Nachwuchsmangel - Juristen in Berlin können auch ohne Bestnoten Staatsanwalt werden

Mo 11.11.24 | 13:42 Uhr | Von Sabine Müller
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Symbolbild: Anwältin arbeitet in Hintergrund; im Vordergrund Justitia. (Quelle: dpa/Wodicka)
Audio: rbb24 Abendschau | 11.11.2024 | B. Hermel/D. Knieling | Bild: dpa/Wodicka

Mit abgesenkten Einstellungskriterien will Berlins Justizsenatorin mehr Staatsanwältinnen und Staatsanwälte in den Landesdienst holen. Der Plan scheint aufzugehen. Aber es gibt auch Kritik an dem Vorgehen. Von Sabine Müller

Es ist eins der zentralen Versprechen von CDU-Justizsenatorin Felor Badenberg: Der Kampf gegen die Organisierte Kriminalität (OK) soll verschärft werden, unter anderem will Berlin verstärkt illegal erworbenes Vermögen einziehen. Ziel ist, in diesem Jahr insgesamt mehr als 100 neue Richterinnen und Staatsanwälte auf Probe einzustellen, vor allem für den Bereich OK.

Doch gerade auf die Stellen bei der Staatsanwaltschaft gab es in den ersten Monaten 2024 nicht genug Bewerbungen. "Fachkräftemangel, demografischer Wandel und die zunehmende Konkurrenz von Großkanzleien haben Auswirkungen auf die Personalgewinnung", sagt Felor Badenberg dem rbb.

Anforderungen in Berlin besonders niedrig

Berlin ist zwar ein attraktiver Standort, aber die Konkurrenz groß, auch von Bundesministerien und -behörden, die besser bezahlen als das Land. Um das Bewerberfeld zu erweitern, hat die Justizsenatorin deshalb an den Einstellungskriterien geschraubt und die Notenvorgaben abgesenkt.

Im zweiten Staatsexamen sind jetzt noch 6,5 Punkte gefordert (bisher 7,5) und aus beiden Staatsexamen zusammen 14 Punkte (bisher 15). Damit sind die Anforderungen in Berlin in Zukunft noch weiter als bisher von einem sogenannten Prädikatsexamen entfernt, das es im strengen Jura-Bewertungssystem ab der Note "Vollbefriedigend" gibt.

Auch andere Bundesländer haben die Einstellungsnoten in den vergangenen Jahren abgesenkt und laden ebenfalls Bewerber jenseits von Prädikatsexamen ein. In Berlin liegt die Notenanforderung aber besonders niedrig.

Wir suchen ja nicht Sachbearbeiter, die gesagt bekommen, wann sie welche Akte umzublättern haben.

Stefan Schifferdecker, Vorsitzender des Richterbunds Berlin

Absenkung von Jura-Noten stößt auf Verständnis und Kritik

Aus der CDU-Fraktion, die sich in der Vergangenheit oft klar gegen Notenabsenkungen ausgesprochen hatte, kommt Unterstützung für den Schritt. "Wir sind über unseren Schatten gesprungen", sagt der rechtspolitische Sprecher Alexander Herrmann. Sven Rissmann, Vorsitzender des Rechtsausschusses im Abgeordnetenhaus, betont: "Wir müssen dringend Stellen besetzen, daher war diese Notenabsenkung notwendig."

Wichtig ist der CDU, dass die geänderten Einstellungskriterien mit einem potenziellen Ablaufdatum versehen sind. Laut Justizverwaltung ist die aktuelle Stellenausschreibung, die am 9. August veröffentlicht wurde, zunächst auf ein Jahr befristet und wird danach evaluiert.

Wenig Verständnis zeigt trotz der schwierigen Rahmenbedingungen Stefan Schifferdecker, Vorsitzender des Richterbunds Berlin. Schon bei der vorangegangenen Notenabsenkung hatte er kritisiert, Berlin suche nur noch "Mittelmaß". Jetzt befürchtet er, dass neben guten Absolventen viel "Drittelmaß" nach Berlin kommt – sprich: unteres Drittel. "Wir suchen ja nicht Sachbearbeiter, die gesagt bekommen, wann sie welche Akte umzublättern haben", moniert Schifferdecker. "Wir suchen Leitungsfiguren und herausragende Persönlichkeiten, die im Prozesskampf die Oberhand behalten." Der Richterbund-Vorsitzende weist darauf hin, dass Berlin seine Anforderungen in einer Zeit senkt, wo die Abschlussnoten im Jura-Studium insgesamt besser werden.

