Vor Unioner Champions-League-Premiere - Uefa öffnet Tür zu Heimspielen in der Alten Försterei

Mi 28.06.23 | 18:13 Uhr
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Volle Ränge und Flutlicht im Stadion An der Alten Försterei (imago images/Contrast)
Video: rbb|24 Abendschau | 28.06.2023 | Nachrichten | Bild: imago images/Contrast

Die Europäische Fußball-Union UEFA erlaubt auch in der kommenden Europapokal-Saison weiter den Verkauf von Stehplatz-Tickets. In Deutschland, Frankreich und England sind bei Spielen der Champions League, Europa League und Conference League in der Saison 2023/24 Stehplätze zugelassen, wie der Dachverband am Mittwoch in Nyon mitteilte.

Die Entscheidung könnte für den Bundesligisten 1. FC Union Berlin eine Tür aufstoßen, um seine Premiere in der Champions League doch im eigenen Stadion An der Alten Försterei auszutragen. Als Heimspielstätte ist derzeit das Berliner Olympiastadion geplant.

Offene Fragen bei "technischen Bedingungen"

Die UEFA verlängert mit dem Beschluss ihr Pilotprojekt aus der vergangenen Saison. In den kommenden Monaten sollen weitere Untersuchungen durchgeführt und Richtlinien ausgearbeitet werden. Für Länderspiele sah der Beschluss aus dem vergangenen Sommer allerdings das seit Jahrzehnten praktizierte Sitzplatzgebot bei internationalen Spielen vor. Damit sind Stehplätze bei der Europameisterschaft 2024 in Deutschland wohl ausgeschlossen. DFB-Präsident Bernd Neuendorf hatte sich entgegen früherer Aussagen des Verbands zuletzt für Stehplätze bei der EM ausgesprochen.

Union Berlin hatte aufgrund der vielen Stehplätze in seinem Stadion für seine Spiele in der Champions League mit einem Umzug ins Olympiastadion geplant, wenn die Zulassung von Stehplätzen nicht verlängert worden wäre. Mehr als 18.000 Stehplätze gibt es an der Alten Försterei, aber weniger als 4.000 Sitzplätze. Bereits in der Saison 2021/22 war der Hauptstadtklub für seine Spiele in der Conference League in den Westen Berlins umgezogen. Nun muss Union zwischen Stehplatz-Romantik und dem Wunsch vieler Fans nach Spielen im eigenen Stadion und dem finanziell lukrativeren Umzug ins Olympiastadion entscheiden.

Nicht nur Stehplatz-Situation entscheidend

Entscheidend für die Wahl der Champions-League-Heimstätte sind aber neben der Zuschauerkapazität auch weitere Faktoren, insbesondere die Größe des Tribünenbereichs für die berichterstattenden Medien. Dieser ist im Berliner Olympiastadion um einiges größer als in der Alten Försterei.

Auf einer Pressekonferenz sagte Dirk Zingler zu Monatsbeginn: "Wenn es irgendwie geht, spielen wir in der Alten Försterei" (sportschau.de). Der Union-Präsident legte aber außerdem nahe, dass über die Stehplatz-Entscheidung des Uefa-Exektuvikomitees hinaus weitere Aspekte für den Spielport ausschlaggebend seien: "Zum anderen werden wir vorher keine Entscheidung haben, was die technischen Bedingungen betrifft."

Sendung: rbb24 Abendschau, 28.06.2023, 19:30 Uhr

15 Kommentare

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  1. 15.

    "Schade, dass so viele ausgeschlossen werden." - jammern Sie, dass Sie nicht rein kommen?
    Vielleicht aber spielt Ihr Verein mal wieder in der Champions-League in X Jahren.
    Dann können Sie mit 70.000 mit gröhlen und den blauweißen Schal schwingen.
    Aber, ob Sie das noch erleben?

  2. 14.

    Ach jechen, der "rote Dirk" also, weil Zingler, dem Sie zudem noch "Geldgeilheit" unterstellen, mit 18 Jahren den Wehrdienst beim "Wachbataillon" aufgenommen und ein Krankenhaus bewacht hat - ernsthaft Berndinho?

    Nur, ganz so simpel, wie Sie es hier suggerieren, ist es eben nicht, da die UEFA für CL-Spiele/Stadien sehr hohe Standards veranschlagt. Das würde für den FCU u. a. bedeuten, dass er bei einer Austragung der Spiele in der AF nur ein sehr eingeschränktes Ticket Kontingent an die Fans ausgeben könnte. Und mal davon ausgehend, dass der FCU die Gruppenphase nicht übersteht, was ja nicht ganz unwahrscheinlich ist, hätte also ein gut Teil der mehr als 53.000 Mitglieder keine Chance auf ein Stadionerlebnis. Daher würde ich persönlich, wenn auch schweren Herzens, für eine Verlegung ins ungeliebte Olympiastadion votieren. Zumal dann auch neutrale Fußballfans, die gerne mal z. B. Real Madrid, die Manchester Clubs oder wer auch immer zugelost wird, diese live erleben könnten.

