3:0 gegen Stuttgart - Union gewinnt eiskalt, effizient und mit etwas Glück

Sa 01.04.23 | 17:46 Uhr
  16
IMAGO / Pressefoto Baumann
Audio: rbb24 Inforadio | 01.04.2023 | Tabea Kunze | Bild: IMAGO / Pressefoto Baumann

Mit 3:0 hat sich Union Berlin am Samstag gegen den VfB Stuttgart durchgesetzt. Becker, Behrens und ein Ex-Unioner erzielten die Tore. Die Köpenicker bewegen sich immer weiter in Richtung Champions League.

Der 1. FC Union Berlin macht einen weiteren Schritt in Richtung Champions League: Am Samstagnachmittag holten die Köpenicker einen 3:0-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart. Im ersten Durchgang hatte der FCU Glück, nach dem Seitenwechsel zeigte das Team von Urs Fischer eine deutliche Leistungssteigerung. Becker, Behrens und Ex-Unioner Haraguchi (per Eigentor) erzielten die Treffer.

Sechs Änderungen in Unions Startelf

Im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt vor der Länderspielpause stellte Union-Coach Urs Fischer seine Startelf auf sechs Positionen um: Stammkeeper Frederik Rönnow stand aufgrund muskulärer Beschwerden nicht zur Verfügung und wurde durch Lennart Grill ersetzt. Außerdem rotierten Jerome Roussillon, Diogo Leite, Aissa Laidouni, Christopher Trimmel und Kevin Behrens für Niko Gießelmann, Timo Baumgartl, Josip Juranovic, Paul Seguin und Jordan Siebatcheu in die Startformation.

Die Gäste aus Stuttgart tauchten nach einer sehr ruhigen Anfangsphase erstmals gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf. Waldemar Anton fand mit einer Hereingabe von rechts Juan Jose Perea, der allerdings nicht genug Wucht hinter seinen Kopfball bekam (13.). Union ließ den VfB aufbauen und machte zunächst kaum Anstalten, selbst zielstrebig in Richtung Tor zu spielen. Die vielen hohen Bälle, die die Stuttgarter nach vorne schlugen, waren für die Eisernen jedoch lösbare Aufgaben.

In der 29. Minute hatten die Köpenicker dann allerdings auch Glück: Dan-Axel Zagadou kam nach einer Flanke von Enzo Millot völlig frei und nur wenige Meter vor dem Unioner Kasten zum Kopfball, nickte das Leder aber darüber (29.). Auf der anderen Seite zielte auch Kevin Behrens mit seinem Versuch per Kopf zu hoch (31.).

In der 34. Minute lag der Ball schließlich erstmals im Tor: VfB-Keeper Fabian Bredlow schlug einen langen Abschlag auf Perea, Unions Torwart Grill verschätzte sich und schoss Perea an, der plötzlich frei war und nur noch einzuschieben brauchte. Das Videomaterial zeigte jedoch sehr deutlich, dass Perea den Ball mithilfe seiner Hände mitgenommen hatte - Schiedsrichter Florian Badstübner pfiff den Treffer folgerichtig zurück. Ein Abschluss Sheraldo Beckers aus spitzem Winkel verfehlte das Ziel sehr deutlich (41.). Grill war gegen Tiago Tomas zur Stelle und verhinderte den Rückstand (43.). Und so lautete der Pausenstand nach einer recht zerfahrenen und umkämpften ersten Halbzeit 0:0.

Union nach der Pause effizient und eiskalt

Die Eisernen kamen mit viel Schwung aus der Kabine – und zügig zu aussichtsreichen Chancen. Janik Haberer schoss nach Zusammenspiel mit Behrens knapp neben den Kasten (48.), in der 51. Minute schlugen die Eisernen aber zu: Roussillon flankte butterweich ins Zentrum, wo Becker mit ausgestrecktem Bein artistisch zur 1:0-Führung vollendete. Nicht einmal fünf Minuten später ließ Rani Khedira eine Möglichkeit zum 2:0 ungenutzt (55.). Stuttgart hatte in dieser Phase keinen Zugriff auf das Spiel.