Senatorin verweist auf weitere Einstellungskriterien

Justizsenatorin Felor Badenberg sagt, sie könne Bedenken gegen eine Notenabsenkung grundsätzlich nachvollziehen. Allerdings sehe sie keine Gefahr, dass Berlin nur noch Mittelmaß einstellt. "Es ist nur eine ganz leichte Notenabsenkung, die gleichzeitig zu kompensieren ist durch andere Qualifikationen", betont Badenberg. In der Stellenausschreibung werden als Einstellungsvoraussetzung unter anderem "besondere strafrechtliche Qualifikationen" gefordert, etwa ein Ausbildungsschwerpunkt im Strafrecht, überdurchschnittliche Stationsnoten im Referendariat oder anwaltliche/wissenschaftliche Tätigkeiten vor der Bewerbung.

Der CDU-Abgeordnete Sven Rissmann verweist außerdem auf die dreijährige Probezeit für die neuen Staatsanwältinnen und -anwälte. "Es sind also weitere Mechanismen vorhanden, um sicherzustellen, dass am Ende nur die Besten in den Dienst kommen."

Nicht alle Absolventen mit guten Examensnoten sind für den Dienst bei der Staatsanwaltschaft geeignet.

Ralph Knispel, Vorsitzender der Vereinigung Berliner Staatsanwälte

Oberstaatsanwalt: Noten sind nicht alles

"Wir haben uns jahrelang auf Noten fixiert, aber die Erfahrung zeigt, dass nicht alle Absolventen mit guten Examensnoten für den Dienst bei der Staatsanwaltschaft geeignet sind", sagt Oberstaatsanwalt Ralph Knispel, Vorsitzender der Vereinigung Berliner Staatsanwälte.

Er habe in seiner Laufbahn viele Referendare erlebt, die höchst geeignet gewesen wären für den Dienst, aber an den Noten gescheitert seien. "Das wären ganz hervorragende Kollegen geworden", ist sich Knispel sicher. Gesucht würden Leute mit großem Interesse an Strafverfolgung und viel Engagement, die müsse die Auswahlkommission herausfiltern.

Die Kritik, durch eine Notenabsenkung sinke die Qualität, nennt der Oberstaatsanwalt "borniert" und führt sich selbst als besten Gegenbeweis an. Der junge Knispel wollte Ende der 1980er Jahre unbedingt Staatsanwalt werden, aber ein Bekannter aus der Justizverwaltung machte ihm klar, mit seinen Noten brauche er sich gar nicht erst bewerben. Knispel hatte das erste und zweite Staatsexamen mit befriedigend beziehungsweise ausreichend bestanden. Nur der Mauerfall und die daraus resultierende Notenabsenkung ebneten ihm den Weg zu seinem Traumjob. "Ganz vermessen" sage er heute rückblickend, so Knispel: "Wenn ich meine Karriere bei der Staatsanwaltschaft betrachte, muss ich mich nicht zu den Schlechtesten zählen."

Berliner Justizverwaltung: Überdurchschnittliche viele Bewerbungen seit August

Laut Justizverwaltung geht die Rechnung, durch abgesenkte Noten die Bewerberzahl für die Berliner Staatsanwaltschaft zu erhöhen, bisher auf. Im Zeitraum von August bis Oktober seien mehr Bewerbungen eingegangen als in den sieben Monaten davor. Seit September laufen Auswahlgespräche und die Verwaltung zeigt sich zufrieden. "Der Bewerberkreis zeichnet sich durch einen deutlichen Strafrechtsfokus sowie eine sehr hohe Motivation für die staatsanwaltschaftliche Tätigkeit aus."

Justizsenatorin Felor Badenberg ist zuversichtlich, dass bis Ende des Jahres zu den bisherigen rund 350 Staatsanwältinnen und -anwälten mindestens 40 neue dazukommen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 11.11.2024, 19:30 Uhr

Beitrag von Sabine Müller

93 Kommentare

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  1. 93.

    "Der Jurist würde sagen „Trwfder versenkt“"
    Haben sie schon mal versucht, Juristendeutsch zu verstehen? Ich bin der Meinung, das liest sich genau so. ;-)

  2. 92.

    Das Warten auf eine Referendariatsstelle nach dem 1. Staatsexamen dauert in Berlin satte 2 Jahre ! Tendenz negativ !

  3. 91.

    „Mittleres Drittel, Durchschnitt halt. Ähnlich, glaub ich, wie dieser Brandner.“

    Also ist Brandner (AfD) im Vergleich zu Juristen anderer Parteien nicht unterdurchschnittlich schlecht, sondern durchschnittlich stark ist.

    Danke für die Klarstellung eines Volljuristen!

    Das meine ich ernst !

  4. 90.

