Saison-Auftakt -
Die aktive Fan-Szene des Fußball-Oberligisten Tennis Borussia Berlin will das erste Spiel der Saison am kommenden Sonntag boykottieren. Das geht aus einem Aufruf der Initiative "Tennis Borussia Aktive Fans" hervor. Hintergrund sind mehrere antisemitische Vorfälle beim Auftaktgegner CFC Hertha 06 in der vergangenen Saison.
Hintergrund des Boykotts
Die Anhänger von Tennis Borussia planen nach eigenen Angaben, sich am ersten Spieltag (30.07.) vor dem Platz in der Sömmeringstraße zu positionieren, aber die Anlage nicht zu betreten. Außerhalb wolle man lautstark unterstützen und so ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen.
Am Rande eines A-Jugendspiels zwischen Hertha 06 und TuS Makkabi in der Bezirksliga Berlin war es am 13. November 2022 zu antisemitischen Vorfällen gekommen. Zwei Jugendspieler wurden daraufhin vom Sportgericht für zwei Jahre gesperrt. Außerdem äußerte sich Ergün Cakir, der damalige Vizepräsident des Gesamtvereins und Vorsitzende der Fußballabteilung, nach diesem Vorfall in einem Bericht des WDR-Magazins "Sport inside" antisemitisch. Cakir wurde vom Berliner Sportgericht zu zwei Jahren Amtssperre und einer Geldstrafe in Höhe von 1.000 Euro verurteilt.
Außerdem prüft die Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport derzeit die sportliche Förderungswürdigkeit des CFC Hertha 06. Sollte diese aberkannt werden, würde dem Verein die Teilnahme am System der Sportförderung des Landes Berlin verwehrt werden. Hertha CFC 06 könnte öffentlichen Sportanlagen dann nur noch nachrangig und entgeltpflichtig nutzen.
Bereits Anfang Juni wurde das Schloss zum Vereinscasino auf dem Sportplatz an der Brahnestraße ausgetauscht [sportschau.de]. Dem Verein wurden der Betrieb und der Verkauf sämtlicher Speisen und Getränke untersagt.
Sendung: rbb24 Inforadio, 28.07.2023, 9:15 Uhr