Erst eine Standardsituation sorgte für Gefahr vor dem Unioner Tor: Abermals war es Zagadou, der zum Kopfball kam und nur knapp daneben nickte (59.). Nach einer guten Stunde machte Union schließlich alles klar: Behrens war nach einem Abpraller zur Stelle, stand nicht im Abseits und erzielte das 2:0 (65.). In der 68. Minute war es dann wiederum Behrens, der eine scharfe Hereingabe ins Zentrum schlug, die vom Ex-Unioner Genki Haraguchi ins eigene Tor befördert wurde. Der Stuttgarter Anhang stellte im Laufe der zweiten Halbzeit den Support ein. Und es blieb dabei: Union hatte in den entscheidenden Momenten das Glück auf seiner Seite - auch, als Grill und Roussillon in der 75. Minute einen Anschlusstreffer des VfB verhinderten.

Dank einer deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang verdienten sich die Eisernen einen 3:0-Heimsieg gegen Stuttgart, auch wenn das Ergebnis in der Höhe wohl etwas zu deutlich ausfiel. Mit nun 51 Punkten belegt Union weiterhin den 3. Platz – und kommt einer Qualifikation für die Champions League immer näher. Der VfB bleibt dagegen das Schlusslicht der Bundesliga.

Die Kurzanalyse

Im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart zeigte der 1. FC Union Berlin zwei Gesichter. Im ersten Durchgang agierte die Mannschaft von Trainer Urs Fischer zu passiv und hatte viel Glück, dass sie nicht in Rückstand geriet. Die Köpenicker waren zunächst selbst zu ungefährlich, gerade auch nach Standardsituationen, die normalerweise zu den Stärken der Eisernen zählen.

Nach dem Seitenwechsel verdiente sich der FCU dann allerdings mit Offensivdrang und Effizienz den Dreier. Sheraldo Becker erzielte erstmals seit dem 9. November 2022 wieder ein Bundesliga-Tor, Jerome Roussillon schlug immer wieder gute Hereingaben vor den Stuttgarter Kasten und auch Kevin Behrens strahlte viel Torgefahr aus. Die Eisernen brauchten – wie so oft – nicht viele gute Chancen, um zu treffen und fuhren letztlich einen ungefährdeten Heimsieg ein. Auch weil der VfB nach den Gegentoren nicht zurück zu seinem Spiel fand – und in entscheidenden Momenten wiederum das Glück nicht auf seiner Seite hatte.

Union behauptet sich im Rennen um die Champions-League-Plätze und baut den Vorsprung auf die Verfolger aus Freiburg und Leipzig, die ihrerseits Punkte liegen ließen, sogar noch aus. Am kommenden Samstag reisen die Köpenicker dann zum Spitzenspiel nach Dortmund.

Der Liveticker

Sendung: rbb24 Inforadio, 01.04.2023, 15:30 Uhr

16 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 16.

    Dankeschön Big Silly Club! Europäische Strafgelder werden an Fredi überwiesen...

  2. 15.

    Wahnsin die Berliner vom 1. FC Union helfen somit dem Stadtteilclub aus Charlottenburg.

  3. 14.

    Tja Dietmar, da haste Dich aber ganz weit aus dem Fenster gelehnt- pass auf, das Du nicht runter fällst....

  4. 13.

    Ist schon eine lustige Truppe, die von 777 finanzierte "beliebteste Berliner Mannschaft".
    Hoffen doch tatsächlich, dass andere Mannschaften Ihnen beim Klassenerhalt helfen.
    Seit Jahren untersten Mittelmaß, immer am Rand zum Abstieg, aber großmäulig, wenn man sich z.B. an das Interview von der Prinzessin und dem Fan Berliner Zoo-Geier erinnert. Der Eine fabuliert, dass er sich "in der Form seines Lebens befindet", das die Hertha durch seine Genialität und Einfluss auf den Trainer, die Regegation gewonnen gaben, der Andere träumt davon, der beste Torwart Dänemarks zu sein und greift im Schnitt ein-, zwei- mehrmals hinter sich. Und natürlich, sind immer die Anderen Schuld. Die Hertha und deren Fans sind schon ein lustiger Haufen.
    Dietmar: da haben wohl heute zwei Mannschaften gearbeitet. Aber egal, was zählt ist der 3. und der Relegationsplatz, oben und unten. ;-))

  5. 12.

