1:1-Unentschieden - Hertha BSC schnappt sich einen Punkt in Freiburg
Hertha BSC hat in der Bundesliga auswärts gepunktet. In Freiburg zeigte die Mannschaft von Sandro Schwarz Moral und erkämpfte sich nach Rückstand noch einen Zähler. Trotzdem stecken die Berliner weiter tief im Tabellenkeller.
Fußball-Bundesligist Hertha BSC hat seine Serie von acht Auswärtsniederlagen in Folge beenden können. Beim Tabellenvierten SC Freiburg erreichte das Team von Trainer Sandro Schwarz am Samstag ein 1:1-Unentschieden.
Die Berliner konnten gut mithalten und gingen mit einem 0:0 in die Pause. In der zweiten Halbzeit sorgte Vincenzo Grifo mit einem Freistoßtor für die schnelle Führung der Gastgeber. Doch Hertha ließ sich davon nicht beeindrucken, Jessic Ngankam erzielte den Ausgleich und damit auch den 1:1-Endstand.
Trotz des Punktgewinns wird Hertha BSC auch nach dem 26. Spieltag in der Tabelle weiterhin auf dem Relegationsrang stehen. Die Herthaner liegen damit gleichauf mit den vor ihnen platzierten Hoffenheimern, die allerdings erst am Sonntag in Bremen antreten.
Das Personal
Für die Partie hatte Sandro Schwarz seine Startelf auf gleich sechs Positionen verändert. Marco Richter fehlte gelb-gesperrt und wurde auf der rechten Seite durch Jonjoe Kenny ersetzt. Außerdem kehrte Topscorer Dodi Lukebakio – nach zuvor zwei Einsätzen als Joker – an Stelle Florian Niederlechners in die erste Elf zurück. Zusätzlich rückten Kanga, Dardai, Kempf und Boateng für Ngankam, Mittelstädt, Rogel und Serdar in die erste Elf. Für Kevin-Prince Boateng war es der erste Startelfeinsatz seit dem ersten Spieltag.
Hertha startet kompakt
In den Anfangsminuten konnte sich keine der beiden Mannschaften nennenswerte Feldvorteile erarbeiten. Die Gäste aus Berlin standen defensiv stabil und ließen der spielstarken Offensivabteilung der Freiburger kaum Zeit und Raum, ihre Klasse auszuspielen. Offensiv wurde die Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz allerdings kaum gefährlich. Erst in der 18. Minute sorgte Wilfried Kanga mit einem artistischen Fallrückzieher für eine Torannäherung. Im Anschluss kamen auch die Freiburger in Person von Lucas Höler zu ihrem ersten Abschluss, der den Ball allerdings klar über das Tor köpfte (20.).
Weiterhin blieben Großchancen aus, die Spielanteile verschoben sich allerdings immer weiter zu Gunsten der Breisgauer. Zwei mittig platzierter Abschlüsse von Höler und Ritsu Doan stellten Torhüter Oliver Christensen nicht vor Probleme (28.). Kurz danach zeigten sich auch die Berliner wieder einmal offensiv. Eine gefühlvolle Flanke von Lucas Tousart köpfte Dodi Lukebakio nur knapp über die Latte (32.). Vor der Halbzeit erhöhte die Mannschaft von Christian Streich nochmals den Druck, fanden allerdings in der Hertha-Defensive keine Lücken. Somit ging es torlos in die Pause.
Zweite Halbzeit
Beide Trainer schickten ihre Mannschaft in der zweiten Halbzeit unverändert auf den Platz. Weiter fand der Großteil der Partie im Mittelfeld statt. Nach einem missglückten Befreiungsschlag der Defensive musste Boateng kurz vor der Strafraumgrenze in das Zweikampfduell mit Maximilian Eggestein, wusste sich allerdings nur mit einem Foul zu helfen (49.). Den fälligen Freistoß aus guter Position versenkte Vincenzo Grifo flach ins Torwarteck. Doch Hertha bekam direkt die Großchance auf den Ausgleich. Nach einem Patzer in Freiburgs Defensive lief Lukebakio frei auf das Tor der Breisgauer zu, scheiterte jedoch an der Fußabwehr von Marc Flekken (55.). Nur wenig später klärte Lucas Höler einen Kopfball von Tousart auf der Linie (59.).
Auch im Verlauf der zweiten Halbzeit blieb die Partie weiter offen, auch wenn die Freiburger die bessere Spielanlage zeigten. Eine Flanke von Günter schoss Höler nur knapp am Tor vorbei (66.). Lukebakio köpfte nach einer Flanke von Jonjoe Kenny über das Tor (70.). Der nächste Angriffsversuch der Berliner sollte dann von Erfolg gekrönt sein. Nach einem Steckpass von Kanga setzte sich der eingewechselte Ngankam gegen Jonathan Schmid durch und schob zum Ausgleich ein (77.).
Nur eine Minute später bot sich dann Freiburg die Riesenchance auf die erneute Führung. Der ebenfalls eingewechselte Schmid flankte zu Doan, von dessen Fuß der Ball allerdings nur an den Innenpfosten sprang (78.). Zu Ende der Partie scheuten beide Mannschaften das letzte Risiko und somit endete das Spiel mit einem leistungsgerechten 1:1.
Die Analyse
Hertha BSC zeigte sich beim SC Freiburg im Vergleich zu der Niederlage in Hoffenheim deutlich verbessert. Von Beginn an ließen die Berliner der Mannschaft von Christian Streich wenig Raum für Laufwege in die Tiefe und waren aggressiv in den Zweikämpfen. Im Spiel nach vorn zeigten sich, auch bedingt durch die stark veränderte Startelf, einige Abstimmungsprobleme. Doch immer wieder hielten die Herthaner durch Tempogegenstöße die Defensive der Freiburger auf Betriebstemperatur. Es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie ohne große Möglichkeiten.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit führte dann ein defensiver Aussetzer zum 1:0. Ein unnötiges Foul von Boateng kurz vor dem Strafraum schenkte einem der besten Freistoßschützen der Bundesliga, Vincenzo Grifo, eine hervorragende Abschlussposition, die er auch für das Tor nutzte. Daraufhin zeigte Hertha viel Moral. Jessic Ngankam, das zuletzt stark aufspielende Hertha-Eigengewächs, sorgte mit einer starken Einzelaktion für den Ausgleich und Endstand, der letztlich auch die gezeigte Leistung widerspiegelt. Diese darf wiederum auch Hoffnung im Abstiegskampf machen.
Der Liveticker
Sendung: rbb24 Inforadio, 01.04.2023, 15:30 Uhr