    Vor allem Bedarf es dann auch einem entsprechenden Unterbau bei der StA. Was nützen die vielen neuen Staatsanwältinnen und Staatsanwälte, wenn deren Entscheidungen aufgrund von Personalmangel im gehobenen und mittleren Dienst nicht vollstreckt werden können. Im Vollstreckungsbereich arbeiten ja sogar die Dezernenten dauerhaft in Notvertretung.

  5. 89.

    Leute die Durchschnittsnoten in Jura mit der AfD oder einzelnen Abgeordneten in Verbindung stellen sind mit Verlaub nicht zurechnungsfähig und können auch nicht ernst genommen werden.

  6. 88.

    P. S.

    Sie glauben übrigens zu viel.

    Keine Fakten, nur Glaube, so wie in der Kirche. You made my day

  7. 87.

    Sie jedenfalls wären gerne Volljurist, sind aber offenkundig gescheitert und können noch nicnt mal mehr eine Frage beantworten.

    Der Jurist würde sagen „Trwfder versenkt“.

    Natürlich studieren Durchschnittsabsolventen neben einem Vollzeitjob Jura und schließen das Grundstudium dann auch in 2 Semestern ab.

    Übrigens, die Regel ist, dass die Mehrheit der Juraabsolventen das Grundstudium nicht schafft oder nach 4 Semestern erfolgreich beendet.

    Sie sind wirklich offenkundig gescheitert und erhalten dafür mein aufrichtiges Mitleid.

    Aber es gibt Hoffnung, strengen Sie sich an und erhöhen Ihre soziale und fachliche Kompetenz.

    Dann klappt es auch mit Ihrem Traum des „Volljuristen“.

    Für diesen steinigen Weg wünsche ich Ihnen alles Gute.

  8. 86.

    Leitungsfigur und herausragende Persönlichkeit ist man doch grundsätzlich nach einem abgeschlossenen Jurastudium. Sonst wäre ja das ganze Studium nicht viel wert. Wie viel es ggf. wert ist, sieht man ja an Schummlern wie Karl Theodor zu Guttenberg, aber der macht ja heute was anderes.

  9. 83.

    Läuft. Hauptsache der Anwalt versteht sein Handwerk 1A.

  10. 82.

    Alle Bewerber haben Studium und Referendariat absolviert und zwei extrem schwere Staatsexamina abgelegt. Bis zu den Auswirkungen der Hochschulöffnung in den 70er Jahren war es übrigens ganz normal, mit durchschnittlichen Noten Staatsanwalt oder gar Richter werden zu können.

  11. 81.

    Es ist wirklich beschämend, dass das Land Berlin die Standards im Öffentlichen Dienst immer weiter runterschraubt. Im normalen Verwaltungsdienst nicht hin nehmbar, aber jetzt auch noch in der Justiz?! Das Land Berlin wird immer peinlicher!

  12. 79.

    Gute Zensuren sind hier doch zweitrangig. Viel wichtiger ist dass die Anwärter eine stramme linientreue Gesinnung als Maßstab all ihres Denken und Handelns haben.

  13. 78.

    Der Spruch über die Sachbearbeiter grenzt an Beleidigung. Ohne gute Sachbearbeiter wären die tollen Juristen ganz schön aufgeschmissen.

  14. 77.

    Wow, das ist hart. Ich würde den Spieß eher umdrehen: wer will schon mit Spitzenabschluss in einer unterbezahlten Funktion im öD enden? Als Rechtsanwalt kann man in der freien Wirtschaft zig mal so viel verdienen. Und nur so nebenbei: dies betrifft auch andere Berufsgruppen im öD. Ich kenne einen Programmierer, der lacht ganz herzhaft wenn er die Gehälter sieht. Es werden händeringend Ärzte in den Gesundheitsämtern gesucht aber keine/r will das machen. Also muss der Anspruch (bezgl der Abschlussnote) gesenkt werden, ganz leicht. Und im Übrigen sagt eine Note nichts über die Fähigkeiten aus, dafür wurde aber die Probezeit erfunden.

  15. 76.

    Wenn ich es richtig sehe, sind 6,5 Punkte ein Befriedigend, eine Punktsumme von 14 entspricht sogar einem „nicht gerade so Befriedigend“, also doch eher Durchschnitt als unteres Drittel. Wenn ich mir die Ergebnisse der Prüfungskampagne 2022 ansehe, so haben im ersten Examen deutschlandweit 73,8% der Geprüften bestanden, davon 15,7% mit Ausreichend ( d.h. < 6,5 Punkte). Im zweiten Staatsexamen haben 87,7% bestanden, davon 24,9% mit Ausreichend, also < 6,5 Punkte. Folglich gehören Absolventen mit 6,5 Punkten im Zweiten Examen und einer Punktsumme von 14 Punkten in beiden Examina zum mittleren Drittel, weisen also durchschnittliche Leistungen auf.

  16. 75.