    Was ist das denn für ein Quatsch.
    Natürlich was es für Union gut, dass Freiburg nicht gewonnen hat. Natürlich auch für Hertha gut, dass Stuttgart verloren hat. Keine Bundesligamannschaft spielt extra für eine andere Mannschaft, das hat mit Hertha gar nichts zu tun.
    Hass und Häme kommt einseitig nur aus der Unioner Fanecke.
    "Glanz einer wirklich meisterhaft spielenden Mannschaft" ist putzig, sie haben das Spiel von Union wohl nicht gesehen, oder? Union hat auch mit viel Glück gewonnen., gegen den Tabellenletzten. Arbeitssieg nennt man sowas wohl eher.

  6. 10.

    Genauso ist es.Mal sind wir die Waldmenschen,aus dem Stadtteil Cöpenick.Dann wieder die Trümmertruppe die noch nie Fussball spielen konnte.So,und nun seht auf die Tabelle.Ich weiß,es ist nur eine Momentaufnahme,aber ich genieße es.Die Charlottenburger sollen sich mal schön selber helfen.

  7. 9.

    Da sind so viele Fehler drin, ich verstehe den Kommentar nicht. Ist es zu viel verlangt, das eigene Geschriebene nochmal durchzulesen, bevor man es abschickt? Oder sind sie so blind vor Hass?

  8. 8.

    Recht hat er doch.
    "... heute haben wir uns gegenseitig geholfen ..."
    Wie absurd ist das den?
    Union spielt und gewinnt und Hertha, unfähig sich selbst zu retten, hofft auf die Hilfe der Anderen? Von seinem "Erzfeind"? Warum? Wegen einem, zwei einseitige Stadtderbys? Damit die Mittelmäßigkeit von Hertha im Glanz einer wirklich meisterhaft spielenden Mannschaft, nicht so zu sehen ist? Als Lohn für Häme, Hass und Unsportlichkeit, Selbstherrlichkeit und dümmlicher Arroganz?
    Rettet euch mal schön selber, bringt würdige Leistung, siegt - dann braucht ihr euch nicht auf den Leistungen Anderer auszuruhen. Keine Mannschaft der Bundesliga spielt für euch.

  9. 7.

    ... ich vermute mal: ihm ist die, vom windigen Horst handsignierte BCC-Fantasse kaputtgegangen ...

  10. 6.

    Tabelle lesen und kapieren ist nicht so Dein Ding?
    Als Unioner liebe ich die Stadtderbys (wenn die Ultras nicht Macke spielen auf Hertha-Seite wie der Überfall auf Unioner am bhf Ostkreuz / unnötig und Schwachsinn) und es sind besondere Spiele für alle Berliner.
    Heute haben wir unsere Gegener auf Abstand gehalten gegenseitig- toll. Soll man auch mal anerkennen. Wir lieben alle Fußball und das hält uns zusammen, anders wie diese aktuelle Bundespolitik die gegen uns agiert

  11. 5.

    Was stimmt denn mit ihnen nicht. Wie kann man nur so voller Hass sein.
    Ist ihr Leben so schlimm ?

  12. 4.

    Die Eisenen spielen ihr Spiel und Siegen unangefochten, während der andere Verein Schmarotzer, in Ermangelung eines Sieges.
    "Gegenseitig geholfen"? Wo hat wer wem geholfen? Die Losertruppe auch Charlottenburg dem 1.FC Union?

  13. 2.

    Eisern Union! Und Hertha - auch tolles Spiel gemacht - heute haben wir uns gegenseitig geholfen

  14. 1.

    Was für ein Spieltag. Danke Mainz, danke Augsburg, danke Hertha. Wieder Mal ein wahres Fußballfest.
    EISERN

Nächster Artikel