falkenberg nur ein Seufz 'Ach, ja' im Geschichtsbuch bleiben?

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