    Wie lange haben Sie gebraucht?

    Ich habe das Grundstudium nebenbei, also neben meinem Vollzeitjob während der Coronazeit, erfolgreich absolviert.

    7 Klausuren mit 4-7 Punkten und drei mit 12-16 Punkten.

    Zwischendurch in einzelnen Klausuren durchgefallen.

    Wie schätzen Sie meine Leistung ein? Die eines zukünftigen Richters würdig oder eher eher Mittelklasse?

  17. 74.

    Wir überschätzen Formalabschlüsse Maßlos. Dabei strengt sich mancher (und hier gebrauche ich absichtlich die männliche Form, Frauen sind da zumeist engagierter) nur so lange an, bis er eine gesicherte Position erreicht hat. Anschließend geht er seinen Interessen nach und delegiert seine Aufgaben, ohne der Führungsverantwortung gerecht zu werden.

  18. 73.

    Wenn ich es richtig sehe, sind 6,5 Punkte ein Befriedigend, eine Punktsumme von 14 entspricht sogar einem „nicht gerade so Befriedigend“, also doch eher Durchschnitt als unteres Drittel. Wenn ich mir die Ergebnisse der Prüfungskampagne 2022 ansehe, so haben im ersten Examen deutschlandweit 73,8% der Geprüften bestanden, davon 15,7% mit Ausreichend ( d.h. < 6,5 Punkte). Im zweiten Staatsexamen haben 87,7% bestanden, davon 24,9% mit Ausreichend, also < 6,5 Punkte. Folglich gehören Absolventen mit 6,5 Punkten im Zweiten Examen und einer Punktsumme von 14 Punkten in beiden Examina zum mittleren Drittel, weisen also durchschnittliche Leistungen auf.

  19. 71.

    Nach Ihrer Überzeugung, wären also Juristen zwar im Besitz von viel Faktenwissen in Ermangelung von logischem Denken, mehr noch, von intellektuellen Fähigkeiten. Dann frage ich Sie, ob Sie bei dieser Aussage bleiben in Bezug zu den viele Abgeordneten, mit 2 Staatsexamen, wie z.B. Brandner?

  20. 69.

    Jeder Normale strebt Leistung an! Aber wir hier in Berlin orientieren uns nur nach unten und geben alle Regularien auf: Radfahren auf dem Gehweg jetzt erlaubt, Juristen ohne besondere Noten als Staatsanwälte, na klar. Egal um was es geht, alles nur noch Müll

  21. 68.

    Was zu beweisen war, lieber Cäsar. Sonst wäre Ihnen bewusst, dass die eigenen Kommentare eventuell mehr über Sie und Ihre Fähigkeiten fachlicher und menschlicher Natur aussagen, als Sie beabsichtigt hatten.

  22. 67.

    Als "Personaler" aus der Wirtschaft kann ich bestätigen, dass weder die Noten im Abi, noch im Studium irgendeine relevante Aussagekraft haben. Studierende, die ihr Studium mit Nebenjobs selber verdienen müssen und zugleich mit einer "normalen" Studiendauer (wichtiger als die Noten) klarkommen, sind aus meiner Erfahrung deutlich kompetenter als welche, wo der Geldbeutet der Eltern alles erleichterte.
    Ansonsten ein kurzes Assessment-Center und die Frage ist beantwortet.

  23. 65.

    Ich kann das nur bestätigen. Was konkret in den Examensklausuren rauskommt, kann auch von Tagesform und Glück abhängen. Im Zivilrecht musste ich drei Klausuren schreiben. Ich erzielte in der ersten 12, in der zweiten 11 und in der dritten 5 Punkte. Im Strafrecht weiß ich es nicht mehr. Allerdings erinnere ich mich genau, dass bei Übungsklausuren von 4-13 Punkten alles dabei war. Es kommt halt auch darauf an, welches der umfangreichen Themengebiete man zuletzt gelernt hat. Was ich mir letzte Woche angesehen habe, kann ich besser als das, was ich vor 5 Monaten gelernt habe. Und das Examen ist anders als Klausuren in der Schule. Man lernt vorm Examen über Monate. Man kann sich unmöglich alles unmittelbar vor der Klausur nochmal ansehen.

  24. 64.

    Wenn ich von intellektuellen Fähigkeiten fürs Studium spreche und auf Realwissenschaften verweise, dann gehört Philosophie und Jura sicher nicht dazu. Sie sind einfach in Ihrer Deutungsblase geblieben. Informatik, Mathematik und Physik haben mit Mathe I, Mathe II, Stochastik, KI, TI, TP echte intellektuelle Herausforderungen. Juristen versuchen zumeist sich dden Stoff durch Auswendiglernen anzueignen. Daher oft die erbärmlichen Ergebnisse

  25. 63.