  3. 13.

    Zitat:
    "Nun muss Union zwischen Stehplatz-Romantik und dem Wunsch vieler Fans nach Spielen im eigenen Stadion und dem finanziell lukrativeren Umzug ins Olympiastadion entscheiden."
    Das ist doch der springende Punkt.
    Ich wette der "rote Dirk" wird sich für die Kohle entscheiden....

  4. 12.

    „Die Meinung hat sich nicht geändert. Immer wenn es geht, werden wir hier spielen“, so Dirk Zingler vor etwa einem Monat. Daran wird er sich messen lassen müssen. Wenn die UEFA grünes Licht für die AF gibt, muss dort gespielt werden, ansonsten ist dem selbsternannten Kultclub wohl doch das Finanzielle wichtiger als die eigenen Prinzipien. Aber dann nicht wieder im Oly "Wir brauch die Alte Försterei wie die Luft zum Leben" rumposaunen ;)

  5. 11.

    Wir spielen in unserer ,KLEINEN WELT'in der Champions League. Ihre Truppe spielt in Liga 2,als,WAHRER HAUPSTADTCLUB'.Musste noch mal sein.

  6. 10.

    Naaaaa und? St. Pauli ist auch kein Club für ganz Hamburch - so what - und Respekt darf man ja wohl trotzdem haben. Egal welche Liga usw. Respekt zählt, mit einer gesunden, gewaltfreien Rivalität gerne, ohne Bengalos und dummen Hooligänsen. Wobei Gänse sind ja sehr schlaue Tiere - entschuldigt liebe Gänse. Aber die mit dem Hool.... im Vornamen haben halt null Hirn.

  7. 9.

    Ach da ist sie wieder: Die kleine Welt der Köpenicker!
    Wo in meinen Kommentar steht irgend etwas von Hertha?

    Na dann - spielt halt vor 22.000 statt vor über 70.000...
    Schade, dass so viele ausgeschlossen werden.

  8. 8.

    Jo - Fussball muss immer noch Fussball bleiben. Dieser überkandidelte Kommerzscheiß geht mir seit Jahren auf den Keks.
    Einträchtige Grüße und auf eine geile CL-Saison, auch in Köpenick :-D

  9. 7.

    Sind Sie Unioner?Ich habe da meine Zweifel.Sie meinen: lieber volles Olympiastadion,als eine Chance zu haben auch in der CL ein paar Punkte zu holen.Mit der Wucht der Alten Försterei.

  10. 6.

    Sie haben vielleicht den Artikekl nicht gelesen, oder das Gelesene nicht verstanden: Fan und Verantwortliche würden lieber in der Alten Försterei spielen, statt im Olympiastadion, weil es ihr Stamm- und Vereinsstadion ist.
    Und, sind Sie es nicht, der es dem 1.FCU unterstellt, kein Verein "für ganz Berlin zu werden"?
    Ihr habt Euren Verein, der auf Jahre abgestiegen bleibt und der 1.FCU spielt in der Champions-League. Zwei Welten in einer Stadt.

  11. 5.

    Sollten sie wirklich in der Wuhlheide spielen, ist das ein deutliches Signal, was die Fans den Verantwortlichen tatsächlich bedeuten und ein klares Signal, dass dieser Verein kein Interesse daran hat, ein Verein für ganz Berlin zu werden.

  12. 3.

    Also auf der kicker-Website heißt es, dass Union "wohl" im Oly die Champions-League-Spiele austragen wird, da die restlichen CL-Rahmenbedingungen in der Alten Försterei nicht so gut seien und nur auf Kosten von noch mehr Zuschauerplätzen umsetzbar wären.
    Das wäre bei allen Nachteilen, welche der Wechsel mit sich brächte, insofern schön, als dass mehr interessierte Fans in den Live-Genuss dieser Spiele kämen.

  13. 2.

    Stehplatzromantik,kann nur einer schreiben der noch nie in der Alten Försterei war.Icke,ganz klar pro AF.

  14. 1.

    na der Nebel Transfer war wohl nur für Berater und Schalke erfolgreich. Für den Spieler selbst und die Bayern hat er wohl nicht besonders viel gebracht.

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