    Na ja, Teile der Wirtschaft sind ja (Gott sei Dank) inzwischen davon abgekommen, die Geeignetheit eines Bewerbers auf Zeugnisnoten zu reduzieren. Die sagen nämlich ziemlich wenig über den Menschen und ob er tatsächlich für einen bestimmten Job geeignet ist, aus. Und die Anstellung findet immer zur Probe statt.

  26. 62.

    Na bitte, Sie haben schlicht keine Ahnung vom Jurastudium! Und ich habe vorher Philosophie studiert, also weiß ich es einzuschätzen. Informatik und BWL studiert doch heute jeder, aus Karrieregründen!

  27. 61.

    Eine schlechte Note ist nicht gleichbedeutend mit minderqualifiziert. Es bedeutet nur, dass jemand am Prüfungstag die gestellten Fragen nicht zur Zufriedenheit der Prüfer beantwortet hat. Die Gründe können vielfältig sein: dumm, faul, am Prüfungstag nicht ganz auf der Höhe, zufällig die eine Frage erwischt, auf die man keine Antwort hatte, Prüfer hatte schlechte Laune, usw.
    Das Beharren auf Zeugnissen und Noten ist übrigens der Grundstein der deutschen Bürokratie, die doch so gerne beklagt wird.

  28. 60.

    Man stelle sich vor - überspitzt gesprochen -, wie die Wirtschaft dem Fachkräftemangel mit minderqualifizierten Absolventen beizukommen versuchte. Will das jemand?

  29. 59.

    Das mit den intellektuellen Fähigkeiten gilt m.E. eher für Absolventen von real wissenschaftlichen Studiengängen. Auswendiglernen gehört für mich jetzt erst einmal nicht dazu. Viele meiner damaligen Kommilitonen haben Jura gewählt weil dieses Status und Geld versprach ohne anspruchsvolle Siebfächer. Sie wollten Studiengängen mit echten intellektuellen Herausforderungen aus Mathematik oder Physik aus dem Weg gehen. Daher glaube ich nicht, das man bei Juristen anhand der Note intellektuelle Fähigkeiten erkennen kann.Ich habe vor dem Rechtsstudium Informatik studiert und fand es letztlich trivial.

  30. 58.

    Ach kommen Sie, ich denke eher, daß Sie ungebildet sind. Ich hatte selbst nur eine 4 im 2. Staatsexamen, bin aber Rechtsanwalt geworden!

  31. 57.

    Viel Erfolg bei der Suche nach dem Juristen der eine "Eins" im Examen hat :).

  32. 56.

    Na und ob die Note etwas über die intellektuelle Fähigkeit des Bewerteten
    aussagt, sonst würde es sie nicht geben! Manche denken halt soviel, wie zwischen Wand und Tapete paßt.

  33. 54.

    Richtig. Denn für die alltägliche Arbeit in der StA benötigt man keine überdurchschnittlichen Rechtskenntnisse. Dafür jedoch andere Fähigkeiten, die in den Staatsexamina nicht abgefragt werden. Etwa Hartnäckigkeit, Frustrationstoleranz, Empathie, Flexibilität uvm. In der StA brauchen wir Leute, die etwas wegschaffen können und sich vor dem realen Leben nicht fürchten.
    Wer zwei Prädikate hat, sollte mE Richter*in werden.

  34. 52.

    Liebe Staatsanwältin, ist die Note eines Juras Studiums eine Qualitätsaussage? Wenn Sie sich hier am generischen Maskulinum Juristen nicht stören, aber dann an der Berufsbezeichnung unbedingt eine Diskriminierung erkennen wollen, dann kann ich Ihnen nicht die Bestnote geben.

  35. 51.

    Schon allein die Tatsache, dass sie von einer "Eins" oder "Drei" im Zusammenhang mit den Examensnoten sprechen, beweist dass Sie keine tieferliegende Kenntnis über den Sachverhalt haben. Daher lieber vorsichtig sein mit den Verurteilungen.

  36. 47.

    Gilt das also nur für Männer, Frauen bleiben beim Qualitätsanspruch?
    "Juristen in Berlin können auch ohne Bestnoten Staatsanwalt werden."

  37. 46.

    Der Titel ist etwas euphemistisch: Juristen in Berlin können auch ohne Bestnoten Staatsanwalt werden.

    Zutreffender wäre: Juristen in Berlin können auch mit unterdurchschnittlichen Noten Staatsanwalt oder Staatsanwältin werden.

  38. 45.

    der hohe allgemeine Lebensstandard hierzulande trifft eher cDU-Wählerschaft und fdPler. Nicht die der rötlichen Farbskala.

    Er basiert ganz wesentlich auf Naturzerstörung, Export und -bedingungen, Ausbeutung in Drittländern und größtem Niedriglohnsektor Europas = der ist in D! Jeder 5 Mensch in D ist arm und wird es bleiben.

  39. 44.

    Tja, da sind wir wieder beim DDR-Vergleich, solche Probleme gabs da nicht. EVP = Einheitlicher VerkaufsPreis. So auch bei Einkommen. Es gab ein Grundverständnis von Gleichheit, Würde, Gemeinschaft.

    Das gibt es im BRD-Klein-Klein-Bürokratiemonster-Föderalismus nicht. Nur bei ISBN-Preisen.

  40. 42.

    Noch mehr: BGE für die gesamte Gesellschaft! Nur das sichert Eigenständigkeit und freie Entscheidungen, auch politische, berufliche, ab.
    Sorge tragen, dass ALLE Staatsbediensteten einheitliche besoldet werden.

  41. 41.

    Politik soll allerdings das gesamte Spektrum des Volkes abbilden, auch im Bundestag!
    Alle Leuchten im Lüster geben Licht.

  42. 40.

    Gut erkannt, gut benannt, wie selbst im einfachen Handwerk Kompetenzen zwingend abgefordert werden, während in der führenden Politik es sichtlich niemanden interessiert.

    Politik soll allerdings das gesamte Spektrum des Volkes abbilden, auch im Bundestag!

    Die Nachweise sind das eine – die Vergütung das andere. Solange Großkanzleien und Private den Rahm abschöpfen, den die Gesellschaft hervorgebracht hat, muss sich das Gros der Gesellschaft eben mit dem Trester zufriedengeben. Und das "unsere" Demokratie nennen.

  43. 39.

    Gut gesehen! Wegen der Weisungsgebundenheit gibt es ja ein EU-Strafzahlungsverfahren – zahlen wir doch gerne, wie auch die wegen nicht eingehaltener Umweltstandards wie z. B. Phosphate im Grundwasser.

    Hauptsache, die Schieflage bleibt! Wie sollten wir uns sonst wieder ans Geradestehen gewöhnen?

  44. 38.

    Das kann in jedem Beruf so sein.
    Komisch, wenn Frauen wegen einer Erziehungszeit draußen sind oder Menschen ab 50.
    So dumm

  45. 37.

    Die Examensnoten sind sehr willkürlich. Es hängt von der Tagesform des Prüflings und Korrigierenden ab, welche Note verteilt wird, da es kaum objektive Kriterien für die Benotung gibt. Ich selbst habe im 2. StEx in einer Strafrecht-Klausur 9 Punkte - in der anderen nur 2 Punkte. Zwei Wochen mit mindestens 7 fünfstündigen Klausuren können auch nicht die Leistungsfähigkeit eines Prüflings umfassend abbilden...

  46. 36.

    Na dann, wie ist der hohe allgemeine Lebensstandart hierzulande zu erklären, da die Bundesrapublik die meiste Zeit von der CDU regiert wurde?
    Auf diese Antwort bin ich ausnahmsweise neugierig

  47. 35.

    Wenn ich einen Juristen benötige, nehme ich den, der für meinen Fall am besten qualifiziert ist und nachgewiesene gute Praxiserfahrung hat. Welche Noten er beim Studium hatte, ist mir egal, denn die sagen nichts über die tatsächliche Befähigung aus. Waren die Klassenbesten Ihrer Schulzeit auch immer die, die im Leben am erfolgreichsten waren?

  48. 34.

    Zur Eignung gehört auch Staatstreue. Keine Alt-Verbindungen oder Leaks, wie in einem aktuellen Fall, in dem der leakende Staatsanwalt nun in U-Haft sitzt.

  49. 33.

    Durch Revolution. Ein gänzlich anderes System, dieses ist nicht in diesem Sinne reformierbar.

  50. 32.

    Schulnote 3 bis 4. Weiß nicht. NC ist oft quatsch und schließt teils die Fähigsten aus. Aber unteres Mittelmaß, das dann den Staat verkörpert, den Bürgern und Bürgenden gegenüber? Erinnert mich an die Infrastruktur Bahn uund Autobahn, während Herr Merz darüber hinwegfliegt, im privaten Fußabdrucker.

  51. 31.

    Gerade die cDU ist doch die Strengste bzgl. Abgrenzung nach unten und Verfestigung von Armut, Chancenlosigkeit, Spaltung der Gesellschaft, Verlust eigenen Potentials.

    Und dann sich über das Ergebnis der eigenen hausgemachten Politik verwundern?!?

  52. 30.

    Das seh ich ganz anders! Wenn ich einen Juristen brauche, dann nehme ich doch den der sein Examen mit der Eins abgeschlossen hat, als den, der nur eine Drei hat! Das muß/kann man sich vom Volljuristen auch vorlegen lassen. Sinst geht das Niveau und die allgemeine Verdummung, immer weiter.

  53. 29.

    "demografischer Wandel und zunehmende Konkurrenz von Großkanzleien haben Auswirkungen" – so kann man die Politikergebnisse zuusammenfassen. Braavo!

  54. 28.

    Endlich ein Schritt in die richtige Richtung. In Deutschland sind Zeugnisse und Abschlüsse leider immer noch höher bewertet als die tatsächliche Befähigung, Engagement und Leistung. Das gilt für alle Bereiche.

  55. 27.

    Den Personalmangel in Justiz, Polizei, Feuerwehr, Verwaltung etc. hat das Land Berlin jahrzehntelang mit schlechten Arbeitsbedingungen und Besoldungen selbst verursacht. Die Fehler der Vergangenheit holen uns IMMER ein - und zwar verstärkt.
    Wer kann es jungen, gut ausgebildete Menschen verdenken, dass sie DEN AG wählen, der sie für die gleiche Tätigkeit besser bezahlt? Wohl Niemand. Soll heißen: Wenn andere BL für die gleiche Tätigkeit in der Justiz eine bessere Besoldung bieten, wird Berlin auch wahrscheinlich zukünftig die Ar...karte haben. Da nutzt die Herabsetzung der Einstellungskriterien sicher wenig. Es geht IMMER um´s Geld/die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen, Fr. Badenberg! Wir schießen uns mit dem konkurrierenden Föderalismus in unserem Land in vielen Breichen imer wieder selbst ins Knie. Förderalismus meinetwegen, dann aber bitte unter einheitlichen Bedingungen.

  56. 26.

    Die Qualifizierung sollte nicht nur an den Examensnoten festgemacht werden. Das sollte nur ein Teil der Einstellungskriterien sein. Ein schlechter benoteter Staatsanwalt kann in der täglichen Praxis ein weitaus besserer Staatsanwalt sein als ein mit Bestnoten ausgestatteter Kollege. Examensnoten sind nicht Alles, wichtig ist die Bewältigung der täglichen Arbeit.

  57. 25.

    Ich bin auch der Meinung, dass dieses "starr auf Noten beharren", nicht förderlich ist.Es sollte immer das Gesamtpaket betrachtet werden. Wer nicht in der Lage ist, sein in der Theorie erworbenes Wissen entsprechend in die Praxis umzusetzen, Gesetze anzuwenden und dabei doch den Blick auf den einzelnen Menschen nicht zu verlieren, sollte nicht Richter oder Staatsanwalt werden dürfen. Insofern finde ich die 3jährige Probezeit zwar etwas zu lang, aber ok. 1-2 Jahre wären ausreichend, um einen Absolventen in seiner täglichen Arbeit und persönlichen Eignung beurteilen zu können.
    Ein anderer Pkt. ist, dass der Förderalismus in Bezug auf ungleiche Besoldungen immer Abwalnderungen in BL mit besserer Bezahlung verursacht. Daran sollte mit einer Reform auch gearbeitet werden. Die BL sollten nicht konkurrieren, sondern dafür Sorge tragen, dass ALLE Staatsbediensteten einheitliche besoldet werden.
    Das wäre ein richtziger Schritt zur Beseitigung des Personalmangels.

  58. 24.

    Lesen und Verstehen. Wo steht in dem Beitrag das Berlin künftig auf Abschlüsse bei der Ernennung von Staatsanwälten verzichtet? Bitte die Passage hier im Forum zitieren.

  59. 23.

    Ok. Im schlimmsten Falle treffen hochqualifizierte mit Schwarzgeld bezahlte Anwälte in einem OK-Verfahren auf überforderte nur leicht qualifizierte Staatsanwälte. Da kann die Justizverwaltung doch gleich ohne Verfahren den Freispruch-Stempel zücken.

  60. 22.

    Als MdB ist es nach Aussage einer Ministerin noch nichteinmal notwendig lesen zu können. Das sagt viel aus.

  61. 21.

    Was sich seit langen in der Politik durchsetzte, ohne einen Abschluss zu hohen Ämter zu streben, setzt sich jetzt auch in der Justiz durch?
    Gut, in Berlin ist alles möglich.
    Gut, was erwartet man in einem Land, wo durch einen parteipolitischen Papiermangel keine Wahl durchführen kann.

  62. 20.

    Noten welche vor Jahren erzielt wurden beschreiben nicht die aktuelle Kompetenz. Es ist auch erstaunlich wie selbst im einfachen Handwerk Kompetenzen zwingend abgefordert werden, während in der führenden Politik es sichtlich niemanden interessiert.
    Daher sollte in entscheidenden Positionen generell die fachlich und persönliche Kompetenz entscheiden sein.
    Die Frage stellt sich nur wie das glaubhaft nachgewiesen werden kann.

  63. 17.

    Die Bezahlung ist so schlecht, dass das tatsächlich aktuell die einzige Variante sein dürfte, Mitarbeitende zu gewinnen.

  64. 16.

    Vielleicht gibt es auch einfach nur zu viele Fälle und man müsste auf der Seite mal etwas anpacken. Die Kriminalitätsstatistik von der besten Frau Faeser aller Zeiten spricht ja Bände, deren sich die Politik mit Ausnahme der AfD komplett verweigert.

  65. 15.

    ... hauptsache das Parteibuch stimmt ?? Obwohl das ja egal ist, denn sie sind weisungsgebunden. Aber die Kartelparteien wollen ja die Demokratie stärken und versuchen den Status Quo ihrer Besetzungen bis hoch zum BVerfG beizubehalten. Wie früher in der DDR und da wundert man sich, dass die AfD im Osten so stark gewählt wird. Ein dauerndes Deja-vue für die gebeutelten Ossis die glaubten, das alles hinter sich gelassen zu haben.

  66. 14.

    Ganz einfach: zB Beschaffungskriminalität, bei dieser steht keine organisierte Struktur dahinter.

  67. 13.

    Richtige Entwicklung! Ob man ein*e gute*r Jurist*in ist, bemisst sich nicht an den Examensnoten. Erst recht nicht bei der StA.
    Ich spreche da aus Erfahrung.

  68. 12.

    Aus meiner Sicht eine richtige Entscheidung. Es gibt kein anderes Fach, bei dem derart stark auf die Noten geschaut wird. Auch mit jahrelanger Berufserfahrung kann man eine Person nicht einstellen, weil sie nicht die formalen Notenkriterien erfüllt und obwohl man vielleicht von der Eignung eigentlich überzeugt ist. Gut, dass darüber mal nachgedacht wird

  69. 11.

    Der Berliner Finanzsenator, Jurist mit dem 1. Staatsexamen, ist wirklich sehr vorbildlich. Er hat keine schlechte Note im 2. Staatsexamen. Denn er hat kein 2. Staatsexamen.

  70. 10.

    Bitte bedenken, dass beim Strafprozess in Deutschland, anders als in den USA, das Gericht auch für die Ermittlungen zuständig ist.

  71. 9.

    Was bei der Polizei nicht funktioniert hat, war die Steigerung der Einstellungskriterien in den 90ern (Abitur oder mittlere Reife plus abgeschlossene geeignete Berufsausbildung). Bei der Polizei werden Personen benötigt, die zuverlässig und rechtstreu mit rechtlichen Basiskenntnissen sind. Aber Sie müssen eben auch in der Lage sein, körperliche Zwang auszuüben. allein mit Abiturienten funktioniert das nicht.

  72. 8.

    Organisierte Kriminalität (OK)?

    Das ist eine unglückliche Abkürzung, und nicht ok!

    Was für andere Kriminalitätsarten existieren, etwa nicht-organisiert?

  73. 7.

    Logische Folge. In der Schule wird das Niveau auch abgesenkt für die entsprechende Klientel und Kinder, selbst mit durchschnittlichem Grips, leiden darunter. Das wird nicht gut enden.

  74. 6.

    Also, irgendwie muss das Problem ja angegangen werden. Außerdem, diese Notenrumreiterei ist totaler Quatsch, die Praxis zeigt, ob jemand geeignet ist. Und wenn dann die Erfahrung zeigt, dass es nicht klappt, kann man das Kriterium ja wieder zurücknehmen.
    An alle Wohlstandsmeckerer…immer schön positiv bleiben!

  75. 5.

    "Wir suchen ja nicht Sachbearbeiter, die gesagt bekommen, wann sie welche Akte umzublättern haben" nach dieser Aussage sei dem Richterbund gesagt das sie einen neuen Vorsitzenden benötigen.

  76. 3.

    Das juristische Mittelmaß hat doch Tradition in Berlin. Nun dürfte hinzu kommen, daß einige der Angeklagten wissen, wo das Auto wohnt.

  77. 2.

    Dit is Bärlin

  78. 1.

    Ja super Idee, hat ja bei der Polizei auch wahre Wunder bewirkt nachdem man auf Hauptschulabschluss runter gegangen ist und den Sporttest zusätzlich entschärft hat um die Personalprobleme in Griff zu kriegen - jetzt dann also noch mehr freie Fahrt für jeden der sich n vernünftigen Anwalt leisten kann der die Berliner Elite Staatsanwaltschaft in der Luft zerreißt…
    Cdu wie immer zum kotzen

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